Grätzltour durchs Sonnwendviertel
Auf dem Areal des ehemaligen Südbahnhofs ist in den vergangenen Jahren ein vollkommen neuer Stadtteil entstanden: das Sonnwendviertel. Wir haben uns vor Ort umgesehen und nehmen euch mit auf eine Tour durch das neue Grätzl.
Mit dem Neubau des Wiener Hauptbahnhofs ist auch der Startschuss für die Neugestaltung des Areals gefallen, auf dem der alte Hauptbahnhof stand. Das direkt an den Hauptbahnhof anschließende neu entstandene Grätzl des 10. Bezirks wurde Sonnwendviertel getauft. Noch sind an einigen Stellen Bauarbeiten im Gange, aber die Nachbarschaft hält bereits einige Hotspots bereit. Wir haben einen Spaziergang durch das neue Grätzl unternommen und für euch herausgefunden, was ihr dort unternehmen könnt.
Den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück beginnen
Das Hotel Schani lässt sowohl Interieurdesign-, als auch Hipsterherzen höher schlagen. Ein Besuch lohnt sich schon allein, um einen Blick auf die Einrichtung zu werfen und es sich auf überdimensionalen Sektkorken im Lounge-Bereich oder in der Hollywood-Schaukel vor dem Hotel gemütlich zu machen. Ein besonderes Schmankerl vor einem langen Tag oder nach einer anstrengenden Woche ist das dortige Frühstücksbuffet. Das steht nicht nur Hotelgästen sondern auch externen Gästen offen. Für 14 Euro dürft ihr euch unter der Woche von 6.30 bis 10 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von 6.30 Uhr bis 11 Uhr am Buffet bedienen. Reservierungen werden leider nicht entgegengenommen, schaut also einfach vorbei.
Durch den Helmut-Zilk-Park flanieren
Noch sind die Bäume im Helmut-Zilk-Park jung, aber wenn sie in ein paar Jahren an Größe und Volumen gewonnen haben, werden sie auf den durch den Park verlaufenden Alleen und auf den weitläufigen Wiesen Schatten spenden. Bei der Planung des insgesamt sieben Hektar großen Areals wurde definitiv an viel gedacht. Die insgesamt 540 Quadratmeter große Hundezone ist in eine kleinere und eine größere Sektion geteilt, damit Hunde sich bei Bedarf aus dem Weg gehen können und trotzdem Auslauf haben.
Ein Gatter verbindet die beiden Zonen, die unter anderem mit Sitzgelegenheiten, Dog-Stations und einem Trinkbrunnen ausgestattet sind. Direkt an die Spielwiese grenzt ein Motorikpark mit zehn Stationen, an denen Besucher und Besucherinnen ihre inneren Ninjas entfesseln und ihr körperliches Geschick auf die Probe stellen und schulen können. Auf dem nahegelegenen Spielplatz wartet ein mehrstöckiges Klettergerüst auf turn- und abenteuerlustige Kinder. Ziemlich genau im Zentrum des Parks betreibt die Bäckerei Mann das Park-Café. Im Schatten der dazugehörigen Terrasse und mit Ausblick auf das Treiben im Park schmeckt der Kaffee besonders gut.
Den grünen Daumen arbeiten lassen
Im südlichsten Zipfel des Helmut-Zilk-Parks ist ein Gemeinschaftsgarten samt Gartenhäuschen entstanden, der sogenannte Sonnwendgarten. In 70 Beeten gedeihen verschiedene Kräuter, Gemüse, Obst, aber auch Blumen. Schmale Wege führen zwischen den nummerierten Beeten hindurch. Die fürs Bestäuben nötigen Bienen sind ebenfalls in das umzäunte Areal eingezogen und summen um ihre Bienenstöcke herum – insgesamt sind es über 300.000 Bienchen. Wenn ihr gerne mit euren Fingern in der Erde wühlt und Pflanzen wachsen seht, nehmt Kontakt mit dem Verein auf und erkundigt euch, ob ihr euch beteiligen könnt.
Eis essen
Eis essen macht das Leben besser – finden wir zumindest. Welch glücklicher Zufall also, dass einer von Wiens beliebtesten Eis-Salons eine Filiale im Sonnwendviertel, am Eck Helmut-Zilk-Park und Antonie-Alt-Gasse, eröffnet hat: Schelato. Ja, stimmt schon, rasend günstig ist das Eis ist nicht gerade. Aber dafür gibt’s bei Schelato Bio-Eis aus qualitativen Zutaten, das phänomenal schmeckt, selbst produziert wird und damit jeden Cent wert ist. Unser Profi-Tipp, besonders für jene, denen die Entscheidung zwischen den Eissorten schwerfällt: Eine der von euch bestellten Eiskugeln könnt ihr euch als Mischkugel aus zwei Sorten geben lassen – ohne Aufpreis. Damit könnt ihr gleich eine Sorte mehr probieren.
