10 Dinge über Schönbrunn, die ihr noch nicht wusstet

Es gibt wahrlich nicht viele Bauwerke, die mehr Prunk und Schönheit ausstrahlen, als unser Schloss Schönbrunn. Und auch, wenn uns der Tourismusmagnet allgegenwärtig scheint, wohnt hier bis heute so manches Geheimnis inne. Wir verraten euch 10 Dinge über Schönbrunn, die ihr noch nicht wusstet.
Lukas Lindmeier Aktualisiert am 03.07.2020
Schloss Schönbrunn
(c) Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. | Severin Wurnig

Geht es um das prunkvolle Schloss Schönbrunn mit seinem endlos scheinenden Schlosspark, kommt uns folgender Spruch als erstes in den Sinn: Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut. Oder sollte es heißen: Es freut uns sehr? Immerhin ist Schönbrunn bis heute ein wahrer Hingucker – kein Wunder also, dass es der Tourismus-Hotspot Nummer eins in Österreich ist (wenn nicht gerade eine Pandemie jeden Reisespaß vermiest). Aber nicht nur seine Schönheit, auch die Geschichte hinter dem großzügigen Areal ist eine einzigartige. Hinter ihr verbergen sich bis heute skurrile, schöne, aber auch romantische Fakten rund um das Schloss und den Garten. Wir verraten euch deshalb 10 Dinge über Schönbrunn, die ihr mit Sicherheit noch nicht wusstet.

Das Schloss Schönbrunn hat(te) einen Weingarten

Eure vinophilen Herzen müssen jetzt ganz stark sein, denn ihr habt richtig gelesen: Bereits bis 1744 gab es vor der Orangerie des Schloss Schönbrunn einen Weingarten, den man damals „Liesenpfennig“ nannte. Der ist übrigens namensgebend für den Wein, der dort auch heute wieder kultiviert wird. Denn die Winzerinnen und Winzer der WienWein-Gruppe haben im 1.000 m2 großen Schönbrunner Weingarten erneut Weinreben gesetzt und 2012 zum ersten Mal seit der Habsburgermonarchie wieder gelesen. Der so traditionsgemäß gewonnene Wiener Gemischte Satz wird jedes Jahr in einer Online-Auktion versteigert – der Erlös geht dabei an die Initiative SOS Kinderdorf.

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Über Zitrusfrüchte und Fußbodenheizungen

Nummer zwei der zehn Dinge über Schönbrunn verspricht jede Menge Exotik: Denn schon im 18. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1754, ließ Kaiser Franz I. Stephan ein Orangeriegebäude mit Fußbodenheizung errichten, nachdem bereits zuvor Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg, die Witwe von Kaiser Joseph I. einen Orangeriegarten erbauen ließ. Übrigens: Nach Versailles ist mit 189 Metern Länge und zehn Metern Breite jenes im Schlosspark Schönbrunn das größte barocke Orangeriegebäude der Welt. Man nimmt heute an, die Monarchenfamilie wollte hier tropische Pflanzen – vornehmlich Zitruspflanzen – kultivieren. Und damit die auch unsere kalten Winter überleben konnten, wurden sie in nach Süden gerichteten, barocken Gebäuden mit Rundbogenöffnungen gezüchtet. Das Highlight bildete schon damals eine Fußbodenheizung – genauer gesagt eine Hypokaustenheizung, die auf Warmwasser basiert schon anno dazumal den Boden erwärmte.

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Vom Jagdareal zum Prunkschloss

Schönbrunn war nicht immer das vor Prunk strotzende Areal, das es heute ist – vielmehr wurde es einst als „simples“ Jagdgebiet genutzt. Aber alles auf Anfang – immerhin ist die Geschichte Schönbrunns, wie wir es kennen, eine sehr lange und geht zurück bis ins Mittelalter. Im 14. Jahrhundert noch als „Katterburg“ bezeichnet und im Eigentum des Stifts Klosterneuburg befindlich, wurde damals auf dem Areal des heutigen Schönbrunns lediglich Landwirtschaft, Weinbau und eine Mühle betrieben. Erst 1569 kaufte Kaiser Maximilian II. das Areal – seither befand sich Schönbrunn im Besitz der Habsburgerfamilie. Der ließ hier vor allem einen Lust- und Tiergarten ausbauen, um einheimisches Jagdwild und Geflügel zu halten und so seiner Leidenschaft zum Jagen nachgehen zu können. Außerdem wurde im ebenfalls unter Maximillian II. errichteten Fasangarten exotisches Geflügel wie Pfauen oder Truthähne gehalten.

Schönbrunn
(c) Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. | Severin Wurnig

Der Mythos um Schönbrunns Namen

Nachdem im Jahr 1605 ungarische Truppen den umzäunten Garten im Schönbrunner Areal, das damals noch „Katterburg“ hieß, zerstörten, wurde dieser nur notdürftig wieder instandgesetzt. Die Katterburg diente dann nicht mehr als Erholungsgebiet, sondern rein als Jagdareal für Kaiser Matthias. Und hier kommt der nächste Punkt auf unserer Liste der Dinge, die ihr über Schönbrunn noch nicht wusstet: Bei einem seiner Jagdausflüge soll Kaiser Matthias – zumindest der Legende zufolge – eine Quelle entdeckt haben, die später als „schöner Brunnen“ dem Anwesen seinen Namen gegeben haben soll. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schönbrunn dann 1642, nachdem Ferdinand II. hier ein repräsentatives Lustschloss errichten ließ.

