Die schönsten Aktivitäten im Advent in Salzburg
In manchen Winkeln Österreichs weihnachtet es bereits sehr! Die Stadt Salzburg ist das ganze Jahr über stimmungsvoll, besonders aber zur Weihnachtszeit. Wir verraten euch ein paar besinnliche To-dos in Salzburg im Advent.
Es ist diese Mischung aus Glitzern und Funkeln, den Düften nach Weihrauch, Glühwein und gebrannten Mandeln, die durch die Gassen wehen, und den besinnlichen Spaziergängen auf den stillen und angezuckerten Wegen der Stadtberge, die Salzburg zur Weihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem macht: Ab Ende November wirkt Salzburg wie verzaubert. Advent, Advent!
Punsch trinken auf dem Domplatz
Trubel hin oder her: Selbst für Einheimische gehört der Besuch des großen, alten Salzburger Christkindlmarktes am Dom – und Residenzplatz im Winter dazu wie das Flanieren durch die Stadt im Sommer, wenn Jedermann von diesem Platz aus theatralisch seinem Ende entgegensieht. Fixpunkt der Salzburger*innen ist ein Besuch am Punschstand! Als Spezialität gilt der „Haunsberger“, eine warme Semmel, gefüllt mit Schweinsbratwurstbrät, Senf, Sauerkraut, Zwiebel und Curry, ähnlich einer Bosna. An Donnerstag- und Samstagabenden wird jeweils gegen 18.30 Uhr das Licht gedimmt, es wird eigenartig still und man lauscht gedankenversunken den Turmbläsern, die von den Terrassen rundherum weihnachtliche Weisen erklingen lassen. Nikolaus und Krampus (am 6. Dezember) kommen ebenso wie das Original Salzburger Christkindl mit seinen Engeln. Eislauf-Ambitionierte finden ganz in der Nähe den „Eiszauber“ am Mozartplatz.
Und noch ein Tipp: Das Getümmel auf dem Christkindlmarkt kann man auch von oben sehen: Tolle Aussicht hat man von der „Dombogenterrasse“ des Dom-Quartiers! Weihnachtliche Führungen finden jeden Donnerstag im Advent von 17.30 bis 19 Uhr statt, Turmblasen inklusive. Stimmungsvoll!
Die Atmosphäre im St.-Peter-Stiftshof genießen
Nicht weit vom Hotspot am Domplatz entfernt, könnt ihr in die Weihnachtswunderwelt St. Peter eintauchen. Im Willibald–Arkadenhof des historischen St.-Peter-Bezirks erwartet euch zwischen Christbäumen, Windlichtern und Adventkränzen ein kuscheliges Open-Air-Wohnzimmer, serviert wird neben Dauerbrenner Glühwein auch Punsch, Erdäpfelkasbrot etc. Gleich daneben, im Restaurant des Stiftskulinariums St. Peters, des angeblich ältesten Restaurants Europas, erstmals datiert mit dem Jahre 803, erwartet euch Zwei-Hauben-Küche in den weihnachtlich dekorierten Sälen und Stuben.
Einen kurzen Blick zumindest solltet ihr auch in den ältesten Friedhof der Stadt, den kleinen, historischen Petersfriedhof werfen, der ungefähr seit dem Jahr 700 existiert. Der Eingang in die atmosphärisch einzigartige Anlage befindet sich links vom Stiftskulinarium. Ihr findet überwucherte Gräber, umringt von Gruftarkaden (darunter die letzte Ruhestätte von Nannerl Mozart), in der Mitte das Mausoleum von Erzbischof Wolf Dietrich. Geöffnet ist täglich von 6.30 bis 18 Uhr.
