11 Dinge, die man im 9. Bezirk machen muss

Im hübschen Servitenviertel treffen Eleganz, Gemütlichkeit und Geschichtsträchtigkeit aufeinander. Wer einfach mal spontan der eigenen Gourmet-Nase folgen möchte, ist hier bestens aufgehoben, denn Verführungen locken quasi an jedem Hauseingang. In den vergangenen Jahren haben einige hippe Cafés und Lokale das Grätzl noch um Charme bereichert.

Da wären zum Beispiel La Mercerie, eine Ruheoase in französischem Stil, oder die Suppenwirtschaft, wo ihr reichhaltiges und preiswertes Mittagessen bekommt. Wenn’s um feine Bohnen geht, schaut ihr am besten in der Xocolat Manufaktur vorbei oder bei Caffè a Casa, im Rennen um den besten Kaffee der Stadt weit vorne mit dabei. Im Roten Bären findet ihr österreichische Schmankerln auf hohem Niveau und einen süßen Gastgarten, daneben im Coffee Break bekommt ihr tolle Mehlspeisen als Nachtisch und im frisch renovierten Ristorante Scala gibt’s Feines aus der italienischen Küche.

Außerdem zahlt sich ein Blick in die barocke Servitenkirche aus. Vergesst nicht, den Blick ab und an nach oben zu richten, denn die historischen Bauten und Fassaden sind sehenswert und erinnern dezent an Paris.

Ziemlich versteckt, in der Seegasse, befindet sich der Jüdische Friedhof Rossau, der älteste jüdische Friedhof Wiens. Zwischen 1540 und 1783 wurden in dem 2.000 Quadratmeter großen Areal Mitglieder der jüdischen Gemeinde begraben. Zugänglich ist der Friedhof über das heutige Senior*innenheim in der Seegasse 9-11. Derzeit ist er wegen Bauarbeiten allerdings auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Wir spazieren weiter zu einem Fleckchen Naturidylle und besuchen den Liechtensteinpark, der bereits 1711 vom Fürst von Liechtenstein errichtet wurde, inklusive Gartenpalais. Der Park versprüht rund ums Jahr eine besondere Eleganz. Die meisten Statuen und Vasen dieses barocken Gartens, die hier ursprünglich angebracht waren, wurden jedoch bereits 20 Jahre nach dem Bau verkauft und der Garten in Folge umgestaltet.

Bis heute ist der Garten in Privatbesitz, ist jedoch teils öffentlich zugänglich und lädt zum Spazierengehen ein. Der große Spielplatz wird meist von zahlreichen Kindern bevölkert. Im Winter könnt ihr den wunderschönen Christkindlmarkt im Gartenpalais Liechtenstein besuchen. Im Sommer lockt heuer wieder von 8. Juli bis 7. August 2024 die Sommer Rhapsodie im Garten vom Gartenpalais Liechtenstein mit einem bunten Veranstaltungsprogramm.

Nach eurem Spaziergang solltet ihr auch unbedingt der Strudlhofstiege einen Besuch abstatten – für uns einer der romantischsten Orte der Stadt!

Stets gut besucht und immer gemütlich und köstlich ist der Wiener Deewan, ein besonders bei Studierenden bekannter Hotspot. Hier gibt es pakistanische Küche für alle. Ihr bedient euch am Buffet und zahlt am Ende so viel, wie ihr wollt, es euch wert ist oder ihr könnt. Es gibt Currys mit und ohne Fleisch, sowie immer eine vegane Alternative und grünen Salat.

Unbedingt auch den Nachtisch probieren, die sind unheimlich gut. Bücher, Spiele und gemütliche Sitzgelegenheiten laden ein, länger zu verweilen. Der Deewan wird übrigens schon seit 2005 mit dem freien Zahlmodell betrieben – ein schönes Beispiel dafür, dass gegenseitiges Geben gut funktionieren kann.

Ihr liebt Filme, ihr liebt Frühstück? Das trifft sich gut, denn im Votiv Kino im 9. Bezirk könnt ihr diese beiden Dinge kombinieren. Beim Filmfrühstück im Votiv Kino schlagt ihr euch von Oktober bis Mitte Mai am Vormittag die Bäuche voll und schaut euch dann zu Mittag den Frühstücksfilm an.

Jeden Sonntag werden mehrere Filme gezeigt – ihr müsst euch dafür unbedingt ein Platzerl per Mail oder Telefon reservieren. Ihr könnt natürlich auch nur den Film besuchen. Aber mit vollem Bauch gefällt es uns doch besser.

Vom Frühstück wechseln wir zum Abendprogramm und besuchen eines der coolsten Theater abseits des Mainstreams. Das Bronski & Grünberg zeigt, wie es auf der Website heißt, „erlesenen Progressiv-Boulevard“.