Schönbrunn
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Ein Zuhause für über 1.000 Personen

Unter Franz I. Stephan und Maria Theresia wurde das Schloss Schönbrunn im 18. Jahrhundert sehr stark vergrößert und ausgebaut. Denn es wurde entschieden, dass das Schloss nicht nur als Jagd- und Lustschloss, sondern von nun an auch als Residenz genutzt werden soll. Das bedeutete, dass das Schloss Schönbrunn nicht nur besonders repräsentativ gestaltet werden, sondern auch Platz für die Adelsfamilie und den gesamten Hofstaat bieten und ihre Versorgung gewährleisten können musste. Das heißt: Das Schloss Schönbrunn musste ein Zuhause für über 1.000 Personen bieten.

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Ein eigenes Theater mit eigenen Stars

Ein weiteres der Dinge, die ihr über Schönbrunn noch nicht wusstet: Maria Theresia hatte wahre musische Talente. So war sie schon in ihrer Jugend eine begeisterte und talentierte Sängerin. Später ließ sie im Schloss Schönbrunn auch ein hofeigenes Schlosstheater errichten, das 1747 eröffnet wurde. Dort betätigten sich – auch auf Wunsch der Kaiserin Maria Theresia – ihre Kinder als Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Sängerinnen und Sänger.

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Unerwünschter Besuch aus Frankreich

Nicht nur einmal, sondern gleich zweimal – und zwar in den Jahren 1805 und 1809 – fiel Napoleon Bonaparte, also der französische Kaiser Napoleon I., mit der französischen Armee über Wien herein. Und das mit der Absicht, Wien zu besetzen. Dazu suchte er sich freilich keine Zelte oder Baracken als Unterkunft aus. Stattdessen residierte er beide Male im Schloss Schönbrunn – genauer gesagt in den Appartements des zuvor verstorbenen Kaiser Franz I. Stephan. Wir finden: keine schlechte Wahl von unserem französischen Revoluzzer.

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Kaiser Franz Joseph I.: Geboren und gestorben im Schloss Schönbrunn

Das romantischste der Dinge, die ihr nicht über Schönbrunn wusstet: Kaiser Franz Joseph I. wurde 1830 im Schloss Schönbrunn als Sohn von Erzherzog Franz Karl von Österreich und dessen Gemahlin Prinzessin Sophie Friederike von Bayern geboren. 86 Jahre Lebenszeit später und nach 68 Jahren Regentschaft als Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn und König von Böhmen verstarb er – ebenfalls im Schloss Schönbrunn.

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Das Schloss Schönbrunn war nicht immer „Schönbrunnergelb“

Die Farbe unseres allseits beliebten Schlosses, wie wir sie heute kennen, bestand nicht immer in dieser Tönung. Man nimmt an, dass das Schloss Schönbrunn im 16. und 17. Jahrhundert, als es noch als Jagdschloss genutzt wurde, in hellen Orange- und Ziegelrottönen gehalten war. Zu Zeiten Maria Theresias, also im 18. Jahrhundert, bekam das Schloss einen hellockernen Anstrich mit weißen und hellbeigen Gliederungselementen. Zwischenzeitlich, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde die Fassade in hellgrauer Farbe gestrichen. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts bekam das Schloss Schönbrunn seine für uns typische Farbe – das sogenannte Schönbrunnergelb. Möglicherweise griff man bewusst auf diese Farbe zurück, um an die Farbgebung unter Maria Theresia zu erinnern.

Schönbrunn
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Maria Theresia: die Mutter des prunkvollen Schlossgartens

Unser letzter Punkt auf der Liste der Dinge, die ihr noch nicht über Schonbrunn wusstet: Maria Theresia ist zu großen Teilen dafür verantwortlich wie das Schloss und der Schlossgarten heute aussehen. Schon ihr Vater, Kaiser Karl VI., der die Anlage nur für die Fasanjagd nutzte, schenkte Maria Theresia das Anwesen, da sie eine besonders große Liebe für die Gärten und das Schloss gehabt haben soll. Und das deckt sich mit ihren Plänen, die sie für das Areal hatte: Anfangs noch gemeinsam mit ihrem Ehemann, Kaiser Franz I. Stephan und später als Witwe verpasste sie Schönbrunn eine ganz neue Optik. Neben einigen stilistischen Änderungen am Schloss selbst wurde so im Laufe des 18. Jahrhunderts die heute typische Heckenkulissen- und „Broderieparterres“-Optik (also feine Beete mit bunten Steinen im Ornamentmuster) hergestellt. Auch am Schönbrunner Berg war Maria Theresia maßgeblich beteiligt: Sie ist für den davor befindlichen Neptunbrunnen, den Zickzackweg auf den Schönbrunner Berg und die oben befindliche, ikonische Gloriette verantwortlich.

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Ihr möchtet mehr Wien-Liebe genießen? Dann checkt am besten unseren Artikel zu den 100 spannenden Dingen, die ihr in Wien tun solltet. Und wenn in eurem Börserl regelmäßig gähnende Leere herrscht, werdet ihr in unserem Artikel über die Dinge, die ihr gratis in Wien unternehmen könnt, fündig.

(c) Beitragsbild | Severin Wurnig | Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

*Gesponserter Beitrag: Dieser Artikel ist in Kooperation mit der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. entstanden.

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