10 Sätze, die typisch 2020 sind
Das Jahr war hart und beschwerlich. Und ja, es gab deutlich mehr Tiefen, als es Höhen gab. Aber zugleich wird es uns wohl immer im Gedächtnis bleiben. Genauso wie die folgenden zehn Sätze, die ein Jahr zuvor wahrscheinlich noch wenig Sinn ergeben hätten.
2020 war nicht unser Jahr. Schon allein der Meme-Landschaft nach zu urteilen, sind wir uns da großflächig einig. Das haben wir natürlich allen voran der Corona-Krise zu verdanken, die uns offensichtlich noch länger als bis zu Silvester begleiten wird. Dennoch gibt es ein paar Standard-Floskeln, die dieses Unjahr charakterisieren – und im Jahr zuvor noch herzlich wenig Sinn ergeben hätten.
2020 go home, you’re drunk
Darin waren wir uns schon nach den ersten Wochen des ersten Lockdowns ziemlich schnell einig: 2020 kann bitte gerne genauso schnell wieder gehen, wie es gekommen ist. Wäre unser Kalender die Gästeliste zu einer Party, würden wir das erste Jahr der neuen Dekade am liebsten streichen, die Arme verschränken und ihm entgegen zischen: „Du kommst hier nicht rein.“ Aber so einfach ist das leider nicht. Also beschränken wir uns lieber auf unzählige Memes.
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Bitte treten Sie nicht auf meinen Babyelefanten!
2019 hätte man uns noch gefragt, ob es uns noch ganz gut geht, hätten wir in aller Öffentlichkeit über die exakte Größte eines Babyelefanten sinniert. Bis dahin waren imaginäre Begleiter bloß fantasiereichen Kleinkindern vorbehalten. 2020 mussten wir uns plötzlich bei jeder sozialen Interaktion einen kleinen Babyelefanten dazudenken. Und schlagartig schnellte das Interesse der breiten Bevölkerung an der räumlichen Ausdehnung des elefantischen Nachwuchses rapide nach oben. Aber hey, nie war es eleganter, jemanden subtil darauf hinzuweisen, dass der eigene Intimitätskreis gerade durchbrochen wurde, als mit dem Hinweis auf den gedanklich domestizierten Babyelefanten, der sich gerade mit schmerzverzerrtem Gesicht den Fuß reibt. Autsch!
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In Europa haben sie Wald-Städte.
Oh ja, 2020 hatten wir nicht nur Corona, sondern auch Donald Trump. Eine traurige Konstante der vergangenen Jahre. Gerade in Bezug auf Österreich hat er dieses Jahr aber den Vogel waldmannsmäßig abgeschossen: „In Europa haben sie ‚Wald-Städte‘. Schauen Sie auf Länder wie Österreich […]“, protzte er mit seinem geografischen Vorschulwissen und wollte damit die Brisanz der Waldbrände in Kalifornien dem US-Staat selbst in die Schuhe schieben. Denn die europäischen Länder würden sich pflichtbewusst um die trockenen Blätter und deutlich „explosiveren“ Bäume kümmern. Ja, nein, ist klar. Was dann passierte, war so vorhersehbar wie wundervoll: eine Flut an Memes mit explodierenden Bäumen und von Bäumen umgebenen Waldmenschen, mit denen Österreich dem mittlerweile abgewählten US-Präsidenten lächelnd den mittleren Finger entgegenstreckte. Selten waren wir stolzer auf unseren kleinen Waldstaat.
Du hängst grad… Mach das Mikro an!
Uuund schon sind wir wieder zurück beim Corona-Thema, typisch für so ziemlich jede Konversation, die wir im vergangenen Jahr geführt haben. Die meisten davon notgedrungen online via Video-Konferenzen. Und die Paradedisziplin solcher virtuellen Zusammenkünfte war natürlich der anfängliche Equipment-Check: Irgendjemand hatte sein Mikro stumm geschaltet, bei irgendwem funktionierte die Kamera nicht und ups – da hat sich auch schon wieder das Internet aufgehängt und einen in unvorteilhaften Standbildern eingefroren. Toll.
Verspäte mich etwas, hab meine Maske vergessen.
In der Zeit prä Corona wäre dieser Satz wohl nur zu Halloween oder Fasching als valide Entschuldigung für kleinere oder größere Verspätungen durchgegangen. Aber nun ist eben alles anders. Auch unsere Outfits. Die reichen nämlich nicht mehr nur von Schuh bis Kragen – oder für die Stilbewussteren bis zur Hutkrempe –, sondern inkludieren inzwischen auch ein kleines Stoffteil über unserem Mund. Die Maske, unser ständiger Begleiter. Eigentlich hätte der medium-witzige Film mit Jim Carrey 2020 eine Neuverfilmung verdient – als Drama.
