Einfache Faschingskostüme für Partylöwen und Verkleidungsmuffel
Zu Fasching kommt man ja oft nur dann ums Verkleiden herum, wenn man sich am Faschingsdienstag im eigenen Wandschrank versteckt. Ein bisschen halblustiger Spaß muss eben ab und zu mal sein. Deshalb haben wir ein paar Kostümideen gesammelt, die euch zumindest davor bewahren, am nächsten Gschnas als unverkleidete Person ausgebuht zu werden.
Am 11. 11. um 11.11 Uhr hat das wilde Narrentreiben begonnen, mit Aschermittwoch endet es auch schon wieder. Deshalb steht vielen von euch sicher noch das eine oder andere Faschingsgschnas oder – etwas moderner formuliert – eine Faschingsparty bevor, ehe der Verkleidungswahnsinn im Faschingsdienstag gipfelt. Spätestens da wird jedes Jahr aufs Neue erwartet, sich in groteske Schale zu werfen und sich dem Lei-Lei-Kult zumindest halbherzig hinzugeben. Bei euch ruft der obligatorische Verkleidungsendspurt eher Ideennotstand und Unwilligkeit hervor? Wir haben hier ein paar einfache Faschingskostüme mit mehr oder weniger aktuellem Bezug für euch, die die Last-Minute-Clownsperücke oder Nasenbartbrille in den Schatten stellen.
Frauenpower
Wer sagt, dass Verkleidungen immer bloß närrisch-plump sein müssen? Man könnte ja auch mal ein bisschen Pepp reinbringen, indem man auf die wirklich wichtigen Themen anspielt. Warum also gerade in „me too“-Zeiten nicht einmal eine wirklich starke Frauenfigur abseits vom Wonder-Woman-Klischee in Szene setzen? Die Suffragetten etwa, die Anfang des 20. Jahrhunderts für das Wahlrecht der Frauen eintraten, bieten sich an: ein langer Rock, Schnürstiefeletten, ein hochgeschlossenes weißes Hemd und eventuell ein schicker Hut im Vintage-Stil. Damit man euch nicht mit Mary Poppins verwechselt, wäre die typische Suffragetten-Scherpe mit der Aufschrift „Votes for Women“ ideal:
Frauenpower light
Wenn euch das schon zu politisch oder einfach zu viel Aufwand ist, könnt ihr es mit einer persönlichen Frida-Kahlo-Version subtiler angehen. Dafür braucht ihr nur die Augenbrauen zu einem fast durchgehenden Balken pinseln, einen leichten Schatten über die rot bemalten Lippen kritzeln und die Haare mit Flechtfrisur und Haarband zurückstecken. Dann nur noch ein buntes Outfit und tada – Statement made!
Wiener Bürgermeister-Legende
Die Politiklandschaft hält auch für Männer die eine oder andere Kostüminspiration bereit. Nein, wir sprechen hier nicht bloß vom faden Slim-Fit-Anzug, der so ziemlich auf jeden Politiker passen würde. Wir sprechen von einer politischen Ikone, die sich noch vor gar nicht so langer Zeit aus dem Amt verziehen hat: Michael Häupl. Im schlichten schwarzen Anzug, weißen Hemd, mit roter Krawatte sowie weiß-blonder Perücke und Klebe-Schnauzer zollt ihr dem Kult um den scheidenden „Burgamasta“ einen gehörigen Tribut. Was natürlich nie fehlen darf: Der passende Spritzwein und ein breiter, schelmischer Grinser! Passt also optimal zu jeder Party.
Lord Buckethead
Stattdessen könnte man sich aber auch mit einem markanteren Politiker-Kostüm hervortun: Er versprüht Skandale, seine Agenda ist düster, seinen politischen Aufstieg halten viele für einen Scherz. Es handelt sich natürlich um keinen Geringeren als Lord Buckethead, der einst nicht nur die britische Politiklandschaft ordentlich aufgemischt hat. Die mysteriöse Kunstfigur steht für die britische Satirepartei „The Gremloids“ und ist 2017 bei den Unterhauswahlen unter anderem gegen Theresa May angetreten. Immerhin kam er auf stolze 259 Stimmen. Sein Kostüm ging indes viral: schwarze Lederkluft, schwarzer Umhang und ein zylindrischer, hoher Kübel über dem Kopf. Viele werden euch darin wahrscheinlich für Darth Vaders eigenartigen Cousin halten, aber immerhin sind solche Verkleidungen stets der optimale Gesprächsaufhänger: „Darth Vader?“ „Nein, Lord Buckethead!“ „Hä? Wer?“ – Und schon seid ihr im Spiel!
