10 Dinge, die du über den 2. Bezirk noch nicht wusstest
Der 2. Bezirk bezirzt mit einem breiten Spektrum an spannenden Fakten. Die Leopoldstadt ist vielfältig und überrascht mit besonderen Details und Geschichten.
Vom Riesenrad und diversen Vergnügungsmöglichkeiten bis hin zu weitläufigen Freiflächen im grünen Prater: Die Leopoldstadt bietet für jede*n etwas und wird oft als „grüne Lunge“ Wiens bezeichnet. Tourismus und Natur prägen – genauso wie das Messegelände, die Märkte und das Ernst-Happel-Stadion – das Gesicht des 2. Bezirks. Was es allerdings an spannenden Fakten gibt, die du wahrscheinlich noch nicht kennst, haben wir für dich recherchiert. Viel Freude beim Lesen!
Das Stuwerviertel
Unser erster Anlaufpunkt über Dinge, die du über den 2. Bezirk noch nicht wusstest, führt uns zum herrlichen Stuwerviertel. Es ist ein beliebter Treffpunkt in der Leopoldstadt. Dort befindet sich zum Beispiel auch der Vorgartenmarkt. Dieser existiert bereits seit 1912 und musste im Verlauf der Geschichte nur einmal seinen Standort wechseln. Das dabei entstandene Mosaik zeigt den alten Markt in seinem Ursprung.
Doch warum heißt das Stuwerviertel so? Diese Geschichte wird definitiv explosiv: Denn dort wohnte ehemals die Familie Stuwer, welche bekannt dafür war, dass Johann Georg Stuwer Feuerwerker und Ballonfahrer (heute Pyrotechniker) war. Das bunte Schauspiel am Himmel imponierte den anderen Bewohner*innen des Viertels. Seine Shows schauten sich unzählige Schaulustige an. Die Söhne führten das Business eine Zeit lang weiter und erst zur Weltausstellung 1873 wurde es ruhig um die Familie, bis sie schließlich verschwand. Doch der Name blieb.
Praterstern und Guinness-Buch der Rekorde
Der Praterstern hat im Laufe seiner Geschichte einiges durchlebt. Er ist ein wichtiger Knotenpunkt für die Stadt und wurde bereits 1780 als Schnittpunkt erbaut. Wer heutzutage nicht mit Scheuklappen durch die langen Gänge der U-Bahn eilt, kann mit wachem Auge ein besonderes Email-Bild erleben. Dieses ist unschwer zu erkennen, denn es ist 50,6 Meter lang und 2,5 Meter hoch und befindet sich beim Durch- und Zuggang der U1 und U2. Es ist als längstes gebranntes Email-Bild der Welt in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.
Die Wiener Linien haben 2006 einen offenen Wettbewerb ausgeschrieben, der sich explizit an jüngere Kunstschaffende sowie Grafiker*innen und Designer*innen richtete. Es gewann Susanne Zemrosser mit einem Konzept rund um das Thema Leichtigkeit des Fliegens, Schwerelosigkeit und Entfliehen aus dem Alltag. Ein roter Faden führt sprichwörtlich durch das Bild.
Die Friedenspagode
Direkt an der Donau gelegen, nahe des Freudenauer Hafens und so gänzlich fern vom altbekannten Feeling des 2. Bezirks, wirst du auf eine fernöstliche Reise mitgenommen. Die wunderschöne Friedenspagode wurde zwischen den Jahren 1982 und 1983 von Mönchen und Freiwilligen erbaut. Ein besonderer Fakt dabei: Weltweit gibt es nur 80 Pagoden, die das Symbol des buddhistischen Friedens darstellen. Wir legen dir einen Besuch auf jeden Fall ans Herz. Dieses besondere Denkmal kannst du auch mit deinen Liebsten im Zuge des Stadtwanderweges 9 erkunden.
Hafenzufahrtsstraße F, 1020
Das römische Bad
Das römische Dampfbad wurde im Jahre 1873 zur Weltausstellung erbaut und leider im Jahre 1953 als private Badeanstalt zugesperrt. Es war ein Ort der Begegnung für die gehobene Schicht und galt als größtes Dampf- und Heißluftbad der Welt seiner Zeit. Es war im Renaissancestil erbaut und hatte altrömische Einflüsse. Ein paar alte Bilder kursieren noch im Internet und erst vor ein paar Jahren wurden Teile des ehemaligen Bades wiederentdeckt, was erstaunlich ist, da das Bad nicht unter Denkmalschutz stand.
