Die skurrilsten Google-Bewertungen über Sehenswürdigkeiten in Österreich – Teil 2
In Österreich gibt es Jahr für Jahr Millionen an Nächtigungen, natürlich von Tourist*innen aus dem Ausland, aber auch der Inlandstourismus boomt nicht erst seit Corona. Wer auf Urlaub fährt, informiert sich meistens zuvor, welche Sehenswürdigkeiten man sich am Reiseziel ansehen kann. Besonderen Wert legen dabei viele auf die Bewertungen dieser Sehenswürdigkeiten. Was es da zu lesen gibt, macht aber nicht immer Lust auf Urlaub.
Wir geben es zu, nach unserem ersten Teil der skurrilsten Google-Bewertungen über Sehenswürdigkeiten in Österreich sind wir ein wenig süchtig geworden. Von einer Bewertung zur anderen, über diese Sehenswürdigkeit und jene. Weil uns dann doch noch einige Schätze untergekommen sind, wollen wir sie euch keinesfalls vorenthalten.
Schloss Schönbrunn: 4,7 Sterne, 105.491 Bewertungen
Das Schloss Schönbrunn gilt als eines der pompösesten Gebäude in Österreich. Mit dem Tierpark, dem Schlossgarten und der Gloriette ist es ein absoluter Magnet für Besucher*innen aus aller Welt. Abzug bei den Google-Bewertungen gibt es allerdings vehement, was die Fortbewegung auf dem Gelände betrifft. Wofür andere wahrscheinlich dankend fünf Sterne geben würden, gibt es von dieser Person einen einzigen strengen Punkt, weil er oder sie nicht mit dem E-Scooter herumcruisen kann. Schade aber auch.
Das Schloss Schönbrunn ist außerdem Schauplatz verschiedener Märkte, wie zum Beispiel im Winter. Der Adventmarkt gehört zu den schönsten in Wien, aber kulinarisch gesehen gibt es Kritik. Weil wenn die keine Bratwürstel hab’n, dann geh’ ma wieder ham!
Keine Bratwürstel, dafür aber “Unfassbares” entdeckt, hat die Person, die die folgende Bewertung geschrieben hat. Was dieses Unfassbare ist, wird nicht verraten, aber es darf ja auch mal ein wenig spannend bleiben, oder?
Lindwurmbrunnen: 4,6 Sterne, 2.965 Bewertungen
Der Lindwurm ist ein Fabelwesen, das in Österreich Tradition hat. Immerhin ziert das Drachengetier auch so einige Ortswappen, wie zum Beispiel die von Liezen und Bad Goisern. Das bekannteste Exemplar steht aber in Form eines Brunnens in Klagenfurt, mitten am Neuen Platz thront das Wahrzeichen der Stadt. Über die handwerkliche Qualität wird in den Google-Bewertungen nicht diskutiert, es ist eher die Größe, die einige irritiert. Den einen ist der Lindwurm zu groß, für die anderen ist es eher ein Würmchen. Na, was jetzt?
Dass der Lindwurm aber auch therapeutische Wirkung hat, zeigt die folgende Bewertung. Denn offensichtlich kann er sogar Kindheitstraumata aufarbeiten.
Kunsthaus Graz: 4,3 Sterne, 3.592 Bewertungen
2003 war Graz Kulturhauptstadt Europas und ein Gebäude erinnert immer noch an dieses Jahr. Das Kunsthaus Graz, liebevoll auch Friendly Alien genannt, ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Den einen gefällt, was sie sehen, bei den anderen fangen wahllos Körperteile zu zucken an.
Der Montag hat als Tag selbst schon nur einen Stern verdient, darüber sind wir uns hoffentlich einig. Wenn dann auch noch das Kunsthaus geschlossen hat, ist das wohl der Tropfen, der das Fass absolut zum Überlaufen bringt.
Wachau: 4,7 Sterne, 362 Bewertungen
Die Wachau ist Weltkulturerbe und wer einmal dort war, wird wahrscheinlich sagen: zu Recht. Man soll aber natürlich auch immer unvoreingenommen bleiben, das lehren uns die Google-Bewertungen in Österreich. Und wer eben noch nicht dort war, kann logischerweise auch mal vorerst nur zwei Sterne vergeben, eh klar.