Brot kaufen in der Stiftsbäckerei St. Peter
Nahe dem Dom, hinter einem Mühlrad versteckt, findet ihr die Stiftsbäckerei St. Peter, den ältesten durchgehend betriebenen Bäckereibetrieb Salzburgs, dokumentiert seit dem 12. Jahrhundert. Das alte Gewölbe ist kein Museum, sondern beherbergt heute, so wie früher, Verkaufslokal und Backstube in einem Raum. Schon der Duft in der Backstube des St.-Peterer-Brotes, eines Natursauerteigbrotes aus dem Holzofen, ist betörend! Scheut euch nicht, einen Laib mitzunehmen, das Brot nach uralter Rezeptur ist sehr lange haltbar. Zu Weihnachten stellt der Bäcker zu St. Peter eine Spezialität her: Kletzenbrot aus mit Früchten und Gewürzen vermengtem Originalsauerteig. Die Stiftsbäckerei liegt zwischen Kapitelplatz und St.-Peter-Friedhof, den Dombögen gegenüber.
-
Stiftsbäckerei St. Peter | Kapitelplatz 8, 5020 Salzburg
-
MO&DI, DO–SA
Die echten Mozartkugeln essen
Apropos mitnehmen: Die originalen, die echten, die besten, noch immer händisch hergestellten Salzburger Mozartkugeln findet ihr in der Konditorei Fürst am Alten Markt in der Brodgasse 13. Man könnte sich darin eingraben!
-
Konditorei Fürst | u.a.: Brodgasse 13, 5020 Salzburg
-
täglich
Stille suchen auf dem Mönchsberg
Wer sich den ohnehin nicht allzu anstrengenden Aufstieg von Mülln aus ersparen will, kommt gemütlicher mit dem Mönchsbergaufzug zum Museum der Moderne und startet von dort aus. Belohnt wird man mit grandiosen Ausblicken über die Dächer hinweg auf das Treiben in der Stadt! Der Weg führt entlang der alten Befestigungsmauer weiter zur Festung Hohensalzburg, wo ein etwas beschaulicherer Adventmarkt im Burghof wartet. Hier findet ihr Feines von Salzburger Designer*innen, Kunsthandwerk und regionale Schmankerln. Dann setzt man den Spaziergang vorbei am angeblich ältesten ständig bewohnten Frauenkloster der Welt, dem Stift Nonnberg, Richtung Nonntal fort, um am Ende nahe dem Krauthügel wieder unten anzukommen.
Wer den Weg zu Fuß scheut: In 54 Sekunden geht es auch direkt mit der Festungsbahn nach oben. Alternativ wählt man die kürzeste Route vom Kapitelplatz über die Festungsgasse. Belohnt wird man in jedem Fall mit einem Rundum- und Weitblick über Stadt und Land bis weit in die Alpen hinein!
Wenn Schnee liegt, kann man auch mitten in der Stadt rodeln: etwa am Krauthügel oder bei der Palottinerwiese am Mönchsberg. Oder ihr fahrt mit dem Bus Nummer 6 bis zur Endstation nach Parsch, durch den Judenbergweg zu Fuß auf den Gaisberg hinauf – solange die Puste reicht –, um dann schnell wie der Wind mit dem Schlitten bergab zu sausen.
Mit Gämsen wandern auf dem Kapuzinerberg
Wer noch nicht genug vom Wandern hat, wechselt einmal auf die rechte Salzachseite und spaziert, flankiert von Wäldern und der Aussicht auf gelegentliche Gämsen-Sichtungen, auf den zweiten Stadtberg, den Kapuzinerberg. Von der Linzergasse aus geht es auf dem Stefan-Zweig–Weg und entlang der historischen Wehrmauern mit Panoramaausblick bergauf, vorbei am Kapuzinerkloster, und man landet letztendlich am Gipfel beim Franziskischlössl. Dort wartet ein kleiner Christkindlmarkt samt Feuerstellen und regionalen Genussprodukten wie Kiachl, Bauernspeck und Bratwurst. Nicht mit dem Auto erreichbar, an den Adventsamstagen und -sonntagen steht aber ein kostenpflichtiger Shuttle-Service zur Verfügung!
