11 Dinge, die du im Südburgenland unternehmen musst
Sanftes Hügelpanorama, Weinreben überall und generell eine Atmosphäre, die man auch der Toskana abkaufen würde: Das Südburgenland lockt mit vielen idyllischen Orten und Erlebnissen. Wir verraten euch unsere Highlights der Region.
Das Südburgenland ist ein wahres Paradies für Naturaffine, Genussmenschen und Entdecker*innen. Tauche ein in eine Welt voller unberührter Natur und malerischer Dörfer mit herzlicher Gastfreundschaft. Neben Wellnessoasen zum Relaxen gibt es unzählige Aktivitäten, die du entdecken kannst. Du sehnst dich nach Ruhe, aber auch nach Action und die Kulinarik sollte ebenfalls nicht zu kurz kommen? Dann darfst du diese To Dos im Südburgenland nicht missen.
Willersdorfer Schlucht
Die Willersdorfer Schlucht liegt im nördlichsten Bezirk des Südburgenlandes, in Oberwart, im gleichnamigen Ort Willersdorf. Eingebettet im Dreiländereck Burgenland, Niederösterreich und Steiermark beheimatet die Schlucht seltene Vogel- und Pflanzenarten. Als Ausläufer des Wechselmassivs hat das Gebiet Anteil an den Zentralalpen Österreichs. Somit gibt es – kaum zu glauben, aber wahr – auch im Südburgenland ein Vorkommen von montanen und alpinen Flora- und Fauna-Elementen.
Direkt am Eingang der Schlucht, auf einem linksseitigen Hang namens Schlossleiten, stand einst eine kleine Burganlage, von der heute nur noch bescheidene Überreste übriggeblieben sind. Die Vermutung liegt nahe, dass sie im 12. und 13. Jahrhundert als Vor- und Hauptburg erbaut wurde. Die Burganlage dürfte bis zum 16. Jahrhundert standgehalten haben, danach wurde sie aufgegeben und verfiel allmählich. Über die Burg existieren zahlreiche Geschichten und Legenden, wobei die bekannteste die Erzählung über den „Schlosshansl“ ist, der als gefürchteter Räuber vor allem auf durchreisende Händler und Kaufleute gelauert haben soll. Manche glauben, dass sein Geist noch immer in der Gegend herumspukt, also aufpassen, wenn du die Schlucht durchquerst!
Eisenberg
Wir befinden uns immer noch im Bezirk Oberwart. An der Grenze zu Ungarn erhebt sich der Berg majestätisch etwa 200 Meter über den gleichnamigen Ort Eisenberg an der Pinka. Die Weinreben schlängeln sich den Hügel hinauf und hinunter. Die vielen Kellerstöckeln, die auf dem ganzen Hang stehen, fallen sofort auf und sind die Hauptattraktionen, in denen du sogar übernachten kannst. Die Weinblick-Aussichtsplattform liegt auf dem Südhang des Eisenbergs und bietet tolle Ausblicke auf die Ungarische Tiefebene. Das Geländer, das mit über einem Meter hohen Glaswänden gestaltet wurde, verleiht der Aussichtsplattform ein luftiges und schwebendes Erscheinungsbild. Im Jahr 2008 wurde der Weinblick mit dem Holzbaupreis des Burgenlandes ausgezeichnet.
Aber warum heißt der Berg eigentlich Eisenberg? Tatsächlich lässt sich die Bedeutung des Namens direkt ableiten: Der Eisengehalt im Boden dieser Region ist höher als in allen anderen Teilen des Burgenlands. Der Lehm, der meist auf Schiefergestein liegt, ist reich an Eisen. Und das ist vor allem für eine Sache von großer Bedeutung: den Wein! Dank des pannonisch-illyrischen Klimas und des idealen Bodens finden die Weinreben hier optimale Wachstumsbedingungen vor. Und das ist keine neue Entwicklung: Historischen Funden zufolge bauten bereits die Kelten hier am Eisenberg Wein an. Naheliegend also, dass in der Gegend einige Vinotheken auf deinen Besuch warten. Abseits vom Weintrinken kannst du aber auch weitläufig wandern und radeln, gemütliche Heurige besuchen und die Faszination Südburgenland hautnah erleben.
- Lieblinge 2024
Burg Güssing
Auf einem erloschenen Vulkan und hoch über der Stadt thront sie, die Burg Güssing. Mit ihrer langen Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, und ihrer gut erhaltenen Architektur zieht die Burg Jahr für Jahr zahlreiche Besucher*innen an. Ursprünglich als Festung errichtet, spielte sie im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige strategische Rolle. Die dicken Mauern und Türme zeugen von vergangenen Schlachten. Heute ist die Burg ein beeindruckendes Beispiel für mittelalterliche Baukunst und ein bedeutendes kulturelles Erbe.
