Do it Yourself: So wartest du ein Fahrrad selbst
Wenn du dein Fahrrad längere Zeit stehen gelassen hast, braucht es vermutlich etwas Liebe, bevor es wieder los auf die Straße geht. Wir haben ein paar Tipps eingeholt, wie du dein Rad selbst warten kannst.
Du hast dein Fahrrad wieder aus dem Keller geholt oder dir ein gebrauchtes gekauft willst am liebsten sofort losdüsen? Damit du bei deinen Ausflügen keine unangenehmen Überraschungen erlebst, solltest du ein paar Basics beachten, um dein Bike sicherzumachen und lange Zeit Freude daran zu haben. Wir haben bei Ines Ingerle von der Radlobby nachgefragt, welche Handgriffe dafür nötig sind.
Rad reinigen
Wenn du dein Rad im Hinterhof geparkt hast, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht blitzeblank. Am besten startest du die Wartung also mit einer Reinigung, um den Schmutz der letzten Ausflüge wegzubekommen: Mit einem Schwamm und Wasser putzt du erstmal Rahmen, Reifen und Pedale. Falls nötig, kannst du ein paar Tropfen mildes Spülmittel hinzufügen. Nimm aber auf gar keinen Fall einen Hochdruckreiniger, um dein Rad zu putzen – das kann deinem Fahrrad schaden! Wenn du möchtest, kannst du auch mit speziellen Radreinigern aus dem Fachhandel arbeiten. Bei einem sauberen Fahrrad siehst du zudem besser, ob dein Rad irgendwelche Schäden am Rahmen oder den Felgen hat.
Kette ölen
Sobald du die grobe Reinigung erledigt hast, geht’s zur Feinarbeit: Die Kette kannst du entweder mit einer alten Zahnbürste putzen, oder du lässt die Pedale rückwärts drehen und die Kette durch ein weiches Tuch oder Küchenrolle laufen. Danach kannst du sie mit Kettenöl schmieren. Das überschüssige Fett wischst du wieder ab. Überprüfe auch gleich, ob die Fahrradkette noch gut gespannt ist – sie darf nicht durchhängen. Wenn sich deine Kette ausgeleiert hat, musst du sie in der Werkstatt tauschen lassen.
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Reifen kontrollieren
Die Reifen können nach einer langen Pause oft etwas mehr Luft vertragen: Checke den Luftdruck in den Reifen und pumpe sie auf, wenn nötig. Der richtige Druck steht auf dem Fahrradmantel. Geh danach sicher, dass deine Reifen keine Luft verlieren. Kontrolliere, ob sie Löcher oder Risse haben. Und wenn du schon dabei bist, kannst du auch gleich die Spannung der Speichen überprüfen. Lockere Speichen solltest du in einer Werkstatt nachziehen lassen.
Bremsen und Schaltung checken
Bevor du wieder losdüst, gehe sicher, dass sich deine Bremsen leicht betätigen lassen und dass sie auch greifen. Das Nachjustieren von der Schaltung ist eine heikle Angelegenheit – am besten reinigst du die Zahnräder und probierst, ob die Schaltung problemlos läuft. Du kannst auch ein wenig Kontakt- oder Technikspray auf Schaltung und Bremsen auftragen. Sollten Bremsen oder Schaltung nicht richtig funktionieren, hilft dir eine Fachkraft in der Werkstatt weiter.
Schrauben und Licht prüfen
Um auch zu späterer Stunde gut nach Hause zu kommen, vergiss nicht darauf, die Lichter und Reflektoren am Rad zu kontrollieren. Das Licht vorne muss durchgehend weiß leuchten, das Rücklicht rot. Überprüfe auch, ob irgendwelche Schrauben locker sitzen: Wenn du merkst, Licht, Fahrradkorb oder Gepäckträger sitzen nicht perfekt, zieh die Schrauben nach. An Schaltung und Kettenwerfer solltest du aber lieber nicht selbst herumschrauben.
Das Finish
Dein Rad ist sauber, hat keine Schäden und die Reifen sind aufgepumpt? Dann kannst du dein Rad vorsorglich noch mit Schutzwachs einsprühen. Wichtig ist aber, dass Bremsen und Felgen nichts davon abbekommen – auch nicht vom Kettenöl! Zum Schluss checkst du am besten noch einmal, ob das Rad richtig für deine Körpergröße eingestellt ist. Falls du dir beim Bike-Fitting unsicher bist, frag einfach in der Werkstatt deines Vertrauens nach.
Das Bling-Bling
Die wichtigsten Handgriffe hast du nun erledigt. Wenn du dein Rad aber so richtig pimpen willst, musst du schon etwas mehr Arbeit und Liebe hineinstecken. Eine hübsche Klingel und ein cooler Korb sind die Basics. Bastler*innen können das Rad auch schön bemalen oder es mit Fransen und Blumenketten ausstatten. Für Accessoires aller Art empfiehlt Ines Ingerle von der Radlobby den Argus Shop im 4. Bezirk in Wien. Von Melon-Helm bis Messing-Klingel ist alles dabei. Und dann kann es auch endlich losgehen!
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