Ganz versteckt in der nahen Steingasse gibt es ein weiteres kleines Juwel zu entdecken: Die AIKO-Krippe, bestehend aus über 300 in Handarbeit hergestellten Figuren. Jede Figur erzählt ihre eigene (Salzburger) Geschichte, die eines Straßen-Zeitungsverkäufers, einer Dame mit Hofer–Sackerl oder der zigarettenrauchenden Galerie-Chefin.
Himmlischen Klängen im Großen Festspielhaus lauschen
Ohne Tickets keine Chance! Wer das traditionelle Salzburger Adventsingen ins Auge fasst, sollte sich rechtzeitig um Karten kümmern. Seit 75 Jahren geht es im Großen Festspielhaus um alpenländische Weisen und Volksmusik, dazu Kompositionen von Shane Woodborne. Vorweihnachtliche Hektik ist garantiert ausgesperrt!
Dieses Jahr führt das Adventsingen sinnigerweise thematisch zurück in die Zeit um Christi Geburt nach Betlehem und Nazareth, samt Spiel der Hirtenkinder. Das Highlight kommt am Ende: Zwei Sänger stimmen traditionell das nur von einer Gitarre begleitete „Stille Nacht“ an. So schön! In Sichtweite des Festspielhauses, in der Wiener Philharmonikergasse 7, findet ihr übrigens das gemütliche Lokal Triangel in stimmungsvollen, alten, gemütlichen Gemäuern!
-
Großes Festspielhaus | Hofstallgasse 1, 5020 Salzburg
Popkultur im Oval frequentieren
Jene, denen die traditionellen Klänge und Weisen nicht so wirklich ins Ohr gehen wollen, werden vielleicht im Kulturspot Oval im Europark fündig. Mit ihrem Kabarettprogramm „Kugel & Keks“ starten am 7. Dezember 2023 die Kernölamazonen. Dann steht etwa am 14. Dezember die „Weihnachts–Schlagertherapie“ in Form von Swing und Jazz mit Thomas Gansch auf dem Programm. Am 15. Dezember kommen die Poxrucker Sisters mit ihrem Dialektpop-Programm „Weihnochtn für mi“. Und am 21. Dezember widmet sich Scherzengel Gabriel Castaneda mit „Verflixt Navidad“ der „schönsten Zeit des Jahres“ mit einer wahnwitzigen Weihnachtsshow samt schrullig-schrägen Christmas Songs. Der gemischte Bläsersatz Federspiel berichtet am 19. Dezember traditionell-experimentell „von der langsamen Zeit“. Alle Veranstaltungen starten um 19.30 Uhr. Um 15 Uhr gibt es an vielen Tagen im November und Dezember vorweihnachtliches Kinderprogramm wie etwa „Morgen, Findus, wird’s was geben!“
-
Oval | Europastraße 1, 5020 Salzburg
Sich vor dem Krampus gruseln
Keine Angst! Inzwischen ist vorgesorgt, dass die wilden Gesellen nicht allzu heftig ihr Unwesen treiben. Die handgeschnitzten Holzmasken der Perchten und Kramperln zählen aber zum Schönsten und Grimmigsten des Salzburger Brauchtums gleichermaßen. Die rauen Gesellen der diversen „Passen“ beeindrucken mit ihren zotteligen Fellen und schweren Glocken und unterhalten mit Kettenziehen, Schellenwetzen und ähnlichem. Die jahrhundertealten Brauchtumsläufe starten ab dem 6. Dezember in und um Salzburg.
Die coolsten Krampusläufe in Salzburg:
- Großer Gnigler Krampuslauf: 2.12.23, ab 19 Uhr
- Krampuslauf in der Getreidegasse: 3.12.23, ab 17.30 Uhr
- Krampuslauf in der Linzergasse: 5.12.23, ab 17 Uhr
- Krampuslauf vom Festspielhaus zum Alten Markt: 5.12.23, ab 17.30 Uhr
- Krampuslauf auf dem Salzburger Christkindlmarkt: 5.12.23, ab 18.30 Uhr
- Maxglaner Krampuslauf: 5.12.23, ab 17.30 Uhr
Über die winterliche Zirkuswelt im Volksgarten staunen
Ebenso wie für das Adventsingen im Festspielhaus müsst ihr euch für dieses Event rechtzeitig Tickets sichern! Seit über 20 Jahren findet im Volksgarten das Winterfest statt, heuer ab 29. November 2023. Es handelt sich um das größte Zirkus-Festival im deutschsprachigen Raum unter bunten Zeltkuppeln und Lichterketten. Keine dressierten Tiere, hier geht es um Akrobatik wirklich großartiger Artist*innen internationaler Kompanien, garniert mit Magie, Poesie und Kulinarik! Die ausgerufene Philosophie dahinter: In der hektischen Vorweihnachtszeit den Menschen Ruhe und Muße schenken.
