11 Dinge, an denen du merkst, dass du alt wirst
Samstagabend, Mitte/Ende 20. Und es gibt kein geileres Gefühl, als wenn jemand die lange vereinbarte Partynacht absagt und wir es uns mit einem Achterl Wein in der Hand und einer Pizzaschachtel auf dem Bauch auf der Couch gemütlich machen. Das pure Glück liegt längst irgendwo zwischen Pizzakäse und Netflix-Serien. Zumindest bis zum zweiten Frühling.
Tausche Club gegen Couch und kurzes Partyröckchen gegen nierenbedeckende Funktionskleidung. Wir präsentieren 10 Dinge, an denen du merkst, dass du alt wirst. Man bringe Kukident und Krückstock!
Du gibst Geld für guten Wein aus
Während früher „Geiz ist geil“ gelebt und grundsätzlich für jegliche Art von Besäufnis immer der billigste Wein im Supermarkt gekauft wurde, hat sich das ab einem gewissen Alter ganz klar geändert. „Möglichst billig soll er sein und wenn geht ein schönes Etikett haben“, waren früher noch die Auswahlkriterien für die Flaschen der Nacht. Ein paar mehr Jahre jenseits der Pubertät ist man allerdings bereit, ein bisschen mehr für guten Wein auszugeben. Das nicht nur, weil man nicht mehr bloß Spritzer trinkt, sondern einfach gerne ein gutes Achterl genießt. Und kein Fan irrsinniger Kopfschmerzen am nächsten Tag ist.
Du kennst die neuen Apps nicht mehr
Schon mal etwas von TikTok gehört? Ist angeblich die bei jungen Menschen beliebteste Plattform, auf der man „Neues aus aller Welt entdecken kann“. Süß, wie wir glauben, mit unseren Facebook-, Instagram- und oft sogar Snapchat-Accounts zeitgemäß und jugendlich zu sein. Wir haben uns Be Real nun selbst auch mal heruntergeladen (braucht man ja, um mit de Trend zu gehen) und ratet mal, wie oft wir die App verwendet haben? Ja, ganz genau so oft.
Funktion vor Style
Könnt ihr euch noch an die kurzen Winterjacken erinnern, die beim Bücken das ganze Kreuz freigelegt haben? So richtig warm waren sie auch nicht, doch um Wärme ging es uns damals auch nicht. Alleine wenn wir an unser 16-, 17-jähriges Ich zurückdenken, wird uns schon kalt. Und wir bekommen eine präventive Nierenbeckenentzündung. Heute im Winter so ausgehen? No way. In erster Linie soll es mal warm sein, wenn es dann noch halbwegs okay aussieht – perfekt. Make Michelin-Männchen great again!
Du gibst im Urlaub mehr Geld für Hotels aus
Schäbige Jugendherberen, Hostels mit einem Gemeinschaftsbad für zehn, und ranzige Duschvorhänge? Früher alles kein Problem, so lange es billig war. Man wollte möglichst günstig möglichst lange möglichst weit weg. Und da wurde eben bei den Unterkünften gespart – man ist ja ohnehin nicht lange im Zimmer. Je älter man wird, desto mehr weiß man ein Hotelzimmer, vor dem man sich nicht komplett ekelt, so richtig zu schätzen und greift dafür auch ganz gerne etwas tiefer in die Tasche.
Du willst auf Festivals nicht mehr campen
Selbiges gilt, ins Extrem getrieben, auch für Festivals. Früher hatten wir kein Problem damit, tagelang in unserem provisorischen Wurfzelt erst mal zu frieren, bevor wir dann von der sengenden Hitze und einem Schädel, der sich anfühlt wie nach einer Massage mit dem Presslufthammer, geweckt zu werden. Oder von völlig Fremden, die sich im Festival-Sud im Zelt vertan haben, oder ihren Hinterlassenschaften. Igitt. Wir haben vor einiger Zeit beschlossen, auf Festivals nicht mehr zu campen, und sind Team Hotelzimmer mit funktionierender Dusche.
