Die lustigsten Fails des Jahres 2020
Jetzt mal ehrlich: Was war das für 1 Jahr? Einige Höhen und ganz viele Tiefen später haben wir beschlossen, dass Humor wohl immer noch die beste Bewältigungsstrategie ist. Deshalb erinnern wir uns an einige Fails und Wuchteln, die uns dieses Jahr zumindest sarkastisch zum Lachen gebracht haben.
Das Jahr befindet sich in seinen letzten Zuckungen und wir können nur eines dazu sagen: 2020 – hau di über d’Häusa! Was der Beginn eines Remakes der Roaring Twenties hätte sein können, entpuppte sich im Laufschritt zum röhrenden Desaster. Eine Katastrophe jagte die nächste, allen voran natürlich die immer noch präsente Corona-Krise. Aber zwischen den großen Turbulenzen gab es immer wieder auch kleinere Fails, die deutlich weniger wehtaten, uns dafür aber gewaltig zum Lachen brachten. Und ist das in einem Jahr wie diesem nicht ein großes Geschenk? Vielen Dank an alle Fettnäpfchen und Bockschüsse da draußen – ihr habt es uns zumindest vorübergehend ein Stückchen leichter gemacht.
Untertitel-Panne
Am 7. Jänner 2020 wurde die türkis-grüne Bundesregierung angelobt. Ja, das war auch dieses Jahr. Und die Live-Übertragung lieferte dazu einen der wohl ikonischsten TV-Momente seit Michael Häupls Besuch bei Willkommen Österreich: die Untertitel-Panne. Plötzlich offenbarte ZIB-Moderator Tobias Pötzelsberger dem ORF-Innenpolitik-Chef Hans Bürger, dass er durchaus wisse, wie jemand aussieht, der sich verknallt hat, Bundespräsident Alexander van der Bellen nannte den frischgebackenen Bundeskanzler Sebastian Kurz ein Küken und wenig später Isabelle oder dachte sich beim Unterzeichnen: „Nein. Der schon wieder.“ Das alles haben wir natürlich nicht einer enormen verbalen Entgleisung sämtlicher Journalisten und Politiker zu verdanken, sondern den Untertiteln der Seifenoper Alisa – Folge deinem Herzen, die versehentlich dazu eingespielt wurden. Dieses Hoppala bringt uns auch fast ein Jahr später immer noch zum Schmunzeln.
Kein Laptop, kein Problem?
Gut ein halbes Jahr später glänzte Gernot Blümel beim Ibiza-Untersuchungsausschuss mit kategorischem Erinnerungsverlust. Keine besonders vorteilhafte Konstitution für einen Finanzminister. Und das, nachdem man erst im Mai beim Budget beinahe auf ein paar Nullen vergessen hatte. Den unbestrittenen Bock schoss Blümel allerdings mit seiner Aussage ab, dass er zum Arbeiten keinen Laptop benutze, sondern lediglich das Handy. Blöd nur, dass das Internet nicht vergisst:
Schlimmer geht immer
Keine fadenscheinige Ausrede, dafür einen unabsichtlich ziemlich entlarvenden und dabei so wahren Sager brachte FPÖ-Stadtrat Maximilian Krauss in der ZIB2 nach der historischen Wahlniederlage der FPÖ bei der Wien-Wahl im Oktober (ja, auch das war dieses Jahr). Auf die Feststellung von Armin Wolf, dass die Partei wohl kaum noch schwächer aus dem Wahlergebnis hervorkommen könnte, leitete dieser seine Antwort mit einem selbstbewussten, süffisanten Grinser ein: „Na warten Sie es einmal ab.“ Alles klar, wir sind gespannt.
Waldstädte und explosive Bäume
Aber nicht nur die heimische Politiklandschaft trumpfte mit einigen erheiternden Fauxpas auf. Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Facepalm ist natürlich Bald-Ex-US-Präsident Donald Trumps. Um eines klarzustellen: Viele Dinge, die dieser menschgewordene Druckkochtopf von sich gibt, sind alles andere als zum Lachen, höchst toxisch und gefährlich und im Prinzip symptomatisch für so vieles, das gerade falsch läuft. Ein verbaler Entgleiser ist aber besonders uns in Österreich mit lachendem oder zumindest sarkastisch funkelndem Auge in Erinnerung geblieben: die Waldstädte. Herrlich! Wer kennt es nicht: Akribisch putzt man Jahr für Jahr den Waldboden der Forstsiedlungen, und dann geht erst recht irgendwo ein explosiver Baum in die Höhe und man kann von vorne anfangen. America first, Austria förster – nur eines der zahlreichen wunderbaren Memes, die zu dem Thema das Internet fluteten.
