Die schönsten Wanderungen bei Sonnenaufgang im Gesäuse
Aufstehen, der Berg ruft! Spätestens, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Bergspitzen und deine Nase kitzeln, ist klar, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat – vor allem bei diesen traumhaften Wanderungen bei Sonnenaufgang im Nationalpark Gesäuse. Versprochen!
Zugegeben, die Vorteile der Winterzeit sind überschaubar. Aufstehen, wenn’s noch finster ist, und so ganz und gar nichts vom Tag haben? Wir kennen das. Aber eine gute Sache gibt es da doch: Fürs Sonnenaufgang-Bestaunen muss man nicht ganz so früh raus. Und vielleicht ist genau deshalb die kalte Jahreszeit die beste Zeit für Morgenmuffel, um auf dem Berg der aufgehenden Sonne zuzuschauen, Kaffee aus der Thermosflasche zu trinken und zu frühstücken. Die richtigen Snacks im Gepäck sind ja schließlich immer noch das wichtigste Wanderessential.
Aber auch im Sommer zahlt sich’s aus, den Wecker mal ein bisserl früher zu stellen. Du merkst schon: Es gibt einfach keine Ausreden. Also raus aus den Federn und auffi auf’n Berg! Wir haben ein paar Vorschläge für Sonnenaufgangstouren im Gesäuse für dich.
Grabnerstein
Beim östlichsten Gipfel der sogenannten Haller Mauern ist wirklich für jede*n was dabei. Klettersteigfans kommen genauso auf ihre Kosten wie Einsteiger*innen. Der Normalweg führt vom Buchauer Sattel über die Grabneralm hoch auf den Gipfel. Versierte Kletter*innen können dann über den Jungfernsteig absteigen und so eine kleine Rundtour machen. Der reguläre Wanderweg ist aber mindestens genauso beeindruckend. Vor allem im Frühjahr, wenn die Bergwiesen von weißen Alpennarzissen und wilden Orchideen übersät sind. Nicht ohne Grund wird der Grabnerstein auch als Blumenberg bezeichnet und ist deshalb auch bei Fotograf*innen besonders beliebt – und die Tante Gertis dieser Welt freuen sich bestimmt über neue Blumenpics im Familienchat, nicht wahr?
Leobner
Eigentlich kennt man den Leobner eher als Ziel für Ski- und Schneeschuhtouren. Aber das Herz des Gesäuses, wie manche sagen, ist auch in den warmen Jahreszeiten eine Wanderung wert. Von Johnsbach geht es über eine Forststraße hinauf zur Grössinger Alm, bevor es bei einem steilen Anstieg über den sogenannten Sautrog ein bisserl zum Reinbeißen wird. Dann wird der Weg aber wieder gemütlicher, man wandert über Latschen- und Wiesenfelder bis zum letzten Gipfelanstieg. Das klingt jetzt alles anstrengender, als es tatsächlich ist. Die Tour eignet sich auch super für Anfänger*innen oder Kinder, der Weg ist nie ausgesetzt. Wer entspannt dahin wandert, ist in knapp zwei Stunden am Ziel. Und wenn man Glück hat und genau schaut, entdeckt man sogar das ein oder andere Murmeltier bei seiner morgendlichen Snacksuche.
Eisenerzer Reichenstein
Kein Wunder, dass der Gipfel südlich des steirischen Erzbergs eines der beliebtesten Ausflugsziele für Bergbegeisterte ist. Der Aufstieg ist zwar manchmal etwas nebelig, aber ist man erstmal oben angekommen, sieht man an sonnigen Tagen bis zu den Steineralpen nach Slowenien, zum Hochalmspitz in Kärnten und zum Dachstein. Eine Sache solltest du allerdings beachten: Unbedingt Handschuhe einpacken! Bei der Tour kommt man immer wieder zu kurzen Stellen, die mit Seilen oder Leitern gesichert sind – und am frühen Morgen sind die Seile meist noch recht kalt. Aber keine Sorge, es geht nirgends steil hinunter und die Wanderung ist auch für nicht ganz Schwindelfreie bestens geeignet.
Wer die sogenannte „Stiege“ trotzdem lieber auslassen möchte, kann sie auch umgehen. Das dauert etwa 15 Minuten länger. Der Aufstieg lohnt sich für den 360-Grad-Blick jedenfalls allemal. Vom großen Staunen am Gipfelkreuz dauert es dann auch nicht lange bis zum ersten Kaffee. Nach 15 Minuten Abstieg kannst du in die Hütte einkehren und dir ein wohlverdientes Frühstück gönnen. Mahlzeit!
Hochzinödl
Die Wanderung auf das Hochzinödl ist eine wirklich einfache Tour und auch für Kinder und nicht so bergaffine Hunde geeignet. Aber: Sie ist lange. Wer sich also nicht zu den ganz ambitionierten Frühaufsteher*innen zählt, kann am Vorabend schon bis zur Hesshütte wandern und dort übernachten. Achtung: Die Weinauswahl auf der Hütte ist fantastisch, also sag nicht, wir hätten dich nicht gewarnt.
Von dort aus gehst du noch eine gute Stunde auf den Gipfel mit einem der schönsten Sonnenaufgangs-Panoramen überhaupt. Absteigen kannst du dann entweder wieder über die Hesshütte oder über den Wasserfallweg, wenn du mutig und schwindelfrei bist. Das ist ein doch recht ausgesetzter, aber imposanter Klettersteig. Das Gesäuse-Taxi bringt dich dann wieder zurück zum Ausgangspunkt in Johnsbach.
Tamischbachturm
Beim Tamischbachturm ist es ähnlich. Die Tour ist mit drei Stunden ausgehend vom Großreiflinger Tal ziemlich lang für eine Sonnenaufgangstour. Aber auch hier gibt’s von Mai bis Oktober die Möglichkeit, etwa eine Stunde unterhalb des Gipfels, nämlich in der kitschig schönen Ennstalerhütte, zu übernachten. Beim frühmorgendlichen Aufstieg am nächsten Tag kann es gut sein, dass dich ein paar Gämse nach oben begleiten. Und dann erst noch der Rundblick oben beim Gipfelkreuz. Wir sagen ja nicht umsonst: kitschig schön!
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Ennstalerhütte | Gstatterboden 28, 8913 Admont
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Mai – Oktober
Almkogel
Jaja, erfahrene Wander*innen werden jetzt bekritteln, dass der Almkogel genau genommen nicht mehr zum Gesäuse gehört. Das stimmt schon, der Gipfel ist nicht im Herzen des Nationalparks, sondern eher in seinen Ausläufern in Richtung Oberösterreich. Aber die Tour ist halt auch zu schön, um sie nicht auch noch zu erwähnen. Oder besser gesagt: die Touren. Auf den Almkogel führen viele unterschiedliche Wege – einer schöner als der andere.
Für die Sonnenaufgangstour eignet sich wohl die kürzeste Variante ausgehend vom Parkplatz Bamacher am besten. Spätestens beim Abstieg führen dann aber ohnehin alle Wege zum selben Ziel. Nach einer guten halben Stunde Abstieg bist du bei der Ennser Hütte und damit auch bei Frühstück und Kaffe mit herrlichem Ausblick. Gibt’s was Feineres?
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Ennser Hütte | Oberplaißa 13, 4463 Großraming
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März – Dezember
Das Gesäuse eignet sich übrigens nicht nur zum Sonnenaufgangschauen, sondern ist unserer Meinung nach auch einer der besten Orte zum Sternderlschauen in Österreich. Wir stellen euch außerdem noch weitere beeindruckende Nationalparks im ganzen Land vor.