6 Dinge, die du über Sisi noch nicht wusstest
„Sisi!“ „Franzl!“ Keine Herrscherin hat die heimische (Pop-)Kultur mehr geprägt als Kaiserin Elisabeth. Aber über sie gibt es noch einiges mehr zu wissen als Haarlänge und Taillenumfang. Was? Das erfahrt ihr hier.
Kaum eine Persönlichkeit der österreichischen Geschichte wurde im Laufe der Zeit so verklärt wie Sisi. Die Kaiserin und ihr idealisiertes Image wirken heute wie ein Magnet auf Tourist*innen aus aller Welt. Dabei war Sisi wesentlich vielseitiger, als es auf den ersten Blick scheint. In unserem Artikel präsentieren wir dir die andere Sisi und erzählen dir sechs Dinge über sie, die du bestimmt noch nicht wusstest.
Kaiserliches Peckerl
Im fortgeschrittenen Alter entdeckte Sisi ihre Vorliebe für Tattoos: Mit 51 Jahren ließ sie sich während einer Mittelmeerreise in einer Hafenspelunke einen Anker auf die linke Schulter stechen. Noch spektakulärer war aber ihr zweites Tattoo: ein Adler direkt über dem Steißbein. Als die Kaiserin einmal König Ludwig II. auf der Roseninsel im Starnberger See besuchte und vor dessen Fotoapparat posierte, staunte dieser nicht schlecht. Denn das tief ausgeschnittene Rückendekolleté präsentierte den Adler in ganzer Pracht. Den Abzug trug Ludwig in weiterer Folge immer in seiner Brusttasche bei sich, denn das Arschgeweih der Kaiserin war nun wirklich kein Thema für die Öffentlichkeit.
Kokainkonsum
Gelegentlich injizierte sich Elisabeth Kokain. Kokain war damals ein gängiges Medikament, mit dem allerlei Krankheiten oder Schmerzsymptome behandelt wurden. Beispielsweise wurde es gegen Melancholie oder Zahnschmerzen verabreicht. Und sogar zahnende Kinder erhielten die Droge in Bonbonform. Ein derartiges Allround-Mittel durfte freilich auch in der kaiserlichen Reiseapotheke nicht fehlen. Wenn Sisi auf Achse war – und das war sie oft – hatte sie also immer eine „Cocainspritze“ und ein „Cocainfläschchen“ mit dabei.
Beautyqueen mit schlechten Zähnen
Schon den Zeitgenoss*innen galt Sisi als Mode- und Stilikone. Legendär war vor allem ihre bodenlange Haarpracht, die täglich in einer regelrechten Prozedur durchkämmt werden musste und nur mit einer speziellen eigelbhaltigen Mixtur gewaschen werden durfte. Weniger schön waren die Zähne der Kaiserin. Zwar soll sie bereits bei der Geburt einen sogenannten Glückszahn gehabt haben, doch was ihr Gebiss betraf, brachte ihr besagter Glückszahn eher weniger Glück. Elisabeth rauchte viel, weshalb ihre Zähne gelblich verfärbt waren. Zu allem Überfluss verabschiedeten sich die Beißerchen dann auch noch recht früh. Diesen optischen Makel versuchte Sisi so gut wie möglich zu verbergen: Sie lächelte selten, sprach sehr leise mit fast geschlossenen Lippen und hielt sich regelmäßig die Hand vor den Mund.
Ein Faible für Milch
Elisabeth kontrollierte ihre Ernährung bis ins kleinste Detail. Oft aß sie den ganzen Tag nichts weiter als Suppe oder Obst. Die einzige kulinarische Sünde, der sie sich hingab, war wohl ihr geliebtes Veilcheneis. Auf dem Speiseplan auf keinen Fall fehlen durften frische Milch und Milchprodukte. Milch war Sisis Leibgetränk, allerdings durfte sie ausschließlich von ihren eigenen Kühen, Ziegen oder Schafen stammen. Damit die kaiserliche Familie jeden Tag über frische Molkereiprodukte verfügen konnte, wurde im Schönbrunner Schlosspark extra eine eigene Meierei errichtet. Die dort lebenden Kühe stammten aus der ganzen Welt und wurden von der Kaiserin höchstpersönlich ausgesucht. Denn was die Qualität der höfischen Milch betraf, war Sisi nicht zu Kompromissen bereit. Um die besten Kühe ausfindig zu machen, wurden Tiere aus verschiedensten Regionen nach Wien gebracht: Aus dem Inntal und Pinzgau, aus Mailand und Frankreich, aus Ungarn und sogar von Elisabeths geliebter Insel Korfu. Nicht einmal auf Reisen wollte Sisi auf ihr Lieblingsgetränk verzichten. Wenn sie unterwegs war, nahm sie deshalb immer wieder ein paar Ziegen oder Schafe aus der hauseigenen Zucht mit.
Hobby-Autorin
Zu Sisis Hobbies zählten Reisen und Turnen, Reiten und Schwimmen sowie lange Wanderungen. Neben dem Sport und diversen Outdooraktivitäten ging sie allerdings noch einer weiteren Freizeitbeschäftigung nach: dem Schreiben. Den Mut, ihre Werke zu veröffentlichen, fand die Kaiserin jedoch nie. Ihre Schriftstücke legte sie in einer verschlossenen Schatulle ab, die erst Jahrzehnte nach ihrem Tod geöffnet wurde. Gefunden wurde ein insgesamt 600 Seiten starkes Oeuvre, das zumindest ein gewisses Bemühen erkennen lässt.
Unglücklicher Tod
Am 10. September 1898 weilte Sisi in Genf, genauso wie der italienische Anarchist Luigi Lucheni. Lucheni hatte nur ein Ziel: Er wollte den Adeligen Philippe d’Orléans ermorden. Doch dieser hatte kurz zuvor seine Reisepläne geändert und war nicht in Genf eingetroffen. Lucheni musste seinen Plan also kurzfristig ändern. Durch Zufall erfuhr er von der Anwesenheit der österreichischen Kaiserin in der Stadt und beschloss, Elisabeth anstelle d’Orléans zu töten. Als Sisi einen Spaziergang zum See unternahm, schlug Lucheni zu und stach ihr mit einer Feile in die Brust. Zunächst bemerkte die Verwundete ihre Verletzung gar nicht und rappelte sich rasch wieder auf. Doch nur wenige Minuten später brach Sisi zusammen und starb als zufälliges Opfer eines Attentats, das eigentlich jemand anderen hätte treffen sollen.
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