Eislaufen im Volksgarten und am Leopoldskroner Weiher
Wem es auf dem Mozartplatz zu eng ist, dem stehen im Volksgarten ab 24. November ganze 1.700 Quadratmeter Eisfläche zur Verfügung. Zwei große Flächen sind durch eine 330 Meter lange Eisbahn verbunden. Mit Einbahnregelung geht es unter freiem Himmel quer durch das Areal des Volksgartens. 80 Bäume mit Lichterketten sorgen für weihnachtliche Stimmung. Am 24. Dezember könnt ihr sogar gratis schlittern!
Das Lieblingseislaufziel der Salzburger*innen, mit Ausblick auf Schloss Leopoldskron und die Festung Hohensalzburg, Gaisberg und Untersberg, ist aber der Leopoldskroner Weiher. Leider ist das Eislaufen hier zu einem seltenen Spaß geworden. Denn freigegeben wird der Weiher erst, wenn das Eis dick genug ist. Wenn es aber so weit ist, sollte man das rare Vergnügen nicht verpassen.
>> Mehr lesen: Die besten Seen zum Eislaufen in Österreich
Schneeflocken zählen am Gaisberg
Die größten Chancen, Schneeflocken zeitig im Winter tanzen zu sehen, hat man auf dem Gaisberg, liegt doch die Gaisbergspitze auf fast 1.300 Metern. Die relativ gemütliche Gaisbergrunde von 5,5 km dauert gut eineinhalb bis zwei Stunden und ist sogar kinderwagentauglich. Die leichte Rundwanderung – für Berggeher*innen eher ein feiner Spaziergang mit grandioser Aussicht – startet beim Parkplatz Zistelalm. Alternativ nimmt man den Gaisbergbus der Linie 151 beim Mirabellplatz.
Alternative Christkindlmärkte besuchen
Ab Mitte November ist der Innenhof des Schlosses Hellbrunn Kulisse für den Hellbrunner Adventzauber. 700 Nadelbäume mit 10.000 roten Kugeln und Lichterketten tauchen das Areal in adventlichen Glanz. Die 24 Fenster der Schlossfassade verwandeln sich in einen überdimensionalen Adventkalender. Es erwarten euch kleine Holzhütten mit Kulinarik und Handwerk, das Areal der Hellbrunner Wasserspiele erscheint in stimmungsvollem Lichtspiel und wird von einem riesigen, dynamisch schwebenden Weihnachtsengel überragt. Kinder erwartet ein Streichelzoo, Weihnachtszug und Würstelgrillen am Lagerfeuer. Noch ein Tipp: Bei nassem Wetter macht es Sinn, sich mit gatschfestem Schuhwerk auszustatten.
Wer nach weniger Trubel sucht, sollte sich in den Bus Nummer 21 setzen und die Fahrt nach Glanegg (am Ende der Moosstraße) entlang der oft mystisch-nebelvergangenen Mooswiesen antreten. Hier findet ihr einen kleinen Weihnachtsmarkt im historischen Gutshof des Jagdschlosses Glanegg. Stilgerecht erwarten euch Mayr-Melnhofsche Wildprodukte, Bauernkrapfen, hochwertiges Kunsthandwerk, Holzfeuer, Fackelwanderungen und Pferdekutschenrundfahrten.
>> Mehr lesen: Unsere liebsten Weihnachtsmärkte in Salzburg