Der letzte Jedi
Jetzt rümpfen sicher die einen oder anderen die Nase – nicht schon wieder Politik! Für alle, die am nächsten Faschingsgschnas mit ihrem Kostüm keine hitzigen Polit-Debatten vom Zaun brechen wollen, gibt es genug Alternativen. Zum Beispiel Star Wars. Natürlich ist der 500. Darth Vader auf der Party auf den ersten Blick genauso kreativ wie die Faschingskrapfen auf dem Heurigentisch. Aber einerseits kommen Klassiker ja nie ganz aus der Mode. Und andererseits hat der eine oder andere Kostümladen dank des Star Wars Revivals der letzten Jahre sicher einiges dazu im Angebot, wie zum Beispiel der Online-Verkleidungsshop fundelia.at.
Kostüm mit Belag
Was Star Wars in der Filmbranche ist, ist die Pizza beim Essen: Überall erhältlich, schmeckt fast jedem und über bestimmte Varianten scheiden sich vehement die Geister. So könnt ihr eurer Liebe zum italienischen Fast-Food-Star endlich den Ausdruck verleihen, den sie verdient: Zuerst schneidet ihr zwei gleich große spitze Dreiecke aus Karton aus, so groß, dass sie ungefähr euren Oberkörper und eure Beine bis zum Knie bedecken. Dann verziert ihr die Flächen mit gelbem Krepp-Papier oder malt sie einfach gelb an. Ein bisschen etwas vom braunen Karton könnt ihr für den knusprigen Pizzarand aussparen. Beim Belegen sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt: Die einen stehen auf Papp-Champignons, die anderen vielleicht auf Papier-Salamistreifen. Damit das ganze tragbar wird, heftet ihr am besten ein reißfestes Band an je eine Seite der Kartons. Wenn ihr euch das Teil lässig über die Schulter hängt und darunter noch ein gelbes Outfit tragt, sieht das schon ziemlich appetitlich aus. Das Ganze eignet sich übrigens auch optimal als Partnerkostüm. Der dazugehörige Pizzabote hat deutlich weniger Aufwand und muss bloß eine leere Pizzaschachtel auftreiben. Wer etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann es ja mit dieser Kostüm-Variante versuchen:
Einfach unverbesserlich
Wer Gelb sagt, muss zwangsweise irgendwann auch Minions sagen. Die kleinen Kerle haben sich in den letzten Jahren zu animierten Kultfiguren hochgeblödelt. Und wer blödeln sagt, muss wiederum auch irgendwann Faschingsgschnas sagen – und schon schließt sich der Kreis. Kostüm-Streber könnten sich dafür natürlich komplett gelb an-bodypainten, das ist aber aufgrund von möglichen Berührungen auf der Tanzfläche oder empfindlichen Sitzgelegenheiten eher weniger zu empfehlen. Ein gelbes Shirt, eine blaue Latzhose und eine gelbe Mütze sind da schon genug des Skurrilen. Was ein wenig mehr Bastlerambitionen erfordert, ist die typische runde Minion-Brille. Aber auch das bekommt ihr mit silbernem Karton, schwarzem Gummiband und vielleicht ein paar Flüchen zwischendurch sicher hin.
Faules Partytier
Zwar wirken Faultiere ebenfalls, als wären sie der Fantasie eines Comic-Zeichners entsprungen, sind aber der wohl humorvollsten Designerin überhaupt zu verdanken – Mutter Natur. Und dank niedlicher Videos in diversen Social-Feeds halten sie uns immer wieder für ein kurzes „Awww“ vom Arbeiten ab – danke dafür! Um den Faultier-Hype kostümtechnisch voranzutreiben, könnte man sicherlich in einigen Online-Shops Hilfe suchen. Aber selbst ist der Faschingsmuffel! Ein brauner Onesie oder auch nur ein brauner Kapuzenpulli bieten schon eine ganz gute Basis. Wichtig ist bei den flauschigen Baumhängern ohnehin vor allem das Gesicht: Am besten beginnt ihr mit einer weißen Grundlage. Dann braucht ein stilechtes Faultier natürlich den dünnen schwarzen, leicht belämmerten Grinsemund und eine schwarze Nase. Besonders markant sind vor allem die schwarzen Flecken um die Augen, die sich ein wenig schräg nach unten ziehen. Jetzt nur noch die Kapuze so fest zuziehen, dass sie Haare und Hals verdeckt – und fertig ist der Faultier-Nachwuchs. Besonders für Feierverweigerer ist dieses Kostüm die Rettung: Wenn ihr eure Rolle richtig ernst nehmt, seid ihr ohnehin erst auf der Party angekommen, wenn sie schon vorbei ist!
Jetzt hat euch endgültig das Faschingsfieber gepackt? Dann seht euch doch mal an, welche Faschingsbräuche es in Österreich eigentlich gibt. Außerdem haben wir skurrile Faschingskrapfen gesammelt, die ihr euch in Wien schmecken lassen könnt.