7 coole traditionelle Manufakturen in Österreich
Es gibt so viele coole Manufakturen in Österreich. Einige sind bekannt, manche aber nicht. Lasst uns euch erzählen, wo ihr euren nächsten Schirm, die nächste Vase oder den nächsten Kamm einkaufen könnt. Allesamt Unikate – made in Austria.
Unglaublich, welche verschiedenen Handwerke in Österreich existieren. Manchmal ist nur noch ein*e Vertreter*in übrig, und manches Mal ist es gar kein heimisches Handwerk. Was aber alle verbindet, ist die Liebe für das Herstellen von Produkten mit der Hand. Ob Vase, Strickdecke oder Perlmutt-Knopf – wir haben eine bunte Auswahl für euch zusammengestellt.
- Lieblinge 2024
Blaudruck Koó
Blau, blau, blau sind alle meine Kleider! Zumindest bei Joseph und Miriam Koó im Burgenland. Sie beschreiben sich selbst als einer der letzten Blaufärber*innen Europas. Oft wird ihr Handwerk übrigens als Blaudruck bezeichnet. Doch eigentlich wird der Stoff mit Indigoblau gefärbt. Aufgedruckt werden im Vorfeld Muster, die am Ende weiß bleiben. Klingt ein bisschen nach Zauberei. Ist es vielleicht auch. Wir finden dieses Handwerk jedenfalls magisch. Vielleicht, weil wir auch gerne mal blau machen!
Was Blaudruck Koó ausmacht:
- Färben mit der Naturfarbe Indigo
- traditioneller Betrieb, den es seit 1921 gibt
- traditionelle Tischtücher und Kleider, sowie neue Interpretationen des Stoffs
>> Mehr lesen: Dinge, die ihr noch nicht über das Burgenland wusstet
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Blaudruck Koó | Neugasse 14, 7453 Steinberg-Dörfl
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Nach Vereinbarung
Hornmanufaktur Petz
Was ein Pfefferminzblatt mit einer Hornmanufaktur zu tun hat? Nun, das Material stößt bei Verarbeitung einen sehr intensiven Geruch aus, weshalb man sich besser nur mit einem ätherischen Blatt unter der Nase hineintrauen sollte. Die Endprodukte riechen dann aber nur noch nach guter Nostalgie. Kamm oder Schuhlöffel aus Rinderhörnern katapultieren uns in die Zeit mit Opa und Oma zurück. Weil Thomas Petz aber nicht in der Zeit seiner Großeltern stecken geblieben ist, bringt er das Handwerk auch in die heutige Zeit und überrascht mit neuen Interpretationen (der Theaterclutch Q!) und spannenden Kooperationen (Carl Auböck!).
Was die Hornmanufaktur Petz ausmacht:
- hochwertige Produkte aus Horn
- neue Interpretationen des Materials
>> Mehr lesen: Altes Handwerk: Traditionsreiche Manufakturen in Wien
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Hornmanufaktur Petz Store | Westbahnstraße 7, 1070 Wien
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MO-SA
Perlmutt-Manufaktur
Das glänzende Farbspiel aus dem Inneren bestimmter Muscheln und Schnecken ist hypnotisierend schön. Richtig, die Rede ist von Perlmutt und solltet ihr es nicht wissen: Es werden Knöpfe und Schmuckstücke daraus gemacht. Zumindest war das früher oft der Fall. Heute gibt es in Österreich nur mehr eine einzige Perlmutt-Manufaktur. Und zwar in Felling in Niederösterreich, wo in fünfter Generation Schillerndes produziert und verkauft wird, aber auch besichtigt werden kann.
Was die Perlmutt-Manufaktur ausmacht:
- die einzige in ganz Österreich
- besondere Knöpfe und Schmuckstücke aus Perlmutt
- tolles Farbenspiel
>> Mehr lesen: Die ältesten Dinge aus Österreich
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Perlmutt-Manufaktur | Felling Nr. 37, 2092 Felling
Kirchtag – Die Schirmmacherei
Wer in Salzburg lebt, der kennt ihn: den Schnürlregen. Logisch also, dass ausgerechnet hier jemand Schirme produziert. Andreas Kirchtag heißt derjenige, der den Betrieb seiner Vorfahren nun führt und damit mit einem dreijährigen Kind etwas gemeinsam hat: Er freut sich über Regenwetter! Nach alter Tradition fertig er echte Stockschirme aus verschiedenen Holzarten und einem Tuch aus Baumwolle, Schirmseide und Kunstfasern. Ein Handwerk für die Hand.
Was Kirchtag – Die Schirmmacherei ausmacht:
- hochwertige Herstellung von Schirmen
- Maßanfertigungen möglich, wobei Schirmgröße, Holzart und Schirmstoff sowie Drehteile individuell ausgesucht werden können. 6.000 Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich daraus.
>> Mehr lesen: Zu Besuch beim Schirmmacher
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Kirchtag Schirme | Getreidegasse 22, 5020 Salzburg
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MO–FR: 9.30 – 18 Uhr; SA: 9.30 – 17 Uhr
Alfred Krainer – Meisterdrechlser
Drechseln klingt schmutziger als es ist. Tatsächlich handelt es sich dabei um das Bearbeiten von sich drehendem Holz. Daraus entstehen dann Produkte mit Rundungen. Alfred Krainer aus Kärnten fertigt etwa Brottöpfe, Pfeffer- und Salzmühlen, Schalen oder sogar Vasen.
Was Alfred Krainer – Meisterdrechsler ausmacht:
- Produkte aus heimischem Holz, wie Zirbe
- neuartige Produkte wie Vasen aus Holz
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Alfred Krainer – Meisterdrechlser | Schwalbenweg 9, 9300 St. Veit an der Glan
Waidzeit
Wo liest man die Zeit ab? Natürlich auf einer Uhr, wobei von natürlich oft gar nicht die Rede sein kann. Nicht so bei Waidzeit in der Steiermark. Hier setzt man auf Zeitmesser aus Holz. Dabei kommen nicht nur neue heimische Hölzer zum Einsatz, es werden auch alte Hölzer recycelt. So zum Beispiel alte Wein-Barrique-Fässer aus Frankreich, aber auch Uhren aus Mooreichen, also Holzstämmen, die jahrhundertelang in Sumpflandschaften gelagert wurden.
Was Waidzeit ausmacht:
- Uhren aus Holz
- neues und recyceltes Holz
- aus dem Ennstal
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Waidzeit | Raiffeisenstraße 188, 8967 Haus im Ennstal
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MO-FR
Rudolf Effenberger – Metalldrücker
Manche Menschen mögen Armdrücken, Rudolf Effenberger aus dem Waldviertel misst seine Kräfte aber lieber mit der Drückbank. Dabei formt er Metall, vor allem Kupfer, zu prächtigen Objekten, wie türkische Mokkakannen oder Schöpflöffel. Er ist damit der dritte seiner Generation, aber auch einer der letzten in Österreich, die dieses Handwerk noch beherrschen.
Was den Metalldrücker Rudolf Effenberger ausmacht:
- Unikate aus Kupfer
- historische Maschinen, auf denen das Metall zu Objekten geformt wird