Der 1000things-Survivalguide fürs Camping
Während für die einen der perfekte Sommerurlaub mit Handtüchern belegte Liegestühle und traumhaft weiße Queen-Size-Betten in Sternehotels bedeutet, lachen sich die anderen bei diesem Gedanken ins Fäustchen – und ins Sparschwein. Für alle hardcore Camping-Fanatiker*innen und Newbies, für alle hartgesottenen und weichbesaiteten Urlauber*innen zeigen wir die Tipps und Tricks, wie euer Camping-Trip zum absoluten Highlight wird.
Im Einklang mit der Natur sein, von der Sonne wachgeküsst werden, romantische Zweisamkeit genießen und ein temporäres Zuhause aufschlagen, wo auch immer man möchte. So stellt bestimmt auch ihr euch Campen dank Hollywood und diversen Good-Vibes-Instagram-Kanälen vor. In Wahrheit bedeutet der Einklang mit der Natur, die halbe Botanik im Zelt zu haben. Von der Sonne wachgeküsst zu werden heißt, dass es im Zelt an die 50 Grad plus hat, und aus romantischer Zweisamkeit wird meistens ein Wechselspiel aus Insektenspray und Millionen Mückenstichen. Das temporäre Zuhause besteht meistens aus kaum mehr als drei Quadratmetern und auch sonst scheint jeglicher Luxus selbst Urlaub zu machen. Wie ihr aber das beste aus eurem Camping-Urlaub rausholen könnt, erfährt ihr hier in unserem Survivalguide fürs Camping.
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Gut vorbereitet ist halb gewonnen
Camping ist nicht gleich Camping. Das wird spätestens dann klar, wenn es um die Checkliste fürs Packen geht. Denn es kommt vor allem darauf an, für welche Art der Unterkunft ihr euch entscheidet. Wenn ihr ganz klassisch mit dem Zelt unterwegs seid, fällt die Packliste wahrscheinlich wesentlich kürzer aus als beim Campen mit einem Wohnwagen. Wenn ihr mit dem Zelt auch noch öffentlich zum Urlaubsziel gurkt, dann zählt sowieso jedes Kilogramm Gewicht und die Packliste wird auf das Minimum reduziert. Wie auch immer ihr euch entscheidet, achtet auf Qualität. Es wird wahrscheinlich kein Geheimnis sein, dass der billigste Schlafsack im Sportgeschäft eures Vertrauens bei Regen und Kälte nicht das gleiche bieten kann wie ein etwas hochwertigeres Modell. Oder dass der Klapptisch um 15 Euro, den euch Amazon vor die Wohnungstüre gedonnert hat, nach dem dritten Aufbau komplett windschief in der Gegend rumsteht. Natürlich ist auch das andere Extrem nicht notwendig. Es braucht keinen Schlafsack, der für die Temperaturen am Mount Everest ausgelegt ist, wenn ihr im Salzkammergut campen gehen wollt. Das Mittelmaß ist es, das ihr beim Campen braucht.
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Wenn es um die Ausrüstung geht, gibt es mittlerweile eine Fülle an Anbietern, bei denen ihr online und offline Zubehör fürs Camping erstehen könnt. So zum Beispiel bei Ethicamper, einem noch recht jungen Unternehmen aus Graz, das einen sehr gut sortierten Online-Shop für alles, das das Camping-Herz begehrt, bietet. Geschirr, Möbel, Sanitäranlagen, Bekleidung, Insektenschutz, Hygieneartikel – hier könnt ihr euch ordentlich austoben.
Unter einer Decke stecken
Ihr plant euren ersten Urlaub mit eurem Schatz? Couple-Urlaub im Zelt, weil ihr beide auf Tinder geschrieben habt, dass ihr auf Abenteuer steht und die Natur liebt? Das ist ja gut und schön, überlegt euch aber wirklich, ob ein Camping-Trip die beste Wahl für euren ersten gemeinsamen Urlaub ist. Denn beim Campen gilt vor allem eines: Es gibt keine Privatsphäre. Absolut. Gar. Keine. Im Zelt teilt ihr euch knapp zwei Meter Beinfreiheit und könnt euch entscheiden, ob ihr eure Liebsten oder den Rucksack löffelt und im Wohnwagen riecht man jede Flatulenz noch die nächsten drei Tage. Am Campingplatz müsst ihr noch dazu damit rechnen, dass auch eure Nachbar*innen alles mitbekommen. Ob Streitereien oder Kuscheleinheiten, alle wissen Bescheid. Und beim Wildcampen in freier Natur steht jedes Schamgefühl im Weg, denn der Gang zur Toilette wird zum Gang in die Büsche und da sollte man schon ein wenig vertraut miteinander sein, damit der erste Urlaub nicht zum Desaster wird. Vielleicht fahrt ihr fürs Erste mal übers Wochenende wohin und schaut, ob ihr auf engem Raum und ständig aufeinander klebend gut miteinander funktioniert. Wenn ja, dann steht einem Ausflug mit dem Zelt wohl nichts mehr im Wege.
Den Ball flach halten
Wenn ihr das erste Mal eure Zelte schnappen und abenteuerlich kampieren wollt, dann habt ihr euch vielleicht schon bei anderen erkundigt, die schon öfter campen waren. Sie werden euch das Blaue vom Himmel erzählen und euch garantieren, dass Campen sowieso das absolut Beste ist. Gut Ding braucht aber Weile und ja, Campen kann richtig cool sein, braucht aber auch etwas Übung. Und die bringt die Erfahrung. Ihr werdet sehen, dass ihr beim ersten Ausflug von Tag zu Tag routinierter werdet, Tricks auskundschaftet, die euch den Alltag erleichtern, und herausfindet, welche Art zu campen euch am ehesten liegt. Und nach dem zweiten, dritten Urlaub seid ihr dann diejenigen, die andere bekehren werden. Aber bis dahin, einfach mal den Ball flach halten und die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.
