Hitzeflucht: Auf Coolcation im Salzatal
Abenteuerliche Abkühlung im Wasser, belebender Ausflug in die Klamm, erfrischender Abstecher in die Burg oder Entspannung pur im coolen Hotel: Wir waren zu Besuch im Salzatal und haben kühle Orte in der Steiermark gesucht und gefunden.
Die Temperaturen klettern unaufhörlich in die Höhe, der Boden flimmert, die Stadt schwitzt. Wer jetzt noch immer an der Klimakrise zweifelt, kann ja mal versuchen, bei 38 Grad im Schatten barfuß über den Asphalt zu spazieren. Kühle Orte tun not – auch oder vielleicht besonders im Urlaub. Aber für eine ausgiebige Abkühlung muss man nicht erst in den Hohen Norden reisen.
Dafür reicht auch das grüne Herz Österreichs. Die rauschende Salza entspringt den Türnitzer Alpen in Niederösterreich und bahnt sich ihren Weg bis ins Gesäuse in der Steiermark. Wir haben an der Salza unser Basecamp aufgeschlagen und von dort aus die Umgebung erkundet – und deutlich weniger geschwitzt als in der Stadt.
FourElements – Living by Berger
Ausgangspunkt für unsere Coolcation war die Unterkunft: FourElements – Living by Berger hat uns eingeladen und wir sind dem Ruf ins wilde Salzatal prompt gefolgt. Das hat sich ausgezahlt! Die liebevoll und zugleich luxuriös eingerichteten Hideaways lassen nichts vermissen.
Jedes ist einem eigenen Element – daher höchstwahrscheinlich der Name der Unterkunft – gewidmet. Wir haben im Haus “Luft” gewohnt, das seinem Namen alle Ehre macht: Ein Teil der Hütte schwebt quasi über der Salza. Schaut ihr aus dem Fenster, schaut ihr direkt ins grüne, kühle Salzatal.
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Neben unzähligen Annehmlichkeiten von Weinschrank über ausgiebiger Frühstücksbox bis zum gelieferten Abendessen des Fine-Dining-Restaurants RAU hat uns vor allem der wunderschöne Wellnessbereich im Untergeschoss begeistert. Ihr sitzt und schwitzt in der Sauna, ebenfalls mit freiem Blick in die Natur. Oder ihr lasst euch im Whirlpool draußen auf der Terrasse besprudeln. Und wollt ihr der Salza noch näher kommen, führt ein kleiner, verwunschener Wanderweg direkt von der Unterkunft hinab zum Wasser.
Besonders cool: Hier sind auch eure Vierbeiner herzlich willkommen. Unser Bürohund Fini wurde von einem gemütlichen Bettchen, Handtüchern, Näpfen und Hanf-Leckeri willkommen geheißen.
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FourElements – Living by Berger | Palfau 3, 8923 Palfau
Rafting auf der Salza
Wer dem “längsten unverbauten Wildfluss der Ostalpen” noch näher kommen will, kann sich direkt nebenan mit dem Team von Deep Roots Adventures in die Fluten stürzen. Wir durften eine Rafting-Halbtagestour mitmachen und sind bis heute nachhaltig verzaubert vom glasklaren Fluss und der wuchernden Flora ringsum.
Im Sommer führt er weniger Wasser, also ist auch die Raftingtour weniger wild – einige Stromschnellen und Adrenalin-Kicks hatte sie aber dennoch für uns im Angebot. Neben Halbtages- gibt es auch Ganztagestouren, Kanu-Kurse oder Canyoning-Abenteuer. Und das zum Camp gehörige Gasthaus versorgt euch im Anschluss mit einer kleinen oder großen Stärkung. Da kommt tatsächlich ordentlich Surf-Stimmung auf, mitten in Österreich.
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Deep Roots Adventures | Palfau 4, 8923 Palfau
Wasserlochklamm
Wer lieber kühle Distanz zum reißenden Wasser wahrt, kann es in der herrlich wilden Wasserlochklamm in Palfau von oben betrachten. Holzstege und -leitern führen an imposanten Gesteinsformationen entlang und immer weiter nach oben zum Wasserloch, von dem die Klamm ihren Namen hat.
Es birgt ein Mysterium, das Höhlentaucher*innen bis heute die Stirn in Falten schiebt: Der Siphonsee in der Quellhöhle kann je nach Witterung und Jahreszeit in nur 15 Minuten um bis zu einem Viertel ansteigen und ergießt sich dann in fünf Kubikmetern pro Sekunde in die Klamm. Außerdem ist das Wasserloch noch nicht restlos erforscht – ein Forscherteam ist bis auf 76 Meter hinuntergekommen, hat damit aber noch nicht den tiefsten Punkt erreicht.
Auch hier dürfen Hunde übrigens mitkommen und zahlen 5 Euro Eintritt. Dabei sollte eure Fellnase aber unbedingt geländegängig, schwindelfrei und ungefähr so abenteuerlustig wie Bürohund Fini sein. Denn die Holzstege werden mitunter ziemlich steil und anspruchsvoll.
