7 Dinge, die du über Linz nicht wusstest
Linz kann einiges. Linzer Augen zum Beispiel. Oder Stahl. Aber Linz hat auch einige weniger bekannte Aha-Momente im Angebot. Wir verraten euch ein paar Dinge, die ihr wahrscheinlich noch nicht über die oberösterreichische Hauptstadt wusstet.
Linz – das ist mehr als Stahlindustrie und schlechte Luft. Linz schaut in die Zukunft, ist hipp und trendig. In Linz gibt es eine Szene, jährlich wiederkehrende Events und reichlich Spektakel. Und wenn dir das alles zu viel wird, kannst du immer noch die Natur genießen, Bier trinken oder einfach Torte essen.
Das wahrscheinlich älteste Tortenrezept
Sie ist die süßeste Versuchung, die die Stadt an der Donau zu bieten hat: die Linzer Torte! Zugegeben: Schon die antiken Römer kannten Torten mit vergleichbaren Zutaten, die sogar ähnlich aussahen. Aber dass die weltbekannte Köstlichkeit auf einen Wiener Konditor namens Linzer zurückgeht, wie man manchmal behauptet, grenzt an Majestätsbeleidigung. Ein Herr Linzer aus Wien ist historisch nämlich gar nicht nachweisbar.
Die Linzer Torte verdankt also aller Wahrscheinlichkeit nach der Stadt Linz ihren Namen. Das erste Linzer Tortenrezept – und damit wohl das älteste überhaupt – stammt aus dem 17. Jahrhundert. Populär gemacht hat die oberösterreichische Spezialität schließlich der aus Deutschland eingewanderte Johann Konrad Vogel. Er heiratete die Witwe eines Linzer Zuckerbäckers und stellte Linzer Torten bald wie am Fließband her. Mitte des 19. Jahrhunderts brachten Auswanderer die süße Delikatesse sogar über den Atlantik in die Vereinigten Staaten, wo sie sofort zum Verkaufsschlager wurde. Linzer Torte schmeckt also offenbar überall. Wen interessieren da noch die gut 400 Kalorien pro 100 Gramm?
Die Band, die niemand kannte
Im November 1989 kündigen die Oberösterreichischen Nachrichten das Konzert einer Band an, die damals nur absolute Insider*innen kennen: In der erst 1985 gegründeten Veranstaltungslocation KAPU sollen „Nirwana“ auftreten. Sogar der Name ist falsch geschrieben. Als am 20. November dann tatsächlich Kurt Cobain und Co auf der Bühne der Linzer KAPU stehen, ahnt natürlich noch niemand, dass man es hier mit einer künftigen Jahrhundertband zu tun hat. Das Album Nevermind gibt es noch nicht, Grunge kennt man nur vom Hörensagen und der Schlagzeuger – damals noch Chad Channing – malträtiert mit großem Eifer die Kunst des Takthaltens. Zum legendären Linzer Nirvana-Konzert von ’89 kommen letztlich nicht einmal 100 Besucher*innen, aber bestimmt wird ein*e jede*r von ihnen noch heute erzählen, dass er*sie dabei war, als der wandelnde Mythos Cobain die KAPU rockte.
Größte Street-Art-Galerie Europas
Linz ist der Moderne verpflichtet, hier feiert man die Kunst der Gegenwart – sei es beim Ars Electronica Festival oder beim Pflasterspektakel für Straßenkünstler*innen aus aller Welt. Einer der charakteristischsten Orte der Szenestadt ist der beeindruckende Mural Harbor im Hafengelände. Seit 2012 werden hier überdimensionale Wandgemälde, Graffitis und Murals geschaffen, die den monotonen Fassaden der alten Industriegebäude neues Leben einhauchen. Im Laufe der Jahre ist so die größte Street-Art-Galerie Europas mit über 300 Werken nationaler und internationaler Künstler*innen entstanden.
Am besten erkunden lässt sich das spektakuläre Gelände im Rahmen einer geführten Mural Harbor Tour, bei der du am Ende sogar Gelegenheit dazu hast, deine eigenen Sprühfertigkeiten zu erproben. Eine Bootsfahrt durch den Hafen ist vor allem für Fotograf*innen ein absolutes Muss, denn vom Wasser aus bieten sich optimale Perspektiven auf die meterhohen Kunstwerke. Aufgrund der Corona-Maßnahmen kann sie allerdings zurzeit nicht stattfinden.
Hippe Tabakfabrik
Auch bei der Umwidmung alter Bausubstanz geht Linz mit der Zeit. Das zeigt sich am besten in der Revitalisierung der alten Tabakfabrik gut eineinhalb Kilometer nordöstlich der Altstadt. Die denkmalgeschützte, Mitte der 30er-Jahre fertiggestellte Industrieanlage hat sich seit dem Jahr 2010 zu einem wahren Zentrum kreativer Köpfe aus den Bereichen Kunst und Kultur, Digitalisierung und Technologie, Werbung und Medien entwickelt. Innovation trifft hier auf die historische Industriearchitektur der Neuen Sachlichkeit. Darüber hinaus dient die Tabakfabrik immer wieder als Eventlocation für Performances oder Konzerte. Ein Besuch lohnt sich allemal!
Geheimes Stollensystem
Wenn du es gerne düster und geheimnisvoll magst, empfehlen wir dir eine geführte Tour durch den Linzer Untergrund: Unter der Stadt befindet sich ein weit verzweigtes Stollensystem, dass ursprünglich als Wein- und Bierkeller genutzt wurde, bevor man es im Zweiten Weltkrieg zu einem Luftschutzsystem ausbauen ließ.
PEZ
Unmittelbar südlich von Linz, in Traun, hat die Eduard Haas Austria GmbH ihren Sitz. Das 1915 gegründete Unternehmen hat eine Reihe an verschiedenen Lebensmittelprodukten im Angebot, weltweit bekannt ist es aber für seine PEZ-Bonbons. Der Name PEZ leitet sich vom Pfefferminzöl ab, dass dem gepressten Zucker anfangs als Geschmacksträger beigemengt wurde. Die kleinen Zuckerln, die 1927 auf den Markt kamen, wurden zunächst als „Luxusmint der vornehmen Welt“ beworben. Schon die ersten PEZ-Spender waren außergewöhnlich: Sie erinnerten an ein Feuerzeug und sollten Menschen dadurch helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Zu echten Sammlerobjekten wurden die Spender schließlich, als man die Köpfe bekannter Comicfiguren auf ihnen montierte. Bald verabschiedete man sich auch von der Idee des „Luxusmint“ – für Kinder auf der ganzen Welt gibt es PEZ heute in unzähligen Geschmacksrichtungen.
38.500 tanzende Lämpchen
Das 1996 gegründete Ars Electronica Center bezeichnet sich zu Recht als Museum der Zukunft: In dem Ausstellungsgebäude sind die Technologien von morgen schon heute für jede*n erfahrbar. Abends sorgt vor allem die über 5.000 Quadratmeter große Außenfassade des AEC für Spannung: Mit deinem Handy kannst du via Bluetooth eine Verbindung herstellen und schon pulsieren die 38.500 Led-Lampen zum Rhythmus deiner Lieblingsmusik.
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