10 Dinge, die Tourist*innen besser kennen als Wiener*innen
Als Tourist*in in Wien hat man es nicht leicht: Es gibt so viel zu erleben und entdecken. Wir haben zehn Dinge zusammengeschrieben, die Tourist*innen ganz sicher besser kennen als die Wiener*innen selbst.
Kennt ihr schon alle Touri-Highlights in unserer Hauptstadt? Wir präsentieren euch zehn Dinge, die Tourist*innen in Wien immer auf ihrer To-do-List stehen haben. Wir sind gespannt, ob wir mit unserer Auflistung recht haben.
Die 343 Stufen zum Stephansdom hinauf
Den Auftakt muss natürlich der Stephansdom machen. Die stolzen 343 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform des Stephansdom wären nicht so abgewetzt, wenn sich nicht tagtäglich Tausende von übermotivierten Tourist*innen hochschieben und sich oben um den besten Platz drängeln würden. Wien wird übrigens nicht umsonst die Stadt des Windes genannt. Oben angekommen empfängt die Schaulustigen erst einmal eine ordentliche Wind-Watsche. Das haben die Wiener*innen nicht nötig, sie bestaunen ihren Steffl lieber von unten und wenn sie doch einmal einen Ausblick über ihre Stadt genießen wollen – wir wissen, wohin.
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Stephansdom | Stephansplatz 3, 1010 Wien
Die teure Schnellverbindung zum Flughafen
Viel mehr als Kopfschütteln haben alle, die in Wien leben, wohl für den City Airport Train (CAT) nicht übrig. Das ist ein Shuttlezug, der ohne Zwischenhalt vom Flughafen Wien in Schwechat bis zum Bahnhof Wien Mitte pendelt. In nur 16 Minuten saust der Zug zum Flughafen beziehungsweise in die Innenstadt und erleichtert das Portemonnaie damit ebenfalls ganz flott um 14,90 Euro pro Fahrtrichtung. Die Wiener*innen kennen jedoch die Tricks und würden nie auf die kommen, zu viel schon vor dem Urlaub zu zahlen.
Durch Schloss Schönbrunn spazieren
Besonders am Wochenende kann man das Schloss Schönbrunn schon von Weitem nicht verfehlen. Die Tourist*innenen-Ströme quetschen sich in die U4 und werden alle an einer Station wieder ausgespuckt. Die Wiener*innen trifft man meistens mit Besuch aus aller Welt vor Ort an. Einmal hoch bis zur Gloriette, Aussicht genießen und noch schnell auf den ältesten Zoo der Welt verwiesen und dann nichts wie raus aus dem Touri-Hotspot.
Auf dem Rückweg dürfen sich die Wiener*innen noch zahlreiche Fakten über die kaiserlichen Prunkräume anhören, da die begeisterten Gäste natürlich eine Führung mitmachen. Doch bevor der Gast zu sehr an den Nerven der in Wien Lebenden und somit am Watschenbaum rüttelt, geht es bei uns weiter zu einer kulinarischen Eigenheit.
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Schloss Schönbrunn | Schönbrunner Schloßstraße 47, 1130 Wien
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täglich
Sachertorte im Café Sacher essen
„Man hat Wien nicht mit allen Sinnen gekostet, wenn man nicht auch eine Sachertorte vernascht hat.“ So oder so ähnlich muss das Gerücht wohl im Ausland kursieren. Anders kann man sich die Schlangen vor dem Hotel Sacher nicht erklären. Ein jeder Wien-Gast hat scheinbar auf seiner To-do-Liste das Verspeisen einer Sachertorte im Café Sacher zu stehen. Die Wiener*innen schlängeln sich galant durch die anstehenden Massen und freuen sich, dass ihre Lieblingscafés (in denen es meistens auch eine vorzügliche Sachertorte gibt!) noch als Geheimtipp gelten.
