8 Dinge, die man in Niederösterreich lieber bleiben lassen sollte
Wir haben euch bereits mit einigen Tipps versorgt, die man in Niederösterreich unbedingt machen sollte. Aber manche Dinge sollte man in Österreichs größtem Bundesland dann doch lieber vermeiden. Deshalb verraten wir euch, wie ihr in Niederösterreich das eine oder andere Fettnäpfchen vermeidet.
Oh, du Land der Kreisverkehre! Immer wieder verzauberst du uns mit deinem eigenwilligen Charme. Wenn ihr das flächenmäßig größte Bundesland besucht, gilt es aber, klassische Hoppalas zu umgehen, die auch die wohlgesinntesten Niederösterreicher*innen zur Weißglut treiben. Falls ihr nicht nur dazu neigt, in das eine oder andere Fettnäpfchen zu treten, sondern gleich in die metaphorische Fritteuse springt, solltet ihr unbedingt weiterlesen.
Die Viertel verwechseln
In Niederösterreich identifizieren sich die Menschen stark mit ihren Vierteln. Die schönsten Gegenden beansprucht jedes Viertel naturgemäß für sich. Wehe, man verortet die Wachau fälschlicherweise im Weinviertel oder den Lunzer See im Waldviertel. Erstere liegt im Wald- und Mostviertel, Zweiterer natürlich auch im Mostviertel. Ungeachtet der Namensgebung hat aber jedes Viertel schöne Fleckchen und mehr als nur Wald, Wein, Most oder Industrie zu bieten. Industrieviertler*innen sollte man daher lieber nicht fragen, ob sich ihr Leben zwischen Fabrikschlot und Kohlebergwerk abspielt, wie der Name suggeriert.
St. Pölten hässlich finden
St. Pölten ist wie der schrullige Onkel, über den man sich innerhalb der Familie liebevoll witzig macht. Genauso gern scherzen die Bewohner*innen Niederösterreichs über ihre Bundeshauptstadt. Die geteilten Neckereien glätten die Wogen zwischen den Vierteln und stärken die gemeinsame Identität. Doch was familienintern in Ordnung geht, ist außerhalb der Familie höchst beleidigend. Wenn andere Bundesländler*innen Witze über die ach so fade Stadt reißen, laufen Niederösterreicher*innen zur Höchstform auf und verteidigen sie mit allen Mitteln. Tatsächlich kann St. Pölten mit einer historischen Altstadt, einem eigenen Kulturbezirk, Hipster-Cafés, den wunderbar erfrischenden Viehofner Seen und dem Frequency aufwarten, das für junge Menschen weit über die Bundesländergrenzen hinaus einen Höhepunkt des kulturellen Lebens darstellt. Mic Drop!
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Vegetarisches Essen bestellen
Wie in anderen ländlichen Gefilden Österreichs ist die Definition einer vegetarischen Speise reine Interpretationssache. Putenstreifen, Speckwürfel und Fisch gelten in so manch einem niederösterreichischen Wirtshaus als vegetarisch. Logisch, denn Speckwürfel sind Wurst und Wurst ist kein Fleisch. Fisch ist Fisch und Putenstreifen sind vom Hendl und damit auch kein richtiges Fleisch. Veganer*innen fühlen sich beim Anblick niederösterreichischer Speisekarten sowieso gepflanzt. Spaß beiseite, seit einigen Jahren gibt die Veggie-Küche mehr als nur eigensinnige Interpretationen oder gebackenen Emmentaler mit Krautsalat her. Der*die Wirt*in schmunzelt dennoch argwöhnisch bei jeder vegetarischen Bestellung.
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Kellerwitze reißen und Klischees bedienen
Niederösterreichische Keller haben eine leider traurige Berühmtheit erlangt. Das nehmen Menschen immer wieder zum Anlass, eher geschmacklose Witze zu reißen. Da rollen die Augen oder auch die Köpfe, wenn man es den Niederösterreicher*innen zu bunt treibt. Ebenso über angeblich unterentwickelte Regionen wie das Waldviertel wird gerne gespottet. Diese Themen sollte man in Niederösterreich lieber großräumig vermeiden.
