Auf Entdeckungstour zu den Hinterhöfen und Durchhäusern im 1. Bezirk
Ihr liebt den Charme vom alten Wien, die vielen geheimnisvollen Türen, die edlen Prunkbauten und versteckten Gassen? Kommt mit zu einer Tour durch die Hinterhöfe und Durchhäuser des 1. Bezirks. Wir verraten euch lauschige Ecken und schöne Foto-Spots, die ihr vor Ort entdecken könnt.
Der 1. Bezirk lädt zum Flanieren in Wien ein und überrascht mit charmanter Architektur und wunderschönen Hinterhöfen, die das Auge erfreuen. Doch oftmals sind genau diese pittoresken Ecken gut versteckt und man muss genau hinsehen, um zu ihnen zu gelangen. Wir möchten euch bei der Suche helfen und haben unsere liebsten Durchgänge, Pawlatschen und Hinterhöfe für euch gelistet.
Der schmeckende Wurm Durchgang
Zugegeben, wir starten in unseren Beitrag zu den Hinterhöfen und Durchhäusern im 1. Bezirk mit einem echten Klassiker. Der Durchgang von der Bäckerstraße, vom Lugeck rüber zur Wollzeile zieht jedes Jahr massig Touristinnen und Touristen an. Denn es befindet sich eines der Figlmüller-Lokale in dem Durchgang. Mit etwas Glück erhascht ihr die kleine Straße jedoch ohne viele Fußgänger und Fußgängerinnen. Der Durchgang besteht übrigens seit dem 17. Jahrhundert und es ranken sich seither unterschiedliche Anekdoten und Geschichten zur Namensgebung rund um ihn. Wer etwas Zeit mitbringt, kann sich langsam durch die schmale Gasse treiben lassen und zu beiden Seiten die Geschäftslokale inspizieren.
Pssst, in der Bäckerstraße befinden sich zudem einige weitere Schmankerln, die wir in diesem Zusammenhang kurz aufzählen möchten. Die Bäckerstraße ist nämlich nahezu ein reines Pawlatschen-Viertel und wurde im Zuge der Altstadtsanierung sehr liebevoll renoviert. In der Bäckerstraße 10 findet ihr zum Beispiel das Palais Nimptsch, die Bäckerstraße 7 hält ein gut erhaltene Renaissancewohnhaus aus dem 16. Jahrhundert bereit, das mit einem hübschen Arkadenhof besticht.
Ein etwas ungewöhnlicher Anblick bietet sich euch zudem in der Bäckerstraße 16. Mitten im altehrwürdigen 1. Bezirk taucht in diesem Hinterhof plötzlich Wiens größte Indoor-Kletterhalle auf. Wer sich also dorthin auf den Weg macht und neugierig ist, kann natürlich idealerweise gleich Sportgewand mitnehmen. Die Kletterkurse können bereits ab dem Alter von vier Jahren gebucht werden. Geöffnet ist von 9 bis 22 Uhr. In so einer Kulisse habt ihr sicherlich noch nie Sport gemacht.
Innenhof der Blutgasse 3
Und weiter geht es mit einem Highlight der Innenhöfe und Durchgänge im 1. Bezirk in Wien. Ihr gelangt durch ein niedliches Pawlatschenhaus aus dem 17. Jahrhundert bis zum Fähnrichhof. Dieser ist durch einen schmalen Treppenabgang gekennzeichnet und hält ebenfalls einiges zum Staunen bereit. Einer Sage zufolge soll sogar vor langer Zeit der Orden der Tempelritter sein Hauptquartier hier in der Nähe aufgeschlagen haben. Wir sind jedoch hauptsächlich in die üppig rankende Pflanzenpracht verliebt, die sich uns dort offenbart. Verpasst also nicht den Eingang bei der Blutgasse 3 und begebt euch durch die schmalen Innenhöfe auf Entdeckungstour.
Kleiner Hof des Deutschen Ordens
Den kleinen, versteckten Hof erreicht ihr, wenn ihr beim Mozarthaus den Durchgang wählt oder, von der anderen Seite kommend, durch das Lokal Haas & Haas schlendert. Ihr kommt bei einem wunderschönen und überwucherten Gastgarten wieder heraus. Wenn ihr weiter nach rechts abbiegt, gelangt ihr so in den kleinen Hinterhof beim Mozarthaus. Der Hinterhof gehört übrigens zum Deutschordenshaus. Er umfasst eigentlich zwei Innenhöfe mit einer Fassade, die noch im Stil des 17. Jahrhunderts erhalten ist. In einer der Wohnungen lebte kurze Zeit Wolfgang Amadeus Mozart. Vergesst eure Kameras nicht, hier zückt eigentlich jede und jeder das Handy, da der Hinterhof so überraschend und idyllisch daher kommt, dass man schlichtweg verzaubert ist.
Michaeler Durchgang
Ein Durchgang, der gerne übersehen wird, befindet sich vis à vis der Hofburg. In diesem Fall ist es aber euer Glück, dass dieser nicht so stark frequentiert ist, denn der Michaeler Durchgang kann dadurch seinen Charme für die Entdecker und Entdeckerinnen viel besser entfalten. Es ist ein spätbarocker Hof und wenn ihr ihn passiert, kommt ihr bei der Habsburgergasse wieder heraus. Innerhalb des kleinen Durchgangs befinden sich einige Geschäfte.
Häuschen beim Kohlmarkt
Habt ihr schon einmal eine typische Konstruktion von Pawlatschen gesehen? Beim Hof am Kohlmarkt habt ihr die Gelegenheit dazu. Diese Architektur ist ebenfalls dem Barock zuzuschreiben. Friedlich und ruhig wirkt die Kulisse hier. Wir sind der Meinung, dass dieser Hinterhof eine ganz besondere Ausstrahlung hat. Schaut einmal vorbei und überzeugt euch am besten selbst davon.
Ledererhof 2
Mit unseren Kumpels von der Rätseltour ArchäoNow kommt ihr zum Beispiel auch beim Ledererhof 2 vorbei. Dieser hält ebenfalls überwucherte Treppenabsätze und Etagen bereit. Ein wirklich wunderschöner, versteckter Innenhof, der es wert ist, von euch besucht zu werden.
Ferstel Passage
Last but not least darf in unserer Aufzählung über die Innenhöfe und Durchgänge im 1. Bezirk natürlich auch die Ferstel Passage nicht fehlen. Ein wirklich edler Durchgang im gleichnamigen Palais Ferstel, der von venezianisch-florentinischem Stil geprägt ist. Vor Ort erwarten euch zahlreiche Spezialitätenlokale, Traditionscafés und eine luxuriöse Stimmung. Nehmt euch am besten ausreichend Zeit und bestaunt die Architektur. Ein beliebtes Fotomotiv ist zudem der Donaunixenbrunnen.
Vom 1. Bezirk bekommt ihr einfach nicht genug? Müsst ihr auch gar nicht, denn es gibt noch so viel in der Inneren Stadt zu entdecken. Wir haben einige Infos zu einem Stadtspaziergang durch den 1. Bezirk für euch.
(c) Beitragsbild & FB-Beitragsbild | Luisa Lutter | 1000things