10 außergewöhnliche Bärlauch-Rezepte für den ganzen Tag
Mit dem Bärlauch verhält es sich ein bisschen wie mit der Weihnachtszeit. Erst wartet man das ganze Jahr über darauf, dass er kommt. Wenn er dann da ist, geht es ganz schnell wieder vorbei und im Endeffekt hat man sich tagelang einfach nur vollgegessen. Und dann wartet man wieder ein Jahr, bis das Spektakel erneut von vorne losgeht.
Dieses Jahr bereiten wir dich auf die Bärlauch-Saison vor. Und zwar mit Rezepten, die ein bisschen vom Üblichen abweichen und so für das volle Geschmackserlebnis im Frühling sorgen. Bärlauchpesto kennen wir alle und haben wir auch für gut befunden. Jetzt ist es aber Zeit für die etwas ausgefalleneren Bärlauch-Rezepte. Der wilde Knoblauch, wie er auch genannt wird, gibt den folgenden Rezepten den gewissen Kick. Probier es aus!
Zum Frühstück: Bärlauch-Butter
Nicht ohne Grund trägt der Bärlauch den Beinamen wilder Knoblauch. Der Geschmack kann durchaus sehr intensiv sein und den Mitmenschen in deiner Umgebung betörende Düfte bescheren. Wir haben ein Rezept rausgesucht, dass eine sehr dezente Bärlauchnote beinhaltet und das du sorgenfrei auch morgens genießen kannst.
Zutaten
50g Bärlauchblätter
250g Butter
¼ Bio Zitronenschale
1EL getrocknete Petersilie
1TL Bergkern Salz
¼TL Pfeffer
¼TL Paprikapulver edelsüß
Zubereitung
Die Bärlauchblätter wäschst du gründlich und schneidest sie danach in kleine Streifen. Danach kannst du die Zitronenschale dazugeben und beides mit einem Stabmixer grob mixen. Anschließend gibst du die zimmerwarme Butter zum Bärlauch und verrührst alles gut. Zum Schluss vermischst du alles noch mit den restlichen Gewürzen und schmeckst es ab. Danach kann es sofort aufs Brot und serviert werden. Wenn du eine wirklich gut sortierte Küche hast, kannst du die Butter auch noch in eine eigene Butterform geben. Das schaut zwar sehr schick aus, wir versprechen dir aber, dass die Bärlauch-Butter aus einer stinknormalen Dose ganz genauso gut schmeckt.
Zum Brunch: Bärlauch-Palatschinken
Der Gründonnerstag steht praktisch vor der Türe und du hast noch keine Idee, was du dieses Jahr außer Spinat machen kannst? Wir haben da eine Idee, die recht viel grüner nicht sein könnte. Palatschinken sind ohnehin schon der Renner, wenn es um österreichische Küche geht. Meistens kennen wir sie jedoch eher in süßer Form. Wir haben ein herzhaftes Rezept gefunden, mit dem wir dich bestimmt überraschen können. Bärlauch sei Dank.
Zutaten
60g Bärlauch
250g Mehl
3 Eier
500ml Milch
1 Prise Salz
1 großzügige Prise Pfeffer
150g Ziegenfrischkäse
100g Zuckerschoten
Olivenöl
Zubereitung
Den Bärlauch wäschst du gründlich und trocknest ihn anschließend ab. Wenn du ihn fein gehackt oder püriert hast, vermengst du Mehl, Eier und Milch zu einem flüssigen Teig und gibst die Bärlauchmasse hinzu. Dann gibst du etwas Olivenöl in eine heiße Pfanne und kippst einen Schöpfer Teig hinein. Verteile den flüssigen Teig, indem du die Pfanne schwenkst. In einer weiteren Pfanne kannst du währenddessen die Zuckerschoten in etwas Olivenöl anbraten. Wenn die Palatschinke fertig ist, kannst du sie zum Warmhalten in den Ofen bei niedriger Temperatur geben. Wenn du damit fertig bist, kannst du Ziegenfrischkäse mit Salz und Pfeffer vermengen und auf die Palatschinken verteilen. Gib dann noch die Zuckerschoten dazu und klappe die Palatschinke ein, oder rolle sie, wie du es von den süßen Palatschinken kennst. Den Zucker lässt du aber lieber weg.
Zu Mittag: Bärlauch-Gnocchi
Gnotschi, Njocki oder Tschnotschi? Uns eigentlich egal, wie es ausgesprochen wird, Hauptsache, es schmeckt. Gnocchi sind jedenfalls sehr schnell gemacht und sehr einfach in der Zubereitung. Und einen Geheimtipp haben wir noch für dich. Wenn dir beim Frühstück noch ein wenig Bärlauch-Butter übrig geblieben ist, kannst du diese auch anstatt der herkömmlichen Butter im folgenden Rezept verwenden. Das garantiert dir ein besonderes Aroma, versprochen.
