Kühle Orte zum Lernen im Sommer
Der Sommer schlägt mit voller Breite zu – und wir können dank der Lernphase nicht mit Badekleidung und Strandtuch kontern. Zumindest können wir aber dafür sorgen, dass wir uns von der Hitze die Prüfungen nicht versauen lassen. Daher haben wir uns angesehen, wo ihr in Wien der Hitze ausweichen und in Ruhe strebern könnt.
Es ist schon gewaltig unfair: Da befinden wir uns mit den letzten Prüfungen im Semester-Endspurt und prompt schwappt eine Hitzewelle über unsere rauchenden Köpfe hinweg. Als könnte der Sommer nicht noch eine Woche abwarten, bis wir ihm unsere ungeteilte Aufmerksamkeit widmen können, bevor er in die Vollen geht. Nein, er muss sich genau dann hervortun, wenn wir in unseren dunklen Wohnungen und Hogwarts ähnlichen Bibliotheken versuchen, kühle Köpfe zu bewahren. Aber wenn wir den Sommer schon nicht ausgiebig genießen können, haben wir uns wenigstens angesehen, wo wir es in Wien auch bei 40 Grad im Schatten schaffen, halbwegs entspannt zu lernen.
Kalt wie Schnee – die ÖNB
Sobald das Thermometer die 23-Grad-Marke knackt, ist bei euch im Hirn Sendepause? Kein Grund, gleich die Skripten zu schmeißen und aufzugeben. Denn in der Österreichischen Nationalbibliothek am Heldenplatz sind die sieben unterschiedlichen Lesesäle dank Klimaanlage durchgehend kühl. Fast schon so kühl, dass eine leichte Weste auf Dauer nicht schaden kann.
Büffeln könnt ihr hier so gut wie jederzeit, denn die Lesesäle haben jeden Tag von 9 bis 21 Uhr geöffnet, von 19. bis 25. Juni 2023 sogar bis 24 Uhr. Internet gibt’s natürlich auch. Eure Sachen müsst ihr in Spinds versperren und in den durchsichtigen ÖNB-Taschen transportieren. Getränke dürfen nicht hinein. Und ihr kommt nur nur rein, wenn ihr eine Benützungskarte habt: entweder ihr bezahlt 3,50 Euro für eine Tageskarte, oder ihr löst euch gleich eine Jahreskarte für 30 Euro. Und die lohnt sich nicht nur für Binge-Learning-Besuche im Hochsommer, denn bei einer fundierten wissenschaftlichen Recherche kommt man ohnehin kaum um die Nationalbibliothek umhin.
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Österreichische Nationalbibliothek | Josefsplatz 1, 1010 Wien
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täglich
Kühle und helle Bibliothek in der Sensengasse
Ebenfalls sehr angenehm zum Lernen sind die Fachbereichsbibliotheken der Universität Wien, wie zum Beispiel jene der Bildungs-, Sprach- und Vergleichenden Literaturwissenschaft in der Sensengasse. Klarer Vorteil der Institute, die nicht direkt im Hauptgebäude der Uni angesiedelt sind: Die Chancen stehen gut, dass hier auch zur Hochphase der Prüfungswoche weniger los ist. Der Lesesaal in der Sensengasse ist jedenfalls angenehm kühl und gleichzeitig sehr hell – ihr könnt euch sogar auf zwei Etagen vor der Sonne verkriechen. Geöffnet hat die Bibliothek von Montag bis Freitag ab 8.30 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr.
Schattiges Outdoor-Büffeln im Alten AKH
Ihr seht nicht ein, wieso ihr euch von der Sonne in abgedunkelte Gebäude jagen lassen solltet? Gut so. Das ist die richtige Einstellung! Immerhin gibt es trotz Höchsttemperaturen auch in Wien einige Plätze an der frischen Luft, an denen ihr Kopfsport machen und zugleich die warme Jahreszeit genießen könnt. Und wenn’s schon um die Uni geht, warum nicht gleich dort zwischen den Vorlesungen im schattigen Grün für die nächste Prüfung strebern? Geht nicht? In Wien schon. Und zwar im Campus des Alten AKH.
Mehrere Höfe mit Wiesen und schattenspendenden Bäumen bieten jede Menge Platz zum Picknick-Lernen. Der Uni-Trubel ist hier meist auf erstaunlich entspannte Atmosphäre heruntergeschraubt. Und noch ein Vorteil: Toiletten gibt’s in den Instituten ringsum – und Snacks und Getränke beim Supermarkt im ersten Hof auch. Zwei Dinge, die beim Outdoor-Büffeln sonst schon mal zum Problem werden können.
