Diese leiwanden Wörter sollten wir viel öfter verwenden
Von „eh“ bis „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajüte“ – die deutsche Sprache ist eine wahre Wundertüte an Wortkombinationen und treffenden Bezeichnungen. Deshalb haben wir uns angesehen, welche Wörter wir unbedingt wieder öfter in unseren Sprachalltag integrieren wollen. Weil leiwand.
„Words are very unneccessary. They can only do harm“, singen Depeche Mode, während sie die Silence enjoyen (der Song heißt Enjoy the Silence, für alle musikgeschichtlichen Nackerpatzerln). Und weil wir schon dabei sind: Willy Nachdenklich, das Nasenbrillen-Gesicht hinter der Facebook-Seite Nachdenkliche Sprüche mit Bilder und damit die Person, der wir die Vong-Sprache zu verdanken haben, sieht das sicher anders. Immerhin sind Wörter s1 tägliches Stück Toastbrot vong Verdienst her. Okay, okay, genug ge-vongt. Denn Wörter sind natürlich auch abseits ihrer Verballhornung unsere Freunde. Deshalb haben wir in unserem Sprachfundus gekramt und ein paar Verbalschmankerln zutage gefördert, die wir unbedingt wieder öfter in den Mund nehmen sollten.
Schabernack
„Am liebsten macht er Schabernack“ – der Pumuckl, Held unserer Kindheit. Wahrscheinlich sagen wir das Wort deshalb so gerne. Weil es uns zurückversetzt. Weil Schabernack nichts Schlimmes ist, sondern für „schlimm sein ohne richtige Konsequenzen“ steht. Manchmal kommt eben der Kobold in uns durch. Und treibt Schabernack. Wir können gar nicht mehr aufhören.
Mischkulanz
Von allem ein bisserl was und am besten alles durcheinand’: das beschreibt sie wohl am besten, die Mischkulanz. Und damit steht sie mit ihrem leicht missmutigen Wiener „G’fries“ auch für ein buntes Allerlei. Finden wir schön.
Schmähstad
Weniger schön ist es allerdings, wenn jemand so gar nicht auf unsere Schmähs einsteigt. Schmäh allein ist schon ein unglaublich leiwandes Wort. Aber noch viel leiwander finden wir sein grantiges Geschwisterchen: schmähstad. Kein Wort sonst drückt mit ein paar Buchstaben so viel Desinteresse, Laschheit und Unlust auf einmal aus. Jeder und jede von uns ist manchmal halt ein bisserl schmähstad – ist ja keine Schand’.
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Schmutzfink
Ein Schmutzfink zu sein hingegen schon ein wenig. Egal ob mit Essensresten angepatzt oder beim Wohnung-Streichen kopfüber in den Farbkübel gekracht – wer sich bekleckert, ist nun mal ein kleiner Schmutzfink. Eh süß.
Scharlatan
Vor Scharlatanen sollten wir uns hingegen fernhalten. Sie führen uns hinters Licht, täuschen uns und ziehen uns ab. Unseren ganzen Grant auf sie können wir wenigstens optimal in Worte fassen. In eines um genauer zu sein, das mit dem rollenden R in der Mitte den ganzen Grant in sich versammelt.
Tunichtgut
Auch einen Tunichtgut will man nicht unbedingt in der Nähe haben. Der Vorteil dieser Bezeichnung: Sie trägt das Handeln schon im Wort selbst. Da bleiben keine Fragen offen: Ein Tunichtgut tut nichts Gutes. Basta.
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Quacksalber
Bei Quacksalbern sind wir uns hingegen nicht ganz so sicher. Die haben wenigstens den Anspruch, uns von Krankheiten zu heilen oder im übertragenen Sinn zu helfen. Die Mittelchen, zu denen sie dabei greifen, sind allerdings mehr als obskur. Ideal also als Bezeichnung für hoffnungslose Dampfplauderer.
Luftikus
Nein, wir reden nicht vom Kettenflieger im Wiener Prater. Wobei dort auch einige Luftikusse herumrennen. Oder etwa Luftiküsse? Jedenfalls gefällt uns das Wort Luftikus ziemlich gut, um einen Halodri einen Halodri zu nennen, ohne ihn einen Halodri zu nennen. You know?
Krimskrams
Was ist eigentlich Krimskrams? Genau das ist die Frage! Krimskrams ist alles und nichts und muss auch gar nichts Großartiges sein. Es sind eben unsere sieben Sachen, die meistens wild in der Gegend rumliegen. Krimskrams eben.
Weltschmerz
Wir sind bei einem typisch deutschsprachigen Wort angekommen, das in nur ein paar Buchstaben komplexe Emotionen auf den Punkt bringt und um das uns viele Anderssprachige beneiden: Weltschmerz. Hach. So viel Drama und Melancholie in nur einem Wort. Viele Sprachen haben es eins zu eins übernommen, weil die Mischung aus Trauer, Melancholie und „I mog net“ wohl kein anderes besser auf den Punkt bringt.
spitzbübisch
Wir wollten jetzt allerdings nicht die Stimmung drücken, sagen wir und lächeln spitzbübisch. Ja, spitzbübisch. Gibt es eine bessere Art zu lächeln?
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