Entlegene Orte in Wien, die auf euren Besuch warten
Ihr sehnt euch nach Abwechslung und einer kleinen Alltagsflucht? Wir sagen der Monotonie den Kampf an und entführen euch in diesem Beitrag zu entlegenen und mystischen Orten, die einmal mehr von der Vielfalt Wiens zeugen. Lasst euch von uns dazu verleiten, Wien aus ein paar neuen Perspektiven zu entdecken.
Auf zu neuen Abenteuern! Ganz nach diesem Motto waren wir einmal mehr in unserer Lieblingsstadt unterwegs, um uns auf die Suche nach spannenden und unbekannten Hotpsots zu machen. Tatsächlich habe wir einige entlegene Orte in Wien gefunden, die ihr besuchen solltet – Alltagsflucht garantiert!
Naturpark Purkersdorf
Wir starten unsere Aufzählung über entlegene Orte in Wien mit einem Besuch am Stadtrand. Genauer gesagt geht es zum Naturpark Purkersdorf. Wir widmen uns der rund acht Kilometer langen Wanderung von Purkersdorf auf die Rudolfshöhe und wieder retour. Vom Parkplatz des Bahnhofs aus geht es vorbei an Spielplatz und Streichelzoo und über den Naturlehrpfad weiter. Der rot-weiß-roten Markierung folgend, passiert man den Sängerbrunnen sowie einige Erlebnisstationen und Tiergehege im Naturpark. Nach rund zwei Stunden Gehzeit gelangt man schließlich zur Rudolfshöhe mit zugehöriger Aussichtswarte: Von dort aus könnt ihr den herrlichen Blick über den Wienerwald genießen. Und hat man sich schließlich satt gesehen, führt der Rückweg über serpentinenartig angelegte Pfade und angenehme Waldwegerln zum Startpunkt der Wanderung zurück.
Friedhof der Namenlosen
Die nächste Haltestelle in unserem Artikel über entlegene Orte in Wien führt uns zum Friedhof der Namenlosen. Dieser befindet sich im 11. Bezirk und grenzt direkt an den Alberner Hafen. Seinen Namen verdankt dieses mystische Plätzchen der Tatsache, dass hier hauptsächlich Wasserleichen begraben sind, die im Zeitraum von 1840 bis 1940 in diesem Hafenbereich der Donau angeschwemmt wurden. Von vielen dieser Toten sind weder Identität, Name noch Todesursache bekannt. Der Friedhof der Namenlosen ist weltweit die einzige Begräbnisstätte, die ausschließlich den Opfern eines Flusses gewidmet ist. Auch wenn die Beisetzungen der Donauleichen inzwischen längst am Wiener Zentralfriedhof stattfinden, ist der Friedhof der Namenlosen auch heute noch ein sorgfältig gepflegter Gedenkort für die Opfer der Donau und mit seiner schaurigen Stille ein äußert mystischer und geheimnisvoller Ort in Wien, den man gesehen haben sollte.
METAStadt
Es geht weiter in den 22. Bezirk, wo es mit der METAStadt einen weiteren Hotspot gibt, der in unserem Artikel über entlegene Orte in Wien nicht fehlen darf. Das wiederbelebte Fabriksgelände ermöglicht mit sechs verschiedenen Arealen und Hallen vielfältige Möglichkeiten für unterschiedliche Events. Da wäre zum einen das Alte WAGENWerk, in dem früher Karosserieaufbauten für LKWs hergestellt wurden und wo heute bis zu 2.000 Gäste Platz finden. Besonders cool ist auch das KESSELHaus mit der zugehörigen KESSELBar im Untergeschoß. Samstags und sonntags verwandelt sich die METAStadt außerdem zwischen 7 und 14 Uhr zum größten Flohmarkt Österreichs und erwartet euch im WAGENWerk oder METACube mit zahlreichen Vintage- und Designerstücken.
Dr. Otto-Neurath-Gasse 3, 1220
F23
Einer der wientypischsten entlegenen Orte ist wohl das F23. Denn dabei handelt es sich um eine umfunktionierte Sargerzeugung im 23. Bezirk. Wo die Bestattung und Friedhöfe Wien GmbH noch bis 2013 fleißig Särge produzierte, befindet sich heute ein ambitioniertes Zwischennutzungsprojekt, das F23. Initiiert wurde das Projekt von Erich Sperger, der hier Subkultur und freien künstlerischen Projekten einen einzigartigen Raum bietet. Die fünf großen Hallen und 10.000 Quadratmeter Nutzfläche werden mit allem bespielt, was die freie Kunstszene zu bieten hat: von Performances über Märkte bis hin zu Konzerten und Partys. Sogar die Wiener Symphoniker waren hier schon zu Gast.
Achtung: Derzeit wird das F23 umgebaut. Ihr könnt aber zum Beispiel beim Salon F23 vorbeispazieren und die wechselnden Kunstwerke in den Schaufenstern bestaunen.
Sophienalpe
Ein weiteres Mal geht es an den Wiener Stadtrand, und zwar hinauf auf die Sophienalpe. Das waldreiche Hochplateau zählt wohl zu den idyllischsten Orten in Wien und kann unter anderem im Zuge des Stadtwanderweges 8 erreicht werden. Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, seid ihr auf den Postbus der Linie 450 angewiesen, der täglich zwischen Hütteldorf und Mauerbach verkehrt und euch zur Haltestelle mit dem klingenden Namen „Kasgraben“ bringt, wo die elf Kilometer lange Tour startet. Über die Mostalm geht’s hinauf zur Sofienalpe, wo die bunten Schaukeln wohl so manche Kindheitserinnerungen wecken. Beim Weg hinab geht’s vorbei am Laudon-Grab und dem Laudon’schen Forsthaus, in dem Schriftsteller Heimito von Doderer 1896 das Licht der Welt erblickte.
Friedenspagode
Der letzte Stopp auf unserer Entdeckungsreise zu den entlegenen Orten Wiens ist die Leopoldstadt, wo es mit der Friedenspagode noch ein weiteres spannendes Ausflugsziel zu besichtigen gibt. Friedenspagoden sind buddhistische Friedenssymbole, von denen es weltweit nur 80 gibt. Eine dieser Stupas, also Bauwerke, die Buddha und seine Lehre symbolisiert, findet ihr eben an der Donau. Direkt beim Freudenauer Hafen. Sie sticht mit ihrer bemerkenswerten Architektur schon von Weitem ins Auge. Die 26 Meter hohe Stupa wurde zwischen 1982 und 1983 von japanischen Mönchen errichtet und ist öffentlich zugänglich. Die Anreise funktioniert am besten mit der U2 bis „Donaumarina“ und dem Bus 79A bis „Grünhaufenbrücke“, oder ihr fahrt mit der Schnellbahn bis „Praterkai“ und anschließend ebenso mit dem Bus der Linie 79A bis zur Station „Grünhaufenbrücke“.
Hafenzufahrtsstraße, 1020
Wenn wir mit unserem Beitrag eure Neugier wecken konnten und ihr Lust habt, weitere spannende Ecken in Wien zu entdecken, solltet ihr euch unsere Blogserie über Wiener Geheimnisse einmal näher ansehen. Oder ihr folgt unserer Liste Geheimtipps in Wien, um keine Neuigkeiten zu verpassen.
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