Die schirchsten Orte im 1. Bezirk
Mehr Mut zur Hässlichkeit! Auch die schönste Stadt der Welt – ja, wir reden von Wien – hat hässliche Seiten. Wir haben euch gefragt, wo sich die schirchsten Orte im 1. Bezirk befinden. Hier kommen eure Antworten.
Ja, die Innere Stadt ist wunderschön. Prachtbauten entlang der Ringstraße, enge Gasserln, Stephansdom – das kennen wir alle. Wir finden aber: Erst wenn man auch die schirchsten Orte in der schönsten Stadt der Welt kennt, ist man hier so richtig zuhause. Deshalb wollten wir von euch wissen: An welchen Orten im 1. Bezirk in Wien gibt es noch Verbesserungsbedarf? Welche Häuser findet ihr so richtig hässlich? Und welche Plätze in der Innenstadt sollte man am besten komplett neu gestalten? Hier kommen die Antworten, die am häufigsten genannt wurden:
Schwedenplatz
Kein Ort im 1. Bezirk wurde so oft von der 1000things Community als schirchster Ort nominiert wie der Schwedenplatz. Wir können euch verstehen: viel Verkehr, viel Beton, viel los – besonders, wenn Samstagabend das Bermudadreieck die Nachtschwärmer*innen wieder ausspuckt. So schirch der Schwedenplatz auch sein mag, vergesst nicht, dass er auch schöne Seiten hat: den Eissalon, die Urania oder den Donaukanal zum Beispiel.
Franz-Josefs-Kai mit Leopold-Figl-Hof und Ringturm
Gleich daran schließt der Franz-Josefs-Kai an. Auch die Häuser entlang des Kais inklusive Ringturm wurden mehrmals als schirchste Orte im 1. Bezirk genannt. Hier befindet sich auch der Leopold-Figl-Hof, ebenfalls mehrmals nominiert, auf dem Grundstück des 1945 zerstörten Hotels Métropole. Das Hotel diente seit 1938 als Wiener Gestapo-Leitstelle. Im Zweiten Weltkrieg wurde es so stark beschädigt, dass es danach abgerissen wurde. In Anbetracht der schrecklichen Vergangenheit scheint die Hässlichkeit des Hofs also doch nicht mehr so gravierend zu sein.
John-F.-Kennedy-Haus / Kennedyhof
In der Rotenturmstraße 1-3 steht das John-F.-Kennedy-Haus, auch als Kennedyhof bekannt. Auch dieses Haus wurde mehrfach als schirchster Ort im 1. Bezirk genannt. Das Haus mit den Arkaden wurde 1964 eröffnet und nach dem US-amerikanischen Präsidenten benannt. Davor stand an dieser Stelle der Thonethof, der im Zweiten Weltkrieg von einer Bombe getroffen wurde und ausbrannte. Die Geschichte der Adresse reicht aber viel weiter zurück: Schon im 14. Jahrhundert standen hier zwei Häuser, eines davon soll eine der ersten Bursen, also Häuser, in denen Student*innen Kost und Logis erhielten, beherbergt haben.
Opernringhof
Auch wenig Freude bereitet der Opernringhof der 1000things Community. Er befindet sich am Opernring 1-5, also gegenüber der Staatsoper, und wurde von 1955 bis 1956 nach Plänen von Carl Appel, Georg Lippert und Alfred Obiditsch gebaut. Bis 1945 stand hier der Heinrichshof, der im Krieg zerstört wurde.
Haas Haus und U-Bahn-Station Stephansplatz
Zum Abschluss geht es noch ins Zentrum vom Zentrum: Auch der Stephansplatz, beziehungsweise die U-Bahn-Station, die sich hier befindet, ist in den Augen der 1000things Community einer der schirchsten Orte im Ersten. Wobei: Vielleicht wird das Urteilsvermögen auch von dem penetranten Geruch getrübt, der euch in der U-Bahn-Station erwartet. Der Gestank kommt von einem Bodenverfestigungsmittel, das in den Boden gespritzt wurde, um zu verhindern, dass der Boden nachgibt – das Mittel löst im Boden jedoch eine chemische Reaktion aus, die zu dem unangenehmen Geruch führt. Von der Tiefe geht’s nun in die Höhe: Auch das Haas Haus hat es in eure Liste der hässlichsten Orte geschafft. In der heutigen, modernen Form wurde es 1990 eröffnet und sorgte schon damals für Debatten.