10 Dinge, die jeder in den 20ern lernt
Wenn es auch manchmal leider auf die harte Tour geschieht, so gibt es dennoch viele Dinge, die man in den 20ern lernt und in jüngeren Jahren nur belächelt hat. Wisst ihr noch, wie Mama früher oft meinte „Na wart nur wennst älter bist, dann siehst das auch anders.“ und man sich bloß dachte „Du hast ja keine Ahnung!“ Tja, hatte sie doch, oder? Was uns gleich zum ersten Punkt einer langen Liste bringt:
Mama hat immer Recht
Das klassische „So gut wie in der Schule hast du’s nie wieder“ hat wohl jeder von euch schon einmal von Mama gesagt bekommen, oder? Stur und beleidigt, weil man fünf ganze Seiten für den Geographietest in einer Woche lernen musste und erst um 14 Uhr Zuhause ist (was würde ich jetzt für ein tägliches um 14 Uhr Zuhausesein geben…) dachte man sich völlig entzürnt: Doch! Was weißt du schon von meinem Leben? Sehr viel, wie sich nun Jahre später herausstellt, denn im Laufe des Älterwerdens wird Mama schlichtweg zur besten Freundin mit mehr Lebenserfahrung. Sie weiß immer was zu tun ist und im Nachhinein betrachtet hatte sie auch damals schon mit allem Recht. Könnt ihr euch noch an „diesen einen coolen Freund erinnern“, über den Mama stets meinte „Das ist kein Umgang für dich“? Schaut man was aus diesem supercoolen Freund geworden ist, so hatte Mama nachträglich auch hier durch und durch Recht.
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Es ist ok nicht zu wissen, was man machen möchte
Mit 15 dachte ich mir ich wäre mit Anfang 20 mit dem Studium fertig, hätte ohne währenddessen zu arbeiten danach direkt einen tollen Job, einen wirklich süßen Freund und einen geregelten Tagesablauf. Hahaha – wie sehr muss ich gerade lachen, während ich diese Zeilen hier schreibe. Lieb, die Vorstellung meines 15-jährigen, naiv-verträumten Ichs. Fast zehn Jahre später komme ich mir zwar vor, als wäre ich (geistig und körperlich) gewachsen, doch von diesen einst angestrebten Idealen wurde bisweilen nichts Realität und das ist auch in Ordnung, um nicht gar zu sagen gut so. Man selbst verändert sich, Prioritäten und Träume ebenso. Hätte euch jemand vor genau einem Jahr gesagt, wo ihr nun ein Jahr später gelandet seid, was so alles passiert ist (privat und beruflich) – hättet ihr’s geglaubt? Vermutlich nicht. Und genau das ist doch das Schöne – nicht zu wissen, was man will, vielem gegenüber offen zu sein und sich jeden Tag ein kleines bisschen vom Leben überraschen zu lassen.
Das Leben ist so teuer
Wie sagt Oma immer: „Ich hab zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.“ Naja, ob es zum Sterben zu viel Geld ist, bezweifle ich, denn Begräbnisse sind ja irrsinnig teuer. Nun genug der geschmacklosen Witze. Etwas, das man garantiert in den 20ern lernt, ist die kleine Realitäts-Watschn, die einem liebevoll beim Alleinewohnen verpasst wird. Natürlich waren wir früher auch öfters Lebensmittel einkaufen, allerdings meistens mit dem Geld der Eltern, bei dem man manchmal auch gerne großzügiger, qualitativ hochwertigere Lebensmittel gekauft hat. Zahlt man sich jedoch alles selbst, sieht die Gönner-Mentalität was Marken-Lebensmittel anbelangt gleich ganz anders aus und dem dreilagigen Charmin wird das billigste Klopapier, das der Diskonter zu bieten hat.
