Die skurrilsten Google-Bewertungen über Sehenswürdigkeiten in Österreich
In Österreich sprießen die Sehenswürdigkeiten aus dem Boden wie Eierschwammerl im Juli. Majestätische Kirchen, malerische Ortskerne, geschichtsträchtige Gebäude, unvergleichliche Landschaften – das alles lockt Jahr für Jahr zahlreiche Touris aus dem In- und Ausland an. Ob ihnen immer gefällt, was sie sehen? Spoiler: Nein!
Es war nicht immer einfach, aber wir haben uns durch die Google-Bewertungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Österreich gekämpft und die skurrilsten für euch zusammengesucht. Macht euch bereit für Google-Bewertungen voller Frust, Humor, Ekel und Verwunderung – made in Österreich.
Stephansdom: 4,7 Sterne, 82.543 Bewertungen
Um euch zu beweisen, wie ernst wir es meinen, starten wir gleich mit der Sehenswürdigkeit aller Sehenswürdigkeiten – dem Wiener Stephansdom. Er besticht durch sein pompöses Schiff, das markante Muster am Dach, die schönen Türme, von denen aus man sogar eine der schönsten Aussichten auf die Stadt genießen kann. Nicht alle finden das allerdings so gut. Wen auch immer es die 343 Stufen runter geworfen hat, wir hoffen, es geht dir mittlerweile wieder gut.
Anderen wiederum kann der Turm wieder gar nicht hoch genug sein, man weiß kaum, auf wessen Seite man sich schlagen soll bei so viel Diskrepanz. Wieder anderen fehlt die Internet-Verbindung, wenn sie vom Turm aus ihre Insta-Storys posten wollen und den besonders Empfindlichen steht der Stephansdom allgemein im Weg, wenn sie sich morgens in die Arbeit aufmachen.
Goldenes Dachl: 4,4 Sterne, 13.845 Bewertungen
Auch Innsbruck kann mit einem schönen Dach begeistern. Das Goldene Dachl thront über der Altstadt und wird tagtäglich von massenhaft Augenpaaren bestaunt. Manchen ist das jedoch nicht genug. Ihnen reicht es nicht, ein Dach nur von außen zu sehen, die Neugierde verlangt nach mehr – nämlich der Innenseite des Daches. Und weil man ja nicht wissen kann, wie es im Inneren aussieht, gibt’s einfach mal einen Stern. Aus Prinzip.
Andere wiederum sind zwar beeindruckt vom vielen Bling-Bling, honorieren das allerdings nicht und hängen dann noch eine herzergreifende Lebensgeschichte dran. Und ganz besonders gutmütige Mitmenschen sehen Potenzial zum Verbessern der Welt – falls ihr also mal eine Petition zum Abriss des Goldenen Dachls sehen solltet, ihr wisst, von wem sie kommt.
Großglockner: 4,8 Sterne, 2.583 Bewertungen
Den Großglockner zeichnen zwei Sachen im Besonderen aus. Er ist hoch und er beherbergt den größten Gletscher Österreichs, ist demnach also auch einer der kältesten Orte im Land – das muss so sein. Nicht allen muss das aber gefallen. Das wird klar, wenn man einen Blick auf die Google-Bewertungen in Österreich wirft. Obwohl charakteristisch für Berge wie den Großglockner, ist er nicht wenigen zu hoch, zu kalt, zu windig, zu sehr Berg. Spannend wäre es, an wen diese Bewertungen inklusive der Tipp, er könnte etwas niedriger liegen, gerichtet sind. Wer soll sich laut diesen Menschen darum kümmern? Wir haben keine Ahnung, aber definitiv unseren Spaß an diesen Bewertungen.
Besonders angetan sind wir ja immer, wenn wir Bewertungen von Menschen lesen, die noch nie bei den besagten Sehenswürdigkeiten waren, aber trotzdem ihren Senf abgeben mussten, ganz ganz unbedingt. Auch dem Großglockner bleibt das nicht erspart, aber immerhin vier Sterne war es dem Nicht-Besuch wert.
Mozarts Geburtshaus Salzburg: 4,2 Sterne, 16.998 Bewertungen
Ebenfalls davon betroffen ist das Geburtshaus Mozarts. Ihr wisst schon, jenes Haus in der Salzburger Getreidegasse, vor dem zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Traube Menschen steht, ein Foto macht und danach weiter geht. Manchen von diesen Menschen war dieser Kurzbesuch Grund genug, eine Bewertung auf Google zu hinterlassen, der erste Eindruck ist ja auch der wichtigste, ganz klar.