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Café Sacher Wien | Philharmoniker Straße 4, 1010 Wien
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täglich
Einkaufen am Naschmarkt
Hin und wieder bemühen wir uns schon zum Naschmarkt, doch wird dort selten Obst oder Gemüse gekauft. Eher trifft man sich zum gemeinsamen Spritzer-Trinken in einem der Lokale. Nebenher kann man dann auch noch den ein oder anderen Schmäh über die Tourist*innen machen, die schnell noch die letzten Besorgungen für die Lieben daheim von der Liste abhaken wollen.
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Naschmarkt | Naschmarkt, 1060 Wien
Die Innere Stadt vom Fiaker aus erleben
Ein Phänomen, das nur den Tourist*innen vorbehalten ist, wäre auch mit den oft umstrittenen Fiakerfahrten gefunden. Kaum ein*e Wiener*in kann sich das gewohnte Bild der Kutschen aus Wien wegdenken. Doch in die Kutsche steigen? Das überlassen die Wiener*innen lieber den Touris.
Aufstehen für die Morgenarbeit in der Spanischen Hofreitschule
Bleiben wir noch kurz bei dem Thema Pferde: Die Einheimischen können dem Besuch zwar die Stallungen unweit der Hofburg zeigen, doch eine Führung oder gar eine Vorführung der Morgenarbeit der Spanischen Hofreitschule haben wohl die wenigsten je live miterlebt.
Das Anstehen beim Café Central und Figlmüller
Willkommen bei einer weiteren Touri-Hochburg im 1. Bezirk: Der Figlmüller lockt die Besucher*innen mit einer über hundert Jahre alten Geschichte und Wirtshauskultur. Zugegeben, die Schnitzel sind gut und auch Wiener*innen kehren bei Heißhunger gern ein. Doch ist das Reservieren zu empfehlen, da man sonst lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Der Fakt, dass alle drei Lokale nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind, ändert daran herzlich wenig.
Auch im Café Central gibt es nichts umsonst – trotzdem stehen hier Gäste aus der ganzen Welt Schlange und warten mit Engelsgeduld, bis sie in dem Traditionscafé im Palais Ferstel mit einer über 140-jährigen Geschichte Platz nehmen dürfen. Das Café Central wurde auch „Schachhochschule“ genannt. Alfred Polgar und Leo Trotzki waren die gefürchtetsten Spieler. Heute sieht man wohl keine bekannten Gesichter und Größen der Literatur mehr. Die Wiener*innen wüssten aber so oder so nicht, warum er oder sie für eine teure Mehlspeise unverhältnismäßig lange anstehen sollte.
Eine Eitrige am Würstelstand bestellen
Mysteriöser Weise wird den Tourist*innen stets empfohlen eine Eitrige zu essen, da es wohl so typisch Wien sei. Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Bestellen Wiener*innen tatsächlich an der Imbissbude eine Eitrige? Fragt man einmal nach, dann hat kaum jemand je eine Eitrige gegessen beziehungsweise höchstens einmal bestellt – mit ordentlichen Damenspitz. Und wenn es wieder einmal so weit sein soll, wissen wir, welche Würstelstände ihr am ehesten ansteuern solltet.
Eine Führung durch die Ottakringer Brauerei
Damenspitz und Kater am nächsten Tag bekommen die Wiener*innen wohl eher vom typischen 16er-Blech, jedoch nicht von der Führung durch die Ottakringer Brauerei. Der Rundgang dauert rund eine Stunde, führt durch die einzelnen Produktionsschritte und endet mit einer Bierverkostung. Während die Tourist*innen ihre Köpfe zu all den neuen, wissenswerten Fakten wiegen, wippen die Wiener*innen die Köpfe zur Musik. Denn sie kennen eher die angeschlossenen Veranstaltungsräumlichkeiten der Ottakringer Brauerei, in denen ständig Konzerte und Messen stattfinden.
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Ottakringer Brauerei | Ottakringer Platz 1, 1160 Wien
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MO–SA
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