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Über die erste Liebe wird man vermutlich nie hinwegkommen
Beim Durchblättern alter Fotoalben – beziehungsweise Durchschauen alter Fotoordner auf dem Laptop – schleicht sich sogleich wieder ein verschmitztes Grinsen an, wenn man bei Bildern der ersten großen Liebe angelangt ist. Ob man je wieder so verliebt ist wie damals? Ein wenig Nostalgie macht sich breit. Die erste richtige Beziehung ist nun mal sehr prägend und endete oftmals in einem großen Herzschmerz, der damals vorkam als würde er nie aufhören und als stünde das Ende der Welt bereits kurz bevor. In den 20ern lernt man allerdings, dass dem garantiert nicht so ist, denn das Leben ging ja weiter. Nichtsdestotrotz wird es immer diesen kleinen Teil tief im Inneren geben, der der ersten großen Liebe noch traurig nachblickt und sich mit deren Ende vermutlich nie so ganz abfinden wird, doch das ist auch vollkommen in Ordnung. Wir haben Gedanken zum Ende der ersten großen Liebe übrigens einen eigenen Artikel gewidmet.
Das Feiern wird anstrengender
Früher hatte man die Zeit, Ausdauer und den Elan um drei Tage durchzufeiern, und später im Leben das nötige Geld dafür, allerdings mangelt es mit zunehmendem Alter immer an einem der drei Elemente. In den 20ern lernt man meist auf harte Weise, dass man nicht mehr so lange und intensiv feiern kann wie in jüngeren Jahren, wo Tequila, Bier und Spritzer kreuz und quer flossen. Man möchte nicht wie früher den ganzen Tag sinnbefreit im Bett herum gammeln sondern das wohlverdiente Wochenende für etwas anderes als bloß das Ausnüchtern und anschließende Aufstylen für die nächste Party nützen.
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Nicht alle Freundschaften halten ewig
Die Thematik Freundschaft beschäftigt uns zwar unser ganzes Leben lang, jedoch ist es gerade dieser zehn Jahre andauernde Lebensabschnitt, wo man sehr viel darüber nachdenkt. In den 20ern lernt man, einige Male auf sehr schmerzliche Weise, wer denn nun ein echter Freund ist, immer schon einer war und von wem man es sich dachte, allerdings grandios enttäuscht wurde. Der Verlust eines vermeintlich guten Freundes ist schlimmer als jeder Liebeskummer, auch wenn uns das oft nicht so direkt bewusst ist. Während Beziehungen von einem Tag auf den anderen meist zu Ende sind, passiert das mit Freunden oftmals schleichend. Man hört weniger von einander, entwickelt andere Interessen und hat sich irgendwann nichts mehr zu sagen. Ohne großen Krach verliert sich die Freundschaft still und heimlich und als Gesprächsstoff bleiben bloß noch gemeinsame Erinnerungen übrig.
Viel schlimmer als jene Art zu bemerken, dass eine Freundschaft vorbei ist, ist die bei der man alles für jemanden tun würde, jedoch merkt dass die andere Person nur Zeit zum Beistehen bei Problemen hat, wenn es gerade in den Kram passt. Auf solche Freunde kann man getrost verzichten und auch wenn diese Art der Enttäuschung furchtbar wehtut, ist es letztlich gut herauszufinden, dass manche Freundschaften nicht mehr als nette Bekannte, oder Fortgeh- und Urlaubsfreunde sind.
Die Spieleabende kehren zurück
Wie uncool, wer macht denn schon einen Spieleabend? Ich will fortgehen! – Gedanken eines Teenagers, von denen man sich ein wenig später im Leben allmählich entfremdet. Man möchte wieder mehr von dieser nun vielerorts als „Quality time“ titulierten Zeit mit Freunden und der Familie verbringen in einem Ambiente, in dem man sich nicht ständig gegenseitig mit fünf Promille dank lauter Musik ins Ohr brüllen muss. Zusammen kochen, spielen, ein paar Bierchen oder Gläser Wein trinken und sich dabei mit den Liebsten austauschen erhält in den 20ern wieder viel mehr Bedeutung. Auch wenn feiern ab und zu total lustig ist und natürlich nicht ganz aufgegeben wird, sind es dennoch diese gemütlichen Abende, die wir oft am meisten genießen und an welche wir am liebsten zurückdenken. Wenn ihr das auch so seht, dann haben wir hier einen Artikel mit den 10 Gründen, warum man nicht mehr so gerne ausgeht für euch. Hier seht ihr unsere Klassiker für einen gemütlichen Spieleabend.