Hallstätter See: 4,8 Sterne, 1.115 Bewertungen
Google-Bewertungen in Österreich sind vor allem überall dort besonders spannend, wo es Seen gibt. So auch in Hallstatt. Da es auf Google keine Bewertungen für ganze Ortschaften und Städte gibt (Linz schnauft gerade durch), beziehen sich viele der vergebenen Sterne beim Hallstätter See auf die Ortschaft Hallstatt selbst. Nicht nur, dass es hier vor Rassismus nur so wimmelt, nein, es herrscht auch große Verwunderung darüber, dass man von Grundstücken von Privatpersonen vertrieben wird, wenn man doch nur 1 cutes Selfie machen wollte. Es ist schwer, dieses Leben als #traveladdict.
Aber natürlich steht vorrangig der See selbst im Fokus der Bewertungen. Österreich ist vielerorts bekannt für seine Trinkwasserqualität, das ist unumstritten. Aus einem See zu trinken, können wir trotzdem nur bedingt empfehlen. Macht man es doch, gibt es einen Stern. Gnadenlos, diese Touris.
Neusiedler See: 4,6 Sterne, 813 Bewertungen
Noch schlechter ergeht es dem Neusiedler See. Ihm wird nämlich gleich noch eine Verschwörungstheorie an den Hals gehängt, die wir gar nicht einmal so unspannend finden. Denn ein*e anonyme User*in stellt gar die Existenz des gesamten Sees in Frage. Es bedarf Mut, so etwas in die Welt hinaus zu senden, aber wir sind uns sicher, es findet sich auf Telegram irgendeine Gruppe, die auf diesen Zug aufspringt.
Die, die aber wirklich dort waren – oder zumindest glauben, dort gewesen zu sein, wir sind uns jetzt auch nicht mehr ganz so sicher – verbringen einen absolut „traumhaften Tag“. Dafür gibt es allerdings trotzdem nur drei Sterne, es ist ja immer noch der Neusiedler See, von dem wir hier reden. Und wer dann auch noch etwas Hintergrundwissen möchte, bekommt dieses bei den Google-Bewertungen in Österreich ebenfalls. Lieben wir!
Ars Electronica Center Linz: 4,5 Sterne, 4.140 Bewertungen
Linz ist ein hartes Pflaster. Dass ein „Museum der Zukunft“ mit vielen Schwerpunkten auf die Unterhaltung von Kindern allerdings ein gar so arger Platz ist, damit haben wir nicht gerechnet. Wer im Museum chillt, wird prompt entführt, das sind durchaus harte Maßnahmen, die wir keinesfalls unterstützen.
Vielleicht aber war es die Verfasserin der folgenden Bewertung. Wer so einen Hass auf die „undisziplinierten Eltern vollkommen überdrehter Kinder“ hegt, dem ist wohl so einiges zuzutrauen. Nur so eine Vermutung.
Grazer Uhrturm: 4,8 Sterne, 4.814 Bewertungen
Das Problem unangenehm auffallender Jugendlicher und Kinder gibt es aber nicht nur in Linz. Auch Graz kämpft damit, vor allem mit denen, die immer noch Pokémon Go spielen. Sie werden kurzerhand von Omas im Bademantel vertrieben, wahrscheinlich ist das die neue Strategie der Grazer Ordnungswache.
Der Grazer Uhrturm ist generell ein recht eigenwilliger Platz. Für penible Zeitgenoss*innen ist das Zifferblatt nicht zentral genug, für Gewohnheitstiere die Auswahl der Zeiger zu verwirrend und dann passt nicht einmal das Wetter. Eine absolute Enttäuschung, da ist definitiv noch Luft nach oben.
Weil in den Bewertung nichts und niemand verschont wird, haben wir noch weitere skurrile Exemplare für euch – nämlich Google-Bewertungen in Wien, über Spielplätze, Polizeistationen und Billa-Filialen. Und damit euch keine Fauxpas bei den Sehenswürdigkeiten in Österreich passieren, klickt euch doch am besten durch unsere Liste der Geheimtipps für Unternehmungen im ganzen Land – damit nie wieder schlechte Google-Bewertungen geschrieben werden müssen.