Kleine Stadtgutgasse/Ecke Holzhausergasse, 1020
Jüdische Leopoldstadt
Abtauchen in eine andere Welt: In der Leopoldstadt geht das besonders gut. Der 2. Bezirk ist eng mit dem jüdischen Leben und der Kultur verbunden. Man findet die Spuren seit Jahrhunderten im alltäglichen Leben überall wieder. Es gibt zudem einige Synagogen, Bethäuser und sieben jüdische Schulen. Auch Kunst und Kultur in diese Richtung gibt es: Das Theater Hamakom Nestroyhof ist das einzige seiner Art in ganz Österreich.
Auch die koscheren Supermärkte haben sich in dieser Region dementsprechend angesiedelt. Unser Tipp: Sonntags shoppen gehen ist möglich! Wer bei dem 800 Quadratmeter großen Shefa Supermarkt vorbeischaut, wird auf ein buntes Angebot stoßen. Es ist eine der größten koscheren Supermarktketten Europas. Sonntags laden zudem köstlich, frische Toasts und Süßes zu einem kleinen Frühstück ein. Geöffnet ist dann von 8 bis 14 Uhr.
Heinestraße 24-28 1020
Franz von Assisi-Kirche und Sisi-Kapelle
Von manchen wird sie auch Walt-Disney-Kirche genannt, weil sie an das Logo erinnert. Erbaut wurde die schicke Kirche jedoch zum 50-jährigen Thron-Jubiläum von Kaiser Franz Josef. Die Pfarrkirche zum heiligen Franz von Assisi ist eine römisch-katholische Pfarrkirch am Mexikoplatz. Die meisten kennen die Kirche nur von außen, obwohl im Inneren – und etwas versteckt – eine kleine und kunstvoll gestaltete Kapelle an Kaiserin Elisabeth erinnert. Diese besonders prunkvoll geschmückte Kapelle wurde vom Architekten Victor Luntz noch hinzugefügt und liebevoll gestaltet – im Andenken an die im Jahr des Baubeginns der Kirche 1898 ermordet Sisi.
Mexikoplatz, 1020
Der Mexikoplatz
Bleiben wir doch noch kurz vor Ort, denn auch der Mexikoplatz hat etwas zu erzählen. Der Name kommt nämlich nicht aus den düsteren Zeiten, als es vor Ort noch einen Schwarz-Flohmarkt gab und Waren im Schatten und unter Mänteln weitergereicht wurden, sondern es soll damit tatsächlich das Land geehrt werden. Der Name des Platzes soll daran erinnern, dass Mexiko das einzige Land war, welches 1938 gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich protestierte.
Wiener Kriminal Museum
Komm mit auf eine schaurig-schöne Tour! In einem der ältesten Häuser der Leopoldstadt, dem Seifensiederhaus, befindet sich das spannende Wiener Kriminalmuseum. Du wirst mitgenommen auf eine Reise vom späten Mittelalter bis in die Neuzeit. In über 20 Räumen erfährt man so alles über die Wiener Kriminalgeschichte und das eine oder andere Gruseln ist garantiert.
Große Sperlgasse 24, 1020
Café Sperlhof
Das Wohnzimmer der Leopoldstadt und eine wahre Institution! Es feiert zudem 2023 sein 100-jähriges Bestehen. Zudem ist es auch ein Mekka für alle Spiele-Fans: Bis zu 900 Spiele kannst du im Café Sperlhof durchstöbern und dir so die eine oder andere Nacht mit den Lieben um die Ohren schlagen. Zugegeben, viele Wiener*innen kennen diesen coolen und urigen Geheimtipp bereits, aber alle Zugezogenen staunen beim ersten Besuch nicht schlecht, denn der Anblick ist wirklich beeindruckend und überraschend.
Große Sperlgasse 41, 1020
Odeon Theater
Last but not least möchten wir dir das imposante Odeon Theater ans Herz legen! Es ist nur noch bedingt ein Geheimtipp, denn wer einmal zu Besuch war, empfiehlt diese schmucke Anlaufstelle erfahrungsgemäß weiter. Die Architektur lässt staunen: Dich erwartet ein Interieur, welches an einen alten, griechischen Tempel erinnert. Der Theatersaal war ursprünglich der große Saal der Börse für landwirtschaftliche Produkte und wurde in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts erbaut. Seit der Eröffnung im Jahre 1988 bereichert das Odeon das kulturelle Leben in Wien, durch die abwechslungsreichen Produktionen des Serapions Ensembles und zahlreich Gastveranstaltungen.
Taborstraße 10, 1020
Noch mehr spannende Infos über Wien gewünscht? Dann präsentieren wir dir 10 Fakten über Wien, die du noch nicht gehört hast. Für viele weitere Anregungen stöbere dich durch unsere Liste rund um den 2. Bezirk. Wenn du dich registrierst und der Liste folgst, verpasst du keine neuen Geschichten mehr.