5 Pseudo-Fakten über das Christkind
Ihr glaubt noch ans Christkind? Dann solltet ihr hier nicht weiterlesen. Dieser Artikel könnte euch massiv zum Zweifeln anregen. Denn wir haben hier die Top fünf Lügen über das Christkind, die man uns in unserer Kindheit eingeredet hat.
Draußen ist es schon dunkel. Drinnen pochen die Kinderherzen. Das Wohnzimmer ist seit gefühlten Stunden verschlossen. Und erhascht man den einen oder anderen Blick durchs Schlüsselloch, blickt man in ein Kaleidoskop der Festlichkeit. Lichter flackern, Geschenkbänder glitzern, Tannenzweige durften. Doch halt – was war das? Der Boden knarrt. Etwas huscht blitzschnell am Schlüsselloch vorbei. Das Christkind! Oder doch die Mama? Nein, als Kind der 90er stand das nicht einmal ansatzweise zur Debatte. Es musste das Christkind sein. Wer sonst darf denn auch das Wohnzimmer so kurz vor Heiligabend betreten? Dass wir so intensiv an das blondgelockte, dicke Baby geglaubt haben, das willkürlich in fremde Häuser einbricht, liegt vor allem daran, dass uns unsere Eltern diese Illusion erfolgreich eingeredet haben. Deshalb lassen wir hier die prominentesten Christkind-Lügen Revue passieren.
Das Christkind besitzt ein Postfach
Ganz offensichtlich hat das Christkind so etwas wie eine Postadresse. Obwohl es beim Wunschbrief schon reicht, wenn man einfach seinen Namen angibt: „Ans Christkind“. Dann weiß offenbar jede*r Postler*in, wo das Ding hinmuss. Allerdings operiert das Christkind-Postamt nicht wie normale Lieferdienste, sondern stellt offenbar nur Postbot*innen an, die im Schutz der Nacht durch die Gassen streunen und möglichst unbemerkt Briefe von Fensterbänken sammeln.
Fun fact: Tatsächlich gibt es in Steyr ein Christkindl-Postamt, an das ihr eure Wunschzettel adressieren könnt. Wenn ihr eine extra Briefmarke beilegt, antwortet euch das Christkind sogar höchst persönlich!
Das Christkind hat den Sinn an Einbrüchen nicht verstanden
Zwar ist das Christkind wohl einer der besten Einbrecher überhaupt: Keiner hat es je gesehen oder gehört. Und sobald du glaubst, du hast es ertappt, überraschst du mit lautem „Aha!“ bloß deine verblüfften Eltern, die verkrampft vorm Christbaum stehen. Aber offenbar hat das Christkind beim Einbrechen etwas falsch verstanden: Es fladert nichts, es lässt sogar was da. Und nicht nur einen Batzen Geschenke, sondern auch Spuren. Ja, wichtige Indizien, die bei angestrengten Christkind-Ermittlungen sicher dienlich sind: Bei manchen Familien lässt es eine blonde Locke am Baum zurück, bei anderen ist ihm wohl Glitzer oder Lametta aus der Tasche gefallen. So kann man also kombinieren: Das Christkind steht auf Drama und hat mittlerweile wahrscheinlich eine Glatze.
Das Christkind ist süchtig nach Aufmerksamkeit
Und weil es ein Einbrecher mit Aufmerksamkeitssucht ist, bimmelt es auch mit einem Glöckchen, bevor es hurtig den Raum verlässt. Daraus lässt sich schließen, dass das Christkind wahrscheinlich auch ziemlich auf den Nervenkitzel steht, vielleicht oder vielleicht auch nicht erwischt zu werden. Denn wenn es sein Glöckchen schwingt, ist es nur eine Frage von Millisekunden, bevor Kinderhorden auf der ganzen Welt die Wohnzimmer stürmen. Schreiend. Rasend. Und voller Erwartung.
Das Christkind besitzt mentale Superkräfte
Der wohl gruseligste Pseudo-Fakt über das Christkind, den uns unsere Eltern aufgedrückt haben, ist die Tatsache, dass es alles sieht, alles hört und alles weiß. Hast du unterm Jahr also mal deine Schwester geboxt, weil sie deine Matchbox-Autos alle farblich falsch sortiert hat, hat es das Christkind gesehen. Hast du vor dem Abendessen doch an der Schoki geknabbert, obwohl das streng verboten war, hat es das Christkind gesehen. Hast du im Supermarkt einen Streifen Kaugummi geklaut, hat es – eh schon wissen. Gruselig, oder? Dieses ständige Beobachtetwerden. Und damals sogar noch ohne Webtracking und Big Data. Und als wäre das nicht schon spooky genug, besitzt es auch noch die Fähigkeit, überall gleichzeitig zu sein. Wie sonst könnte es an einem Abend unzählige Haushalte weltweit mit Geschenken bombardieren? Mit einer Billig-Fluglinie? Wohl kaum.
Das Christkind ist unglaublich stark
Obwohl wir uns das Christkind meistens wie ein dickes, gelocktes Baby in langem, weißem Nachthemd vorstellen, ist es offenbar unfassbar muskulös. Oder zumindest sehr, sehr stark. Immerhin schleppt es unzählige Christbäume mit sich herum und schmeißt sie uns durchs Fenster. Von ganz klein und eingetopft bis zu zwei Metern groß und mit fettem Stern oben drauf. Respekt, Baby-Hulk, Respekt.
Ja, das klingt zwar alles ziemlich unlogisch. Aber wer will zu den Feiertagen schon über Logik streiten? Wenn’s jedenfalls um ein bisschen Zauber und Magic Moments geht, ist das übermuskulöse, aufmerksamkeitsheischende Mindfreak-Christkind mit Glatze ganz vorne dabei!