Die schönsten Städte zum Studieren in Österreich
Die einen tanzen die Nacht durch und kommen verkatert in die Vorlesung, die anderen büffeln 24/7, bis der Schädel raucht. Lern- und Studierenden-Typen gibt es viele. Doch egal ob Partyheld*in oder Anwesenheitsfetischist*in – diese österreichischen Städte eignen sich perfekt für ein abwechslungsreiches Studierendenleben.
Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt unserer durchgeackerten Lernnächte sein. Moment: Nur du allein? Von wegen! Das Semester hat uns wieder fest im Griff. Und langsam pilgern auch unsere lieben Studierenden wieder Richtung Uni. Und zum Büffeln gibt’s in Österreich neben Wien noch so einige places to be. Wir verraten euch, welche Städte unserer Meinung nach die schönsten Städte zum Studieren sind.
Wien – für jedes Unipensum ideal
Zwar ist Wien bei Weitem nicht die einzige Stadt des Landes, in der sich Scharen von Studierenden tummeln, aber sie darf hier natürlich nicht unerwähnt bleiben. Immerhin haben wir hier doch mit der Universität Wien und ihren rund 90.000 Studierenden die größte Hochschule im deutschsprachigen Raum. Die 1365 gegründete Uni Wien ist außerdem die älteste Alma Mater im heutigen deutschen Sprachraum. Aber nicht nur das umfangreiche Lernangebot der Hauptuniversität lockt die Studi-Massen jedes Semester aufs Neue in die Bundeshauptstadt. Auch andere Unis wie die Technische Universität, die Wirtschaftsuniversität sowie zahlreiche Fachhochschulen bieten alle Möglichkeiten, nach denen sich andere Städte sehnen. Und auch das Studierendenleben ist hier formvollendet: Viele Pubs und Kaffees in Uni-Nähe sorgen für den Wohlfühlfaktor zwischen den oder während der Lerneinheiten. Ein unglaublich facettenreiches und günstiges Angebot an Sportkursen am Universitätssportinstitut Wien, kurz USI, sorgt dafür, dass ihr beim Auspowern eure Gehirnwindungen etwas entkrampft. Und das üppige Kulturprogramm von Theater und Film bis hin zu schrägen Performances stimuliert nicht nur die Party-Bedürfnisse der Kunstgeschichte- oder TFM-Studierenden. Ein kleiner Tipp von uns: In vielen Theatern und sogar in der Staatsoper gibt’s supergünstige Restplatzkarten für euch.
Krems – klein, aber idyllisch
Nur eine knappe Autostunde von Wien entfernt findet ihr schon die nächste Studierenden-Hochburg. Zwar deutlich kleiner als Wien, ist Krems an der Donau doch ein idyllisches Fleckchen, um sich ganz dem straffen Curriculum zu widmen. Die meisten zieht wahrscheinlich die Donau-Universität hierher. Und auch die Fachhochschule Krems hat bereits einen Ruf über die Bundesland-Grenzen hinaus. Nicht ohne Grund gibt es hier seit 2015 die partei-politisch unabhängige Plattform Students of Krems, die sich dafür einsetzt, die über 13.000 Studierenden der insgesamt fünf Hochschulen miteinander zu vernetzen. Kulturelle Prunkbauten in der Dimension der Wiener Staatsoper sucht ihr hier zwar vergeblich, aber dafür findet ihr hier charmante bürgerliche Häuser mit verzierten Erkern und schöne barocke Bauten wie das Rathaus und die Piaristenkirche. Wenn ihr gerne gemütlich die Donau entlang spaziert, in der überschaubaren Altstadt in der Lernpause an einem Cappuccino nippt und am Abend ein Bierchen sippt, dann seid ihr hier sicher gut aufgehoben. Ein Spezial-Tipp für Kultur-Fetischist*innen: Das Karikaturmuseum Krems kitzelt nicht nur die Lachmuskeln, sondern kurbelt auch die grauen Zellen gehörig an.