Zutaten
40 g frische Bärlauchblätter
400 g mehlig kochende Kartoffeln
30 g Butter
1 Ei
2 EL Kartoffelstärke
10 g Weizengrieß
Salz und Pfeffer
optional Parmesan
Zubereitung
Im ersten Schritt kochst du die Kartoffeln samt Schale weich. Währenddessen kannst du die Bärlauchblätter waschen, trocken tupfen und grob schneiden. Gemeinsam mit einem Ei kannst du ihn anschließend fein pürieren. Wenn die Kartoffeln gekocht sind, kannst du sie schälen und mit einer Kartoffelpresse oder einem Stampfer zerdrücken. Den Kartoffelbrei vermischst du dann mit der Bärlauch-Ei-Masse, der Kartoffelstärke und dem Grieß, sowie etwas Salz und Pfeffer. Den Teig musst du dann etwas durchkneten und zu einer fingerdicken Rolle formen, aus der du etwa zwei Zentimeter dicke Stücke schneiden kannst. Diese Stücke dann zu Kugeln formen und mit einer Gabel etwas platt drücken, damit sie die typische Form von Gnocchi erhalten. In einem Topf Salzwasser kannst du nun Wasser zum Kochen bringen und dann die Gnocchi darin kurz ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Wichtig ist, dass dabei das Wasser nicht mehr wild vor sich hin kocht, sondern nur mehr leicht siedet. Die Gnocchi kannst du anschließend rausnehemen, abtropfen und in heißer (Bärlauch-)Butter schwenken. Auf Wunsch (und wer hegt diesen Wunsch bitte nicht?) kannst du die Gnocchi mit Parmesan bestreuen und servieren.
Zur Jause: Bärlauch-Hummus
Der Hummus gehört mittlerweile als fixer Bestandteil zur Jause, wie der Bärlauch selbst zum Frühling. Der Aufstrich ist extrem schnell gemacht, kommt mit nur wenigen Zutaten aus und kann auf dem Brot, oder zum Beispiel auch als Füllung für Wraps genossen werden. Bärlauch macht den Hummus besonders interessant und verleiht ihm nicht nur außergewöhnlichen Geschmack, vor allem aber die Farbe wird dich staunen lassen.
Zutaten
225g Kichererbsen
1EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
15g Tahini
1 Prise Kreuzkümmel
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise edelsüßes Paprikapulver
50g Bärlauch
Zubereitung
Die Kichererbsen gießt du in einem Sieb unter kaltem Wasser ab. Ein paar Kichererbsen kannst du für die Garnitur später auf die Seite legen. Die restlichen Kichererbsen gibst du in einen Mixer und zerkleinerst sie grob. Das geht auch mit einem Pürierstab. Anschließend gibst du den Zitronensaft, das Olivenöl, Tahini, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer und Paprikapulver hinzu und mixt es, bis eine cremige Masse entsteht. Den Bärlauch kannst du nun waschen und anschließend abtropfen. Danach hackst du ihn sehr fein und gibst ihn zum Hummus. Mit dem Mixer vermischst du den Bärlauch mit dem Hummus für ein paar Sekunden. Anschließend in eine Schüssel füllen, mit ein paar Kichererbsen und eventuell ein bisschen Olivenöl garnieren. Wenn du auf die volle Geschmacksexplosion stehst und dir Bärlauch noch nicht Würze genug ist, kannst du für noch mehr Schärfe noch ein paar Chiliflocken darüber streuen.
Zum Abendessen: Bärlauchcremesuppe als Vorspeise
Gerade, wenn das Frühlingswetter noch einen auf April macht und es plötzlich im Frühling doch noch einmal zu schneien beginnt, sind wir alle froh, wenn es am Abend etwas Warmes zu essen gibt. Wie wäre es deshalb mit einer Bärlauchcremesuppe? Klingt gut? Ist es auch!
Zutaten
650 ml Gemüsebrühe
230 g Bärlauchblätter
200 ml Schlagobers
2 Kartoffeln
1 Knoblauchzehe
1 mittelgroße Zwiebel
1 Spritzer Zitronensaft
etwas Olivenöl
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Zubereitung
Für die Suppe schneidest du die Zwiebel, die Knoblauchzehe und die Kartoffeln klein. Alles in etwas heißem Olivenöl andünsten, bis die Zwiebel glasig werden. Anschließend gießt du alles mit der Gemüsebrühe auf und lässt das Ganze für etwa zehn Minuten köcheln. Währenddessen kannst du die Bärlauchblätter waschen und klein schneiden und gemeinsam mit dem Schlagobers zur Suppe hinzufügen und alles fein pürieren. Anschließend schmeckst du die Suppe noch mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab und fertig ist deine Bärlauchcremesuppe.