Das bedeutet, euch erwarten neue Inszenierungen bekannter Stücke, die meist komödiantisch aufgearbeitet werden. Immer wieder gibt es zudem Konzerte. Gegründet wurde das Off-Theater mit nur 66 Sitzplätzen 2016 vom Schauspieler Alexander Pschill gemeinsam mit zwei weiteren Theatermacher*innen.

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Nach dem Theater noch nichts vor? Dann ab mit euch ins Krypt, eine Cocktailbar unter der Erde. Von außen würde man hier in der Wasagasse nicht auf die Idee kommen, dass sich hinter der Tür eine fancy Bar befindet.

Das Krypt versteckt sich nämlich in einem Kellergewölbe – und das macht optisch so einiges her: Backsteinwände, scheinbar schwebende Lichter und ein Riesen-Gemälde erwarten euch im Untergrund. Aber auch geschmacklich hat es das Krypt in sich und verzaubert euch mit tollen Cocktailkreationen.

Zu den Must-Dos im 9. Bezirk gehört es auch, zu feiern. Warum? Na, weil sich hier gleich zwei der besten Techno-Clubs in Wien befinden. Am Donaukanal könnt ihr sowohl im Werk als auch in der Grellen Forelle die Nacht zum Tag machen.

Hier stimmen nicht nur die Bookings – euch erwarten internationale und heimische Acts abseits des Mainstreams –, sondern auch das Sound- und Lichtsystem. Im Werk finden neben Clubbings auch Kulturevents wie Lesungen oder Poetry Slams statt. Und im Sommer lieben wir die Kulturterrasse, die sich vor den Türen des Werks ausbreitet.

Ja, der legendäre Bio-Würstelstand betreibt nicht nur die Location in der Pfeilgasse, sondern auch eine zweite Dependence bei der U4-Station Spittelau. Hier bekommt ihr alles, was ihr auch im Achten auf der Karte findet. Käsekrainer Bosna, Schweinsbratwürstel von einer Ottakringer Fleischerei oder auch vegane Bosna mit Wurst aus Austernpilzen. Und Augustiner Bier vom Fass! Alles natürlich auch hier regional und bio.

You better Werk! Wenn ihr darunter nicht ausgiebiges Raven am Dancefloor, sondern konzentriertes Basteln an der Werkbank versteht, dann seid ihr im WerkWerk genau richtig. Bei verschiedenen Kursen, oder wie man sie hier nennt: Werkshops, lernt ihr siebdrucken, töpfern oder Holz bearbeiten. Für Fortgeschrittene oder Selbstbewusste gibt es auch offenen Klassen, bei denen ihr euch einen Platz reservieren und dann an euren eigenen Projekten arbeiten könnt.

Auf dem Areal des ersten Allgemeinen Krankenhauses in Wien tut sich auch heute noch so einiges. Nein, es spuken dort nicht verendete Patient*innen herum. Der Gebäudekomplex mit seinen zahlreichen Höfen beherbergt heute Teile verschiedener Institute sowie das Sprachenzentrum der Universität Wien und mehrere Lokale. In der Weihnachtszeit ist in einem der Höfe ein Christkindlmarkt aufgebaut und in der warmen Jahreszeit kann man auf den Bänken und Grünflächen herrlich entspannen.

Auf dem Areal des alten AKH steht auch der sogenannte Narrenturm, in dem ihr Teile der größten pathologisch-anatomischen Sammlung weltweit sehen könnt – äußerst spannend, aber nichts für schwache Nerven. Die Zweigstelle des Naturhistorischen Museums gibt euch Einblicke in die Medizingeschichte und Krankheitslehre. 2020 wurde der Narrenturm generalsaniert und die Schausammlung neu aufgestellt und wiedereröffnet.

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Auch das Werkstätten- und Kulturhaus WUK darf bei unserer Bezirkstour durch den 9. Bezirk nicht unerwähnt bleiben, begeistert es doch mit einem abwechslungsreichen Angebot. In der ehemaligen Lokomotivfabrik findet man heute eines der größten unabhängigen Kulturzentren Europas, das sich als offener Kulturraum versteht und Platz zum Chillen, Diskutieren und Ausprobieren zur Verfügung stellt.

Das gelingt auch wunderbar und ein Gefühl von Gemeinsamkeit liegt hier bei den vielen Veranstaltungen und Workshops greifbar in der Luft. Auch ein Besuch im Statt-Beisl im WUK oder auf dem Fahrradflohmarkt, der jeden ersten Mittwoch im Monat (außer im Jänner) stattfindet, ist sehr zu empfehlen.