Der Aufstieg zur Burg ist bereits ein Erlebnis für sich. Eine gewundene Straße führt auf den Hügel und schließlich zum Eingangstor der Burg. Schon beim Betreten des Geländes spürt man die Geschichte, die in den alten Gemäuern lebt. Die Burgmauern erzählen von vergangenen Zeiten und lassen die Besucher*innen in eine längst vergangene Ära eintauchen. Betreten kannst du die Burg durch das Museum, das mit vielen Artefakten und Geschichten rund um die Burg Güssing aufwartet. Der Gang zum Kräutergarten wird mit einem atemberaubenden Blick auf die Güssinger Fischteiche und den ganzen Bezirk belohnt.
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Burg Güssing | Batthyany-Straße 10, 7540 Güssing
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März bis Ende Oktober
Dreiländereck Österreich, Slowenien und Ungarn
Acht Kilometer südlich von Jennersdorf erhebt sich ein 387 Meter hoher Hügel. Hier treffen die Länder Österreich, Slowenien und Ungarn aufeinander. Verschiedene Wege zu Fuß oder mit dem Rad führen zum Dreiländereck. Auch mit dem Auto ist der Hügel gut erreichbar, ein Parkplatz ist ebenfalls vorhanden. Am Ziel angelangt, findest du einen Marmorstein, der die drei Länder symbolisiert. Durch den Schengenraum ist die Gegend frei zugänglich, so kannst du in wenigen Sekunden drei Staaten besuchen. Falls du schon immer den westlichsten Punkt Ungarns gesucht hast – hier wirst du fündig. Im Rahmen des grenzübergreifenden Naturparks Raab-Őrség-Goričko wurden Schautafeln, Rastbänke und ein Pavillon errichtet, wodurch eine politikhistorisch wie naturlandschaftlich interessante Dokumentationsstätte entstanden ist. Hier finden immer wieder verschiedene Veranstaltungen statt.
Redlschlager Guglhupf
In Redlschlag bei Bernstein liegt der Guglhupf. Dieser so liebevoll titulierte Gipfel erstreckt sich stolze 794 Meter in die Höhe. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Gehminuten zur Spitze. Von hier bietet sich eine Rundumsicht, die das Herz höherschlagen lässt: Bei klarem Himmel eröffnet sich ein fesselndes Panorama, das den Blick majestätisch vom Nordwesten mit der imposanten Rax und dem eindrucksvollen Schneeberg über die malerische Bucklige Welt und den Neusiedler See im bis hin zur Pannonischen Tiefebene im Südosten führt. Am Fuße des Guglhupfs findet man einen halbmondförmigen Steinwall, der eine Feuerstelle umschließt. Dieses geschichtsträchtige „Kreidfeuer“ diente einst im Mittelalter und der frühen Neuzeit als ein faszinierendes Warnsystem, um frühzeitig vor nahenden Feinden zu warnen. Danach kannst du noch den kleinen Ort Redlschlag, der der höchstgelegene im Burgenland ist, einen Besuch abstatten.
Kellerviertel Heiligenbrunn
Der ganze Stolz des Südburgenlandes findet sich in einer Flasche Uhudler. Der wird auch hier in Heiligenbrunn angebaut und erzeugt. Das weit über die Grenzen hinaus bekannte Kellerviertel von Heiligenbrunn besteht aus einer Vielzahl von Kellerhäusern, die entlang enger Gassen und Hügel verteilt sind. Die Keller, die eigentlich keine Keller sind, sondern Holzblockbauten auf einem gestampften Lehmboden, die mit einem Lehm-Häcksel-Gemisch verputzt sind, wurden traditionell von den örtlichen Winzern genutzt, um ihre Weine zu lagern und reifen zu lassen. Heute sind viele dieser Keller zu gemütlichen Heurigen oder – ähnlich wie am Eisenberg – in Unterkünfte umgebaut worden. Die meisten dieser strohgedeckten Keller stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und sind ein Zeugnis der langen Weinbautradition in der Region.
Das Kellerviertel von Heiligenbrunn ist nicht nur ein beliebter Ort für Wein-Fans, sondern auch ein kulturelles Zentrum. Bei verschiedenen Veranstaltungen und Festivals kannst du die regionale Kultur, Musik und Gastfreundschaft erleben. Die Höhepunkte sind die Kellergassenfeste, die jedes Jahr stattfinden. Hier öffnen die Winzer*innen ihre Keller und bieten ein buntes Programm mit Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten. Die nächste Veranstaltung ist das Uhudler Sommerfest, das am 8. Juli 2023 stattfindet. Für Besucher*innen, die mehr über die Weinproduktion erfahren möchten, gibt es auch geführte Touren durch die Kellerviertel.
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Kellerviertel Heiligenbrunn | Kellerviertel, 7522 Heiligenbrunn
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Rund um die Uhr
Geschriebenstein
Willkommen am Geschriebenstein, dem höchsten Berg im Burgenland. Mit einer für das Burgenland beeindruckenden Höhe von 884 Metern bietet der Geschriebenstein eine Aussicht auf Ungarn, das Burgenland sowie die östlichen Alpen. Der Geschriebenstein liegt im Naturpark Geschriebenstein-Írottkő, einem wahren Paradies für Wanderer*innen und Outdoor-Enthusiast*innen. 500 Kilometer markierte Wander- und Radwege kannst du hier entdecken und sogar über abwechslungsreiche Mountainbike-Trails düsen. Der Geschriebenstein kann aber auch anders. Geschichtsinteressierte werden vom Denkmal am Gipfel fasziniert sein. Hier markiert eine Aussichtsplattform die historische Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Dieser symbolträchtige Ort erinnert an den Frieden und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Dazu kannst du auf gemütlichen Ruhezonen und Picknickplätzen die Schönheit der Natur in Ruhe genießen.
