10 Orte, an denen man in Wien noch nie gewesen ist
Wien hat so viel mehr zu bieten als die uns allen gut bekannten Lokale, Cafés und Touri-Attraktionen. Wir haben euch Plätze abseits der Trampelpfade gesammelt und nehmen euch mit zu Orten, an denen man in Wien noch nie gewesen ist und die zu Unrecht viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren.
Wir waren für euch abseits der altbekannten Pfade und Plätze Wiens unterwegs und präsentieren euch 10 Orte, an denen man in Wien noch nie gewesen ist.
Alberner Hafen
Zum Alberner Hafen hat es wohl noch die wenigsten von euch hin verschlagen. Auch wir sind äußerst überrascht, als wir uns unsere Wege durch die hinterste Ecke Simmerings – fast schon an der Grenze zu Schwechat – bahnen. Gleich vorweg: Die Anfahrt mit den Öffis ist etwas mühsam, wir haben uns deshalb fürs Fahrrad entschieden, mit dem man entlang der Donau und vorbei am Freudenauer Hafen das Ausflugsziel recht gut erreicht und zu diesem mystischen Ort, an dem wohl viele in Wien noch nie gewesen sind, kommt. Es ist ruhig hier, fast schon gespenstisch und man glaubt, an einem Filmset gelandet zu sein. Der Hafen selbst erinnert mit seinen riesigen Getreidespeichern an die Landungsbrücken in Hamburg und geht auf die Zeit des Nationalsozialismus zurück.
Friedhof der Namenlosen
Wandert man ein Stückchen weiter, kommt man außerdem zum Friedhof der Namenlosen, der euch vielleicht aus der Hollywood-Schnulze Before Sunrise ein Begriff sein mag. Versteckt hinter Bäumen und Sträuchern lässt es sich hier auf spannende Erkundungstouren gehen und besonders, wenn sich der Nebel wie ein Schleier über das Areal legt, kann es hier richtig unheimlich werden. Auf diesem Friedhof wurden Menschen begraben, die zwischen 1849 und 1940 von der Donau angeschwemmt wurden. Von vielen kennt man die Identität nicht, von anderen wurde sie nachträglich geklärt.
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Friedhof der Namenlosen | Alberner Hafenzufahrtsstraße, 1110 Wien
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täglich
Sternwartepark
Dass die Universität Wien für ihre wunderbaren Räumlichkeiten und imposanten Treppenhäuser, Gänge und der Hogwarts-ähnlichen Bibliothek bekannt ist, ist nichts Neues mehr. Etwas entlegen, dafür umso spezieller ist es bei der Fakultät für Astronomie und Astrophysik im 18. Bezirk mit dem zugehörigen Sternwartepark. Man meint, in einer anderen Welt gelandet zu sein, denn sowohl das Innere des Gebäudes als auch der weitläufige Park haben einen mystischen Charakter. Wenn ihr also das nächste Mal zum Spazierengehen im Cottageviertel unterwegs seid, kehrt dem Türkenschanzpark den Rücken zu und taucht hier ab, an einem der Orte, an denen man in Wien noch nie gewesen ist.
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Sternwartepark | Edmund-Weiß-Gasse 2, 1180 Wien
Böhmischer Prater
Eine wunderbar mystische Umgebung erwartet euch, wenn ihr entlang der Pfade des Böhmischen Praters wandert. Dieser befindet sich auf dem Laaer Berg am Rande des Laaer Waldes im 10. Wiener Gemeindebezirk. Genau wie im Wiener Prater gibt es auch hier ein Riesenrad, welches als erstes Riesenrad weltweit mir nur einem Masten aufgebaut wurde. Das 25,1 Meter hohe Riesenrad bietet vom Laaer Berg aus ein tolles Panorama über Wien bis in den Wienerwald, zum Kahlenberg und Schneeberg. Besonders im Herbst wird hier alles in eine wunderbare Atmosphäre getaucht und erstrahlt in einer Farbenpracht, die uns begeistert. Früh morgens, wenn sich der Nebel wie ein Schleier über die Umgebung legt, ist es hier besonders mystisch und zauberhaft.
