Der 1000things-Survival-Guide für Kindergeburtstagspartys
Heute kann es regnen, stürmen oder schnei’n. Denn ein Kind in deinem Verwandten- oder Bekanntenkreis hat Geburtstag und du wurdest eingeladen und hast absolut keine Chance, da wieder rauszukommen. Keine Sorge, wir helfen dir, das durchzustehen!
Die Zeiten exzessiver Geburtstags-Eskapaden sind vorbei! Die Freund*innen, deren Geburtstage du vor wenigen Jahren noch Kübel trinkend und Shots kippend gefeiert hast, haben sich zusammengerottet, haben ihre Träume von Sesshaftigkeit verwirklicht und Kinder in die Welt gesetzt. Was das mit dir zu tun hat, fragst du dich? Tja, spätestens, wenn du eines der letzten kinderlosen Individuen in deiner Clique bist, wirst du merken: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Und wer übrig bleibt, muss sich beugen. In dem Fall du. Du, ohne Kinder, ohne Kübel trinken, dafür mit Kindersekt – ab sofort. Wir verraten dir in unserem Survival-Guide für Kindergeburtstagspartys, wie du diese überstehst, überlebst und vielleicht sogar übergehst.
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Eine Frage der Mathematik
Wer ernsthaft glaubt, höhere Mathematik würde man im Erwachsenenalter nicht mehr brauchen und der Unterricht wäre eine reine Farce gewesen, war noch nie auf einer Kindergeburtstagsparty. Bevor du nämlich eine solche besuchst, mach dir bewusst, wie alt das Kind, um das sich die Party drehen soll, denn wirklich wird. Warum auch immer, aber gerne werden die ersten Lebensjahre nicht als solche deklariert, sondern in Monaten angegeben. Nicht selten tendieren – mit Sicherheit liebevolle – Eltern dazu, aus allem einen Meilenstein zu machen.
Solltest du allerdings zu einem 18-monatigen Geburtstag eingeladen werden – lauf! Es ist alles nur Show und du bekommst in weiterer Folge Einladungen zum ersten Kindergartentag, zum 34-monatigen Geburtstag, zur Einschulung, zum 58-monatigen Geburtstag, zum ersten Flötenkonzert, zum letzten Flötenkonzert, wirst Firmpate*Firmpatin und dann kommst du da nie wieder raus. Als kleine Orientierungshilfe haben wir einen Monatsrechner für dich ausfindig gemacht, nur zur Sicherheit.
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Eine Frage des Geldes
Ist die Frage um das Alter des Gschroppen geklärt, stellt sich nun allerdings schon die nächste. Was schenken? Denn womit kann ein einjähriges Baby etwas anfangen? Was finden Sechsjährige cool? Gibt es No-Gos und was sind die Dauerbrenner? Was ist so richtig peinlich und womit kannst du auch bei den Eltern punkten? Wir haben die Antworten.
In Zeiten von Amazon Prime und der kompletten Reizüberflutung in jeglichen Spielzeugläden, wird es immer schwieriger, Geschenke zu finden, die zum einen noch nicht im Sortiment des Kinderzimmers vorhanden sind und zum anderen nicht schon irgendwie in digitaler Form am Smartphone des Kleinkinds herumschwirren. Für Uno gibt es Apps, für lustige Filme Streaming-Dienste, für Walkie-Talkies das Handy und für die Natur Regenwald-Playlists auf Spotify und den Landwirtschaftssimulator.
Für Kleinkinder gibt es sie allerdings noch – die Dauerbrenner. Bilderbücher sind zum Glück immer noch nicht uncool und dank Greg’s Tagebuch und Beast Quest gibt es sogar wieder Buchreihen für Volksschul- und Unterstufenschüler*innen, die einen regelrechten Hype auslösen können. „Unsere“ Klassiker sind auch immer noch hoch im Rennen, denn mit Harry Potter oder Christine Nöstlinger kannst du auch selten etwas falsch machen.
Bei Süßigkeiten wird es schon brenzliger. Abstruse kulinarische Erziehungsmethoden machen die Wahl des perfekten Guzis nicht gerade einfach. Fruchtpürees, sogenannte Quetschies, sind aber bei zuckerfrei Erzogenen (unser Beileid ist bei euch) und auch bei allen anderen der absolute Hit. Und manchmal – zumindest an Geburtstagen – darf man auch mal auf die Erziehungsmethoden der Eltern pfeifen und einfach auf die Tube hauen. Marshmallows, Gummizeugs, Schoki und Traubenzucker. Gönn dir, die Kinder sind dir bestimmt nicht böse!
Eine Frage der Höflichkeit
Bist du dann auf der Party, kommt schon die erste unangenehme Situation um die Ecke: die Begrüßung. Wie begrüßt man ein Kleinkind mit gerade einmal einem Jahr? Keine Ahnung. Gibt man ganz förmlich die Hand und gratuliert zum Überstehen des ersten Lebensjahres? Gibt man ein High Five und hofft, die kleine Hand und nicht das Gesicht zu treffen? Fragt man nach dem werten Befinden, führt ein wenig Smalltalk übers Wetter oder umgeht man die Situation gänzlich? Meistens interessieren sich die Kinder ohnehin nicht für dich. Hast du ein Geschenk dabei, begrüßt das Kind eher dieses als dich und wenn du die Eltern grüßt, dem Kind kurz zuwinkst und in zu hoher Stimme ein “Hallöchen” zuwirfst, hast du deinen Teil eh schon erledigt. Muss reichen.
