5 Fragen, die du beim Public Viewing lieber nicht stellen solltest
England richtet die Endrunde der Fußball-EM der Frauen von 6. bis 31. Juli 2022 aus. Und deshalb betreibt man momentan auch den zweitliebsten Volkssport exzessiv: Public Viewing. Weil wir mit unkundigem Dazwischenquatschen schon den einen oder anderen genervten Blick auf uns gezogen haben, beantworten wir hier ein paar Fragen, die wir uns beim Public Viewing nicht getraut haben zu stellen.
Bei 1000things sind wir mittlerweile eine relativ große Meute. Da geht bald mal ein gemeinsamer Fernsehabend als Public Viewing durch. Aber hier ist natürlich nicht die Rede von privaten Pyjamapartys. Nein, wer momentan Public Viewing sagt, meint damit natürlich das kollektive Leinwand-Anjohlen während der Fußball-EM der Frauen. Das Schöne dabei ist, dass das gemeinsame Fußballschauen die verschiedensten Leute zusammenbringt – die, die es wirklich interessiert, und die, die ihre Klappe einfach nicht halten können. Nur blöd, dass dann diejenigen von uns, für die das Runde und das Eckige nicht mehr sind als substantivierte Flashbacks an den Geometrie-Unterricht, jenen, die wirklich mitfiebern, regelmäßig die hochroten Ohren abkauen. Das nervt, haben wir uns sagen lassen. Für alle Hobby-Kommentator*innen und Fußball-Neulinge, die sich ebenfalls schon oft auf die Zunge beißen mussten, haben wir daher einige Fragen gesammelt, die wir uns beim Public Viewing bisher verkniffen haben.
Warum ist der Rasen gestreift?
Wir sind offenbar nicht die einzigen, die das auffällige Muster des Fußballrasens in Stadien umtreibt. Mythen dazu gibt es nämlich viele: Liegt es an bestimmten Grassorten, am Rollrasen-Fleckerlteppich oder sind es doch die Kornkreise jener Aliens, die keinen Zirkel bedienen können? Okay, den letzten Mythos haben wir uns gerade aus den Fingern gesaugt und werfen ihn hiermit in den Äther – viel Spaß damit, Internet! Wahr ist jedenfalls nichts davon. Offenbar liegt der Streifenhörnchen-Look des prominenten Grasteppichs schlicht und einfach an der Art, wie er gemäht wird. In Bahnen nämlich. Deshalb biegen sich die Halme einmal in die eine, einmal in die andere Richtung. Gern geschehen – Ihr Jonathan Frakes.
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Sind die Nummern auf den Trikots fortlaufend?
Selbst eingefleischte Fußballfans, die wir mit dieser Frage dann doch nach dem Public Viewing genervt haben, sind sich dabei nicht ganz einig. Fest steht jedenfalls, dass die Rückennummern ursprünglich Hinweise auf die Positionen der Spieler*innen gaben – und daher logischerweise nur von eins bis elf gingen. Später wurden die Nummern mal alphabetisch gereiht, mal nach Wunsch vergeben. Seit 2008 sollen bei Welt- und Europameisterschaften jedenfalls fortlaufende Rückennummern getragen werden, also von 1 bis 23. Sollte euch also doch mal jemand mit dieser Frage euer öffentliches Fußballschauen unterbrechen, könnt ihr eine weitere Diskussion mit einem selbstbewussten „Ja!“ unterbinden.
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Wieso müssen es eigentlich ausgerechnet elf Meter sein?
Eigentlich misst der Elfmeter nicht einmal genau elf Meter, sondern streng genommen nur 10,9728 Meter, was exakt der englischsprachigen Norm von zwölf Yards entspricht. Das macht Sinn, immerhin wurde der Strafstoß 1891 in Irland erfunden. Früher verlief die sogenannte „Sühnelinie“ parallel und zwölf Yards von der Torlinie entfernt. Die Linie gibt es heute nicht mehr, den Elfmeter schießt man inzwischen vom Elfmeterpunkt. Wieder etwas gelernt.
Wenn man im Publikum einen Ball fängt, darf man ihn dann behalten?
Man kennt die Szenen aus den Baseball-Spielen: Die Fans fiebern ergeben mit, und dann schleudert endlich jemand vom Spielfeld aus den kleinen Ball mitten in die johlende Tribüne, irgendjemand streckt aus der wabernden Menge seine verkrampfte Hand in die Luft, den Ball umklammernd – ein Stückchen Ruhm zum Mitnehmen. Nicht beim Fußball. Sollte sich da unverhoffter Dinge ein Ball in die Hände euphorischer Fans verirren, dürfen sie ihn nicht behalten. Notfalls gibt es sogar Sicherheitskräfte, die das verhindern werden. So ein Fußball ist aber auch deutlich schwieriger rauszuschmuggeln als ein Baseball – es sei denn, man steckt ihn sich unters T-Shirt und tut so, als wäre man hochschwanger. Beim Fußball steht und fällt alles mit der richtigen Strategie.
Könnte mal jemand kurz auf die Nachrichten umschalten?
Auch wenn wir es durchaus manchmal nachvollziehen können – warum diese Frage lieber ungestellt bleiben sollte, beantwortet sich wiederum von selbst. Wer sich dennoch traut, mitten im Fußballspiel einen Programmwechsel vorzuschlagen, hat entweder ordentlich Mumm oder schießt sich gerne selbst ins Aus. So oder so kriegt man dafür garantiert die rote Karte.
Da wir ja alle eure Fragen beantwortet haben, könnt ihr also ganz entspannt zum nächsten Public Viewing gehen. Wo das in Wien besonders gemütlich ist, verraten wir euch natürlich auch.