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Wasserlochklamm Palfau | Palfau 69, 8923 Palfau
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von April bis Ende Oktober zugänglich
Burgruine Gallenstein
Wer in Palfau urlaubt, verschlägt es sicher auch ins Gesäuse. Und wer im Gesäuse sein Unwesen treibt, schaut bestimmt auch im Stift Admont vorbei. Das älteste Kloster der Steiermark beherbergt die größte Klosterbibliothek der Welt und hält noch weitere Superlative bereit.
Wir haben uns diesmal aber lieber die Burgruine Gallenstein in St. Gallen angesehen. Sie diente den Mönchen des Stifts Admont schon im 13. Jahrhundert als Fluchtburg, wenn das Stift in Kriegszeiten nicht mehr sicher war. Hoch oben thront sie über dem Tal. Und dennoch erreicht ihr sie in nur wenigen Gehminuten vom Parkplatz aus.
Im Sommer finden hier immer wieder Kulturveranstaltungen statt. Aber bei unserem Besuch haben wir ganz alleine die mittelalterlichen Mauern durchschritten. Der Eintritt ist frei, ein Besuch jederzeit möglich und alleine schon wegen der Aussicht absolut empfehlenswert.
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Burgruine Gallenstein | St. Gallen 86, 8933 St. Gallen
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rund um die Uhr
Nationalpark Gesäuse
Noch tiefer in den Nationalpark Gesäuse dringt ihr ein, wenn ihr zum Beispiel das Erlebniszentrum Weidendom ansteuert. Hier gibt es einige Erlebnisstationen für die ganze Familie, wie zum Beispiel den “Ökologischen Fußabdruck”, der durch ein Labyrinth aus Buchenhecken stilisiert ist. Außerdem starten von hier aus einige Themenwege und auch das Bergsteigerdorf Johnsbach ist nur einen Steinwurf entfernt.
Oder ihr fahrt noch etwas weiter hinein in den Nationalpark und seht euch im beschaulichen Städtchen Eisenerz um, das umgeben von den rostroten Stufen des Erzbergs einerseits, dem idyllischen Leopoldsteiner See in der Nähe andererseits ein ganz eigenes Fleckchen Erde ist.
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Nationalpark Gesäuse | Weng 2, 8913 Admont
Ardning Alm Hütte
Ebenfalls im Gesäuse liegt die urige Ardning Alm Hütte, die der Betreiber das ganze Jahr über bewirtschaftet und bewohnt. Den Strom für die Hütte generiert er selbst, gekocht wird teils überm Holzofen. Deshalb gibt die Speisekarte her, was sie eben hergibt.
Wir haben köstliche Kaspressknödel und erfrischendes SoZi bekommen – mit Blick aufs umliegende Bergpanorama einfach traumhaft. Hier kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbummeln, in direkter Nachbarschaft zu einem Ziegenpärchen, das im Vorgarten der Hütte lebt.
Kurzzeitig hatte man es hier mit Massentourismus versucht und sich glücklicherweise dann doch anders entschieden, nachdem ein großes Hotel abgerissen werden musste, erzählt uns Betreiber Karl. Er sei ursprünglich gelernter Zimmermann und habe seine Hütte, so wie sie jetzt steht, von woanders abgetragen und hier wieder aufgebaut.
Beim ÖSV habe er sich eine Zeitlang um die Instandhaltung der Ski gekümmert und sei so um die ganze Welt gekommen. Irgendwann hat es ihn dann aber doch wieder zurück nach Hause und auf die Ardning Alm verschlagen, der Ruhe wegen. Einmal war er hier sogar für zehn Tage eingeschneit, erzählt er belustigt. Das habe er sogar genossen, dann war’s erst richtig ruhig.
Falls ihr mit Hunden unterwegs seid, solltet ihr unbedingt Vorsicht walten lassen. Ein Teil des Wanderweges vom Ort Ardning hinauf zur Alm führt durch Weidegebiet. Sind Jungtiere auf der Alm, solltet ihr die Wanderung sicherheitshalber vertagen oder ohne Vierbeiner antreten. In unserem Fall hat uns Karl sogar mit dem Auto aufgelesen und zur Hütte gebracht. Nur runter mussten wir uns mit Bürohund Fini selbst den Weg bahnen. Wir haben überlebt.
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Ardning Alm Hütte | Ardning-Alm 50, 8904 Ardning
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Sommer & Winter
- Lieblinge 2024
Rau – Nature Based Cuisine
Zum Abschluss eurer Coolcation könnt ihr euch vom Fine-Dining-Restaurant verwöhnen lassen. Entweder ihr lasst euch das hervorragende Menü vom Rau direkt vor die Haustür im FourElements liefern. Oder ihr schaut persönlich vorbei in Großraming. Das Konzept lautet “nature-based cuisine”, man richtet sich also nach Region und Jahreszeit. Begleitet von tollen Weinen erwartet euch ein Abend voller Genuss- und Aha-Momenten.
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Rau – Nature Based Cuisine | Pechgraben 23, 4463 Großraming
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DO–SA