Die richtigen Antworten zu unserem 1000things-Weihnachtsquiz
Das Christkind sieht alles und deshalb wollen wir euch nicht schlaflose Nächte bescheren, indem wir euch im Unwissen über die richtigen Antworten lassen. Neben der richtigen Antwort erzählen wir euch auch immer, was hinter der jeweiligen Tradition steckt – damit ihr zu Weihnachten den Nerd-Alert starten könnt.
1) Die Zahl der Adventsonntage wurde von Papst Gregor I. um 600 festgelegt – allerdings nur für die Westkirche. Die vier Sonntage stehen symbolisch für die Zeit, die die Menschheit nach damaliger Auffassung nach dem sogenannten Sündenfall – Adam und Eva essen im Paradies die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis – auf den Erlöser warten müssen: viertausend Jahre.
2) Der Adventkranz ist ein ursprünglich evangelisch-lutherischer Brauch aus Hamburg. 1839 führte ihn der deutsche Theologe und Sozialpädagoge Johann Hinrich Wichern ein, der damit Straßenkindern die Zeit bis Weihnachten verkürzen wollte. Die Basis des Wichernschen Adventkranzes war ein Wagenrad, auf dem vier große weiße und 20 kleine rote Kerzen angebracht waren. An jedem Werktag bis Heiligabend wurde eine kleine Rote Kerze angezündet und jeweils an den Adventsonntagen eine große weiße. Daher muss die Anzahl der kleinen roten Kerzen variieren, weil die Adventzeit je nach Datum des ersten Adventsonntags unterschiedlich lang ist. Der Adventkranz mit vier Kerzen setzte sich wohl deshalb durch, weil er praktischer ist. 1925 wurde ein solcher Adventkranz aus Tannengrün erstmals in einer katholischen Kirche aufgehängt.
3) Der Heilige Nikolaus stammte aus der heutigen Türkei. Seine genauen Lebensdaten sind nicht gesichert, aber er lebte vermutlich vom Ende des 3. Jahrhunderts bis etwa Mitte des 4. Jahrhunderts. Er war in Myra als Bischof tätig, damals eine Stadt im damaligen byzantinischen Reich, die heute Demre heißt. Der Brauch, Gaben in Schuhe oder Ähnliches zu legen, leitet sich von einer der vielen Legenden um den Heiligen Nikolaus aus: Der Vater dreier junger Frauen war zu arm, um ihnen eine Mitgift in eine potentielle Heirat mitzugeben, also plante er, seine Töchter zu prostituieren. Der Heiligen Nikolaus soll den drei Frauen in der Nacht Goldklumpen durchs Fenster in ihr Zimmer geworfen haben, wodurch die drei heiraten konnten und einem Leben als Prostituierte entgingen.
4) Der erste Christbaum in Wien wurde 1814 von Fanny von Arnstein, einer jüdischen Gesellschaftsdame aus Berlin, in deren Haus aufgestellt, wo der Hochadel ein und aus ging. Von da an breitete sich der Brauch in Österreich aus. Immergrüne Pflanzen als Hausschmuck und als Symbol für das ewige Leben waren aber schon Brauch bei den alten Ägyptern, Chinesen und Hebräern. Die Römer schmückten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerkränzen und zur Wintersonnenwende wurde ein Baum geschmückt, zu Ehren des Sonnengottes Mithras. (Der stammt zwar aus der iranischen Mythologie, der Mithras-Kult wurde aber von den Römern übernommen.) Es gab über die Jahrhunderte verschiedene Bräuche mit immergrünen Pflanzen, die das neue Jahr einläuteten. Ein Weihnachtsbaum als solcher ist erstmals im 16. Jahrhundert schriftlich erwähnt worden, im deutschen Unterfranken. Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Weihnachtsbaum dann mehr und mehr zu einem Brauch in der breiteren Bevölkerung im deutschsprachigen Raum.
5) Bis Mitte des 20. Jahrhunderts führte die Rotfichte den Markt an, gefolgt von der Blaufichte und heute ist die Nordmanntanne der meistverkaufte Christbaum, auch wenn sie aufgrund ihres langsamen Wachstums teurer ist, als andere. Die Nordmanntanne ist sehr robust und haltbar auch in wärmeren Räumen, hat feste Nadeln und ist dadurch auch für schweren Schmuck geeignet. Allerdings duftet sie nicht so stark wie andere Baumarten, die ebenfalls zu Weihnachten verkauft werden.