Man genießt die Zeit alleine
Ein Phänomen, das vermutlich viele von euch von eurer Teenager-Zeit kennen: Man braucht immer Programm. Kaffeetrinken hier, shoppen da, ins Kino dort – nur nicht mit sich selbst alleine sein. Wie „loserhaft“ ist denn das bitte? Man wollte möglichst viele Menschen um sich haben, ständig unterwegs sein, denn es ist ja richtig peinlich – vor allem an einem Wochenende am Abend – alleine Zuhause zu sein. In den 20ern lernt man jedoch: Das ist es nicht! Während man sich früher schon regelrecht einen Freizeitstress aufgehalst hat, frei nach dem Motto „sehen und gesehen werden“, stehen später andere Dinge auf der persönlichen Prioritätenliste. Man liegt zeitweise lieber zu Hause auf der Couch, geht ins Fitnesscenter, oder verfolgt ein anderes kreatives Hobby, anstatt permanent zwanghaft zu versuchen, überall dabei zu sein und es sich mit jedem gutzustehen. Ein bisschen Zeit für einen selbst ist ab und zu so richtig toll und keineswegs ein Notfallplan weil niemand Zeit hat.
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Was hatte ich früher nur für Probleme?
Auch dieser Gedanke schleicht sich in den Jahren zwischen 20 und 30 öfters ein. Was damals als Weltuntergang gesehen wurde, kann man heute bloß belächeln. Natürlich ist eine Handyrechnung von über 100 Euro, oder eine Strafe, weil man beim Schwarzfahren erwischt wurde, auch heute kein Grund zur Freude, doch von solchen Dingen lässt man sich nicht mehr die Energie rauben und die gesamte Woche verderben. Dumm gelaufen, kann man nichts machen – so spielt das Leben nun mal! Würden wir uns heute, wo wir schon öfters mit richtig großen Problemen zu kämpfen hatten, über solche Lappalien auch noch aufregen und uns in sie hineinsteigern, bestünde der gesamte Alltag nur noch aus Grant und schlechter Laune.
Ach, wie gut hatte ich’s in der Schule
„Ich kann’s gar nicht erwarten, bis ich endlich hier raus bin“, haben wir uns in vermutlich unterschiedlichem Ausprägungsgrad alle in unseren pubertären Jahren gedacht. Es kann ja nur besser und weniger stressig werden. Natürlich hat man als Schüler einen ungeheuren Leistungsdruck und Kinder können echt richtig fies sein, allerdings war das Meckern auf höchstem Niveau rückblickend. Man war jeden Tag um +/- 14 Uhr Zuhause (je nach Motivation, denn Turnen in den letzten beiden Stunden hat ja förmlich nach einem „Arztbesuch“ oder einer „familiären Angelegenheit“ geschrien), hat erstmal ein kleines Schläfchen eingelegt, Freunde getroffen und sich abends noch ein bisschen den Hausaufgaben hingegeben. In Schularbeitsphasen war schon mehr Aufwand zu betreiben, doch arbeitet man erstmal, gibt es kein Nachhausekommen vor 17 Uhr und man hat nicht die Möglichkeit wie in der Schule einfach mal „auf Durchzug zu schalten“. Auch wenn man es früher nie für möglich gehalten hätte, gehört das Wertschätzen des angenehmen Lebens zu Schulzeiten zweifelsfrei zu den Dingen, die man in den 20ern lernt.
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Wenn es auch so einiges gibt, dass man in den 20ern lernt, teils freiwillig, teils nicht; teils schmerzlich, teils fröhlich, so sollte man trotz allem nicht vergessen, manchmal einfach unbeschwert und glücklich zu leben. Für mehr Gedanken zu diesem Lebensabschnitt, haben wir hier einen Artikel über die Sinnkrise Mitte 20.