Atemberaubende Ausflugsziele im Salzkammergut
Das Salzkammergut hat über die Zeit viele Rollen eingenommen. Jahrhundertelang war es als Quelle von Salz und damit Reichtum für die Römer und viel später die Habsburger unverzichtbar. Aber auch als Sommerfrische-Destination war es ein jährlicher Fixpunkt. Wir verraten euch, welche Ausflüge auch ihr euch in der Region nicht entgehen lassen solltet.
Berge, Seen, Natur pur. Das Salzkammergut ist eines der touristisch am besten erschlossenen Gebiete Österreichs. Das soll aber nicht abschrecken – ganz im Gegenteil. Es gibt neben den vielen weltberühmten, wunderschönen und oft auch recht überlaufenen Ausflugszielen in der Region ganz viele idyllische Alternativen. Ein paar verraten wir in diesem Blogbeitrag.
Ausflug in die Salzwelten
Wer wissen will, wieso so viele Orte im Dreiländereck Salzburg, Oberösterreich und Steiermark das Wort „Hall“ im Namen tragen und wieso das Salzkammergut überhaupt Salzkammergut heißt, ist in den Salzwelten gut aufgehoben. Wir spoilern ein bisschen: Salz, auch „weißes Gold“ genannt, hat die Region des heutigen Salzkammerguts seit der Römerzeit über Jahrhunderte wirtschaftlich in die Poleposition befördert. Bis schließlich der Tourismus und die Holzwirtschaft als Einkommensquellen bedeutender wurden. Einen Ausflug in die Stollen der Salzbergwerke könnt ihr von Hallein, Hallstatt und Altaussee aus machen. Nicht nur, dass ihr dort auf Holzrutschen in die Tiefe schlittern könnt, ihr hört auch spannende Geschichten über das Leben der Bergleute und erfahrt, wozu Bergwerk-Stollen abgesehen vom Abbau sonst noch gut sein können.
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Salzwelten Hallein | Ramsaustraße 3, 5422 Bad Dürrnberg
Attersee: Schwimmen im größten See Österreichs
Der Attersee ist der größte zur Gänze in Österreich liegende See. Er liegt im Süden an der Grenze Oberösterreichs zu Salzburg und ist über die nur drei Kilometer lange Seeache mit dem Mondsee verbunden. Der Name ist übrigens höchst originell, denn er kommt wahrscheinlich von der vorkeltischen Wort-Wurzel „ata“ oder „ada“, die „Wasser“ bedeutet. Auf dem und im Attersee ist Wassersport erlaubt. Segler und Motorboote – in den Sommermonaten ausschließlich Elektro-Motorboote – sind ebenso unterwegs wie Taucher*innen, die den See wegen der guten Unterwasser-Sicht von bis zu 25 Metern schätzen.
Attersee und Mondsee sind übrigens Teil des UNESCO-Weltkulturerbes prähistorischer Pfahlbauten. Das Welterbe erstreckt sich über 111 Pfahlbausiedlungen im gesamten Alpenraum. In der Jungsteinzeit, also im vierten Jahrtausend vor Christus, bauten Siedler*innen in dieser Region Ufer-Siedlungen auf Pfählen. Diese blieben auch bei Hochwasser trocken und die Bewohner*innen waren so auch vor Raubtieren geschützt. Am Seewalchener Seeufer steht der Pfahlbauten-Pavillon, in dem ihr mehr über die Pfahlbauten nachlesen könnt.
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Attersee | 4864 Attersee
Den Traunsee erkunden
Einen weiteren bundesweiten Rekord, nämlich den Tiefen-Rekord, hält ebenfalls ein Salzkammergut’scher See. Der Traunsee ist an der tiefsten Stelle 191 Meter tief. Davon merkt man als Normalschwimmer*in wenig. Das Traunstein-Massiv aber, das sich entlang des Ostufers auf eine Maximalhöhe von 1.691 Höhenmeter erhebt und die malerische Seekulisse buchstäblich um eine Dimension reicher macht, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Am Traunsee liegen viele sehenswerte Plätze wie Gmunden, Traunkirchen mit der Johannesbergkapelle und das Schloss Orth, das vor Gmunden auf einer Insel im Wasser liegt. Außerdem dürft ihr auf Segelbooten, Surfbrettern und Wasserski in See stechen und auch auf Tauchstation gehen. Wer eine kleine Wanderung einlegen will, kann sich den Miesweg direkt am See vornehmen. Ihr spaziert über Holzstege, Brücken und Felswege am Ostufer des Sees entlang.
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Miesweg am Traunsee | Traunsteinstraße 343, 4810 Gmunden
Die Gmundner Keramik Manufaktur besuchen
Apropos Gmunden: Anscheinend wurde die Gmundner Keramik schon Ende des Mittelalters urkundlich erwähnt. Die berühmten grün-geflammten Striche finden sich seit dem 17. Jahrhundert auf Gmundner Geschirr. Wo 1903 die Gmundner Tonwarenfabrik gegründet wurde steht noch heute die Gmundner Keramik Manufaktur. Sie gilt als die größte Europas und ist auch für Besuche zugänglich. Ihr könnt eine Manufaktur-Führung machen und selbst Keramik bemalen und eure Werke natürlich mitnehmen.