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Juhu, ich bin negativ!
Selten war negativ zu sein etwas so Positives wie im Jahr 2020 – außer man befürchtet, ungewollt schwanger zu sein. Und mindestens genauso selten war es Usus, mit medizinischen Testergebnissen auf sozialen Medien anzugeben als mit jenen Bescheinigungen, die uns nach einem Corona-Test ausgestellt werden. Gut zu wissen, Sibylle, aber respektiere bitte trotzdem meinen Babyelefanten.
Liebe Grüße und bleiben Sie gesund!
Auch zu den Standardfloskeln im Mailverkehr stieß dieses Jahr eine Formel hartnäckig dazu: Man schickt sich mittlerweile nicht mehr bloß freundliche oder beste Grüße – oder im Falle größerer Intimität sogar alles Liebe – sondern man wünscht plötzlich wildfremden Menschen, die man vielleicht noch nie zuvor von maskiertem Angesicht zu Angesicht gesehen hat, dass sie nach Möglichkeit gesund bleiben mögen. Nett. Und auch irgendwie ein bisschen schräg.
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Schau mal, mein Bananenbrot!
Okay, das musste jetzt einfach sein. So viel amateurgebackenes Bananenbrot wie während des ersten Lockdowns mussten wir zuvor noch nie auf Instagram ertragen. Und zum Glück auch danach nicht. Denn so schnell der Trend, mit dem viele wohl insgeheim bloß ihre vor sich hin rottenden Bananen, die sie beim Hamsterkauf unbedacht in den Einkaufswagen warfen, retteten, unsere Instagram-Stories flutete, so schnell ebbte das Ganze auch wieder ab. Mittlerweile backen wir Kekse. Oder machen Makramee. Oder machen einfach nichts davon, es reicht.
Klopapier
Ja, stimmt schon, das ist kein ganzer Satz, ihr Schlaumeier. Aber wie könnte man das Jahr 2020 verbal Revue passieren lassen, ohne zumindest in einem kurzen Nebensatz auf den postapokalyptischen Run aufs Klopapier einzugehen, der besonders den ersten Lockdown seltsamer Weise über alle Landesgrenzen hinweg auszeichnete? Defäkieren ist nun mal ein Grundbedürfnis. Und das fachgerechte Abwischen eben auch. Ein Fakt über die Menschheit, den wir eigentlich lieber verdrängt hätten.
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Willst du mit mir spazieren gehen?
Was im ersten Lockdown Bananenbrot und Klopapier waren, ist mittlerweile der Spaziergang. Hätte uns jemand noch vor einem Jahr gefragt, ob wir mit ihm im Dezember, bei Eiseskälte und leichtem Regen durch den Burggarten flanieren wollen, hätten wir ihm wahrscheinlich geraten, den nächsten Abort aufzusuchen und das Toilettenpapier nicht zu vergessen (da haben wir es wieder). Aber wenn man sich sonst nirgends treffen kann, alle Beisln und Clubs geschlossen sind, kommt offenbar doch der naturverbundene Waldmensch in uns durch, den es raus in die ungastliche Natur zieht. Langsame Bewegung im Freien – die Trendsportart 2020! Wer hätte das gedacht?
Also theoretisch gelten wir ja als ein Haushalt…
Viele Paare sahen sich dieses Jahr abrupt mit einer ganz basalen Frage konfrontiert: Gelten wir als 1 Haushalt? Das ist praktisch das 2020-Äquivalent zu: Fix z’samm? Egal ob Gspusi oder langjährige Partnerschaft – spätestens im Frühjahr mussten sich viele Turteltäubchen die Frage stellen, ob sie Lockdown-tauglich und damit zumindest vorübergehend zusammenlebtauglich sind.
Auch wenn wir euch momentan nur aus der Ferne zuwinken und euch wohl noch ein Zeitl länger nicht auf einem unserer Events abbusseln dürfen – eins sei auch euch, lieber 1000things-Community, versichert: Im Herzen sind wir alle ein Haushalt. Aber nur im Herzen. Bitte haltet trotzdem weiter Abstand. Bussi.
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Ihr schaut lieber ein bisschen weiter zurück? Wir erinnern euch an 14 Dinge, die typisch für die 2010er-Jahre sind. Auf unserer Winter-Dahoam-Seite inspirieren wir euch für euren Winter in Österreich.
(c) Beitragsbild | Alexas Fotos | Pixabay