Michi mampft: Gansl Burger von Brioche und Brösel

Egal ob traditionelles Martinigansl mit Knödel und Rotkraut oder rein pflanzlisches Vegansl aus Austernpilzen: Wien spielt im Herbst sämtliche Stückerln, wenn es um Ganslessen geht. Hier und da gesellen sich auch weniger alltägliche Ganslgerichte auf die Speisekarten.

So etwa im Brioche und Brösel in der Rotenturmstraße, dem kleinen, feinen Imbissstand-Ableger von Figlmüller, in dem du dir das ganze Jahr über richtig gute Burger zum Mitnehmen schnappen kannst. In der Regel mit Schnitzel, Tafelspitz oder (veganem) Leberkäse, als Beilage gibt’s Trüffelchips.

Gansl Burger zum Mitnehmen

Wie sollte es auch anders sein, bekommst du dort seit wenigen Tagen und die gesamte Martiniganslzeit lang Gansl Burger to go. Meine Kolleginnen haben bereits den Schnitzelburger bei der Eröffnung vergangenes Jahr probiert und waren positiv überrascht.

Grund genug für mich, mich vom neuen Gansl Burger auch selbst zu überzeugen. Die Erwartungen sind – einerseits aufgrund von Lobeshymnen aus der 1000things Redaktion, andererseits dank des stolzen Preises von 12,80 Euro, entsprechend hoch.

Brioche Bun & Weidegans aus Österreich

Aber facts first: In den Brioche Bun kommen neben gezupftem Fleisch von der heimischen Weidegans auch noch Zwiebelmarmelade, Rotkraut, Eisbergsalat, Preiselbeermayo, frittiertes Kadayif, Agavensirup und geriebene Orangenschale.

Die Zutaten liefert das Team aus dem nahegelegenen Figlmüller-Lokal Lugeck, dort wird alles jeden Tag in der Früh vorbereitet und anschließend ins Brioche und Brösel geliefert. Und die vielen Zutaten (ja, im Vergleich zu einem gewöhnlichen Ganslteller mischt im Gansl Burger so einiges mit) ergeben ein ordentliches Gerät.

Viel Geschmack, wenig Gansl-Feeling

Beim ersten Bissen ins wunderbar fluffige Brot macht sich bei mir sofort eine Zutat bemerkbar: Die Zwiebelmarmelade ist einfach eine Wucht: die perfekte Mischung aus würzig und leicht süß. So soll’s sein! Generell zieht sich diese aromatische Wechselwirkung aus pikant und süßlich durch den ganzen Burger. Dazu tragen auch der Agavensirup und die geriebenen Orangenschalen ihren Teil bei – eine richtig geile Kombination!

In Anbetracht dessen gerät das gezupfte Ganslfleisch fast schon etwas in den Hintergrund – was bei einem Gansl Burger eigentlich nicht der Fall sein sollte. Und gerade bei dem Preis erwarte ich mir schon eine ordentliche Dosis Ganslgeschmack – Ganslfeeling hat sich an meinem Gaumen aber nur ansatzweise breit gemacht.

Michis Fazit:

Eine Portion vom klassischen Martinigansl ersetzt der Gansl Burger von Brioche und Brösel keinesfalls. Als sehr guter Take-away-Burger mit saisonalem Touch erfüllt er seinen Zweck aber allemal. Auch wenn in puncto experimenteller Zutaten-Vielfalt mehr nicht immer unbedingt besser ist und der Ganslgeschmack so schnell zur Nebensache werden kann.

Für alle, die sich Gusto fürs nächste Gansl im Restaurant holen wollen oder generell noch nie Gansl probiert haben, ist der Gansl Burger aber eine gute Wahl. So ist es auch mir gegangen, die Vorfreude aufs erste richtige Gansl to stay 2024 ist nach dem Burger definitiv gestiegen.

Auch der Preis von 12,80 Euro ist in Anbetracht der Fleischqualität (heimische Weidegans) und der Größe durchaus fair. Ich bin vom Burger jedenfalls sehr gut satt geworden.

Und noch ein ganz wichtiger Tipp zum Schluss: Zu viel Zeit solltest du dir beim Vertilgen des Gansl Burgers nicht lassen, denn kalt kann der Burger wenig überraschend gar nichts!