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Gmundner Keramik Manufaktur | Keramikstraße 24 , 4810 Gmunden
Abkühlen in den Dachstein-Höhlen
Wenn’s denn mal im Salzkammergut’schen Sommer heiß oder allzu regnerisch werden sollte, könnt ihr euch in den Dachstein retten. In der Rieseneishöhle gibt es Eisformationen und Tropfsteine zu bestaunen. Für Theatralik sorgen Licht, Musik und die fiktiven Höhlenbären Ben und Boris. Euren Ausflug in die Koppenbrüllerhöhle begleitet das Rauschen – oder Brüllen – von Höhlenbächen, das umso stärker ist, je mehr Wasser sie durch Schneeschmelze oder Regenfälle führen. Hier gibt es ebenfalls Tausende Jahre alte Tropfsteine zu sehen. Wenn ihr euch von engen Räumen nicht aus der Ruhe bringen lasst, könnt ihr an einer Tour durch die Urwassergänge der Höhle teilnehmen oder andere Trekking-Touren buchen. Die Dritte im Schauhöhlen-Bund des Dachsteins ist die Mammuthöhle. Die Dachsteinhöhlen sind in der Regel von April bis Oktober begehbar, wobei Sperrungen wegen Schneeräumungen oder anderer Arbeiten möglich sind.
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Rieseneishöhle Dachstein | Dachstein Riesen-Eishöhle, 4831 Obertraun
Durch Bad Ischl flanieren
Das mag ein No-Brainer sein, schließlich ist Bad Ischl als Sommerfrische-Ort von Kaiser Franz Josef I. hinreichend bekannt – besonders seit es 2024 Kulturhauptstadt Europas ist. Aus eigener Erfahrung wissen wir aber, dass man die Sehenswürdigkeiten, die direkt unter der eigenen Nase sind, häufig vernachlässigt. Klar, dort sind üblicher Weise einige Tourist*innen unterwegs, aber ihr müsst ja nicht gerade in der Hauptsaison vorbeischauen. Dann könnt ihr nämlich in aller Ruhe die Traun Promenade entlang spazieren, durch den englischen Park der Kaiservilla flanieren – die war übrigens ein Hochzeitsgeschenk für Franz Josef und Sisi –, euch durch die Kaiservilla und das Marmorschlössl führen lassen und schließlich bei der Konditorei Zauner, dem berühmten ehemaligen k.u.k. Hoflieferant und Hofzuckerbäcker, ein Stück Zaunerstollen probieren.
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Den Hausberg Katrin erwandern
Der Hausberg von Bad Ischl heißt Katrin. Zum Namen kommt der Berg, weil er Teil des Katergebirges ist. Von den Gipfeln der Katrin könnt ihr im Zuge der 7-Seen-Wanderung in vier umliegende Täler blicken und auf insgesamt sieben Seen. Entweder ihr nehmt die Seilbahn zum Bergrestaurant hinauf und wandert dann auf dem Weg-Netz auf dem Gipfel durch den Latschen-Hain. Oder ihr nehmt den längeren Weg aus dem Tal die Skitrasse hinauf. Nach der Wanderung gelangt ihr wieder zum Ausgangspunkt, wo wir empfehlen, in der urigen Katrin-Almhütte unterhalb der Bergstation auf Speis und Trank einzukehren.
Naturidylle bei den Gosauseen
Wer sich an Gebirgs-Spiegelungen in glasklaren Seen nicht sattsehen kann, darf sich die Gosauseen nicht entgehen lassen. Am Vorderen Gosausee spielt es sich besonders im Sommer in der Regel sehr ab. Nichtsdestoweniger ist er einen Besuch wert. Das Panorama – der Blick auf den Dachstein und rechts auf den Gosaukamm – lässt einen so schnell nicht mehr los und das smaragdgrüne Gletscher-Quellwasser ist auch im Hochsommer herrlich erfrischend.
Die etwa 90-minütige Wanderung noch weiter in das Gosautal hinein zum Hinteren Gosausee ist selbst das Steilstück relativ zum Ende hin wert. Der Karstsee liegt unmittelbar am Fuß des Dachsteinplateaus, das sich im glasklaren Wasser spiegelt. Das Geröll-Ufer fällt teils steil ins türkise Wasser ab. Im Wasser zischen Fischchen umher, die an euren Zehen knabbern und euch damit eine kleine Pediküre verpassen, wenn ihr still stehen bleibt. Am südlichen Ende des Sees liegt die Hohe Holzmeisteralm, wo ihr einkehren könnt.
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Gosauseen | Gosauseen, 4824 Gmunden