Fair shoppen
Von Schelato aus zwei Straßen weiter, in der Vally-Weigl-Gasse, findet ihr die Boutique INTI. INTI kennt ihr womöglich schon aus Westbahnhof-Nähe, wo 2006 der Flagship-Store eröffnete. Mitten im Sonnwendviertel gibt es seit 2015 die zweite Filiale des Ethnoshops. Dort bekommt ihr Kleidung, Taschen, Schmuck und mehr, alles aus Süd- und Zentralamerika, etwa Peru, Mexico und Ecuador, aber auch aus asiatischen Ländern wie Nepal und Thailand importiert. Das Netzwerk an Lieferanten und Lieferantinnen, an Produzenten und Produzentinnen ist über die Jahre durch Reisen entstanden. Alles, was ihr bei INTI kaufen könnt, wird zu fairen Preisen eingekauft und die Produktionsstätten immer wieder besucht, um sicherzugehen, dass die Bedingungen vor Ort ethischen und rechtlichen Standards entsprechen. Dabei arbeitet man bewusst mit kleinen Betrieben auf Augenhöhe zusammen. Im Sommer gibt’s bei INTI außerdem Bio-Eis vom Bio-Bauernhof Stadler im oberösterreichischen Putzleinsdorf – entweder direkt im Stanitzel, oder im geschlossenen Becher zum Mitnehmen für zu Hause.
In einer Hängematte chillen
Im gesamten Sonnwendviertel findet ihr an verschiedenen Punkten Hängematten unter Bäumen, in denen ihr für eine Pause Platz nehmen und den Tag genießen könnt. Die Matten sind in der Regel zwischen Wohnbauten aufgebaut, etwa in der Vally-Weigel-Gasse, und für alle frei zugänglich.
Euer Date zum Essen ausführen
Urban’s Lounge Restaurant ist ein gutes Lokal, um beim ersten Date sicherzugehen, dass die Speisenauswahl zufriedenstellend ist. Hier serviert man euch Pizza und Pasta, aber auch international inspirierte Burger und Sandwiches. Sowohl für Fleischtiger als auch für Veggies ist einiges dabei. In der warmen Jahreszeit könnt ihr im überdachten Gastgarten Platz nehmen. Wenn es zu kalt ist, um draußen zu sitzen, trösten die vollkommen verglasten Fronten und der Blick auf den benachbarten Helmut-Zilk-Park darüber hinweg. Apropos Park: Nach dem Essen empfehlen wir einen romantischen Spaziergang durchs Grüne.
Euren Körper fordern und entspannen
Im Tanzstudio PrimOrama gibt es Tanz-, aber auch Yoga- und Akrobatik-Kurse. Wenn ihr euch für die Semester-Adult-Flatrate um 170 Euro anmeldet, könnt ihr ein Semester lang so viele Kurse besuchen, wie ihr wollt. Im Tanzkurs-Angebot findet ihr unter anderem Afrobeat Fusion, Hip Hop Basic, Modern Jazz und Street Jazz. Die genauen Preise und Angebote von Primorama findet ihr online.
Outdoor-Training mit Drinks verbinden
Ja, das klingt nach einer wilden Mischung – ist es zugegebenermaßen, aber auch eine besonders coole. Das Hotel Zeitgeist hat hinter seinem Gastgarten im Innenhof eine Outdoor-Sportanlage mit Kunstrasen eingerichtet. Es gibt ein Federballnetz, einen Functional-Training-Bereich, ein Mini-Green, vier kurze Track-Bahnen und eine Boccia-Bahn. Das erzählen wir euch nicht, weil wir euch eifersüchtig auf die Hotelgäste machen wollen, sondern weil auch ihr das Angebot nützen könnt. Meldet euch einfach bei der Rezeption an und leiht euch das Equipment aus, das ihr braucht – etwa Federball-Set, Boccia-Kugeln oder TRX-Bänder und anderes Fitness-Equipment. Und nach eurem Training empfehlen wir euch, zusammen mit euren Trainings-Buddies in die Lounge-Sessel der Hotel-Bar Pergola zu sinken und bei einem Drink zu entspannen.
Dürfen wir euch außerdem noch auf eine Tour zu unseren Grätzl-Hotspots in ganz Wien entführen?
(c) Beitragsbild | Pia Miller-Aichholz | 1000things