7 Dinge, die du rund um den Lunzer See machen kannst
Smaragdgrünes Wasser umgeben von einer traumhaften Naturkulisse: Im südwestlichen Winkel Niederösterreichs, direkt am Rande der Ybbstaler Alpen, versteckt sich ein kleines, aber feines Naturjuwel – der Lunzer See. Wer schon einmal dort war, versteht, warum manche von ihm als „schönster See Niederösterreichs“ schwärmen. Wir zeigen dir, was du dort alles erleben kannst.
Vor allem in den Sommermonaten ist der Alpensee unweit der steirischen Grenze ein beliebtes Ausflugsziel. Kein Wunder, schließlich gilt der Lunzer See als österreichisches Kälteloch. Im Winter herrscht hier wirklich klirrende Kälte, im Jahr 2003 wurden am Seeufer sogar -47 Grad gemessen.
Aber auch im Sommer heizt sich der Kältepol nicht so rasch auf wie andere Gebiete. Hat es anderswo weit über 30 Grad, lässt es sich in Lunz am See gut aushalten. Und langweilig wird einem in dieser Gegend auch ganz bestimmt nicht. Diese Aktivitäten rund um den Lunzer See solltest du dir nicht entgehen lassen:
Den See umrunden
Die wohl naheliegendste Aktivität rund um den Lunzer See ist, nun ja, wortwörtlich rund um den Lunzer See zu spazieren. Die Seerunde ist mit ihren fünf Kilometern wirklich für alle geeignet. Die gut gepflegten Wege sind sogar mit einem Kinderwagen gut bewältigbar. Wer dennoch zwischendurch mal eine kleine Pause einlegen will, kann das an einer der vielen frei zugänglichen Badestellen tun. Spätestens bei der Seeblick-Terrasse ist es dann aber Zeit für eine kurze Rast und ein paar Kugerln Eis, so will es das Lunzer Gesetz!
Die wichtigsten Infos:
- kindergerechter Spaziergang
- Strecke: etwa 5 Kilometer
- zahlreiche Rastplätze direkt am See
Die drei Drei-Seen-Tour entlang wandern
Wer nach der Seeumrundung noch Energiereserven hat, kann die Drei-Seen-Tour in Angriff nehmen. Denn warum an nur einem wunderschönen See wandern, wenn man auch drei haben kann? Eben. Nahe des Lunzer Sees, auf etwa 600 Metern Seehöhe, liegen nämlich auch noch der Mittersee und der Obersee. Vom Ausgangspunkt am Seeparkplatz kommt man über einen malerischen Weg am Südufer und danach über eine Forststraße nach etwa einer Stunde zum Mittersee auf 766 Metern. Die zweite Etappe führt dann vorbei am Wasserfall Ludwigfall und der Rainerquelle zum Obersee auf 1.114 Metern. Alles in allem eine wirklich lohnende Tour rund um Lunz am See, schließlich kommt der Titel „Bergsteigerdorf des Mostviertels“ nicht von ungefähr.
Tipp: Bei der Rainerquelle kurz innehalten und dem sogenannten „Brüllenden Stier“ lauschen. Das ist ein unterirdischer Wasserfall, dessen Getöse man über kleine Löcher hören kann.
Die wichtigsten Infos:
- mittelschwere Wanderung auf idyllischen Wegen
- Dauer: etwa 3 Stunden
- 600 Höhenmeter
- auch im Winter (mit Schneeschuhen!) eine eindrucksvolle Kulisse
>> Mehr lesen: Schöne Bergseewanderungen in Österreich
Am Hochkar die umliegenden Gipfel bestaunen
Wenn wir schon bei Wanderungen sind: Von Lunz ist es nicht weit hinauf aufs Hochkar. Dort wartet ein Bergerlebnis für alle – ganz egal, ob man es lieber gemächlich angehen oder ordentlich ins Schwitzen kommen will. Alle, die sich eher zur ersteren Gruppe zählen, bringt die Hochkarbahn auf den Vorgipfel auf 1.770 Metern. Von dort aus ist es nur noch ein etwa 20-minütiger Spaziergang für ein Gipfelerlebnis auf 1.800 Metern. Und auch zum Skywalk mit 360-Grad-Aussicht ist es nur ein Katzensprung. Diese Aussichtsplattform mit Hängebrücke solltest du dir keinesfalls entgehen lassen. An sonnigen Tagen hast du von hier aus einen Blick über mehr als 100 Zweitausender.
Wer nach dem Kurzausflug in die Berge schon wieder Sehnsucht nach einem See hat, kann beim Abstieg übrigens noch einen Abstecher zum Bergsee machen. Der ist nämlich nur gut einen Kilometer von der Talstation entfernt.
Die wichtigsten Infos:
- Wanderungen für alle Levels
- Hochkarbahn fährt von Mitte Juni bis Anfang September täglich außer Montag
- Tipp: Bei Online-Kauf sind die Tickets billiger!
- im Sommer zum Teil auch Sonnenaufgangsfahrten ab 4.15 Uhr
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Göstling-Hochkar | Lassing 42, 3345 Göstling an der Ybbs
Durchs Ybbstal radeln
Wer die Gegend lieber auf dem Fahrrad erkunden möchte, dem sei der Ybbstalradweg ans Herz gelegt. Mit seinen 107 Kilometern führt die Radlstrecke von der Donau durchs Mostviertel bis zum Bergsee. Vor allem das Kernstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See ist ganz besonders empfehlenswert. Die Route auf der alten Bahntrasse der Ybbstalbahn, fernab vom Autoverkehr und stets in Flussnähe, ist ein wahrer Genuss für alle Radbegeisterten.