Zum Abendessen: Bärlauch-Knödel als Hauptspeise
Knödel sind das perfekte Restl-Essen. Du kannst altes Brot dafür verwenden und eine Sauce aus den schrumpeligen Tomaten machen, die noch in deinem Kühlschrank herumkugeln. Und wenn du zu viele Knödel gemacht hast, kannst du wiederum daraus am nächsten Tag ein Gröstl machen. So ein Knödel ist einfach ein Multitalent.
Zutaten
300 g altes Gebäck oder Dinkelknödelbrot
500 ml Milch oder Pflanzenmilch
50 g Dinkelgrieß
1 Bund Bärlauchblätter
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Zubereitung
Den Bärlauch wäschst du und schneidest ihn dann fein. Wenn das erledigt ist, erwärmst du die Milch, sodass sie lauwarm ist. Währenddessen kannst du das alte Gebäck würfelig schneiden und mit Salz und Grieß vermischen. Anschließend gießt du die lauwarme Milch drüber und lässt es für ein paar Minuten quellen. Danach kommt der Bärlauch zum Einsatz, indem du ihn untermischst. Bei Bedarf kannst du noch einmal mit Salz abschmecken und Pfeffer hinzufügen. Die Masse ist recht matschig, lässt sich aber gut formen und kommt in leicht köchelndes Wasser, wo die Knödel etwa zehn Minuten brauchen, bis sie fertig sind. Servieren kannst du die Knödel zum Beispiel in einer herzhaften Tomatensauce.
Für später: Bärlauch-Kapern und Bärlauch-Spargel
Du hast die Bärlauchsaison doch wieder verpasst und der Bärlauch fängt schon an zu blühen? Keine Panik! Bärlauch schmeckt zwar weniger intensiv, wenn er blüht, genießbar ist er aber allemal noch. Außerdem kannst du aus den Knospen noch wunderbare Dinge machen.
So zum Beispiel Bärlauch-Kapern. Mit der richtigen Zubereitung werden aus den Knospen des Bärlauchs nämlich unglaublich schmackhafte kleine Bissen, die den richtigen Kapern durchaus sehr nahe kommen. Für die Zubereitung gibst du die noch geschlossenen Knospen in ein Einmachglas. Anschließend bringst du Essig, Zucker, Salz und Pfefferkörner kurz zum Kochen und gießt den Sud in das Einmachglas mit den Knospen und bewahrst das Glas dann an einem kühlen Ort auf. Je länger du sie einwirken lässt, desto intensiver schmecken die Bärlauch-Kapern, vier bis sechs Wochen solltest du auf alle Fälle warten.
Eine weitere Möglichkeit, die Knospen zu verarbeiten, ist Bärlauch-Spargel. Dazu benötigst du nicht nur die Knospen, sondern zusätzlich auch die Stiele. Denn wenn du einige davon gesammelt hast, kannst du sie zu kleinen Sträußen binden und diese kurz in kochendem Wasser sieden. Anschließend kannst du sie mit Salz, Pfeffer und Zitronenabrieb abschmecken und mit Butterflocken garnieren. Schaut und schmeckt dem echten Spargel durchaus ähnlich.
Zum Marinieren: Bärlauch-Essig
Auch die Blüten des Bärlauchs lassen sich hervorragend verarbeiten. Zum Beispiel zu aromatisierten Bätlauchblütenessig. Dazu füllst du weißen Balsamicoessig in eine große Flasche, am besten mit weiter Öffnung. Danach gibst du einen Esslöffel Honig dazu und vermischst alles gut. Anschließend müssen nur noch die Bärlauchblüten ihren Weg in die Flasche finden und vollständig mit Essig bedeckt werden. Wenn du die Mischung einmal täglich kurz durchschüttelst, kannst du innerhalb von ungefähr zwei Wochen deinen Salat mit leckerem und vor allem selbstgemachten Bärlauchblütenessig betreufeln.
Zum Abschluss: Bärlauch-Chips
Du hast keine Chips zu Hause? Kein Popcorn griffbereit? Keine Soletti für den Notfall? Bärlauch kann dich retten. Wenn du schon einmal vom Kale-Chips-Trend aus Grünkohl gehört hast, dann dürfte dir das Prozedere vertraut sein. Denn auch mit Bärlauchblättern kann man wunderbar knusprige Chips machen. Dazu musst du die Blätter nur waschen und mit etwas Öl, Salz, Pfeffer und geriebener Muskarnuss marinieren und anschließend bei 180 Grad Celsius in den Ofen geben und backen, bis sie etwas Farbe angenommen haben. Oder eher abgegeben, denn das satte Grün weicht bei perfekten Bärlauch-Chips eher einem knackigen Braun. Das macht aber nichts, denn schmecken tun sie hervorragend!
Wir haben außerdem noch alle wichtigen Informationen gesammelt, die du zum Thema Bärlauch brauchst. Wenn du diese nicht mehr benötigst und gleich loslegen möchtest, dann mach dich doch am besten auf einen der Wiener Stadtwanderwege und dort auf die Suche nach dem wilden Knoblauch.