Wie gestalte ich mein erstes Bullet Journal?
Bullet Journals sind eine super Art, sich kreativ zu entfalten, und geben euch die Möglichkeit, euren Alltag genauso zu strukturieren, wie ihr es wollt. Wie ihr euer erstes eigens gestaltetes Notizbuch am besten angeht, erfahrt ihr hier.
Bullet… was? Kein komplett neuer Trend, aber dennoch kennen es noch nicht alle. Ein Bullet Journal ist so etwas wie eure ganz persönliche Mischung aus Kalender, Tagebuch und Notizheft. Es soll helfen, die Vergangenheit aufzuzeichnen, die Gegenwart zu ordnen und natürlich die Zukunft zu planen. Außerdem machen das Zeichnen und Malen eine Menge Freude und helfen einem im Alltag, wieder zur Ruhe zu kommen. Denn wer von uns vermisst nicht manchmal die Doppelstunde Zeichnen? Wie ihr euer Bullet Journal gestaltet, ist natürlich euch überlassen. Da sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Für Bullet-Journal-Newbies hier aber ein paar Tipps, wie ihr euer erstes Heft angehen könnt.
First things first – Index & Key
Viele Bullet Journals fangen mit einem Index an. Sprich: Eine Seite, auf der ihr nach und nach eintragen könnt, wie ihr euch auf den folgenden Seiten zurechtfindet. Je nach dem, wie groß ihr schreibt oder malt, passt darauf auf, hier genug Platz zu lassen. Lieber eine Seite zu viel frei als eine zu wenig. Gleich nach dem Index könnt ihr euch einen Key anlegen. Key – so wie Schlüssel – steht hier für eure ganz eigene Symbolik, die ihr etwa zum Markieren von Terminen und Events verwendet. Zum Beispiel könnten Kreuze für Vorlesungen stehen, oder Herzen für Geburtstagsfeiern. Wie bei vielen Sachen in eurem Bullet Journal, müsst ihr auch das nicht von Beginn an final ausgearbeitet haben. Ergänzt den Key lieber nach und nach, dann seht ihr schon, wie ihr ihn am besten gestaltet.
Jahresplan
Oft hilft es, sich eine Jahresübersicht zu zeichnen, um einen schnellen Überblick über Urlaube, Geburtstage und große Termine zu gewinnen. Wie groß und detailliert oder klein und kompakt ihr diese gestaltet, obliegt natürlich ganz euch. Das ist ja auch, was den Spaß an Bullet Journals ausmacht: die Freiheit, es sich so einzuteilen, wie es einem gefällt.
Listen, Listen, Listen
Ein großer Vorteil vom Bullet Journal ist die Ordnung, die es im Kopf schaffen kann. Wer denkt sich nicht öfter: „Das merk‘ ich mir, das muss ich unbedingt noch machen!“ Und schwups, einen Tag später ist es vergessen. Und genau hier hakt das Bullet Journal ein. Ihr könnt für alles, was euch in den Sinn kommt, Listen anlegen. Seien es nun Rezepte, die ihr noch ausprobieren wollt, oder Filme, die ihr noch nicht gesehen habt. Movies to Watch, Books to Read, Places to Visit, Bucket Lists – eurer Fantasie und euren Bedürfnissen sind hier keine Grenzen gesetzt. Ein großer Trend, der auch eher in Richtung Tagebuch geht, ist der Mood oder Habit Tracker. Da könnt ihr etwa jeden Tag eintragen, wie ihr euch fühlt, oder auch Gewohnheiten tracken, wie etwa Sport, Ernährung und Meditation, Ausgaben und regelmäßige Erledigungen.
Monatslogs
Als nächsten Schritt könnt ihr die monatlichen Übersichten angehen. Sie können euch helfen, einen schnellen Überblick über anstehende Termine und Pläne zu gewinnen. Hier könnt ihr außerdem auch größere To Dos notieren, Ziele für das kommende Monat erstellen oder auch Spending Logs, als Ausgaben-Aufzeichner, anlegen. Wie bei allen Punkten eures Bullet Journals ist auch hier eure Kreativität gefragt. Zum Beispiel könnt ihr die Monatslogs passend zu den jeweiligen Jahreszeiten oder Events gestalten und dazu auch ein Titelblatt malen. Zuckt’s einfach komplett aus und schaut’s, was dann rauskommt.