Memorieren im Schutz der Arkaden
Aber auch der Arkadenhof der Hauptuniversität ist ein nicht zu unterschätzender Lernplatz. Besonders am Vormittag, wenn noch nicht ganz so viel Gewusel die Unihallen vibrieren lässt. Denn er ist sowohl schattig als auch sonnig, sowohl inspirierend als auch altehrwürdig. Und die Klappliegen in der Wiese sind einfach nur gemütlich. Ob Powerlernen zwischen zwei Prüfungen oder doch eine kurze Pause vom Stimulieren der grauen Zellen – gerade, wenn man direkt auf der Hauptuni studiert, vergisst man gerne mal, wie schön man’s hier eigentlich hat. Kleiner Tipp am Rande: Wenn euch der Arkadenhof dann doch zu voll wird, könnt ihr auch in den schattigen Rathauspark hinüberwechseln.
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Arkadenhof der Universität Wien | Universitätsring 1, 1010 Wien
Abschotten vom Draußen im NIG
Ein deutlich anderes ästhetisches Empfinden spricht da das Neue Institutsgebäude ein paar Meter hinter der Hauptuni an. Massive Wände, konkrete Struktur und wenig Tageslicht verschaffen dem NIG eine ganz besondere „Ausstrahlung“. Aber gerade deshalb ist hier der im Quadrat verlaufende Hauptgang des Erdgeschosses meistens angenehm kühl weil abgeschottet von der Außenwelt. Ideal-inspiriertes Lernfeeling kommt auf den breiten Bänken, die den Gang säumen, zwar auf Dauer nicht unbedingt auf. Aber für ein paar Absätze zum Auswendiglernen zwischendurch reicht’s allemal.
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Neues Institutsgebäude | Universitätsstraße 7, 1010 Wien
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MO-SA
Gemütliche Lerncafés
Damit eure Zahnräder im Kopf so richtig ineinandergreifen, braucht ihr in regelmäßig Abständen den richtigen Treibstoff? Nein, damit ist nicht gemeint, dass ihr euch einen Tankstellenzapfhahn ins Ohr steckt. Die Rede ist natürlich von anderem schwarzen Zündstoff: Kaffee. Und Lerncafés findet ihr in Wien reichlich, besonders im Universitätsviertel. Sehr gemütlich finden wir’s etwa auf den weichen Sofas vom Weltcafé. Hier lässt es sich bei hausgemachter Limonade schon ein Zeiterl aushalten. Auch die CoffeePirates neben dem Campus oder das Café Caspar hinter der Hauptuni versprühen eine Mischung aus entschleunigendem Charme und konzentrierter Arbeitsatmosphäre.
An der Alten Donau einen kühlen Kopf bewahren
Zum Sommer gehört ja immer auch das kühle Nass. Wer also Lernen und Summervibes so richtig miteinander verknüpfen möchte, sollte sich die Lernunterlagen schnappen, Badetuch und Bikini einpacken und ich an der Alten Donau ein schattiges, ruhiges Platzerl suchen. So könnt ihr eure rauchenden Köpfe ab und zu im Wasser ausdämpfen und behaltet so – Achtung, Schmäh-Alarm – einen kühlen Kopf.
Auf einem beliebten Urbanwasser wie der Alten Donau ist es an heißen Tagen allerdings gar nicht so einfach, ein halbwegs unbelebtes Fleckchen Erde zu finden, wo noch dazu die Sonne nicht mit vollem Karacho hinprackt. Halbwegs ruhig und schattig ist etwa das untere Ostufer oder die Strombucht am südlichen Ende der Alten Donau. Hier könnt ihr beim Lernen sonnenbaden und beim Sonnenbaden lernen. Und auch wenn ihr euch nicht nassmachen wollt – zumindest die Zehen ins Wasser zu stecken, ist eine ideale Belohnung für ein durchgeackertes Skriptum.
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Alte Donau | Alte Donau, 1220 Wien
Ihr habt genug vom Lernen? Ins Oberstübchen geht nichts mehr rein? Dann habt ihr euch eine kleine Pause verdient: Wir verraten euch zehn Dinge, die man als Studi in Wien unbedingt mal machen muss. Noch mehr Inspiration gibt es in unserer Liste Sommer in Wien.