8 Dinge, die ihr entlang des Salzburger Almkanals machen könnt
Surfen, Sauerteigbrot, Sound of Music: Der Salzburger Almkanal hat so einiges zu bieten. Wir zeigen euch tolle Dinge, die ihr bei einem Spaziergang entlang des ältesten Wasserstollens Mitteleuropas erleben könnt.
Den Salzburger Almkanal gibt es schon ziemlich lange. Bis ins 9. Jahrhundert kann man seine Geschichte zurückverfolgen, die für die Wasserversorgung der Stadt zentral war und die sich auch in den Namen der Stadtbezirke heute noch widerspiegelt: Mülln, beispielsweise, hat seinen Namen von den ersten Mühlen, die durch den Almkanal betrieben wurden.
Über die Jahre hat sich seine Bedeutung und Funktion natürlich verändert – heute findet man nicht mehr viele Mühlen, sondern eine Surfwelle und der oberirdische Teil ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete an heißen Salzburger Sommertagen. Wir zeigen euch, was ihr entlang des Almkanals alles entdecken könnt – von Skulpturenwegen bis zu Spaziergängen in den Salzburger Untergrund.
Skulpturenweg am Ursprung des Almkanals
Das Wasser für den Almkanal wird von der Königsseeache direkt an der deutsch-österreichischen Grenze abgeleitet. Wer den Ursprung sehen möchte, kann das glücklicherweise ganz einfach mit dem Bus 28 machen und bis zur Endstation “Grödig Hangendenstein” fahren. Dort gibt es die Wehranlage für den Almkanal zu sehen und ihr könnt den LEUBE Skulpturenweg entlang der Königsseeache gehen, wo euch unter anderem eine rosa Stiege im Wald und ein rotes Kugelbaumhaus erwarten.
Am Ende des kurzen Spaziergangs entlang des Flusses kreuzt ihr die Königsseeache und kommt bei der Talstation der Untersbergbahn an. Die Station liegt direkt am Almkanal und stellt euch vor die Qual der Wahl: Jetzt dem Lauf des Almkanals weiter folgen oder direkt in die Untersbergbahn steigen, nach oben gondeln und von dort versuchen, das oberirdisch verlaufende Kanalnetz aus der Vogelperspektive zu entdecken?
Die wichtigsten Infos:
- Länge: 2,7 km
- Höhenmeter: 20 m
- Dauer: ca. 1 Stunde
- Schwierigkeit: einfach
Die Surfwelle am Almkanal reiten
Der Almkanal ist für seine schnelle Strömung bekannt, knapp 5.500 Liter Wasser rauschen pro Sekunde seine Bahnen entlang. Es ist also keine Überraschung, dass auch heute noch über 18 Kraftwerke betrieben werden. Aber die Energie des Wassers betreibt auch die River-Surfwelle: Hier im Stadtteil Gneis (Bus 5, Station Birkensiedlung) wird das ganze Jahr hindurch im Almkanal gesurft, und das kostenlos.
Alles, was ihr dazu braucht, ist eine Surfausrüstung. Ein Brett für einen (halben) Tag mieten könnt ihr euch zum Beispiel bei Wuux-Surfboards, von wo aus ihr auch direkt mit dem Bus zur Surfwelle fahren könnt. Zur Stärkung nach dem Wellenritt empfehlen wir eine Einkehr direkt nebenan im Gasthof die Pflegerbrücke, wo im wunderschönen Gastgarten hausgemachte Köstlichkeiten mit vegetarisch-veganem Angebot serviert werden.
Die wichtigsten Infos:
- kostenlos surfen im Almkanal
- Umkleidemöglichkeit und WC vor Ort
- Surfboard-Verleih: 40 € / Tag
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Surfwelle Almkanal | Heinrich-Meder-Weg, 5020 Salzburg
Vom Naturschutzgebiet zu Sound of Music spazieren
Der schönste Teil für einen ausgedehnten Spaziergang entlang des Almkanals beginnt in der Nähe der Surfwelle und führt euch stadteinwärts von Gneis bis zum Schloss Leopoldskron. Auf dem Weg kommt ihr an acht Schautafeln des Kulturwegs „Gneis am Almkanal“ vorbei, die euch die Kultur, Geschichte und Natur der Region näherbringen. Besonders schön sind die einzigartigen Kopfweiden auf dem Weg, die unter Naturschutz stehen.
Folgt für diesen Spaziergang einfach dem Lauf des Almkanals bis links von euch die Gärtnerei Zmugg auftaucht – dort überquert ihr den Almkanal und kommt beim Leopoldskroner Weiher an, den es nun zu umrunden gilt. Dabei genießt ihr einen wunderschönen Blick auf das Schloss Leopoldskron, das nicht nur einen wichtigen Ort für die Salzburger Festspiele und die Salzburger Theaterkultur darstellt, sondern vor allem auch aus dem Filmklassiker “Sound of Music” bekannt ist, wie man hier schön sehen kann:
Im Lepi Minigolf spielen
Gut, streng genommen befinden wir uns in Leopoldskron knappe 300 Meter vom Almkanal entfernt. Aber bevor ihr euch vom Schloss wieder zum rauschenden Wasser zurückbewegt, solltet ihr unbedingt einen Zwischenstopp im Lepi einlegen, wie das größte Freibad der Stadt liebevoll genannt wird – inklusive Rutschen, Sprungturm und Beachvolleyballplatz. Besonders toll ist die Minigolfanlage mit Buffet, wo ihr zuerst 18 Bahnen bespielen und danach eine vorzügliche Bosna aus regionalen Zutaten genießen könnt, damit ihr für den letzten Abschnitt des Almkanal-Spaziergangs in die Stadt hinein gestärkt seid.
