ChatGPT erklärt typische Wiener Begriffe – auf Wienerisch
Ja, es ist schon wieder passiert. Wir können’s nicht lassen und sind der KI wieder mal gewaltig auf die synthetischen Nerven gegangen. Diesmal haben wir sie wienerische Begriffe erklären lassen – im Wiener Dialekt. Viel Spaß!
Wir sind große Fans von Experimenten. Und von Schabernack. Es lag also ziemlich auf der Hand, dass wir mit ChatGPT erst mal einigen Unfug treiben werden. Wir haben die KI gefragt, was man eigentlich wirklich in St. Pölten erleben kann, und haben ein paar gute, ein paar weniger gute und ein paar wirklich falsche Antworten bekommen. Dann haben wir die KI gefragt, was sie von Wiener*innen hält, und erfahren, dass Wiener*innen offenbar Angst vor geraden Zahlen und einen Sackerl-Fetisch haben. Und da ChatGPT sich offenbar so gut auskennt in diesen Breiten, treiben wir das Ganze noch etwas weiter und haben versucht, uns auf Wienerisch mit der KI zu unterhalten. Genauer gesagt: Wir haben sie dazu gezwungen, Begriffe aus dem Wiener Dialekt zu erklären – auf Wienerisch. Das kam dabei heraus.
Wir übernehmen übrigens keine Haftung dafür, ob die Schreibweise tatsächlich dem Wiener Dialekt entspricht. Im Folgenden wird nur 1:1 wiedergegeben, was uns ChatGPT ausgespuckt hat. Eines können wir euch aber jetzt schon verraten: ChatGPT ist offenbar kein Wienerkind.
ur
Des „ur“ im Wienerischen is a Oida, des kennt jo jede/r, wos eh! Is a bissl wia a Steigerung vom „sehr“, oder wia ma so sche sagt: „a bissl mehr vom guatn“. Aber des is no net ois! Des „ur“ gibt dem Ganzen no an Tickn mehr Emotion. „Des kimmt vor ois Adjektiv vor „und verstärkt des, wos ma sogn wü. Zum Beispiel, wennst gonz afoch sogn wüst, dass des Schnitzl guat wor, dann sogs „des Schnitzl wor guat“. Aber wennst sogn wüst, dass des Schnitzl noch vüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüür guat wor, donn sogs „des Schnitzl wor ur guat“. Is doch a cooles Wort, oder?
Fluchtachterl
Also, a Fluchtachterl is a Glasl Wein, des ma trinkt, bevor ma hoamgeht. Des is quasi unser Abschiedstrunk. Es gibt viele Gründe, warum ma des trinkt. Vielleicht hat ma koa Lust mehr auf die Gschichtn und will hoam. Oder ma hat an dezenten Rausch und will den noch ein bissl mitnehmen. Oder ma hat einfach gern an leiwanden Abend mit Freunden und will den gemütlich ausklingen lassen. Egal wos der Grund is, des Fluchtachterl is einfach a fixer Bestandteil unseres Wiener Lebensstils.
Goschen
Awa, des is afoch! „Goschen“ is a wienerisches Wort für Mund oder Maul. Oiso wenn wer z’vü redt und seine Goschen ned hoidn ka, dann sog ma: „Heast, sperr ned deine Goschen auf!“ Oda wenn wer zua is und nix sogt, dann sogn ma a: „Heast, mach deine Goschen auf!“ Oda wenn ma hungrig is und wos guads essen kriagt, dann sogt ma: „Mei Goschen läuft ma wos zamm!“ Verstehst? Is eigentli ziemli logisch, weil de Goschen is jo afoch a grod auffene Kistn, wos ma zum Reden, Essn und Trinkn braucht.
oida
Also, „oida“ is a woschechtes wienerisches Wort. Des kannst du verwenden, wennst zum Beispiel mit an Freund, der a bissl älter is, redest und anfoch bissl locker sein willst. Es is a bissl wie a Bezeichnung für Respekt, a bissl so wia „Mann“ oder „Alter“. Oida is a koa abwertende Bezeichnung, eher im Gegenteil, es is a a bissl a Zuneigungsbekundung. Aber aufpasst: Wennst des Wort bei Fremden oder in formelleren Situationen verwendest, kann des a bissl unpassend klingen.
Das war’s auch schon wieder. Die Erklärungen für die übrigen Begriffe, nach denen wir ChatGPT gefragt haben, waren so haarsträubend falsch, so hanebüchen, dass wir sie in einem eigenen Beitrag sammeln mussten. Wenn ihr lesen wollt, was wir sonst noch so für Schabernack mit ChatGPT treiben, dann behaltet das Schlagwort ChatGPT im Auge.