10 Dinge, die nach dem Fortgehen in Wien jeder kennt
Weil Feiern einen nicht unbeträchtlichen Teil des Lebensgefühls in Wien ausmacht, fassen wir euch hier zehn Dinge zusammen, die nach dem (etwas längeren) Ausgehen in Wien jeder kennt.
Fortgehen in Wien war schon immer ein kleines Highlight, auch für die Nicht-Wiener*innen. Ein paar Mal im Jahr, je nach Entfernung, pilgerte man aus sämtlichen Bundesländern in die große Stadt, um dort eine berauschende Partynacht zu erleben. Dabei sind euch garantiert folgende Dinge schon des Öfteren passiert.
Der Pizzastand hat zu
In unweiter Entfernung zu den Wiener Clubs sind sie wie Schwammerl aus dem Boden geschossen und bereichern seither unsere Club-Kultur: Die Pizza-Döner-chinesische-Nudeln Stände. Jene in vermehrtem Auftreten nebeneinander, wie beispielsweise am Ring gleich bei der Säulenhalle und dem Volksgarten, sind übrigens ein guter Hinweis darauf, dass hier irgendwo ein Club sein muss. Wie sonst hätte es ein Würstelstand in eine doch abgelegene Gegend in Spittelau ohne Grelle Forelle geschafft? Jedenfalls macht man sich auf den Heimweg und bespricht in der letzten Stunde im Club schon, wo man sich denn heute Nacht noch einen kleinen Snack als „Betthupferl“ genehmigen werde. Die Vorfreude steigt ins Unermessliche! Dann die Enttäuschung: Man steuert schnurstracks Richtung Essensstände und stellt fest, dass jene bereits geschlossen haben. Ich denke, es gibt kaum etwas Deprimierenderes nach dem Fortgehen in Wien, als vor den Rollos eines geschlossenen Pizzastandes stehen zu müssen.
Aufwachen mit Geld, Schlüssel, Handy: Weihnachten und Ostern zusammen
Besonders die „Chaos-Kinder“ unter euch, die schon ab und zu Dinge beim Feiern in einem Nachtclub verloren haben, werden sich hiermit identifizieren können. Es gibt ja wohl kaum etwas schöneres als am nächsten Morgen (bzw. Mittag) aufzuwachen und festzustellen, dass man noch im Besitz des eigenen Handys, der Geldbörse und des Schlüssels ist. Im Idealfall befindet sich im Börserl auch noch etwas Bargeld, das Handydisplay ist nicht gesprungen und man hat kein Kopfweh. Das sind doch die Indizien schlechthin, dass es ein gelungenes Fortgehen in Wien war!
… aufwachen und etwas fehlt
Oh nein! Vor nicht all zu langer Zeit liege ich seelenruhig im Bett, wache im Laufe des Tages nach einer doch etwas ausgedehnteren Partynacht auf, greife um mich, da mein heiliges Handy stets ein Plätzchen im Bett verdient hat, und stelle fest: Es ist nicht da. „Oh nein – da war ja was…“ Eines der schlimmsten Dinge, die nach dem Ausgehen passieren, ist wach zu werden und festzustellen, dass man sich gewisser Wertgegenstände im Laufe des Abends entledigt hat. Am harmlosesten ist dabei noch das ebenso einigen von uns bekannte: Wo hab ich gestern eigentlich schon wieder meine Zigaretten angebaut?
Einmal von Simmering nach Ottakring in Dauerschleife
Da mag wohl jemand die Wiener U-Bahnen so gerne, dass er bereits mehrere Stunden lang Endstation-Ping-Pong spielt. Mindestens eine Person sieht man, sofern man eine etwas längere Strecke mit der U-Bahn auf dem Heimweg zurücklegt, die gezeichnet von der Partynacht kopfüber in der U-Bahn hängt und schläft. Wie oft er*sie wohl schon von Simmering bis Ottakring und wieder retour durchgefahren ist?
Die Fahrausweise, bitte!
Macht man sich vom Fortgehen in Wien wieder auf den Heimweg in die anderen Bundesländer oder fährt innerhalb Wiens mit dem Zug, so kommt es nicht selten vor, dass ein*e Schaffner*in vorbeischneit und nach den Tickets fragt. Das ist natürlich stets eine besonders bittere Situation, wenn man das letzte Bargeld nach dem Feiern (nach reichlichem Abwägen) doch lieber in eine Pizzaschnitte als in ein Zugticket investiert hat – hoch gepokert und hoch verloren!