ÖVP und Mafia im selben Satz nennen
Niederösterreich wird oft mit schwarzen oder mittlerweile türkisen Netzwerken und Institutionen in Verbindung gebracht. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei der ehemalige Landeshauptmann Erwin Pröll, der fast 25 Jahre lang die niederösterreichischen Geschicke lenkte und deshalb auch als Landesfürst bekannt war. Von Landjugend, JVP und Schülerunion über Lagerhaus, Raiffeisenbank, Think-Tanks und Volkspartei – sie alle prägen das Land. Wer es wagt, Begriffe wie Giebelkreuzmafia anstelle von Raiffeisenbank und Lagerhaus zu verwenden, erntet beleidigte Blicke. Denn irgendwer ist immer mit jemandem verwandt, verbandelt oder verschwägert, der jemanden kennt, der Raiffeisenchef in Hintertupfing ist. Der guten Stimmung zuliebe sollte man auf politische Streitgespräche also lieber verzichten.
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Mit einem Wiener Kennzeichen vorfahren
Wenn ein Auto mit Wiener Kennzeichen vorfährt, kann das nur eines bedeuten: Die Zuagroasten sind wieder da und stiften Unruhe im beschaulichen Landidyll. So oder so ähnlich deuten es zumindest die Einheimischen, wenn ihnen ein Wiener Gefährt entgegenkommt. Also meidet es lieber, als Wiener*in geoutet zu werden, und eignet euch ein paar Dialektwörter an. Beinahe genauso gefürchtet sind die Piefke mit ihrem Bundesdeutsch, die den gediegenen niederösterreichischen Dialekt verunglimpfen. “Lecker” ist etwa kein Lob, sondern zählt zu den größten Beleidigungen, die ihr alteingesessenen Niederösterreicher*innen an den Kopf werfen könnt.
Auf Nachbarschaftstratsch einlassen
Leute reden über Leute – so verlangt es die Tradition im niederösterreichischen Provinzkaff. Dabei ist behutsam vorzugehen, weil sich der neueste Tratsch im Dorf schneller verbreitet als ihr Kreisverkehr sagen könnt. Der Sohn vom Apotheker hat den Pfarrer ungefragt geduzt? Unerhört! Schnell gelangt eine unschuldige Plauderei ins falsche Ohr und hat auf ihrem Weg dahin stark an Dramatik gewonnen. Das kann schnell nach hinten losgehen und böses Blut schüren. Da hilft nur noch eines: duck und weg!
Mit dem Laden des Inhaltes akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Giphy.
Mehr erfahren
Das letzte Zeltfest-Wochenende besuchen
Wenn im Sommer die niederösterreichischen Großraumdiscos schließen, gibt es bis in den Frühherbst hinein diverse Veranstaltungsreihen in fixierten Festzelten. Nach ausgelassenem Feiern auf wackligen Bierbänken liegt nicht nur der Schweiß- und Alkoholgeruch der letzten Nacht in der Luft, der allein durch penibles Lüften weggeht. Noch schlimmer: Die Ausdünstungen der letzten Wochen vermehren sich in den Zelten und sammeln sich an der Decke. Schließlich wechselt der Schweiß der Feierwütigen in seinen ursprünglichen Aggregatzustand zurück und tropft von oben herab. Die Schuhe kleben am Boden durch die verschütteten Mischgetränke der vergangenen berauschten Nächte. Noch Fragen, warum ihr auf das letzte Zeltfest-Wochenende lieber verzichten solltet?
Diese Dinge wusstet ihr schon längst? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr in Niederösterreich aufgewachsen seid. Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, dann registriert euch bei uns und folgt unseren Listen für regelmäßige Updates. Hier kommen außerdem noch 3 Dinge, die ihr dafür sehr wohl machen solltet.
(c) Facebook-Beitragsbild | János Bencs | Pixabay