Linz – gerne auch einmal länger büffeln dank paradiesischem Campus
Ebenfalls an der schönen blauen Donau gelegen, aber doch etwas größer, zieht auch Linz die Nerds und Quarterbacks gleichermaßen an – oder hierzulande die Streberlein und die gechillten Anhänger*innen der Vier-gewinnt-Philosophie. Wer hier studieren geht, tut das höchstwahrscheinlich an der Johannes Kepler Universität. Ihr idyllisch-grüner Campus inklusive Wäldchen und kleinem Teich machen den Lernstress gegen Ende des Semesters fast vergessen. Besonderes Highlight: Das Teichwerk, ein zweistöckiges auf dem Uni-Teich schwimmendes Lokal. Dort bekommt ihr von Kaffee bis hin zu Cocktails so ziemlich alles, was der Studi-Gaumen begehrt. Habt ihr, unverständlicher Weise, doch einmal genug von diesem hübschen Campus, hat auch das übrige Linz von coolen Lokalen bis zu diversen Veranstaltungen einiges zu bieten. Ganz oben auf der Liste der ausgefallenen Kulturangebote der oberösterreichischen Hauptstadt steht etwa die Hafengalerie Mural Harbor, wo ihr riesige Graffitis von hochkarätigen Sprayern von einem Boot aus besichtigen könnt. Am Ende der Tour dürft ihr euch sogar selbst am Wandbesprühen versuchen. Ihr seid eher Techniker? Dann dürft ihr euch das Ars Electronica Center mit seinen spannenden Ausstellungen rund um Technologie und Zukunft nicht entgehen lassen. Hier gibt’s also abgesehen vom Studieren noch allerhand anderes zu erleben. Nicht dass wir euch vom Lernen abhalten wollen, ahem ahem.
Innsbruck – auffi auf’n Berg
Innsbruck hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zur Hipster-Hauptstadt gemausert. Schuckelige Cafés und Bars reihen sich praktisch aneinander und die pittoreske Altstadt ist eingefasst in ein fast schon unwirklich kitschiges Alpenpanorama. Schön! Achja, und studieren kann man hier natürlich auch. Die Innsbrucker Uni bietet von Architektur bis Zoologie allerhand Studiengänge an. Und wenn ihr zufällig Sport studiert, könnt ihr manche Inhalte auch gleich bei dem einen oder anderen Gipfelsturm in die Tat umsetzen. Natürlich auch für Wochenend-Muskelstrapazierer*innen ein idealer Ausgleich, um den rauchenden Kopf ein wenig auszulüften.
Graz – nachhaltig lernen und nachhaltig leben
Mit ungefähr 52.000 Studierenden ist Graz die zweitgrößte Studi-Stadt des Landes. Viele besuchen die Karl-Franzens-Universität Graz – vom Angebot her in etwa vergleichbar ist mit der Hauptuniversität Wien – oder die Technische Universität. Neben dem Lehrangebot ist vor allem die kulinarische Szene hier verblüffend kultig. Fast an jeder Ecke schießen kuschelige Cafés und Szene-Lokale aus dem Boden. Generell überwiegt in Graz in alter Hipster-Studi-Manier der Retro-Flair: Vintage-Läden und Workshops von Upcycling bis Lindy Hop findet ihr etwa bei Omas Teekanne. Mit den verpackungsfreien Supermärkten Gramm und Dekagramm setzt Graz genauso sehr auf Nachhaltigkeit wie die sehr aktive Dumpster-Szene. Kulinarisch kommen also sogar Stressesser in Graz locker über die Runden. Dank zahlreicher Ermäßigungen für Studierende geht sich in Theatern, Kinos und Museen auch noch ein ausgedehnter Kultursonntag auf jeden Fall aus.
„Student*innen machen jeden Tag Party!“ Das und viele andere Vorteile habt ihr sicher auch schon öfter gehört. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, was zutrifft und was nicht. Was ihr abseits vom Student-Life in Österreich erleben könnt, zeigen euch unsere To Dos.
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