In 48 Stunden durch Wien
Wien im Schnelldurchlauf: Natürlich kann man nicht alle Einzelheiten und reizvollen Ecken innerhalb von 48 Stunden sehen, aber wir haben euch hier einen kleinen Guide mit zahlreichen Tipps zusammengestellt , wie ihr trotzdem einen guten Eindruck von der wunderschönen Stadt bekommt.
Wir wollen natürlich keine Illusionen zerstören, aber Wien in 48 Stunden zu entdecken, ist quasi unmöglich. Dennoch lotsen wir euch mit bestem Gewissen durch unsere wundervolle Stadt und zeigen euch tolle Orte und Ecken, abseits der bekannten Touristen-Aufläufe. Viel Freude beim Entdecken.
Ankommen in Wien
Ihr seid gut beraten, wenn ihr euch gleich zu Beginn ein Ticket der Wiener Linien besorgt. Dieses könnt ihr online im Shop der Wiener Linien kaufen oder vor Ort an den Ticketschaltern. Das 48 Stunden Ticket kostet 14,10 Euro. Es gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Wiener Kernzone. Wir empfehlen euch, nicht auf Risiko zu gehen, denn wenn ihr ohne Fahrausweis erwischt werden, kostet das 105 Euro Bußgeld.
Übernachten
Die schillernde Art
Wer es schlicht mag und doch Lust auf einen ganz großen Auftritt hat, sollte einmal im Grand Ferdinand vorbeischauen. Das luxuriöse Hotel bietet Studenten und allen mit kleinem Portemonnaie einen super stylischen acht Personen-Schlafsaal mit Betten aus poliertem Mahagoniholz und Kristallustern an der Decke. Für 30 Euro könnt ihr für dort nächtigen und erlebt einen traumhaften Ausblick auf Wien von der exklusiven Grand Étage aus. Diese beherbergt übrigens auch einen wunderschönen Rooftop Pool – ein absoluter Geheimtipp. Wir empfehlen rechtzeitig zu reservieren.
Schubertring 10-12, 1010
Übernachten mit Charme
Einfacher, aber mindestens genauso cool geht es im Hostel Ruthensteiner zu: Wiens erstes Backpacker Hostel. Es wurde bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet und mit dem Hoscar für Österreichs bestes Hostel 2018 bedacht. Mit viel Liebe werden die Gäste umsorgt. Die Preise sind zudem auch sehr attraktiv: Sie starten bei 15,10 Euro für einen Platz in einem gemischten Schlafraum. Es gibt zudem ein Winterspecial, bei dem ihr nur dreizehn Euro für eine Übernachtung im 8-Bettzimmer zahlt. Da bleibt demnach genug Geld übrig für andere Abenteuer in Wien.
Robert-Hamerling-Gasse 24, 1150
Liebevolles Multikulti-Erlebnis
Magdas Hotel ist eine besondere Perle. Hier werden über 20 Sprachen gesprochen und das Hotel wird von ehemaligen Geflüchteten geführt. An allen Ecken findet man Re- und Upcycling vor. Aus alten Türen werden Spiegel und aus halbierten Sesseln Nachtkästchen. Klingt spannend? Ist es auch! Zudem liegt eine riesige Portion Herzlichkeit in der Luft. Der Prater ist direkt vor der Tür und aus manchen Hotelzimmern kann man sogar das bekannte Wiener Riesenrad erblicken.
Laufbergergasse 12, 1020
Nachdem die Übernachtung gecheckt und auch die Hürde mit den Tickets überwunden ist, kann es endlich losgehen mit der Erkundungstour durch Wien:
9 Uhr – Frühstück
Der erste Tag wartet gleich mit Köstlichem auf. Ohne Stärkung kann man keine Stadt erkunden. Darum lotsen wir euch in eines unserer Lieblingslokale, von denen es allerhand in Wien gibt. Damit die Qual der Wahl nicht ganz so schwer fällt, haben wir hier nur drei gelistet. Viele weitere, feine Frühstücksoptionen findet ihr am Blog.
