10 Dinge, die ihr im Wienerwald machen solltet
Der Wienerwald ist riesig – über 1.000 Quadratkilometer groß. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Damit euch das nicht passiert, verraten wir euch unsere Highlights in der Region: Diese Dinge solltet ihr unbedingt mal im Wienerwald unternehmen.
Es gibt klare Verhaltensregeln im Wald: Lasst euren Müll nicht liegen, legt euch nicht mit der heimischen Fauna an und macht um Himmels Willen kein Feuer! Aber so viele Don’ts es im Wald gibt, so viele Dos gibt es auch. Wir haben uns angesehen, was ihr in der Region Wienerwald unbedingt machen solltet.
Auf Beethovens Spuren
Dass es sich im Wienerwald besonders gut lustwandelt, wusste schon Beethoven höchstpersönlich. Der Beethovenweg führt daher auf 26 Kilometern durch den Naturpark Föhrenberge, der am östlichen Rand des Wienerwaldes liegt, von Mödling über Baden bis nach Gumpoldskirchen und zurück zum Ausgangspunkt auf den originalen Fußstapfen des Tonmeisters. Im Helenental erinnert indes ein Gedenkstein an den Felsen, an dem er besonders gern verweilte.
Kulinarische Erlebnistour „WienerWaldGenuss“
Waldbaden ist schon längst der letzte Wellness-Schrei. Aber wer sagt eigentlich, dass man beim Baden nicht auch das eine oder andere Schmankerl verkosten kann? Die geführte Tour WienerWaldGenuss erkundet auf etwa zwei Stunden mit euch die verschiedenen Bäume des Biosphärenparks Wienerwald, auch geschmacklich: Unter der Prämisse, dass jeder Baum einen einzigartigen Geschmack besitzt, könnt ihr euch die Geschmacksnoten der jeweiligen Baumarten in Form von regionalen Produkten und frisch vor Ort zubereiteten Gerichten schmecken lassen. Die Touren finden an verschiedenen Orten im Wienerwald statt, buchen könnt ihr vorab online.
Rauf auf den Schöpfl …
Der höchste Berg des Wienerwaldes ist der Schöpfl mit immerhin 893 Metern Höhe. Erklimmen könnt ihr dieses niederalpine Schmuckstück auf mehreren Wegen. Reist ihr mit dem Auto an, könnt ihr zum Beispiel in Forsthof parken. Hinter dem Islandpferdezentrum führt der Heinrich-Gith-Steig an einem kleinen Bachlauf vorbei und direkt in den Wald. Nach einem etwa einstündigen, mäßig steilen Aufstieg erreicht ihr das Schöpfl-Schutzhaus, das sich für eine kurze Rast eignet. Zum Gipfel sind es danach auch nur mehr fünf Minuten. Entweder es geht anschließend wieder retour oder weiter zum nächsten Gipfel: Am Mitterschöpfl liegt auch das Leopold-Figl-Observatorium, er ist also nicht zu verfehlen.
Die Wanderung auf den Schöpfl ist übrigens auch einer unserer liebsten Ausflüge mit Hund von Wien aus.
… auf den Kalenderberg …
Der Kalenderberg Maria Enzersdorf ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle. Eltern mit Kindern steuern vornehmlich die Burgwiese Liechtenstein an, die dem Kalenderberg zu Füßen und zwischen ihm und der Burg Liechtenstein liegt. Auf den großen Spielplatz können sich die Kids herrlich austoben, während die Erwachsenen in der Sonne sitzen, sich Spritzwein und Co. vom To-go-Standel holen oder in der schicken Waldmeierei residieren. Da könnte man doch glatt vergessen, dass wir eigentlich den Kalenderberg stürmen wollten.
Also los! Wir biegen rechts hinter dem Spielplatz in den Wald ab, landen beim Amphitheater, genießen am Gamseckersteig den Ausblick und erspähen dabei sogar den Husarentempel am Anninger gegenüber. Der Rundweg dauert etwa eineinhalb Stunden und wird euch vermutlich nicht übermäßig ins Schwitzen, dafür viel mehr ins Schwärmen bringen.
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… und den Anninger
Alle Wege führen ja bekanntlich nach Rom und fast so viele auf den Anninger. Natürlich können wir den beliebten Hausberg der Wiener*innen nicht außen vor lassen, wenn es um Aktivitäten im Wienerwald geht. Wir starten gerne im wunderschönen Gumpoldskirchen beim Parkplatz gegenüber vom Hotel Turmhof, lassen bald die malerischen Weingärten hinter uns und stapfen den steilen Kalvarienberg aufwärts. Nach etwa eineinhalb Stunden erreichen wir die 1887 errichtete Wilhelmswarte, die über der Landschaft thront.
Dann geht es auch noch weiter in Richtung Anningerhaus, wobei wir hier auch noch einen Abstecher zur Kaiser-Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel machen, von der ihr ebenfalls einen eindrucksvollen 360-Grad-Blick genießt, bevor es zurück nach Gumpoldskirchen geht, am Richardhof vorbei, wo man übrigens herrlich brunchen kann, vorbei am hübschen Weingut Rotes Mäuerl und zum Parkplatz. Dort findet ihr übrigens nicht einen, sondern gleich zwei Weinautomaten mit regionalen Köstlichkeiten – die habt ihr euch dann aber auch redlich verdient! Besonders empfehlen können wir etwa den Roten Muskateller CHE vom Weingut Schabl.
