Diese Wintersportarten kannst du in Österreich bei Nacht machen
Die Sonne legt sich langsam zur Ruhe, wirft noch ihre letzten Strahlen orangefarben in die Ferne und schon dämmert es uns: Der Pistenspaß ist vorbei. Ab zum Après-Ski? Von wegen! Dank Fluchtlichtpisten, beleuchteten Rodelstrecken und anderen Hotspots blüht der Wintersport bei Nacht erst so richtig auf.
In Grease schwingen sie ihre Petticoat-Röcke, polieren ihre Haartollen und schwärmen dabei über die wunderbaren Sommernächte, uh ah oh those summer nights! In Österreich montieren wir am Freitag in der Nacht einstweilen die Ski auf unser Auto, schwingen unsere gigaschlanken Wadln atemlos durch die Dorfdisco und haben es dabei Hulapalustig. Aber natürlich kann man in den kalten Winternächten in Österreich auch deutlich Sinnvolleres machen als beim Après-Ski den guten Geschmack mit Skischuhen zu treten. Denn nicht nur die Sommernächte sollte man sich gehörig um die Ohren schlagen. Denn es gibt einige Wintersportarten, die man in Österreich auch nachts ausüben kann. Well-a, well-a, well-a tell me more.
Nachtskifahren
Der Klassiker! Tagsüber im Winter schon das Thema numero uno für viele Österreicher*innen, ist das Skifahren bei Nacht ein echtes Highlight. Wortwörtlich. Denn die Pisten sind meistens in grelles Flutlicht getaucht, das Outdoor-Äquivalent zur sterilen Leuchtstoffröhre, aber um die Kurven richtig zu kratzen und nicht blind dahin zu schlittern, braucht es eben gute Ausleuchtung. Nachtskipisten gibt es im ganzen Land von Schladming bis nach Zell am See, vom Hochkar bis zur Hochwurzen. Im Skigebiet Nassfeld befindet sich etwa eine der längsten Nachtskipisten der Alpen. Noch mehr? Dazu braucht ihr nicht erst rhythmisch im Takt schnipsen und „tell me more“ grölen. Wir zeigen euch ganz freiwillig unsere bevorzugten Hänge für Nachteulen auf Brettln.
Nachtrodeln
Was im Stehen schon Spaß macht, ist im Sitzen sicher auch eine Gaudi. Oder spricht da vielleicht der Couch-Potato in uns? Ob’s stimmt oder nicht, davon könnt ihr euch in Österreich bergauf, bergab ausgiebig überzeugen. Wo denn sonst, wenn nicht in dem Land, das sich stolz mit der längsten beleuchteten Rodelbahnen der Welt brüsten darf? Ja, richtig gelesen, am Wildkogel in den Kitzbüheler Alpen windet sich die Strecke für Sitzflitzer stolze 14 Kilometer bergab. Aber das ist natürlich längst nicht der einzige wilde Pistenritt, den Österreich zu bieten hat.
Eislaufen bei Nacht
Die Kufen bleiben dran, aber aufstehen sollten wir jetzt besser wieder. Denn jetzt geht’s ab aufs Eis! Österreich hat viele wunderbare Naturseen, die sich im Winter herrlich zum gemeinsamen Schlittern eignen. Doch wenn die Sonne untergeht und die schwarze Luft sich über die Eisfläche streckt, ist das sorglose Dahingleiten noch um einiges idyllischer. Ohne Licht könnte das allerdings sehr schnell zur gefährlichen Rutschpartie ausarten. Deshalb versucht es doch lieber am Badesee Brand in Vorarlberg, der im Winter zum kostenlosen Natureislaufplatz wird. In Wien könnt ihr am Eislaufverein sogar bis 20 eure Runden über das Eisparkett drehen. Ebenfalls ist es nachts auf dem Wiener Eistraum vor dem Rathaus besonders idyllisch, wenn ihr Hand in Hand über die Wege fegt, die sich durch die beleuchteten Bäume winden.
Schneeschuhwandern mit Fackeln
Jetzt aber mal runter von den Kufen! Stattdessen schnallen wir uns lieber Schneeschuhe an und stapfen durch über die dicke Schneedicke, statt bei dem kläglichen Versuch, die Schwan-Figur auf einem zittrigen Bein zu vollführen, in die Bande des Eislaufplatzes zu krachen. Bei Nacht, angeleuchtet vom Mondschein, schimmert die schneebedeckte Landschaft manchmal fast schon surreal, anmutiger als jedes Neon-Shirt beim Schwarzlicht-Rave. Aber wir schweifen ab. Jedenfalls könnt ihr in Österreich natürlich jederzeit und überall bei Nacht durch den Schnee streifen. Besonders stimmungsvoll sind aber sicherlich die geführten Fackelwanderungen in Lech Zürs. Im steirischen Mürztal in Krieglach braucht man etwa keine Fackeln, sondern bloß den Vollmond. Sollte das Wetter sein Strahlen allerdings verdecken, greift man doch sicherheitshalber auf Stirnlampen und Fackeln zurück.
Langlaufen bei Flutlicht
Jetzt werden die Untersätze wieder etwas länger und schmaler. Und statt zu wandern setzen wir aufs Laufen, aufs Langlaufen! Die Loipen, die sich in Österreich über Berg und Tal winden, sind natürlich vielfältig und in so gut wie jedem Skigebiet zu finden. Auch da gibt es aber natürlich beleuchtete Alternativen für nächtliche Ausfahrten – oder Ausläufe? Jedenfalls findet ihr etwa in der Langlauf-Hochburg Saalfelden Leogang eine erstklassige Flutlichtloipen mit 1,7 Kilometern Länge. Sie ist täglich bis 22 Uhr beleuchtet. Im Salzburger Saalachtal könnt ihr unter dem funkelnden Sternenzelt dahin rutschen oder in Maria Alm in der Region Hochkönig den herrlichen Ausblick auf die dunklen Bergspitzen um euch herum genießen. In Ramsau am Dachstein ist die Nachtloipe im WM-Langlaufstadion täglich von 17 bis 21 Uhr beleuchtet.
Im Pferdeschlitten durch die Nacht
Genug gesportelt – schon setzen wir uns wieder hin, kuscheln uns in eine warme Decke und lassen uns von eifrigen Huftieren durch den Schnee ziehen. Das haben wir uns nach so viel Nachtsport ja auch redlich verdient. Pferdeschlittenfahrten durch die märchenhaft verschneite Winterlandschaft sind aber ebenfalls nicht nur tagsüber romantischer als jede herzförmige Pralinenschachtel. Besonders nachdem sich die Sonne schlafen gelegt hat, kann es sein, dass im zuckelnden Schlitten die Funken sprühen. Die kommen dann wahrscheinlich von den Fackeln an der Seite des Schlittens. Im wunderschön winterlichen Filzmoos könnt ihr abends, eingerahmt vom Feuerschein, in das stille Gebiet der Hochalmen gondeln. Und auch im Pitztal in St. Leonhard könnt ihr euch von Pferden durch das Dunkel ziehen lassen, begleitet von Sekt, Glühwein oder Tee.
Ihr wollt auch tagsüber über die Pisten huschen? Wir haben da ein paar coole Alternativen zu Ski und Snowboard. Was ihr in Österreich sonst noch so erleben könnt, verraten euch unsere To Dos.