Oder aber, man gibt trotzdem fünf Sterne, weil wenn wir uns ehrlich sind, es reichen sogar Fotos um zu sehen, dass die Wachau landschaftlich ein absoluter Hingucker ist. Und wenn jemand versucht, für uns zu sprechen und zu behaupten, niemand wolle da hin, dann können wir euch versichern – nicht mit uns! Wir wollen immer in die Wachau.
Leuchtturm Podersdorf: 4,7 Sterne, 2.738 Bewertungen
Was es bei einem Leuchtturm alles zu bewerten gibt, hätten wir vor unserer Recherche nicht zu träumen gewagt. Immerhin ist es ja nur…
Aber die Google-Bewertungen haben uns eines besseren belehrt. Nicht nur, dass in Teil 1 unseres Artikels überhaupt die Existenz des Neusiedler Sees in Frage gestellt wurde, jetzt wird dem berühmten Fotomotiv – dem Leuchtturm in Podersdorf – auch noch sein Dasein als Leuchtturm abgeschrieben. Und das alles nur, weil er nicht blinkt. Frechheit!
Dabei ist der Leuchtturm doch eigentlich nicht nur optisch ein absoluter Hingucker, auch so manche Hobbys lassen sich hier hervorragend verfolgen.
Mirabellgarten: 4,6 Sterne, 5.232 Bewertungen
Dem Mirabellgarten in Salzburg ergeht es wie dem Podersdorfer Leuchtturm, er ist…
Aber immerhin gibt es dafür drei Sterne. Jetzt aber mal ernsthaft – sehr kreativ sind die Google-Bewertungen in Österreich wirklich nicht. Da springt ein bisschen Kreativität sofort ins Auge. Zum Beispiel, wenn über die Praktiken des eigenen Haustiers berichtet wird. Oder aber über den Sinn und Zweck, den Parks eigentlich haben sollten. Denn der Mirabellgarten dient ja meist nur als schnelles Fotomotiv, ein, zwei Selfies, ein neues WhatsApp-Profilbild von ein paar Blumen für die Mama und das war’s dann auch schon wieder mit dem Besuch. Nein – so ein Park ist noch so viel mehr.
5fingers: 4,8 Sterne, 2.832 Bewertungen
Skurril wird es vor allem dann, wenn man einen Blick auf die Google-Bewertungen in den Bergen in Österreich wirft. So zum Beispiel am Krippenstein in Oberösterreich, wo die Aussichtsplattform 5fingers für ein hervorragendes Panorama sorgt. Die Höhenluft tut allerdings nicht allen gut, wir merken vor allem einen sehr ausgeprägten Drang dazu, lustig zu sein. Es gelingt nicht wirklich oft.
Den einen sind fünf Finger zu wenig, den anderen ist es zu viel Nervenkitzel. Hauptsache beschweren. Und obwohl es manche “spektakulär” finden, dass da fünf Fingerchen über den Alpen schweben, meinen sie, die Alpen hätten das gar nicht notwendig. Na gut, wenn sie meinen. Wir finden trotzdem, dass es eine der coolsten Aussichtsplattformen in Österreich ist.
Bodensee: 4,7 Sterne, 4.027 Bewertungen
Apropos lustig sein – da kann auch der Bodensee ein Lied davon singen. Unzählige Bewertungen bemängeln nämlich, dass man beim See im Grenzgebiet zu Deutschland und der Schweiz den Boden gar nicht wirklich se(e)hn kann. Es ist aber auch wirklich eine Frechheit. Als nächstes gibt es am Mondsee gar keinen Mond. Oder am Wolfgangsee keinen Wolfgang.
Ganz wichtig ist auch der Hinweis, dass der eben viel diskutierte Boden immer nass ist. Wir empfehlen Schilder, auf denen “Achtung Rutschgefahr” steht. Vor allem für die alten Omas.
Unglaublich, was das Internet so alles hergibt. Wir haben da noch viel mehr für euch im Angebot – zum Beispiel Google-Bewertungen in Wien, die schräger nicht sein könnten. Oder aber die schlimmsten Anmachen, mit denen wir auf Tinder konfrontiert wurden. Wir wünschen viel Durchhaltevermögen.