Hier radelt man durch Alleen mit Obst- und Kastanienbäumen, kurze Tunnel, spektakuläre Landschaften, romantische Schluchten und pausiert an Sandbänken direkt am kristallklaren Wasser der Ybbs. So viel ist klar: Langweilig wird’s ganz bestimmt nicht, auch nicht für Kinder. Die Strecke eignet sich nämlich auch hervorragend für den Radnachwuchs, schließlich sind kaum Steigungen zu bewältigen.
Die wichtigsten Infos:
- familienfreundlicher Radweg
- imposante Landschaften
- ruhige Pausenplätzchen
- insgesamt 107 Kilometer Länge
>> Mehr lesen: Schöne Radwege in Niederösterreich
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Ybbstalradweg | 3263 Waidhofen an der Ybbs
Im Seebad entspannen
Falls du dich jetzt fragst: „Wozu eigentlich wegfahren, wenn man schon einmal am Lunzer See ist?“ – Touché, du hast recht. Im Seebad hat man wirklich alles, was man für einen gelungenen Badetag braucht: kostenlose Sonnenschirme, ein prall gefülltes Bücherregal mit ausreichend Literatur zum Schmökern und natürlich einen komfortablen Zugang zum – wie man im Mostviertel so schön sagt – kleschkalten See. Das Thermometer zeigt nämlich auch an den heißesten Sommertagen kaum mehr als 20 Grad Wassertemperatur an. Wem das zu kalt ist, der dreht am besten mit dem Boot eine Runde über den See oder verschlingt einen von den hervorragenden Bauernkrapfen vom Buffet an einem schattigen Plätzchen.
Die wichtigsten Infos:
- von 1. Mai bis 30. September geöffnet
- Tageskarte: Erwachsene 6 Euro, Kinder 3 Euro
- geeignet für Rollstuhlnutzer*innen
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Seebad Lunz am See | Seestraße 28, 3293 Lunz am See
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1. Mai – 30. September
Das vielfältige Kulturangebot nutzen
Neben Entspannung am See und zahlreichen Sportmöglichkeiten in der Umgebung hat Lunz auch kulturell einiges zu bieten. Es ist eben nicht nur ein Bergsteiger-, sondern auch Kulturdorf, wie man sich stolz auf die Fahnen schreibt.
Hintergrund dafür ist wohl vor allem die Seebühne – ein multifunktionales Bauwerk direkt am Seeufer. Tagsüber dient es als Sonnenterrasse, Badeinsel und Sprungturm. Mit Sonnenuntergang verwandelt sich die Seebühne in einen einzigartigen Veranstaltungsort vor imposanter Kulisse. Auf der schwimmenden Konstruktion aus Holz und Stahl performen dann Musiker*innen und Künstler*innen mit dem wohl schönsten Bühnenbild im Rücken – das Seeufer der gegenüberliegenden Seite im Abendlicht.
Die Idee für die schwimmende Bühne kommt von den Köpfen hinter dem Wellenklänge-Festival, das längst als jährlicher Fixpunkt der Mostviertler Kunst- und Kulturszene gilt. Mit der Seebühne haben sie einen fixen Aufführungsort für die Performances und Konzerte im Rahmen des Festivals geschaffen und die beschauliche Ortschaft zudem in ein Kunst- und Kulturzentrum verwandelt. Grund genug also, vor einem Trip nach Lunz einen Blick in den Veranstaltungskalender zu werfen. Vielleicht kann man den Besuch direkt mit einem sommerlichen Konzertabend verbinden …
Im letzten Urwald Mitteleuropas mehr über die Natur lernen
Ja, richtig gelesen. Mitten im nahegelegenen Wildnisgebiet Dürrenstein ist der letzte Urwald Mitteleuropas. Kaum sonst wo findet man so unberührte Natur ohne jeglichen Einfluss des Menschen wie hier im Rothwald in den Kalkalpen. 2017 wurde dieses Wildnisgebiet sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt, um die hohe Tier- und Pflanzenvielfalt zu schützen. Hier wohnen über 70 Vogelarten, hier brüten Steinadler und Luchse ziehen ihre Kreise. Damit das auch so bleibt, ist das Gebiet der Öffentlichkeit nur sehr eingeschränkt zugänglich. Man kann den geschützten Urwald nur über geführte Wanderungen erkunden. Der Andrang ist dabei groß, deshalb solltest du unbedingt vorab deinen Spot sichern.
Wer keinen Platz ergattert, kann sich mit einem Spaziergang entlang des Eulenwegs vertrösten. Der Weg verläuft direkt am Rand des Schutzgebietes und vermittelt schon einen ersten Eindruck, wie es wohl tief im Urwald drinnen aussehen muss. Und auch wenn es nur zu verlockend wäre, ein wenig vom Weg abzuschweifen: Hier ist es besonders wichtig, die Natur und den Lebensraum der Tiere zu respektieren. Benutze deshalb bitte nur die offiziellen Wanderwege!
Und noch eine Möglichkeit gibt es, ganz ohne geführte Tour das Wildnisgebiet zu erkunden. Im neu erbauten Haus der Wildnis in Lunz am See kann man auf über 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche dank Augmented Reality, 180-Grad-Kino und VR-Brillen in den Urwald eintauchen – und das ganz ohne Risiko, mit dem Besuch die sensible Tier- und Pflanzenwelt zu stören.
Die wichtigsten Infos:
- geführte Wanderungen online buchbar
- verschiedene Schwierigkeitsgrade
- Haus der Wildnis täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet
>> Mehr lesen: Wildnisgebiet Dürrenstein: der letzte Urwald Mitteleuropas
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Wildnisgebiet Dürrenstein | Kirchenplatz 5, 3293 Lunz am See