Die 10 unvergesslichsten Häupl Momente
Mit dem Ende der Amtszeit von Häupl Ende Mai 2018, verabschiedete sich auch das Wien der letzten 20 Jahre, um nicht gar zu sagen eine Ära. Schließlich gehört der SPÖ-Politiker mit Vorliebe für „a guads Achterl“ quasi zum Inventar der Stadt. Wir lassen die letzten 23 Jahre anhand der 10 unvergesslichsten Häupl Momente Revue passieren. Schenkt euch ein Glaserl Spritzwein ein, wir fordern eure Lachmuskeln ein bisschen, denn für seine Zurückhaltung war unser Bürgermeister nie bekannt.
1. „3 Seidl und 2 Spritzer, des is a Red. Endlich amal a gscheite Bestellung.“
Einen unvergesslichen Häupl Moment lieferte der Herr Bürgermeister, als er 2015 bei Bitzinger Würstel verkaufte. Dabei bewies er, dass ihm das Wohlergehen der Wienerinnen und Wiener wichtig ist. „Sie schauen so durstig aus, do gibt’s a bisl mehr wia a Achterl“. Er verkaufte viele Würstel, aber am liebsten schenkte er Getränke aus. „Drei Seidl und zwa Spritzer, des is a Red. Endlich amal a gscheite Bestellung“. Hier das Video:
2. „Wir werden zuerst das Ei legen und es dann ausführlich begackern.“
Diese bildliche Aussage traf der Wiener Bürgermeister, der sich als nicht so autoritär wie sein Ruf bezeichnet, im Jahr 2010. Damals ging es um einen Verhandlungspoker mit den Grünen. Apropos Grünen: Dass Maria Vassilakou und er nicht unbedingt wie Cap und Capper sind, haben sie mehrmals bewiesen. Daher widmet sich #3 auch gleich der Beziehung des Dreamteams.
3. „Wir müssen ja nicht als Almdudlerpärchen auftreten – bei aller Wertschätzung für dieses Getränk.“
Und er geht noch weiter mit seiner „Passion“ für Grün:
4. „Das einzig Grüne, das ich mag, ist der Veltliner.“
Autsch, dieses Schluckerl hat dem grünen Koalitionspartner 2016 nicht wirklich gemundet. Dafür schmeckt’s Dr. Häupl doppelt so gut, denn er liebt den Traubensaft und macht absolut keinen Hehl daraus. Diese Liebesgeschichte sorgt während seiner 23-jährigen Amtszeit immer wieder für Lacher, so zum Beispiel 2010:
5. „Man bringe den Spritzwein!“
Habemus Stadtregierung. Endlich. Das hat sich unser lieber Bürgermeister wohl 2010 gedacht, als der Koalitionspakt im November unterschrieben wurde. Das Abkommen in trockenen Tüchern, die Verhandler g’scheit eing’flaschlt. Das Kommando dazu kommt von ganz oben, gestisch untermalt:
Wir haben ihn erst im Mai 2017 persönlich beim Spritzerstand vor der Uni getroffen und es uns nicht nehmen lassen, ihm eine unserer nach ihm benannten Spritzwein-Taschen in die Hand zu drücken und ein Foto davon zu schießen. Wir glauben außerdem, dass Herr Häupl auf die Taschen steht, denn seine Pressesprecherin hat uns einige „Man bringe den Spritzwein“-Taschen abgekauft.
6. „Wenn Sie Ihre Tochter nicht in die Schule lassen, dass reiß ich Ihnen die Ohrwascheln ab.“
Weg vom Spritzwein, hin zu einem ernsteren Thema. Diese Worte richtete Häupl an einen türkischen Vater am Brunnenmarkt. Wenn er auch betont, weniger autoritär als sein Ruf zu sein, so ist er offen und direkt in seiner Funktion als Bürgermeister und hält sich selten zurück.
Zum Thema Schule hat er allerdings noch eine weitere Aussage getroffen, die uns gewiss für immer im Gedächtnis bleiben wird:
7. „Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig.“
Das hörte die Lehrerschaft 2015 gar nicht gerne, doch die unverblümte Aussage hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Sie wird von vielen Wienerinnen und Wienern immer wieder scherzhalber als „Dienstag z’mittag, Zeit zum Heimgehen“ wiederholt und mittlerweile scheinen es auch einige Lehrende humoristisch zu nehmen.
8. „Die SPÖ ist eine lustigere Partei, wenn ich mir all die anderen mieselsüchtigen Koffer anschaue, die so herumrennen.“
Apropos anecken: Das gelang Herrn Bürgermeister auch mit dieser Aussage 1999, die ihm von seinen Kollegen aus der Opposition auch heute gerne noch vorgehalten wird.
9. „Mei Wien is ned deppert.“
Unmittelbar nach den Nationalratswahlen im Oktober 2017 sorgte der Wiener Bürgermeister für die Verbundenheit aller, die mit dem Wahlresultat nicht zufrieden waren. Wien war schließlich eine Hochburg der Sozialdemokraten im Vergleich zu den Ergebnissen auf Bundesebene. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung fand den jüngsten Schmäh des SPÖ-Urgesteins gar nicht lustig, doch polarisiert hat er in jedem Fall und er erhielt sogar den Titel für den Spruch des Jahres 2017.
10. „Die Politiker von morgen werden eher trockene Managertypen. Wir Entertainer sterben aus.“
Mit diesem letzten Zitat beenden wir unseren Artikel der unvergesslichsten Häupl Momente. In welche Richtung das „trocken“ nun zu interpretieren ist, sei dahingestellt.
Wir wünschen alles Gute für die baldige Pension und hoffen, dass wir weiterhin gelegentlich mit ein paar pointierten Häupl-Sagern rechnen können.
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