Du bist ständig müde und reibst es allen unter die Nase
Egal ob am Montag in der Früh, am Dienstag zu Mittag oder am Samstagabend: Du bist so furchtbar müde. Und hast so schlecht, beziehungsweise wenig geschlafen. Und deine Woche war so wahnsinnig anstrengend. Mimimi. Wann sind wir denn so zimperlich geworden? Als Jugendliche wurde oft unter dem Motto „schlafen kann ich, wenn ich tot bin“ von Donnerstag bis Sonntag durchgefeiert. Heute werden wir quengelig, wenn wir nicht unsere sieben bis acht Stunden Schlaf bekommen, und schlafen aus Protest im Sitzen ein.
Alle um dich herum heiraten …
Sobald eine Person im Freundeskreis den Startschuss gemacht hat, ist das Rennen offenbar eröffnet. Plötzlich ziehen weitere Pärchen mit und die Wochenenden in den Sommermonaten sind mit Hochzeiten im ganzen Land gefüllt, während wir uns noch unsere Laufschuhe binden.
… und kriegen Kinder
Völlig geplant, lange durchdacht und mehr als gewollt. Ja, man soll es nicht glauben – auch das wird in unseren Freundeskreisen schön langsam Thema. Ganz klar ein schöner Lebensabschnitt, doch dass dieser schon so bald bei einigen Freund*innen ins Haus steht, hätten wir uns nicht gedacht. Da fließt ein bisschen Wasser den Bach runter und schon sind die Typen, mit denen wir noch vor einem Wimpernschlag Tequila um die Wette geext haben, stolze Besitzer*innen von Babytragetüchern.
Du sagst nicht mehr zu (absolut) jedem Shot ja
Man ist schon oft genug wild genug abgestürzt und weiß mittlerweile, welche Variationen von Alkohol einem besser liegen, und welche schlechter. Ziemlich sicher hat jede*r dieses eine alkoholische Getränk, mit dem man es in der Jugend so maßlos übertrieben hat, sich vielleicht sogar übergeben musste, und von dem man heute traumatisiert die Finger lässt. Everyone has a tequila story! Während man früher bei jedem gratis Stamperl laut „Hier!“ geschrien hat, weiß man heute schon, wovon es einem morgen vermutlich ziemlich dreckig gehen wird und lässt diesen Shot dann doch lieber aus.
Tausche Club gegen Couch
Früher war das Wochenende die Zeit des blühenden Lebens. Heute sieht das Wochenende ofts eher aus wie ein eingegangener Kaktus. Während man früher nach Unterhaltung gelechzt hat, keinen Moment am Wochenende stillsitzen konnte und stets auf Achse war, genießt man heute hier und da die Zeit mit sich selbst. Endlich mal Zeit haben, um mit der Lieferpizza auf dem Bauch auf der Couch zu fläzen, an nichts zu denken und sich durch Netflix-Serien zu schauen. Und wenn wir uns dann doch mal vom Sofa schälen, uns in Schale schmeißen und die Clubs unsicher machen, zahlen wir die Rechnung dafür die nächsten Tage ab und nagen noch bis Mittwoch an unserem Kater. Pardy hardy.
Quality Time mit der Familie
Eines der vermutlich schönsten Dinge, an denen du bemerkst, dass du älter, weiser, reifer wirst, ist der neue Stellenwert der Familie – ob biologisch oder selbst gewählte. Während sie in pubertären Jahren oft bloß Menschen im selben Haushalt waren, bekommt Familie Mitte 20 wieder einen viel höheren Stellenwert. Wir gehen gerne zu Omi Kaffee trinken, freuen uns auf die gemeinsame Grillerei am Sonntag und telefonieren oftmals mit unseren Müttern, Vätern, Patentanten. Längst vergessen sind die pubertären Wutausbrüche, wer hätte das gedacht?
Mit dem Älterwerden kommt das Erwachsenenleben – oder umgekehrt? Wir haben uns jedenfalls ein paar Dinge überlegt, die uns das Gefühl geben, total erwachsen zu sein.