6) Eine Chanukkia hat acht Arme, ein Licht für jeden Tag des jüdischen Lichterfests. Ein neuntes Licht wird Diener genannt und dafür verwendet, die anderen Lichtlein – Öllichter oder Kerzen – zu entzünden.
7) Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597, beziehungsweise 164 vor Christus. Nachdem die Juden gegen die Fremdherrschaft der Seleukiden durchgesetzt hatten, wurde der jüdische Tempeldienst wiedereingeführt. Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen, aber es soll nach den Kämpfen zwischen Seleukiden und dem Volk von Judäa nur mehr einen Krug geweihtes Öl übrig gewesen sein, wodurch die Menora nur mehr einen weiteren Tag brennen können würde. Acht Tage lang brauchte es, bis neues geweihtes Olivenöl hergestellt worden war, aber das Licht der Menora brannte wundersamerweise diese acht Tage durch. Daran erinnern die acht Lichter der Chanukkia.
8) Das Sonderpostamt befindet sich in einem Ortsteil von Steyr in Oberösterreich, am Christkindlweg 6, 4411 Christkindl. Es hat vom ersten Adventsonntag bis zum 6. Jänner geöffnet. Dorthin werden Briefsendungen verschicken, die manuell mit einem weihnachtlichen Sonderstempel versehen werden. Erstmals richtete die Österreichische Post 1950 das Sonderpostamt im örtlichen Pfarrhof ein. Seit 1951 befindet es sich im Gasthof Christkindlwirt. Kinder können ihre Wunschzettel einfach mit der Adresse „Christkindl“ bei der Post abgeben. Liegt dem Brief eine Briefmarke bei – bei Briefen aus dem Ausland ein internationaler Antwortschein –, wird er sogar beantwortet.
9) Streng genommen weder noch, denn grundsätzlich basiert die Vorstellung vom Weihnachtsmann auf jener des Heiligen Nikolaus als Gabenbringer, aber die Figuren sind keinesfalls gleichzusetzen. Lange wurden Kinder in christlich geprägten Ländern vom Heiligen Nikolaus beschenkt, und zwar am Vorabend des 6. Dezember. Weihnachten gewann als großes Fest mit Geschenken erst im Zuge der Reformation Bedeutung, weil der Protestantismus die Heiligenverehrung ablehnt. Der Heilige Christ als Gabenbringer war auch schon vor Luther bekannt und gewann nun an Bedeutung. Es dürfte sich dann irgendwann im Norden Europas der Weihnachtsmann entwickelt und im Süden die Vorstellung vom Christkind durchgesetzt haben. Heute kommt in vielen historisch evangelisch geprägten Regionen der Welt nun der Weihnachtsmann. Und in mehrheitlich katholischen Regionen, bringt das Christkind die Geschenke.
10) It’s a gurk! Die grüne Christmas Pickle wird zwischen den Zweigen des Weihnachtsbaums versteckt und wer sie als erstes entdeckt, bekommt ein zusätzliches Geschenk – soweit der klassische Brauch um das Weihnachtsgemüse. Wer als erstes auf die Idee kam, eine Gurke in einen Weihnachtsbaum zu hängen, ist nicht klar. In den USA spricht man davon, dass es eine alte deutsche Tradition ist. Allerdings war dieser Brauch in den meisten deutschsprachigen Regionen nicht bekannt. Das Rätsel um die Weihnachtsgurke bleibt also weiterhin bestehen. Jedenfalls trendet sie mittlerweile auch in Europa.
Woher die schöne Tradition kommt, sich zu Weihnachten kitschige Filme reinzuziehen, können wir nur vermuten, aber wir finden sie gut. Daher haben wir eine Liste unserer liebsten Weihnachtsfilme erstellt. Wenn ihr eher Team Buch seid, findet ihr dafür vielleicht Anregungen in unserer Leseliste für die Weihnachtsferien. Und für tolle Wintererlebnisse an der frischen Luft findet ihr viel Inspiration auf unserer Winter-Dahoam-Seite.
(c) Beitragsbild | Jason Leung | Unsplash