Omi sei Dank
Futtern wie bei Omi. Wenn es um fancy Orte zum Frühstücken in Wien geht, darf die wunderbare Vollpension nicht fehlen. Hier duftet es schon beim Vorbeigehen nach selbstgebackenem Kuchen von Oma und Opa und das Konzept des Cafés beinhaltet, dass Omis zwischen den Gästen umherwuseln, bedienen und euch gerne beraten. Die Atmosphäre solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Breites Lächeln, Ruhe und Gelassenheit sind in heimeliger Location vorprogrammiert! Frühstück gibt’s hier von 9 bis 16 Uhr und bei den klingenden Namen wie „Kerndlfresser“, „Da Peda“ und „die Gerti“ darf man schon mal neugierig werden. Kurzum: Hier stimmt einfach die Mischung und wir flüchten immer wieder gerne in das gemütliche Café. Achtung, zur Zeit gibt es ein paar Änderungen zum Ablauf bei der Vollpension.
Schleifmühlgasse 16, 1040
Die schnelle Nummer
Im Mikes 1150 gibt es ein besonderes Brunch Erlebnis unter der Woche. Ihr könnt einerseits ganz entspannt zwischen 11 und 14 Uhr frühstücken und bekommt in diesem Zeitraum auch noch minus 25 Prozent Rabatt. Generell gibt es in dem Café sowie in der Karte viel zu entdecken.
Neubaugürtel 27, 1150
Super gemütlich
Einer unserer Lieblingsspots ist und bleibt das Lokal in der Burggasse 24. Neben zwei Kaminen in den Indoorbereichen warten viele Pflanzen, gemütliche Sessel und eine feine, überschaubare Speisekarte auf euch. Solang das Wetter draußen mitspielt, gibt es einen herrlichen Gastgarten mit Hollywoodschaukel und vielen kleinen Tischen. Zum Frühstück gibt es von herzhaft bis süß alles und die Portionen sind gut bemessen.
Burggasse 24/8, 1070
11 Uhr – Citytour
Gut gestärkt machen wir uns auf Erkundungstour. Zu allererst empfehlen wir euch einen Spaziergang durch den ersten Bezirk. Lasst euch treiben und holt am besten schon gleich zu Beginn eure Mitbringsel, sodass dieses Thema abgehakt ist. Diese gibt es zum Beispiel ganz klassisch im Manner Shop. Die köstlichen Manner-Schnitten wiegen nicht viel und ihr habt zudem einen kleinen, typischen Snack für später. Wir haben weitere, tolle Ideen für Souvenirs für euch am Blog. Ebenfalls darf das obligatorische Fiaker Foto nicht fehlen. Die Kutschen stehen am Stephansdom zu Genüge und wer mag, kann auch eine rund einstündige Tour buchen.
Kaum zu glauben, aber wahr: der H&M Store am Graben ist ein Blick ins Innere wert. Nicht unbedingt wegen der Kleidung, sondern weil der Laden in einem sehr schönen Gebäude seine Niederlassung hat. Herrlicher Stück, ein wunderschöne alte Holztreppe und ein beeindruckender Fahrstuhl (mit dem man auch fahren kann!) warten dort auf euch. Schaut unbedingt auch bei den Stallungen der Lipizzaner vorbei. Wer möchte, kann sich eine Vorführung der Spanischen Hofreitschule anschauen. Gleich ums Eck befindet sich das Sissi-Museum und die atemberaubende Österreichische Nationalbibliothek.
Übrigens: Wer zwischendurch auf die Toilette muss: Die Erste -und mit Abstand schönste WC-Anlage der Stadt befindet sich am Graben 22 und ist komplett im Jugendstil gehalten. Weitere, skurrile Toiletten haben wir für euch ebenfalls recherchiert.
Wer noch Zeit hat, kann entweder dem Kleinen Café einen Besuch abstatten, da das Lokal eine wahre Institution ist, oder bewegt sich in Richtung der Universität und des Rathauses. Da alles in Wien nahe beieinander liegt, braucht ihr aus der Inneren Stadt maximal zehn Minuten bis zum Schottentor. Dort schmiegt sich schon die ehrwürdige, alte Uni nahtlos in das Stadtbild ein. Auch hier lohnt ein Blick hinein, da der Lesesaal einen nach Hogwarts verschlägt. Aber Achtung, bitte die Fotos leise aufnehmen!