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Eine Frage der Coolness
Ein gut gemeinter Rat: Fang niemals mit den „oiden Hodan“ an. Lieder unserer Kindheit sind sowas von out. Während wir noch als Kinder laut trällernd von der Marmelade im Schuh, Happy Birthday to you gesungen und uns vor Lachen gekrümmt haben, läuft heute der Dance Monkey auf Kindergeburtstagspartys und TikTok-Tänze werden vorgeführt.
Punkten kannst du also vor allem dann, wenn du die neuesten Trends dancen kannst und Macarena und den Ketchup-Song ganz schnell wieder vergisst. Ja, wir wissen, das tut ganz schön weh, aber so ändern sich die Zeiten. Wir gehören nun der Generation an, die den jungen Menschen weismacht, dass wir ihre Hits als Cover enttarnt und sie schon zu „unseren Zeiten“ gefeiert haben. Es wird ihnen egal sein, aber für uns zumindest ein schwacher Trost.
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Eine Frage des Frustes
Eines hat sich allerdings nicht geändert. Denn früher wie heute gibt es eine Sache, die auf Kindergeburtstagspartys nicht fehlen darf: Spiele. Nichts wird jemals Topfschlagen, Eierlaufen, Stille Post oder Reise nach Jerusalem ersetzen können. Wenn bei dir die Zeit des kindlichen Wettkampfes allerdings auch noch nicht so lange her ist, wie bei uns, dann sei dir ein Rat gesagt: Anscheinend lassen wir die Kinder gewinnen. Haben wir gehört. Zumindest bemühen wir uns so zu tun, als würden die Kinder aus eigener Kraft gewinnen. Aber sie tun es eigentlich nur, weil wir sie lassen. Offensichtlich ist das gesellschaftlich so ausgemacht und es wird eher als nicht akzeptabel angesehen, Kinder mit einem kleinen Schubser bei der Reise nach Jerusalem aus dem Weg zu räumen, um den letzten Sessel zu ergattern. Bei Kindergeburtstagen geht es also lediglich um die Frustrationstoleranz der Erwachsenen und niemals um die der Kinder. Dafür bleiben die restlichen 364 Tage im Jahr.
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Eine Frage der Verpflegung
Okay, eine Sache haben wir noch gefunden, die sich nie ändern wird, und darüber sind wir besonders froh. Richtig: der Geburtstagskuchen. Als die eigentlich oberste Regel gilt, sich niemals in die Belange des Kuchens einzumischen. Biete niemals an, für den Kuchen zu sorgen, das ist Chef*innensache und lassen sich so gut wie keine Eltern nehmen. Du kannst dabei auch absolut nichts richtig machen. Wenn du Sachertorte bringst, mag das Kind keine Marmelade im Kuchen. Wenn du Buttercreme-Torte bringst, mag das Kind das Motiv nicht, das mit Zuckerpapier obenauf liegt. Nein, es muss Olaf sein und nicht Elsa. Eh logisch, oder? Wenn du einen Guglhupf mitnimmst, ist das Kind allergisch gegen Nüsse. Und wenn keine Nüsse drinnen sind, dann wollte das Kind Muffins. Wie du es machst, machst du es falsch und deshalb machst du es am besten einfach gar nicht. Die einfachste Lösung liegt manchmal so nah.
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Eine Frage der Gelassenheit
Willst du also alles richtig machen und dich bestens auf die erste oder nächste Kindergeburtstagsparty vorbereiten, dann leg deine Beine hoch und mach dir nicht zu viele Gedanken. Erledige keine Yoga-Session, bevor du dich auf den Weg zur nächsten Kindergeburtstagsparty machst, sondern höre dir am besten die ärgste Heavy Metal-Playlist an, damit dir der Lärm danach auf der Party wie sanftes Vogelgezwitscher vorkommt. Lass dich auf das Geschehen ein.
Wann, wenn nicht bei dieser Gelegenheit, hast du die Chance, dein inneres Kind mal wieder so richtig rauszulassen? Und wenn du wirklich keinen Bock darauf hast oder dich wirklich unwohl fühlst, dann kannst du dich in den meisten Fällen darauf verlassen, dass es bei den meisten Partys einen Erwachsenen- und einen Kindertisch gibt. Der Tisch für Erwachsene ist dir bestimmt ein sicherer Hafen, ein Safe Space wenn man so will. Aber sei schnell, die Plätze sind heiß begehrt. Wir wünschen dir jedenfalls viel Spaß auf deiner nächsten Party. Es wird lustiger, als du denkst – bestimmt!
Noch mehr Überlebenstipps gefällig? Kein Problem! Wir verraten euch, wie ihr als Wandermuffel die Herbst-Saison übersteht und mit Öffis am besten durchs Land in Niederösterreich tuckert.