Endstationsguide: Seestadt
Wir posten ja tagtäglich fleißig über Wien, aber selbst wir entdecken immer wieder neuen Ecken der Stadt. Deshalb haben wir uns zu den Endstationen der Wiener U-Bahn-Linien aufgemacht, um euch fernab der Hipsterbezirke und unserer Lieblingsgrätzel Neues vorzustellen – zum Beispiel die Seestadt. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
Der Strand vor der U-Bahnstation
Seestadt, ein Name, den man unter anderem oft am Karlsplatz an der Anzeigetafel liest und dabei in Gedanken abschweift. Seestadt – klingt nach Holzstegen und Sonnenuntergang mit Spritzer in der Hand. Wien hat viele Orte, an denen man häufig mal zufällig vorbei kommt. Die Seestadt zählt nicht dazu. Ein fataler Fehler, denn alleine schon die Promenade am Bahnhof sorgt für Überraschungen. Wir empfehlen daher, einfach mal in der U2 sitzen bleiben und bis zur Endstation fahren.
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Überrascht ist man beim Aussteigen allemal. Wir empfehlen euch unbedingt den Ausgang „Promenade“ zu nehmen. Man wird von Holzplanken und viel Sand in Empfangen genommen. Ein paar Sonnenstrahlen mehr, ein paar Grad wärmer und das Sommerfeeling ploppt sofort auf. Der Holzweg führt einmal rund um den Asperner See. Zwar sieht man dabei oftmals die Hochhaus-Skyline von Seestadt, aber der Weitblick mit Wien-Silhouette und das funkelnde Wasser machen einiges her.
2010 wurde damit begonnen, den See künstlich auszuheben. Seit 2015 können sich nun die Anrainer und Besucher an zwei Kieselstränden hinlegen, die Sonne genießen und zur Abkühlung ins kühle Nass springen. Im Sommer nutzen zahlreiche Naherholungssuchende diese coole Location für eine kurze Auszeit.
Neben einigen Kinderspielplätzen gibt es zudem auch zwei Laufstrecken und eine große Hundezone. Eine Sportanlage steht ebenfalls bereit – für Skater und Boule-Liebhaber eine schöne Sache. Man kann hier ein bisschen die Zeit aus den Augen verlieren und bei einem Spaziergang zwischen Gestern und Morgen hängen bleiben – wenn ihr ein Buch dabei habt auch lesend.
Doch natürlich bietet die Seestadt nicht nur vor den Toren einige schöne Programmpunkte. Also hinein in diese Stadt in der Stadt: Es gibt die verschiedensten Wege. Wer sich von der Seite nähert und eine halbe Runde um den See gemacht hat, wird im Yella-Hertzka-Park landen. Hier gibt es viele interessante Sitzkonstruktionen und Parkflächen.
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Nicht verpassen solltet ihr zudem die spannende vienna.transitionBASE. Diese befindet sich zwischen Park und See auf der Janis-Joplin-Promenade 2. Dort wird für nachhaltige, partizipative und auch kreative Zukunft geforscht und Prototypen entwickelt. Nebenbei gibt es auch immer wieder Pflanzenmärkte und viele weitere coole Aktionen. Wer mag, kann eine kleine Führung per Email auf der Homepage anfragen und mehr über die Ziele und Ideen erfahren.
Die Seestadt ist ein eigener Mikrokosmos, das merkt man sehr schnell. In mehreren Etappen, die für die nächsten 20 Jahre angedacht sind, sollen hier einmal bis zu 20.000 Menschen leben und fast genauso so viele Arbeitsplätze entstehen. Noch hat man aber eher den Eindruck, dass viele Bewohner, aus Mangel an gegebener Vielfältigkeit, alle dieselbe Feiertagsdeko beim Libro erstehen müssen. Doch das ist auch schon das Einzige, das anzukreiden ist. Die Seestadt lässt sich tatsächlich schwer in wenigen Worten beschreiben. Wer sich vorab informiert, findet eine viele Innovations-Artikel und Beschreibungen von urbanen Lebensräumen. Die praktische Umsetzung wird wohl bis zur endgültigen Verwirklichung noch etwas ausreifen müssen, aber Seestadt gibt sich bereits jetzt alle Mühe, den Bewohnern einiges zu bieten. Das Kultur- und Kommunikationsprogramm lockt mit Mitmach-Aktionen, wie zum Beispiel Urban Gardening oder Fahrradreparaturen. Dabei wird der See jedoch immer wieder als Herzstück der stetig wachsenden Stadt erwähnt und besonders hervorgehoben. Die Stadt entwickelt sich permanent und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die letzten Baugerüste und Kräne aus dem Stadtbild verschwinden.
Die Seestadt ist als eine Art Zufluchtsort gedacht, für alle Liebhaber der Natur und auch für Menschen, die zwar gerne Zentrumsnahe wohnen, aber dennoch die Abgeschiedenheit mögen und denen der Trubel in der Stadt zu viel ist. Zentrumsnahe? Nun, wie man es nimmt, aber die Anbindung mit der U2 ist nicht schlecht. Innerhalb von 30 Minuten ist man am Karlsplatz, von Endstation zu Endstation. Innerhalb der inneren Bezirke benötigt man von einer Location zur nächsten häufig genauso lange.
Cool zu erwähnen sind auch die eigenen Fahrradstationen für Seestadt. Da besonders große Acht auf viele Fuß- und Radverkehrswege gelegt wird, sind mehrere Fahrrad-Entlehnstationen bereits in Betrieb. Bei der Seestadtflotte, wie sie auch genannt wird, hat jedes Fahrrad einen eigenen Namen, wie zum Beispiel Seehase oder Seerose. Eine süße Aktion, die es irgendwie persönlicher werden lässt.
Kulinarische Location gibt es bisher in überschaubarer Anzahl. Das Café Leo, in welchem Bistro und Bäckerei vereint werden, zählt genauso dazu wie das italienische Restaurant Portobello. Besonders der Lunch montags bis freitags zwischen 11.30 bis 14.30 Uhr für 6,90 Euro erscheint im Portobello sehr reizvoll.
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Beim Schlendern zurück zur U-Bahn kann man noch in die Seestadt Kantine einkehren. Obwohl drumherum gebaut wird und das Lokal aus Containern besteht, schließt man es irgendwie ins Herz, da es liebevoll dekoriert ist und einfach klein und süß ausschaut. Hier gibt es wechselnde Wochenmenüs, welche für 5,90 Euro angeboten werden, inklusive Suppe und Salat.
Unser Fazit: Ein Ausflug nach Seestadt lohnt definitiv. Wer Lust auf einen kurzweiligen Ausflug hat und ein bisschen Urlaubsfeeling sucht, wird sich hier sicher wohlfühlen. Es wird sich in kommender Zeit noch einiges tun und wir werden sicherlich nicht zum letzten Mal vorbei geschaut haben.
Wir haben euch Lust auf weitere Wien-Entdeckungen gemacht? Perfekt! Dann schaut doch in unserem Beitrag zu den schönsten Ausflügen rund um Wien vorbei und erfahrt, was ihr wo mit euren Lieblingsmenschen in unserer schönen Stadt machen könnt.