13.30 Uhr – Mittagessen
Zum Mittagessen entführen wir euch auf die belebte Mariahilfer Straße. Dort steuert ihr das Wiener Kaufhaus Gerngross an und fahrt bis nach ganz oben. Es erwartete euch ein japanisches Restaurant namens Akakiko und zugleich ein spektakulärer Blick über Wien. Die Mittagsmenüs wechseln täglich und Suppe plus Hauptspeise mit Beilage gibt es ab 9 Euro. Wenn ihr noch ein Dessert dazu möchtet zahlt ihr nur wenig drauf.
Mariahilfer Str. 42-48, 1070
14.30 Uhr – Shopping
Mit neuer Energie schlendern wir nun durch den 7. Bezirk. Schaut unbedingt in die Seitenstraßen der Mariahilfer Straße. Vor allem die Neubaugasse sowie die Kirchengasse halten viele kleine Läden bereit. Besonders vielseitige Second Hand Kleidung bekommt ihr in der Bootik54 und natürlich auch in der Burggasse 24, das Lokal, welches wir euch schon zum Frühstücken empfohlen haben. 10 weitere Dinge, die man im 7. Bezirk machen sollte, gibt es ebenfalls zum Nachlesen.
17 Uhr – Spritzer trinken
Spritzer trinken geht eigentlich überall hervorragend. Wir lieben das Ganz Wien. Ein süßer Laden in der Zollergasse, der zum Beispiel mit köstlichen home made Vanille Spritzer überrascht. Kuchen und Co. findet ihr am Tresen und wer mag, kann auch hoch in die zweite Etage hochgehen und sich dort in einen der stylischen Sessel fallen lassen. Es gibt übrigens ein Lied von Falco, das den gleichen Namen trägt. Wer also noch nicht reingehört hat, jetzt ist der passende Zeitpunkt.
Zollergasse 15, 1070
18 Uhr – Citytour Teil 2
Wir bleiben auch weiterhin im 7. Bezirk und empfehlen euch den Sankt-Ulrichs-Platz und das gesamte Spittelberg-Viertel. Hier gibt es viel zu sehen und die Biedermeier Häuschen locken für das ein oder andere Foto. Romantische Gässchen und süße Läden an jeder Ecke. Krimskrams gibt es in der Sellerie und coole Turnschuhe im Sneak In. Auf geheimen Spuren könnt ihr gleich nebenan wandeln und dabei noch eine kleine alkoholische Köstlichkeit erstehen. Das versteckte Mecharisten Kloster birgt ein spannendes Geheimnis. Schaut für mehr Infos im Vorhinein in unseren Beitrag zu den Mönchen und ihren vergessenen Likör.
20 Uhr – Abendessen
Das Abendessen will verdient sein. Daher erklimmen wir die Treppen beim Urban Loritz Platz hoch bis zum Lokal Oben. Die Küche hat bis 21 Uhr geöffnet und wir haben zum zweiten Mal an diesem Tag einen traumhaften Blick über Wien. Die Küche hat ausgewählte Speisen auf der Karte, diese sind zwar etwas hochpreisiger, dafür aber sehr schmackhaft. Ihr sollt die Stadt schließlich mit allen Sinnen in euer Herz schließen.
22 Uhr – Feiern
Auch wenn die Barszene durch Corona eingeschränkt ist: Nach einer kleine Verschnaufpause und kurzem Frischmachen im Hotel, geht es in die Nacht hinein. Zum Aufwärmen empfehlen wir euch einen Spaziergang entlang des Gürtels. Steigt einfach bei der U6 Thaliastraße aus und entdeckt die vielen Pubs und Bars in den U-Bahnbögen. Genug Auswahl ist hier definitiv vorhanden.