Die Haustüre nicht aufsperren können
Wo sind die grandiosen Held*innen der Nacht, die schon einmal mit dem Autoschlüssel vor der Wohnungstür gestanden sind und sich gewundert haben, warum denn jene nicht aufgeht? 1000 Bussis an euch. Es ist ja zugegebenermaßen auch gar nicht so leicht, nach einem zu tiefen und intensiven Blick ins Glas in die eigene Wohnung zu gelangen. Erstens muss man dafür wirklich vor der eigenen Wohnung stehen, sonst funktioniert’s nicht. Zweitens: Schlüssel, auf denen Peugeot, Renault, Fiat, etc. stehen, sind selten in dieser Situation geeignet. Drittens: Aus all den Schlüsseln am Schlüsselbund müssen nun einige durchprobiert werden. Viertens: Hat man erst mal den richtigen gefunden, muss man auch noch die Zielgenauigkeit aufbringen, jenen ins Schloss zu stecken. Wenn Aufsperren keine Challenge nach dem Feiern ist, dann weiß ich auch nicht.
Wer liegt da eigentlich neben mir?
Was letzte Nacht noch wie eine besonders kluge Idee schien, ist es vermutlich am nächsten Morgen nicht mehr, denn schon Ted Mosby lehrte uns: Nichts Gutes passiert nach 2 Uhr morgens. Und Recht hatte er. Einigen von euch ist es garantiert auch nach mehrmaligem Abraten durch Mitfeiernde („Das wird dir morgen leidtun!“ „Bist du dir sicher?“) passiert, dass sie jemanden mit nach Hause genommen haben, und am nächsten Morgen nicht mehr wussten, wie es dazu kam, oder im schlimmsten Fall: Wer das denn nun eigentlich ist.
Die Chatverläufe auf WhatsApp
Wenn man nach dem Fortgehen in Wien aufwacht und auf die zwölf verschiedenen WhatsApp Nachrichten aus sieben Chats antworten möchte, schweifen die Blicke leider auch immer Mal wieder in jene um 5.06 Uhr gesendeten Nachrichten ab. Was hab ich denn da geschrieben? Oh nein! Screenshot und zack – ab damit in den Gruppenchat mit den Freund*innen, mit denen man unterwegs war. Natürlich war es eine grandiose Idee einem lange vergangenen Gspusi mitten in der Nacht aus heiterem Himmel zu schreiben, ob er*sie denn zufällig auch unterwegs ist. Mindestens genau so erheiternd, und euch allen nach dem Fortgehen in Wien bekannt, sind neue Kontakte unter dem Namen „Cindy Pratersauna“, oder „Thomas Voga“.
Der Glaskontainer
Wenn auch nicht unbedingt auf einen einzigen Abend bezogen, so ist der volle Glaskontainer in der WG sicherlich auch ein Indiz dafür, dass man in letzter Zeit gut und gerne feiern war. Das Austragen jenes Sackerls oder eben Containers stellt nicht nur einen kleinen „Walk of Shame“ dar, zumal man die grinsenden Blicke sämtlicher Passant*innen auf sich zieht, sondern diese Dinger sind auch noch verdammt schwer zu schleppen.
Die gewaschene Wäsche in der Maschine vergessen
So ärgerlich! Man gibt noch schnell eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine, macht sich währenddessen fertig, um vor dem Gehen jene noch schnell auszuräumen und die Wäsche zum Trocknen aufzuhängen. Tja, diese Rechnung haben wir wohl ohne den sich kurz vor dem Fortgehen einschleichenden Stress gemacht. Ohnehin schon viel zu spät dran, macht man sich auf den Weg und vergisst komplett, dass die frisch gewaschene Wäsche zum Aufhängen in der Maschine wartet. Am nächsten Tag schießt einem der Gedanke plötzlich wieder in den Kopf, man stürmt zur Waschmaschine, öffnet die Tür, denkt sich nur „Ja sch….“ und schaltet die Wäsche noch mal ein, nachdem zu lange liegengebliebene Sachen einen gewissen, nicht gar so charmanten Geruch annehmen.
Wir hoffen, euch passiert dieses Wochenende nach dem Fortgehen in Wien das meiste unserer Liste nicht. Außer natürlich, dass ihr aufwacht und sämtliche Wertgegenstände noch habt. Für wen Feiern nichts (mehr) ist, für den haben wir hier einen Artikel mit 10 Gründen warum man nicht mehr gerne ausgeht.
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