Pause machen in den Weinbergen
Apropos Wein: Der darf bei einem Ausflug in den Wienerwald natürlich auch nicht zu kurz kommen. Gemütliches Einkehren gehört zur Region wie der Mischwald. In Gumpoldskirchen ist eine von sehr vielen tollen Adressen sicherlich der Heurige vom Weingut Anton Luegmayer am Pergl. Er befindet sich direkt am Wasserleitungsweg und mitten in den Weinbergen. Bei gutem Wetter könnt ihr hier von Mitte Februar bis Ende Juni und von Anfang September bis Ende November immer von Freitag bis Sonntag zwischen Reben sitzen, Wein trinken und das Leben genießen.
Das geht allerdings auch in Mauer ganz gut: Die lässige Crew vom Weingut Fuchs Steinklammer schlägt gewöhnlich an den Wochenenden im September ihre temporären Zelte auch in den Weingärten am Kadolzberg auf und verköstigt euch in der Hirterhütte mit tollen Weinen und klassischen Heurigen-Snacks. Der Heurige Steinklammer am Jesuitensteig 28 hat übrigens noch bis 12. Mai 2024 ausg’steckt.
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Vom Museum Gugging zur Redlingerhütte
Natur, Kulinarik, Kunst – all das findet ihr im Wienerwald en masse. Auf Letzteres konzentriert sich das charakteristische Museum Gugging, das spannende Gemälde der Kunstrichtung Art Brut ausstellt, also Kunstwerke ohne akademischen oder kunsttheoretischen Hintergrund. Gugging hat bereits zahlreiche renommierte Künstler*innen hervorgebracht.
Das Konzept geht zurück auf die 50er-Jahre: Die erste Generation der Künstler*innen aus Gugging waren Patienten der ehemaligen Nervenheilanstalt Maria Gugging. Als ihr Psychiater Leo Navratil die besondere künstlerische Begabung einiger Patienten entdeckte, stellte er ihre Arbeiten der Kunstwelt vor. Heute bietet das Haus der Künstler neben dem Museum seinen 14 Bewohner*innen ein vollbetreutes Wohnen und selbstbestimmtes Leben.
Im Anschluss könnt ihr euren Ausflug zu diesem einzigartigen Kraftplatz im Herzen des Wienerwalds mit einem Besuch in der Redlingerhütte beschließen. Vom Museum Gugging geht ihr nur etwa 25 Minuten bis zu dieser charmanten Hütte mit ihrem herrlichen Gastgarten. Ihr bekommt hier sowohl klassische Hausmannskost als auch tolle vegetarische und vegane Gerichte. Und immer mal wieder spielen bekannte Namen aus der Wiener Musikszene live.
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Redlingerhütte | Redlingerhütte, 3400 Kierling
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MI-MO
Durch die Hagenbachklamm zu den Greifvögeln
Zwischen Klosterneuburg und St. Andrä-Wördern erstreckt sich der Naturpark Eichenhain als Teil des Wienerwalds. Und hier findet ihr auch die wunderbar verwunschene Hagenbachklamm. Ihr könnt sie auf einem leichten Rundweg begehen und bei der größten privaten Greifvogelstation Europas vorbeischauen, die am Wochenende geöffnet hat. Der Rundweg durch die Klamm dauert etwa zweieinhalb Stunden. Am Ende der Klamm wartet ein großer Spielplatz auf die Kids.
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Hagenbachklamm | 3423 Sankt Andrä-Wördern
Zurück ins Mittelalter in der Araburg
Die geschichtsträchtige Burgruine am Beginn des Triestingtals wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Eine etwa 40-minütige Wanderung führt von Parkplatz aus zum Bergfried, ihr könnt aber auch von Kaumberg in eineinhalb Stunden hierher wandern. Nicht nur die einzigartige Aussicht haut uns von den Socken, es gibt auch noch regionale Schmankerln im Burgstüberl und bei Schönwetter sogar auf der Panoramaterrasse und regelmäßig finden Veranstaltungen statt, die der mittelalterlichen Burg neues Leben einhauchen.
Führungen finden jeden Samstag um 14 Uhr statt, dauern eine Stunde und kosten 10 Euro pro Person (Eintrittspreis inbegriffen). Jeden ersten Samstag im Monat bringt euch das Freiluftmuseum Szenarium die Zeit der Gotik näher, indem man in der Küche auftischt wie im Mittelalter, ihr könnt Töpferin und Schmied bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und werden vielleicht sogar Augenzeug*innen eines handfesten Schwertkampfes.
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Araburg | 2572 Kaumberg
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Burgstüberl: 1. April bis 31. Oktober
Back to the childhood im eitle Kinderkram
Einmal wieder Kind sein – auch das geht in der Region Wienerwald, im beschaulichen Neulengbach, um genauer zu sein. Das Museum eitle Kinderkram von Daniel Schmatz stellt auf 750 Quadratmetern sagenhafte 118 Flipperautomaten und 1.778 Lego-Sets aus. Auch wenn man schauen ja bekanntlich mit den Augen tut, ist das eitle Kinderkram sogar ein Museum zum Anfassen. Gegen einen Pauschalpreis könnt ihr unlimitiert flippern und Klemmbausteine stapeln.
Neben den Hauptsammlungen lassen aber auch noch zahlreiche andere Exponate Nostalgie aufkommen, wie etwa ein PC aus jeder Windows-Generation oder Airhockey-Tische. Seit 2023 besitzt das Museum sogar eine eigene Jausenstation, die euch mit klassischer und außergewöhnlicher Hausmannskost versorgt. Besonders cool: Die Grieß-Stein-Suppe mit Grießnockerln, die aussehen wie Lego-Steine.
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eitle Kinderkram | Grillenhofstraße 22, 3040 Neulengbach
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siehe Website