Wer dann, sofern die Clubs und Partyloctaions wieder geöffnet haben, im Anschluss gerne chic feiern geht, sollte dem Volksgarten einen Besuch abstatten. Ihr werdet dort viele High Heels und geschminkte Lippen antreffen. Entspannter und lässiger geht es im Fluc zu und es wird viel Elektro gespielt. Auch im Flex am Donaukanal ist stets etwas los und die vielen bunten Lichterketten weisen schon von weitem den Weg.
Der nächste Tag
10 Uhr – Brunch
Coole Stimmung und den ganzen lieben langen Tag frühstücken (bis 23 Uhr!) könnt ihr im Klyo. Dank der Glasfassade habt ihr einen angenehmen Weitblick über den Donaukanal und es werden euch feinste Schmankerl serviert. Preislich variierend die Speisen zwischen 6 Euro und 10 Euro.
Auf jeden Fall solltet ihr auch die Schmankerl von Josephs Brot probieren. Die Wiener loben es praktisch in den Himmel und es ist zum Abend hin oft ausverkauft. Mittlerweile gibt es fünf Standorte, doch wir empfehlen euch zum Frühstücken das Lokal auf der Landstraße.
Klyo, Uraniastraße 1, 1010 | Josephs Brot, Landstraßer Hauptstraße 4, 1030
12 Uhr – Erkundungstour
Im Anschluss einen Spaziergang? Wer den Massen in Schönbrunn entgehen möchte, kann stattdessen eine Blick in das Schloss Belvedere im 3. Bezirk werfen. Auch der Garten ist sehr besuchenswert und es wartet im Inneren die bekannte Klimt Ausstellung auf euch. Hinkommen geht am Besten mit den Straßenbahnlinien 71 und D bis zur Station „Unteres Belvedere“ sowie der Nummer 2 bis zur Station „Schwarenzbergplatz“.
14 Uhr – Mittagessen
Es gibt so viele gute Lokale in Wien, die Wahl fällt auch uns jedes Mal sehr schwer. Je nach dem, worauf ihr Gusto habt, könnt ihr in unserem Beitrag zu den günstigen Mittagessen in Wien das Passende finden. Wer leichte Kost mag, sollte beim Café Leopold vorbei schauen und eine der hervorragenden Poke Bowls probieren.
15 Uhr – MuseumsQuartier
Das Museumsquartier, kurz MQ genannt, lockt viele junge Leute an. Wenn das Wetter gut ist, sitzt man draußen im offnen Hof auf den bunten Enzis und bei Regen locken das Mumok und das Leopold Museum. Das Essen wird stets sehr flott serviert und ist immer frisch. Außerdem gibt’s vor dem MQ mit dem Amore Wiens coolste Minigolf-Bahn zu bespielen. Ein Spiel pro Erwachsenen kostet 5 Euro.
16 Uhr – Donaukanal
Saugt noch einmal die Stimmung und das Feeling entlang des Donaukanals auf. Jung und Alt schlendern hier gelassen entlang oder sitzen am Wasser mit Spritzer in der Hand. Wer Graffiti mag, wird hier seine helle Freude haben. Es gibt viele kunstvolle -und immer wieder neue Bilder an den Wänden.
18 Uhr – Snacktime
Wir biegen vom Donaukanal in den 1. Bezirk ab. Ein süßes und flüssiges Dessert bietet dort das Fenster Café. Dieses ultra kleine und niedliche Café mit einer Fensterlade bietet Kaffee-Überraschungen an, wie zum Beispiel das Cornettoccino für 4,95 Euro. Ein Hörnchen mit Schokoinnenwand und einem Cappuccino darin. Zu gut, um einfach daran vorbei zu gehen!
20 Uhr – Bye bye, Vienna
Nachdem die Souvenirs und Kleidungsstücke wieder im Koffer verstaut sind, heißt es „Bussi und Baba, Wien“. Wir hoffen, es hat euch gefallen und ihr besucht uns bald wieder in der tollen Hauptstadt. Wer sich schon mal Inspirationen für den nächsten Aufenthalt holen möchte, kann auf unserer 1000things Website zahlreiche Ideen finden.
(c) Beitragsbild | christina_eberhardt/ | instagram