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Böhmischer Prater | Laaer Wald 216, 1100 Wien
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täglich
Museum für Schwangerschaftsabbruch und Verhütung
Gleich vorweg, das ist kein Scherz, das Museum für Schwangerschaftsabbruch und Verhütung gibt es wirklich und entführt auf einen äußerst informativen, historischen Streifzug durch die Geschichte der Verhütung. Beginnend bei den Alten Ägyptern bis hin zu den heutigen Methoden erfährt man hier so einiges Wissenswertes aus den unterschiedlichen Kulturen. Weiters wird auch die Entwicklung des Schwangerschaftstests thematisiert. Besonders die Einblicke in die gesetzlichen Debatten rund um die Erlaubnis des Schwangerschaftsabbruchs sind in Verbindung mit den präsentierten Fällen besonders spannend.
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Museum für Schwangerschaftsabbruch und Verhütung | Mariahilfer Gürtel 37/1. Stock, 1150 Wien
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MI-SO
Die Jugendstiltoilette
Ein absolutes Highlight, das in fast jedem Wien-Reiseführer angeführt ist, ist mit dem wohl schönsten „stillen Örtchen“ Wiens zu nennen. 1905 wurden in Wien über fünfzig öffentliche Toiletten – „unterirdische Bedürfnisanstalten für Menschen beiderlei Geschlechts“ – errichtet, um die hygienischen Zustände der Stadt zu verbessern. Die erste davon ist die Jugendstiltoilette am Graben, die heute unter Denkmalschutz steht, aber noch immer in Betrieb ist und die man zumindest einmal gesehen haben muss. In den relativ versteckt gelegenen Keller kommt man über die streng nach Geschlechtern getrennten Abgänge und taucht unten angekommen in eine längst vergangene Zeit ein. Für nur 50 Cent wird man mit den für den Jugendstil typischen Farbtönen, Formen und Materialien wie Eichenholz, Messing und Glas belohnt – alles sauber und in top Zustand. Welche ausgefallenen Toiletten Wien außerdem noch so zu bieten hat, erfahrt ihr am Blog.
- Lieblinge 2024
Semmelweisklinik
Zugegeben, auf dem Areal im 18. Bezirk waren vielleicht viele von euch schon einmal, denn hier befand sich einst die Semmelweis-Geburtenklinik. Nachdem die Klinik 2019 ins Krankenhaus Nord übersiedelt ist, standen einige der Gebäude auf dem Areal leer. Im Sommer 2022 ist der Kunst- und Kulturverein Semmelweisklinik in eines davon eingezogen. Wo bis in die 70er-Jahre ein Kinderheim und später das Wirtschaftshaus und Büros waren, sind nun Ateliers und Veranstaltungsräume. Der Verein nutzt das leerstehende Gebäude, bevor hier Bildungseinrichtungen entstehen sollen. Bis es soweit ist, könnt ihr im Rahmen der verschiedenen Veranstaltungen das Kulturzentrum besuchen.
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Semmelweisklinik | Hockegasse 37, 1180 Wien
Kunsteisbahn Engelmann
Eislaufen über den Dächern der Stadt? Das geht auf der Kunsteisbahn Engelmann im 17. Bezirk – und das schon seit 1909. Die Eisbahn galt zur damaligen Zeit als bahnbrechende Erfindung und ist noch heute ein beliebter Ort für Jung und Alt. Die Eislauf-Saison läuft ab Ende Oktober, geöffnet ist dann täglich ab 9 Uhr. Im Sommer verwandelt sich das Areal in Wiens höchstgelegenen Fußballplatz.
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Kunsteisbahn Engelmann | Syringgasse 6-14, 1170 Wen
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Mitte November bis Anfang März
Schirmfachgeschäft Brigitte
Einen weiteren Geheimtipp auf der Suche nach Orten, an denen ihr in Wien noch nie gewesen seid, findet ihr im Herzen von Wien. In unmittelbarer Nähe zum Schwedenplatz hat man sich schon seit über 100 Jahren in diesem traditionellen Fachgeschäft dem Verkauf von Regenschirmen verschrieben. Eine große Auswahl an hochwertigen Regenschirmen der Marken Doppler und Knirps gibt es zu erstehen und die Kund*innen werden ganz der Etikette entsprechend als wahre König*innen behandelt. Mit all denn klassischen Schirmen fühlt man sich hier gleich ein paar Jahrzehnte zurückversetzt.
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Schirmfachgeschäft Brigitte | Franz-Josefs-Kai 27, 1010 Wien
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MO-FR: 9-13, 14-18 Uhr | SA: 9-13 Uhr
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Liste: Geheimtipps für Wien