Was das Freibad Leopoldskron ausmacht:
- das größte Freibad der Stadt
- Rutschen, Sprungturm, Beachvolleyballplatz
- Minigolfanlage mit 18 Bahnen
- barrierefrei
Was es kostet:
- Tageskarte (Erwachsene): 5 €
- Tageskarte (ermäßigt): 3 €
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Freibad Leopoldskron | Leopoldskronstraße 50, 5020 Salzburg
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Mai – September
Im kühlen Wasser floaten
Spätestens wenn die Temperaturen ab Mai wieder nach oben gehen, ist der Almkanal einer der beliebtesten Abkühlungsorte für Salzburger*innen. Das Zusammenspiel zwischen kaltem Wasser und starker Strömung ist eine ziemlich erfrischende Kombination, die müde und überhitzte Körper wieder mit Energie flutet. Der beliebteste Badebereich befindet sich rund um den Hans-Donnenberg-Park bis zur Nissenstraße. Schnappt euch einfach ein freies Stück Wiese, spaziert ein paar Meter stromaufwärts und stürzt euch in die Fluten, die euch – schneller als ihr denkt – wieder zu eurem Badeplatz nach unten treiben werden.
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Ein Natursauerteigbrot genießen
Je näher man der Stadt kommt, desto mehr wird der Almkanal zum Fast-Oktopus. Denn der Almkanal hat sieben Arme, die sich zum Großteil unterirdisch unter Salzburg erstrecken, bevor sie schlussendlich in der Salzach münden. Wenn ihr beispielsweise vom Donnenberg-Park weiter Richtung Stadt geht, kommt ihr bald an der alten Pulvermühle vorbei, wo sich der Almkanal in den Stiftsarm und den Sinnhubarm teilt. Wir folgen heute dem Stiftsarm, dem zweitältesten Arm, bis er sich in den Mönchsberg verabschiedet.
Während das Wasser unterirdisch fließt, überqueren wir den Mönchsberg über den Hans-Sedlmayr-Weg und biegen nach dem Bürgermeisterloch nach rechts ab, um zur Festungsgasse zu kommen, die uns zur Stiftsbäckerei St. Peter führt. Bevor wir uns in der ältesten Bäckerei der Stadt ein herrlich-duftendes Natursauerteigbrot gönnen, können wir noch das Wasserrad bestaunen, das vom Wasser des Almkanals betrieben wird und auch heute noch den Strom für die Bäckerei liefert.
Was die Stiftsbäckerei St. Peter ausmacht:
- die älteste Bäckerei der Stadt
- Schwarzbrot aus Natursauerteig aus dem holzbefeuerten Ofen
- Mehl aus der hauseigenen Steinmühle
Was es kostet:
- Schwarzbrot aus Natursauerteig: 4,50 € pro Kilo
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Stiftsbäckerei St. Peter | Kapitelplatz 8, 5020 Salzburg
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MO&DI, DO–SA
Dem Wasser beim Sprudeln zuschauen
Alle Arme des Almkanals, die unter der Stadt verlaufen, münden irgendwann wieder in der Salzach. Auch wenn das Wasser unter den Wegen von Salzburg verläuft, gibt es doch noch manche Orte, wo man die Kraft des Almkanals noch einmal sehen kann – viele Brunnen der Stadt sind beispielsweise ein guter Anhaltspunkt. Wir machen unseren letzten Halt deshalb am Universitätsplatz, wo wir uns mit einer Kugel Eis vom Eiswerk in der Hand zum Marktbrunnen stellen und dem Rauschen des Almkanal-Wassers lauschen, das aus dem Gamperarm an die Oberfläche treibt.
Im Almkanal spazieren gehen
Jedes Jahr bietet sich für knapp drei Wochen eine ganz besondere Möglichkeit, den Almkanal zu erleben: Bei der jährlichen Almabkehr, während derer dem Almkanal für Sanierungs- und Putzarbeiten das Wasser abgedreht wird, kann man bei einer Führung unterirdisch durch den Stiftsarmstollen spazieren, den ältesten mittelalterlichen Wasserstollen Mitteleuropas.
Für dieses Abenteuer durch die Salzburger Unterwelt sollte man Gummistiefel und Regenjacke mitbringen und nicht klaustrophobisch veranlagt sein – denn die rund 400 Meter lange Wanderung durch den Mönchsberg ist dunkel und teilweise eng und niedrig. Wenn man dann aber beim Friedhof St. Peter wieder ans Tageslicht steigt, kann man mit Sicherheit sagen: So hat man Salzburg noch nie gesehen.
Die wichtigsten Infos:
- jährlich drei Wochen im September geöffnet
- benötigte Ausrüstung: Gummistiefel, warme Kleidung, Taschenlampe
- Dauer der Führung: etwa 1 Stunde
- Kosten: 10 € (Erwachsene); 7 € (ermäßigt)