Weekly Spreads
Auch die Wochenunterteilung könnt ihr so aufwendig oder so minimalistisch gestalten, wie ihr wollt. Vor allem habt ihr die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie viel Platz ihr pro Tag benötigt. Außerdem sind die einzelnen Tage nicht das einzige, was in den Weekly Spread kann. Manche malen Minikalender, planen extra Platz für Notizen, To Dos oder Einkaufslisten ein. Andere sparen Ecken aus für zukünftige Kritzeleien oder nutzen den Spread, um ihre Mahlzeiten zu planen. Das kann zum Beispiel helfen gegen das klassische Was-wollte-ich-eigentlich-einkaufen-Syndrom. Und jetzt tut ja nicht so, als wärt ihr noch nie planlos vorm Kühlregal im Supermarkt gestanden, nur um dann letzten Endes zwei Joghurts, einen Apfel und eine Packung Toast zu kaufen. Was genau wollten wir damit eigentlich kochen?
Pro-Tipps
Bevor ihr euch nun Kopf voran in die Gestaltung eures eigenen Bullet Journals stürzt, hier noch ein paar Tipps, die beim ersten Mal zusätzlich helfen können:
- Lasst euch ein paar Tage Zeit, um Ideen zu sammeln.
Denkt erst noch darüber nach, was ihr wirklich gebrauchen könnt. Was vergesst ihr am häufigsten? Welchen Nutzen soll es für euch erfüllen? Welche Listen könnten für euch von Vorteil sein?
- Überlegt euch gut, welches Buch ihr euch anschafft.
Wie groß soll es sein? Wie viel Platz werdet ihr brauchen? Für Neulinge empfiehlt es sich, ein Format zwischen A5 und A4 zu wählen. So ist es kompakt genug, um es überall hin mitzunehmen, aber auch groß genug, um die Spreads übersichtlich zu planen. Die Linierung der Seiten ist Geschmacksache. Kariertes oder liniertes Papier lässt oft nicht viel Spielraum für persönliche Gestaltung. Wer mag, kann natürlich leere Seiten verwenden. Aber gerade für den Anfang eignet sich das sogenannte dotted Notizbuch sehr gut. Die Punkte sind sehr subtil und helfen euch dabei, möglichst geordnet zu zeichnen. Viele Bullet Fans schwören auf die Hefte von Moleskine, da sie sehr lange halten und sich gut fürs kreative Gestalten eignen.
- Malt nicht alles auf einmal voll!
Am besten legt ihr euch zu Beginn nur den kommenden Monat an. Nach und nach werdet ihr draufkommen, welche Kategorien euch in euren Weekly Spreads wirklich etwas bringen, und welche ihr ohnehin nicht nutzt. Außerdem könnt ihr so jeden Monat an eure derzeitigen Bedürfnisse anpassen. Eventuell braucht ihr in vier Wochen neue Listen oder Seiten für neue Projekte und Ideensammlungen.
- Pinterest ist euer bester Freund
Als Inspiration, gerade für den Beginn eines Journals, eignet sich Pinterest hervorragend. Dort finden sich mehr Pins zum Thema Bullet Journal, als man jemals durchklicken kann. Auch unter den jeweiligen Unterpunkten wie Key, Index oder Weekly Spreads finden sich hunderte Ideen.
- Nicht frustrieren lassen!
Eine Seite wurde nicht so, wie ihr sie euch vorgestellt habt? Dann klebt sie einfach zu und Schwamm drüber. Kleine Fehler lassen sich auch gut ausmalen oder mit Stickern überkleben. Und lasst euch ja nicht von überperfekten Bildern auf irgendwelchen Blogs überrollen. Natürlich stellt niemand die Seiten hoch, die nicht recht gelungen sind. Auch das Anlegen eines Journals bedarf Übung, und jedes ist auf seine ganz eigene Weise besonders. Aus Erfahrung können wir sagen, dass einem so ein eigens gestaltetes Notizbuch auch dann Freude bereiten darf, wenn man von der Handschrift her eigentlich Arzt oder Ärztin hätte werden sollen. Es. Muss. Nicht. Perfekt. Sein!
- Basteln, Basteln, Basteln!
Was ihr alles reinklebt, schmiert oder malt, ist euch überlassen. Schafft euch Glitzer an, falls es Bock macht. Besorgt euch Washi-Tapes, um Seitenränder zu markieren und sie so leichter wiederzufinden. Metallic-Marker, Pastell-Leuchtstifte, Aquarell-Schreiber, Tusche-Stifte, Artist-Pens – hier ist alles erlaubt, was ihr im Zeichenunterricht nicht durftet. Sogar das Deckweiß.
- Einfach Anfangen!
Und hier der wichtigste Tipp: Wenn ihr euer Heft besorgt habt, fangt einfach an. Um der Angst vor der leeren Seite entgegen zu wirken, gibt es nur eine Möglichkeit: Loslegen!
Ihr seid nicht so die Bastel-Fans? Wir verraten euch, was ihr zu Hause sonst noch alles machen könnt. Außerdem haben wir ein paar tolle Tipps fürs Handlettering für euch.