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Auf alles gefasst sein
Campen ist ein Freiluft-Spektakel. Egal, ob ihr mit dem Zelt oder einem Wohnwagen unterwegs seid, das Wetter solltet ihr immer im Auge behalten. Denn natürlich mindert es den Spaß an der Sache, wenn es sieben Tage durchregnet. Nicht nur im Zelt, auch eine Woche im Camper kann da ziemlich langweilig werden, wenn auch natürlich nicht ganz so triefend nass und mit Spielen und einem vorsorglich auf den Computer oder das Handy geladenen Entertainment-Programm könnt ihr euch da die Zeit gut überbrücken. Vor allem aber im Zelt wird es bei Regen schnell ungemütlich. Und wieder gilt: Gute Ausrüstung ist alles, aber wenn der Wetterbericht schon Dauerregen ansagt, ist es vielleicht eine Überlegung wert, eine Alternative parat zu haben.
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Wie, wo und wann ich will
Diesen Satz kennt ihr bestimmt auch aus der Werbung, gilt aber gewissermaßen genauso fürs Campen. Denn das macht den Reiz des Kampierens doch aus: die Freiheit zu haben, örtlich und zeitlich völlig flexibel zu sein, einfach ins Auto, ins Wohnmobil oder in den Zug zu steigen, irgendwo stehen zu bleiben und dort einen schönen Platz aussuchen, wo die nächsten Tage verbracht werden können. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn ihr könnt euer Zelt nicht einfach aufschlagen, wo ihr wollt, Wildcampen ist nicht nur in Österreich, auch in den meisten anderen europäischen Ländern verboten. Und auch das Parken eures Wohnwagens kann in manchen Gegenden für Unmut sorgen. Unsere Erfahrung hat aber gezeigt: Fragen kostet nichts und gerade in abgelegenen Ortschaften finden sich oft schöne Plätze nahe an Bauernhöfen oder Almen, wo ihr einfach nachfragen könnt, ob ihr eine oder zwei Nächte stehen bleiben könnt. Ihr werdet euch wundern, wie viel Gastfreundschaft euch entgegengebracht wird. Und wenn ihr alles sauber hinterlasst, dann macht ihr die Bahn auch frei für nachkommende Camper*innen, die ähnlich coole Erfahrungen machen können.
Aufs Essen nicht vergessen
Viele tendieren beim Campen dazu, auf einmal zu glauben, nur noch Konservendosen konsumieren zu können. Dem ist aber absolut nicht so. Ein Gaskocher reicht, um euch trotz weniger Arbeitsfläche ausgewogen zu ernähren. Denn wie wir alle wissen: Wenn das Essen nicht schmeckt, sinkt die Laune und das kann fatal werden, vor allem im Urlaub. Jeden Tag Thunfisch-Dosen zu leeren, kann auf Dauer gar nicht schmecken und ist auch kaum gesund. Deshalb hier zwei schnelle Rezepte, die ihr mit dem Gaskocher machen könnt:
Gemüse-Risotto
Eine Zwiebel, eine Paprika, eine Karotte, fünf Pilze klein schneiden und in etwas Olivenöl anbraten. Nach etwa fünf Minuten 250g Risotto-Reis hinzufügen und für weitere drei Minuten anschwitzen. Danach mit 800ml Gemüsebrühe ablöschen und köcheln lassen, bis die Brühe verdampft und der Reis schlotzig ist. 100g Feta in Würfel schneiden und beimengen, zuletzt noch mit Pfeffer und Salz abschmecken, fertig.
Süßer Couscous
Erhitzt in einem Topf 400ml Milch und gebt währenddessen 2 Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Honig und eine Prise Zimt dazu. Wenn alles aufgelöst ist, fügt ihr 150g Couscous hinzu und lasst ihn bei sehr geringerer Temperatur quellen. Wenn nur noch wenig Flüssigkeit im Topf ist, könnt ihr das Gas komplett abstellen. Bei Belieben könnt ihr verschiedenes Obst wie Bananen oder Äpfel klein schneiden und in den Couscous geben. Danach noch einmal fünf Minuten ziehen lassen und schon ist er fertig.
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Genießen, genießen, genießen
Campen kann stressig sein, die Vorbereitung, das Miteinander, Wetterkapriolen, der fehlende Luxus. Aber ermahnt euch zwischendurch immer mal wieder, aus dem Zelt oder dem Fenster zu schauen und zu staunen. Wenn ihr die Natur vor euch habt, womöglich einen grandiosen Ausblick genießt und dann vielleicht auch noch ganz alleine und ohne nervige Touris seid. Denn das ist das absolut schöne am Campen und wenn ihr euch dessen bewusst seid, dann kann euer Campingausflug eigentlich schon gar nicht mehr schief gehen. Um an dieser Stelle ganz keck einen Ballermann-Hit zu zitieren: “Scheiß auf Schicki-Micki, ich will noch’n Bier, Monaco, St. Tropez, nicht mit mir!” Luxus ist ein sehr dehnbarer Begriff. Für die einen bedeutet Luxus Sternehotels in Urlaubsressorts, für die anderen, in und mit der Natur zu sein und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Wir wünschen jedenfalls viel Spaß dabei und gutes Gelingen.
Keine Lust auf den Einklang mit der Natur bekommen? Naja, vielleicht können wir euch ja für die Luxus-Variante des Camping-Urlaubs überzeugen: Glamping in Österreich. Oder womöglich können wir euch ja auch abseits des Glamours für den einen oder anderen der schönen Camping-Plätze in Österreich begeistern.