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Naturpark Geschriebenstein | Bahnhofstraße 2a, 7471 Rechnitz
Kanutour im Südburgenland
Rein ins Kanu und ab ins Vergnügen. Egal ob in der Pinka, in der Raab oder in der Lafnitz – im ganzen Südburgenland warten abenteuerliche Touren auf dich. Folge der Strömung, weiche etwaigen Hindernisse aus und erlebe die Schönheit der südburgenländischen Natur im Wasser. Die Flussfahrten führen durch mehrere Etappen unberührter Aulandschaften und Uferregionen. Fast schwerelos und nahezu ohne Geräusche gleitet man durch den Fluss, nur das leise Glucksen des Wassers, wenn das Paddel eintaucht, ist zu hören. Eisvögeln, Biebern und vielen anderen Tieren kannst du auf dem Weg begegnen. Zweier- und Dreier-Kanus stehen zur Auswahl, hier ist also Teamarbeit gefragt. Ein Guide steht dir aber auch zur Seite, erklärt dir die Ausrüstung und bringt dich sicher zum Ziel. Du kannst Drei-Stunden-, Halbtages- oder Ganztagestouren mit Verpflegung für dich und deine Gruppe buchen.
Zickentaler Moor
Das Naturschutzgebiet Auwiesen Zickenbachtal gehört zu den Natura-2000-Gebieten und Europaschutzgebieten aufgrund der seltenen oder gefährdeten Vogelarten, die hier beheimatet sind. Das größte Moor im pannonischen Raum, das sich zwischen den Orten Eisenhüttel, Heugraben und Rohr erstreckt, trägt den Namen Niedermoor. Mit einer Fläche von 42 Hektar beeindruckt es durch seine Größe. Durch verschiedene Probebohrungen konnte festgestellt werden, dass das Moor eine Mächtigkeit von etwa 13 Metern besitzt und ein Alter von mindestens 10.000 Jahren aufweist. Das Moorland hat noch heute eine bedeutende Funktion: Es leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhaltung der Artenvielfalt. Darüber hinaus ist es der Lebensraum des genügsamen Zickentaler Moorochsen, der hier ausreichend Platz zum Grasen und Leben findet.
Das Moor kann nach vorheriger Anmeldung von Einzelpersonen und Gruppen besucht werden. Für Familien bietet der „Mach-Mit-Erlebnisweg“ spannende und informative Geschichten sowie Stationen, die gemeinsam erkundet werden können. Dabei werden die Geheimnisse des Moores und seine Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz auf unterhaltsame Weise enthüllt. Einzelpersonen haben die Möglichkeit, das Moor beim „Mittwochspaziergang“ an jedem ersten Mittwoch des Monats von 15 bis 18 Uhr zu entdecken und zu erkunden.
>> Mehr lesen: Was du in Österreichs Mooren erleben kannst
- Lieblinge 2024
Weinmuseum Moschendorf
Dass der Uhudler der Nektar des Südburgenlandes ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Auch im Weinmuseum Moschendorf dreht sich alles um diesen speziellen Wein. Gelegen an der Pinkataler Weinstraße, bietet das Freilichtmuseum Bauwerke aus längst vergangener Zeit. Die einzelnen Gebäude aus dem 17., 18. Und 19. Jahrhundert wurden sorgfältig aus der Umgebung gesammelt und in exakt identischer Weise rekonstruiert. Darin sind authentische Einrichtungsgegenstände, landwirtschaftliche Utensilien und Werkzeuge vergangener Jahrhunderte zu bewundern. Verschiedene Veranstaltungen erwecken das Museum regelmäßig zum Leben. Der Weinfrühling, der jedes Jahr Ende April stattfindet, ist das absolute Highlight in Moschendorf.
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Weinmuseum Moschendorf | Pinkataler Weinstraße 1, 7540 Moschendorf
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Ab Ende April: DO–SO
Künstlerdorf Neumarkt an der Raab
Im Künstlerdorf Neumarkt an der Raab im Bezirk Jennersdorf wird seit über 50 Jahren, wie auf der Website liebevoll beschrieben, gezeichnet, gedruckt, gemalt, gelernt, gefeiert, geschlafen, gestritten und geliebt. Acht historische Gebäude bilden mittlerweile den Kern des Dorfes. Den ganzen Sommer über finden hier Woche für Woche verschiedenste Kurse statt. Egal ob Tanz-, Mal- oder Naturworkshops, hier kannst du neue Talente entdecken oder deine Fertigkeiten verbessern. Aber sei lieber schnell: Die Termine sind oft rasch ausgebucht.