5 Bücher von und mit Schwarzen Menschen, die du lesen solltest
Ihr seid auf der Suche nach der nächsten Lektüre? Dann seid ihr hier richtig. Diesmal stellen wir euch ein paar tolle Bücher von und mit Schwarzen Menschen vor, die zum Nachdenken, Schmunzeln oder Über-den-Tellerrand-Schauen anregen.
Achtung, kurzer Reality-Check: Wie viele der Bücher, die ihr im letzten Jahr gelesen habt, stammen von nicht-weißen Autor*innen? Wie viele Werke von BIPoC findet man in eurem Bücherregal? Sich regelmäßig aus der eigenen Bubble zu bewegen, mit anderen Lebensrealitäten und Antirassismus-Arbeit auseinanderzusetzen, hilft, ein verständnisvolleres Miteinander zu schaffen und Vorurteile abzubauen.
Wenn ihr merkt, dass eure Bibliothek ein bisserl Diversität vertragen könnte, ihr auf der Suche nach dem geeigneten Geschenk für Freund*innen oder Verwandte seid, die in dieser Hinsicht etwas Hilfe gebrauchen könnten oder ihr euch selbst endlich repräsentiert sehen wollt, dann haben wir hier etwas für euch, und zwar fünf Tipps für Bücher von und mit Schwarzen Menschen, deren Geschichten nämlich nicht nur im Black History Month relevant sind, sondern das ganze Jahr über.
„Es ging immer nur um Liebe“ von Musa Okwonga
Musa Okwonga, Ende der Siebzigerjahre in London geboren, ist ein britisch-ugandischer Schriftsteller, Journalist und Musiker. Sein autofiktionaler Roman „Es ging immer nur um Liebe“ handelt vor allem von Neuanfängen und dem Zurechtfinden in einer ungewohnten Situation.
Wie ist das, in Berlin anzukommen und sich dort als Schwarzer Mann zurechtzufinden? Freund*innen zu finden, Hobbys zu entdecken, sich zu verlieben und wieder zu trennen, zu versuchen, als Autor Fuß zu fassen? Okwongas Schilderungen lassen seine Leser*innen in eine andere Lebensrealität eintauchen und besser nachvollziehen, wie es ist, an einem Ort fremd zu sein, Geborgenheit und vor allem sich selbst zu suchen.
Ein persönliches und zum Nachdenken anregendes Buch über Liebe und Sexualität, Ausgrenzung sowie das Zueinander- und Sich-selbst-finden.
„Let Me Be Christl Clear“ von Christl Clear
Christl Clear zählt zu den erfolgreichsten Internet-Persönlichkeiten des Landes – kein Wunder, mit ihrem Wiener Schmäh und ihrer sympathisch direkten Art weiß sie zu unterhalten und ihre Follower*innen mit Content von Mode und Lifestyle bis hin zu ernsten gesellschaftspolitischen Themen zu versorgen.
2021 ist das erste Buch der Bloggerin erschienen, in dem sie in gewohnt sympathisch-ehrlicher Manier Lebenserfahrungen und Ratschläge teilt und Leser*innen vor allem dazu ermutigt, ein bisschen weniger darauf zu geben, was andere denken, und gegenüber sich selbst etwas nachsichtiger zu sein: „Macht das Nickerchen. Sagt die Party ab, fahrt (alleine) auf Urlaub, besteht beim Sex darauf, dass ihr auch befriedigt aus der Geschichte rausgeht, und sagt öfter mal Nein zu Dingen, auf die ihr keinen Bock habt“.
Genauso entspannt wie amüsant räumt die Wienerin mit Alltagsklischees und -problemen auf, sodass man das Buch bereits nach wenigen Stunden verschlungen hat.
„Schwarz wird großgeschrieben“, herausgegeben von Evein Obulor in Zusammenarbeit mit RosaMag
„Schwarze FLINT Personen (Frau, Lesbe, Inter, Nichtbinäre, Trans) werden immer wieder unsichtbar gemacht. Dabei sind wir da – und das nicht erst seit gestern und auch nicht erst seit der Black Lives Matter-Bewegung“, so Co-Autorin und Aktivistin Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum. Gemeinsam mit 15 weiteren Schwarzen Autor*innen schildert sie im Buch „Schwarz wird großgeschrieben“, wie es sich als Schwarzer Mensch im deutschsprachigen Raum lebt und warum es längst an der Zeit ist, Stereotype zu verabschieden und Schwarzen Personen zuzuhören.
Die Autor*innen geben Einblicke in Themen wie Schwarzsein und Queerness, die Bedeutung von Community und Zugehörigkeit sowie Schwarze Erschöpfung. Lesenswert für alle.
„Finding Me“ von Viola Davis
Viola Davis ist preisgekrönte Schauspielerin und Produzentin und vielen wahrscheinlich aus der Serie „How to Get Away with Murder“ bekannt. Ihre neue Autobiografie „Finding Me“ zeichnet ihr Leben von ihrer Kindheit bis in die Gegenwart nach – genauer formuliert bis zu jenem Moment, an dem sie beschloss, nicht länger vor ihrer Vergangenheit wegzulaufen, sondern sich mit ihren – teils tragischen – Lebenserfahrungen auseinanderzusetzen.
In diesem bewegenden und reflektierten Buch hilft Viola Davis Leser*innen, sich in Selbstliebe zu üben, mehr zu sich selbst zu stehen und zu entdecken, wer sie eigentlich sind bzw. waren, bevor die Gesellschaft sie in eine Schublade gesteckt hat. Packend, emotional und ermutigend.
„Why We Matter – Das Ende der Unterdrückung“ von Emilia Roig
„Je privilegierter wir sind, desto schwieriger ist es, Privilegien und Ungleichheit zu erkennen und zu akzeptieren“, so Emilia Roig.
Check your privilege: Wie erkennen wir unsere Privilegien? Wie können weiße Menschen die Realität von Schwarzen begreifen? Können sie das überhaupt? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich Politologin und Aktivistin Emilia Roig in ihrem Buch „Why We Matter – Das Ende der Unterdrückung“. Roig erklärt anschaulich und anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, in der Rassismus und Black Pride, Trauma und Auschwitz, Homophobie und Queerness, Patriarchat und Feminismus aufeinanderprallen, wie verschiedene Diskriminierungsmechanismen wirken und ineinandergreifen und bietet Lösungsvorschläge, wie wir als Gesellschaft gegen Ungerechtigkeiten und Unterdrückung vorgehen können.
Wir stellen euch außerdem Schwarze Frauen* und Women* of Color vor, die in Österreich etwas bewegen. Und wir zeigen euch Bücher, mit denen ihr euch zum Thema Antirassismus weiterbilden könnt.