Pressekonferenz vorm Gartencenter
Und weil’s so schön unschön war, gleich noch eine Wuchtel aus der Trump-Ecke: Anfang November kündigte Amerikas Trumpeltier auf Twitter eine große Pressekonferenz seines Anwalts Rudy Giuliani im Four Seasons in Philadelphia an. Nur dass da wohl in der Planung etwas daneben gegangen ist: Sie fand nicht im bekannten Luxushotel statt, sondern auf dem Parkplatz vor der gleichnamigen Landschaftsgärtnerei. Da half alles Zurückrudern auf Twitter nichts, das war schlichtweg ein Fail.
It’s Fucking over
Da greift man sich doch an den Kopf und denkt sich: What the fuck? Außer in Österreich – da heißt es: What the Fucking? Ja, wir hatten alle unseren Spaß mit diesem auf Englisch ausgesprochen doch recht frivolen Ortsnamen. Pornhub schenkte dem Oberösterreichischen Ort Premiumzugänge und auch wir kürten ihn zu einem der Orte mit den skurrilsten Namen das Landes. Ha ha – Geschlechtsverkehr. Alles klar. Irgendwann wird’s aber auch alt. Das dachten sich offenbar zumindest die Fuckinger (nein, man nennt sie nicht Fucker, ihr Schlitzohren). Denn Ende November wurde bekannt, dass die Ortschaft ab 2021 in das deutlich weniger sexy klingende Fugging umbenannt werden soll. Das allein hat uns noch nicht zum Lachen gebracht, ja eigentlich eher traurig gestimmt. Das Ende einer Ära. So ging es offenbar nicht nur uns. Denn knapp zwei Wochen nach der Verkündung der Namensänderung beschmierten Unbekannte die bereits geänderten Ortstafeln und so hieß Fugging kurzzeitig wieder Fucking, die Polizei konnte Souvenirjäger gerade noch daran hindern, Fucking-Wegweiser zu fladern und auf einer Internetplattform wurde ein Ortsschild um 2.499 Euro versteigert – eine Replik des Originals, wie der Verkäufer betonte.
Kaufhaus Österreich
Manche Fails waren schon so bitter, dass uns das Lachen im Halse stecken blieb. Oder in zwei Worten zusammengefasst: Kaufhaus Österreich. Da wollte man doch eigentlich heimische Händlerinnen und Händler im Konkurrenzkampf mit globalen Konzernen unterstützen und schaffte es, sich mit diesem hehren Ziel bis über beide Ohren zu blamieren. Das Kaufhaus Österreich ging vor wenigen Wochen online – und der einzige Erfolg, den es verzeichnen konnte, waren die äußerst kreativen Wortspenden auf Twitter. Mit 627.000 Euro schaffte man es lediglich, eine Seite einzurichten, die auf andere Seiten weiterverlinkt, und das noch dazu ohne funktionierende Suchfunktion. Man wolle ja auch lediglich einen „regional-digitalen Schaufensterbummel“ ermöglichen – die eine Sache, die auch trotz geschlossener Geschäfte nach wie vor offline möglich ist. Unsere Schatzis von Wien in leiwanden Grafiken hatten da übrigens eine geniale Eingebung: Auf Donauzonas.at könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr wirklich sinnvoll nach etwas suchen oder im Kaufhaus Österreich willkürliche Produkte zu eurer Suchanfrage vorgeschlagen bekommen wollt. Ganz nach dem Motto: Wenn sie Schuhe wollen, gebt ihnen Architektenbüros.
Covid Navidad
Und zum Abschluss noch ein weiteres Schmankerl aus der österreichischen Politik: Das „Covid-Navidad“-TikTok-Video des Tiroler NEOS-Politikers Dominik Oberhofer sucht wahrlich seinesgleichen in Sachen Fremdschämen auf Social Media. Wahrscheinlich wollte er damit auf die drastische Corona-Situation aufmerksam machen oder die Handelsschließungen konterkarieren, letztlich warf er damit aber ganz andere Fragen auf: Wieso singt er nicht im Takt? Singt er überhaupt? Und was sollen eigentlich die Jazz-Hands, als er fröhlich die Treppe hinaufhüpft? Die Situation setzt uns eben allen zu. In diesem Sinne: Covid Navidad und einen guten Ausrutscher ins neue Jahr!
Noch ein bisschen 2020-Nostalgie gefällig? Wir haben die schönsten Good News des Jahres und typische Sätze, die wohl nur dieses Jahr Sinn ergeben, für euch. Auf unserer Winter-Dahoam-Seite inspirieren wir euch außerdem für euren Winter in Österreich.
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