6 Dinge, die du kennst, wenn du in Linz aufgewachsen bist
Du warst schon damals in heller Aufregung, wenn es zum „Zwergerlschnäuzen“ in die Grottenbahn ging? Hast Jahre später das erste Mal beim Brunnen in der Linzer Altstadt geschmust? Und dich bei der Mostkost „am Land“ ganz der flüssigen Sünde hingegeben? Dann bist du garantiert in Linz aufgewachsen!
Unser Linz: Landeshauptstadt der Linzer Torte, Kultur und Köstlichkeiten, der Ländn, Tschickbude und dampfenden Industrie. Wer hier aufwächst, darf sich glücklich schätzen. Denn ganz anders als böse Zungen behaupten, ist Linz weder fades Pflaster noch stinkende Stahlstadt, weder hässlich noch dreckig – sondern vielmehr eine dank zahlreichen Möglichkeiten besonders lebenswerte Stadt. Nicht umsonst heißt es in ganz Österreich: In Linz beginnt´s! Hier unsere sieben Dinge die du kennst, wenn du in Linz aufgewachsen bist.
Zwergerl schnäuzen in der Grottenbahn
Es gibt Orte, an die hat jede*r Linzer*in ganz besondere Kindheitserinnerungen. Einer davon ist die Grottenbahn, wo nicht nur Märchen Realität wurden, sondern sich gefühlt alle Familien Oberösterreichs an einem bedeckten Sommertag aufhielten. Schon die Reise hinauf auf den Pöstlingberg war spektakulär: Während Linz immer kleiner wurde, fühlte sich mein jüngeres Ich zunehmend größer. Denn oben angekommen bewiesen nur die wenigsten Kinder ihren Mut und setzten sich beim dampfend seine Runden drehenden Drachen Lenzibald in den ersten Waggon. Nach der Reise ins Zwergenland freuten wir uns auf Schnitzel beim Freiseder und Eis am Linzer Hauptplatz.
„Panic“ schieben am Urfix
Dieses Gefühl, wenn man sich durch die Ramsch-Stände mit Schaffell-Socken, Plastikspielzeug und Murmeltiersalbe schiebt und sich vor einem plötzlich die Fahrgeschäfte des Urfahraner-Marktes auftun? Magisch! Zweimal im Jahr pilgerten (und pilgern) wir aus ganz Oberösterreich zu diesem Höhepunkt im Jahreskalender, ließen uns in die Atmosphäre schießen und von „Magic“ und „Breakdance“ herumwirbeln, bis uns schlecht wurde, schrien in der Geisterbahn, tanzten auf den Bierbänken des Festzelts, aßen Mini-Donuts und entledigten uns derer wieder ein paar Meter weiter neben der Donau. Nie vergesse ich den Tag, als meine Freundin beim Abheben mit dem Panic irgendwas von Ballerinas murmelte. Nach Ende der Fahrt waren ihre Schuhe weg – einer blieb bis heute verschwunden.
Der Brunnen und die Festln
Verschwundene Schuhe, verlorene Geldtascherln, gefälschte Schülerausweise, vertauschte Jacken – davon können wir Linzer Partygänger*innen ein Lied singen. Denn wer glaubt, Linz eignet sich nicht zum ordentlichen „Sau rauslassen“, der irrt gewaltig! Die einen trafen sich beim Brunnen im Zentrum der Altstadt, dem place to be, dem Ort, an dem geschmust, gequatscht und sich nach einer verzweifelten Suche nach der besten Freundin durch die Linzer Lokale wiedergefunden wurde. Die anderen gingen ins Linzer Empire, ins A1, in die Remembar und in die Mausefalle. Und wieder andere ins Empire St. Martin. Nachdem einige meiner Freundinnen aus der Gegend „ob der Donau“ kommen, stürzte auch ich mich das eine oder andere Mal ins Mühlviertler Nachtleben. Echt typisch: die Festln in Oberösterreich. Ob Urwaldfest, Waldinger Waldfest, Seefest, Hollerbergfest, Loamgrubenfest und Karibikfest – eigentlich gibt´s für jede Vorliebe die perfekte Location. Achtung: Wenn es heißt, der Freund der Freundin spielt mit der Band, frag zuerst, ob es sich um eine Metal- oder doch die Musi-Band handelt. Sonst stehst du in Lederjacke und Bikerboots im Vereinsheim zwischen Männern und Frauen in traditioneller Tracht.
Auf Du und Du mit Straßenkünstler*innen
Wenn mehr als 100 Straßenkünstler*innen die Linzer Innenstadt in eine riesige Freilichtbühne verwandeln, weiß man: Es ist Pflasterspektakel-Zeit! Die Akrobat*innen, Clowns, Feuerspucker*innen und Musiker*innen hautnah zu erleben, war für uns wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. In der Luft stießen zahlreiche Klänge aufeinander, aus den Standln auf der Landstraße duftete es nach Kasnudeln und Berner Würstln und das Herz klopfte einem bis zum Hals, wenn man selbst aus dem Kreis der Zusehenden geholt wurde, um dem Zauberer bei seinem Trick zu helfen. Die Erinnerungen an dieses riesige Fest haben sich uns eingebrannt – und lassen unsere Vorfreude aufs nächste Pflasterspektakel (15. bis 17. Juli, 22. bis 24. Juli, 29. bis 31. Juli) mit jedem Tag wachsen!
Die Christl
So manch einer behauptet ja, sie habe ihn im damaligen Buchgeschäft Amadeus beraten, bevor Christina „Christl“ Stürmer zur Pop-Ikone wurde. Ich weiß noch, wie meine ganze Familie der sympathischen Linzerin die Daumen drückte, als sie beim ORF-Erfolgsformat Starmania im Halbfinale sang. Zwar wurde sie vom Tiroler Michael Tschuggnall auf Platz zwei gedrängt, aber die steilere Karriere hatte eindeutig sie. Egal wie viele Jahre seit der ersten Starmania-Staffel auch inzwischen ins Land gegangen sind, wir erinnern uns immer noch an die junge Frau im Burton-Trägershirt und mit frecher Punkfrisur, das „nie genug vom Leben“ kriegen konnte und bei ihrem Duett mit Boris Uran im Bühnennebel versank.
Chillen auf der Ländn
Früher schoben uns unsere Eltern mit dem Buggy dort herum, später lernten wir auf ihr das Fahrradfahren am Verkehrsübungsplatz, dann nutzen wir ihr saftiges Gras zum Freundetreffen, Chillen und Federballspielen und gerade jetzt während Pandemie ist sie Ort für Freizeit, Freiheit, Freistädter Bier: Die Ländn gehört zu Linz wie das Amen zum Gebet. Die grüne Lunge der Stadt an der Donau ist ein Refugium, an dem schon immer alle Linzer*innen zusammenkommen. Einmal im Jahr findet hier eine der wohl spannendsten Großveranstaltungen in diesen Breiten statt: Die Linzer Klangwolke lockt Anfang September seit 1979 die ganze Stadt auf die Ländn zum riesigen Open-Air-Festival mit Wassershow, Freiluftkonzerten und (Kindheits-)Erinnerungen für die Ewigkeit.
Jetzt wollt ihr sehen, ob es in Linz wirklich beginnt? Wir haben ein paar tolle Lokal-Tipps für euch. Außerdem könnt ihr euer Dialektwissen mit unserem Oberösterreichisch-Quiz auf die Probe stellen.
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