Finnisch Lappland günstig bereisen: 9 Tipps für ein winterliches Abenteuer
Lappland: Das ist Schnee, endlose Weiten, Huskys, Rentier-Touren und natürlich die magischen Nordlichter. Doch lässt sich diese Winterwunderwelt auch mit einem begrenzten Budget erleben? Klar! Hier kommen einige Tipps, wie ihr Lappland mit wenig Geld bereisen könnt – und dabei trotzdem unvergessliche Erlebnisse sammelt.
Ihr wollt in die Schneekugel namens Lappland stolpern und für die Reise nicht gleich einen Kredit aufnehmen müssen? Wir verraten, wie ihr alle Highlights mitnehmen könnt, und in dem skandinavischen Winterwunderland trotzdem kein Vermögen ausgebt.
Polar-Express von Helsinki statt Direktflug
Anstatt direkt in eine der größeren Städte Lapplands zu fliegen, wie zum Beispiel Rovaniemi oder Kittilä, kann die Reise auch auf eine entspannte und vor allem günstigere Weise beginnen. Der Zug von Helsinki – passenderweise auch „Polar-Express“ genannt – führt durch die verschneite finnische Landschaft bis in den hohen Norden. Wer sich für diese Option entscheidet, spart nicht nur beim Flug, sondern hat auch die Möglichkeit, Helsinki zu erkunden. Der Besuch der finnischen Hauptstadt sorgt für eine Mischung aus urbanem Flair und skandinavischem Charme.
Nordlichter: Ein kostenloses Spektakel
Die Nordlichter zählen zweifellos zu den größten Highlights Lapplands – und es braucht nicht zwingend eine teure Tour, um sie zu erleben. Mit ein bisschen Vorbereitung lässt sich das auch selbst organisieren: Ladet euch dafür am besten eine Prognose-App wie My Aurora Forecast herunter. Sie zeigt an, wann die Chancen besonders gut sind, um die Lichter am Himmel zu sehen. Dann heißt es warm einpacken und einen Platz ohne Lichtverschmutzung finden – je weiter weg von großen Ortschaften, desto besser. Besonders gut eignet sich beispielsweise ein zugefrorener See.
Ein bisschen Glück gehört natürlich auch immer dazu, manchmal sieht man lange Zeit gar nichts, und dann, kurz bevor man aufgeben will, wird man belohnt. Es ist also Geduld gefragt – was leichter gesagt als getan ist, denn in der Nacht bei rund -25 Grad macht jede Minute draußen einen großen Unterschied. Und nicht auf die Kamera vergessen, denn mit langer Belichtungszeit schauen die Nordlichter oft noch beeindruckender aus, als mit bloßem Auge. Allerdings sind bei der Kälte meistens nur ein paar schnelle Schnappschüsse drin, bevor die Finger fast abfrieren. Last but not least: Den Host der Unterkunft einfach mal nach Geheimtipps fragen – die kennen oft die besten Plätze, an die ihr als Touris sonst nicht kommt.
>>Mehr lesen: Nordlichter sehen: Die 5 besten Orte in Skandinavien
Aktivitäten weit im Voraus buchen
Lappland ist bekannt für seine spannenden Winteraktivitäten wie Husky-Schlittenfahrten, Rentier-Touren oder Snowmobil-Ausflüge. Da spontane Buchungen oft wesentlich teurer und Aktivitäten häufig bereits ausgebucht sind, empfiehlt es sich, sich vorab online zu informieren und die gewünschte Tour schon von zu Hause aus zu buchen. Viele Unternehmen bieten zudem Frühbucherrabatte an, was die Planung im Voraus besonders attraktiv macht.
Sauna inklusive
Die Sauna ist in Finnland so selbstverständlich wie die Kälte draußen. Richtig cool: Fast jede Unterkunft in Lappland ist mit einer eigenen Sauna ausgestattet, und das meist ohne Aufpreis. Ein heißer Saunagang nach einem Tag im Schnee ist Entspannung pur und hilft, sich an die kühlen Temperaturen zu gewöhnen. So könnt ihr in Lappland häufig einfach ein Spa-Erlebnis genießen, ohne dafür extra zahlen zu müssen.
Schneeschuhwandern auf eigene Faust
Für alle, die sich den Preis einer geführten Schneeschuhtour sparen möchten, gibt es eine tolle Alternative: Schneeschuhwandern auf eigene Faust. In vielen Nationalparks kann man die verschneiten Landschaften ganz entspannt und ohne große Kosten erkunden. Wer noch keine Schneeschuhe besitzt, kann sich diese noch vor der Reise besorgen. Vorsicht ist jedoch geboten, denn nicht alle Wege sind anfängerfreundlich – eine gute Vorbereitung und Orientierung ist wichtig, damit das Abenteuer sicher bleibt.
Selbst Kochen spart Kosten
Die finnische Küche mag nicht jedermanns Geschmack treffen, und die Preise in Lapplands Restaurants sind oft hoch. Wer die Möglichkeit hat, sollte daher selbst kochen: Lebensmittel könnt ihr euch im Supermarkt verhältnismäßig günstig besorgen, und in vielen Unterkünften gibt es Küchen zur freien Nutzung.
Unvergessliche Lichtstimmung
Der Winter in Lappland bietet eine besonders magische Lichtstimmung, die das perfekte Fotolicht für jede Tageszeit mitbringt. Zwischen Sonnenauf- und -untergang schimmern Himmel und Schnee in pastelligen Tönen – und das ganze Spektakel kostet nichts.
Die Kehrseite davon: Die Sonne bleibt, je weiter ihr in Richtung Norden fahrt, immer kürzer am Himmel. In den tiefsten Wintermonaten gibt es nur wenige Stunden Tageslicht, in einigen Regionen sogar gar keines. Daher gilt es, die verbleibenden Sonnenstunden gut zu nützen und sich den Schlaf entsprechend einzuteilen.
Layering – Zwiebellook und gute Ausrüstung
Die extremen Temperaturen erfordern eine besonders gute Vorbereitung. Wer Lappland bereisen möchte, muss sich aber keine sündhaft teure Outdoor-Ausrüstung zulegen. Der Trick: die Layering-Technik. Durch mehrere Schichten an Kleidung wird die Körperwärme optimal gespeichert. Ihr fühlt euch bestimmt ein bisschen wie Michelin-Männchen, wenn ihr bis zu sieben oder acht Kleidungsstücke übereinander zieht, aber das gehört hier einfach dazu. Besonders wichtig: Hände und Füße sind häufig als Erstes kalt, weshalb sie besonders gut geschützt werden sollten.
Auto mieten für mehr Flexibilität
Im nördlichen Finnland empfiehlt sich ein Mietwagen, um unabhängig und flexibel unterwegs zu sein. Vor allem in der Gruppe lässt sich diese Option günstig gestalten – zu viert geteilt, sind Mietwagenkosten selbst in Lappland recht gering.
Fun fact: In Lappland fahren alle Autos mit Spikereifen, um auf dem schneebedeckten Boden nicht ins Rutschen zu kommen. Nach kurzer Zeit hat man sich aber auch an dieses neue Fahrgefühl gewöhnt.