8 coole Museen im Salzburger Land
Was gibt es an Regentagen Schöneres, als sich in die sicheren Mauern eines Museums zu flüchten? Aber auch ohne Wolkenbruch lohnt sich so ein Ausflug allemal. Wir liefern euch eine Übersicht über die spannendsten Museen, die das Salzburger Land zu bieten hat – von interaktiven Ausstellungen zum Angreifen, beeindruckenden Sammlungen bis hin zu Themen, die unter die Haut gehen.
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ ist ein beliebter Ausspruch bei Naturverbundenen, oft im gleichen Atemzug verwendet mit „Wir sind ja schließlich nicht aus Zucker“. Wenn man aber doch die Vermutung hat, dem süßlichen Lebensmittel nicht so unähnlich zu sein oder ausschließlich „schlechte“ Garderobe besitzt, flüchtet man bei Hundewetter besser in geschlossene Räume, zum Beispiel in ein Museum. Hier findet ihr die interessantesten Museen im Salzburger Land.
Kunst der verlorenen Generation
Alfred Aberdam, Paula Gans oder Leon Abramowicz – diese und viele weitere Künstler*innen des 20. Jahrhunderts verbindet das gleiche Schicksal: Sie wurden während des Nationalsozialismus diffamiert, verfolgt und bedroht. Ihre Werke galten als entartet, wurden aus Museen entfernt oder zerstört. Damit zählen sie zur sogenannten „Verlorenen Generation“.
Diesen Namen trägt auch das gemeinnützige Museum im historischen Steinhauserhaus, welches das Vermächtnis der heute weitestgehend unbekannten Künstler*innen im angemessenen Rahmen präsentieren möchte. Die Privatsammlung des Museumsleiters Heinz R. Böhme vergrößert sich regelmäßig: Aktuell umfasst sie ungefähr 700 Kunstwerke (vor allem Ölgemälde) und lädt dazu ein, nicht nur in die Exponate, sondern auch in die Biografien ihrer Schöpfer*innen einzutauchen.
Die wichtigsten Infos:
- öffentliche Führungen nach Voranmeldung
- Tickets: 14 € (regulär)
- Führungen: 5 € + Eintritt
- barrierefreier Zugang
>> Mehr lesen: Die coolsten Museen in Salzburg Stadt
-
Museum Kunst der Verlorenen Generation | Sigmund-Haffner-Gasse 12, 5020 Salzburg
-
DI-SA
Salzburger Weihnachtsmuseum
Weihnachtsjunkies kommen in Salzburg das ganze Jahr über voll auf ihre Kosten. In der Altstadt bieten gleich zwei Shops die Möglichkeit, sein Arsenal an Christbaumkugeln, Strohschmuck oder Krippenfiguren zu vergrößern. Wer nach dem Ausflug ins Winter Wonderland mehr über die Bräuche und Traditionen der Advents- und Weihnachtszeit lernen will, kann die paar Meter hinüber zum Mozartplatz schlendern. Dort befindet sich das Salzburger Weihnachtsmuseum, das sich dem „schönsten Fest des Jahres“ verschrieben hat.
Die kulturhistorische Sammlung von Ursula Kloiber entführt ins Jahr 1840 und zeigt, wie Menschen in Österreich und Süddeutschland in den folgenden hundert Jahren die Vorweihnachtszeit und Heiligabend zelebriert haben. Verschiedene Adventkalender, Wunschzettel ans Christkind, Krampusmasken, Nussknacker oder ein geschmücktes Weihnachtszimmer verströmen festliche Stimmung, gleichzeitig vermittelt die Ausstellung eine große Portion Nischenwissen, mit dem man die Verwandtschaft bei der nächsten Bescherung beeindrucken kann.
Die wichtigsten Infos:
- geschlossen von 1. Februar bis Mitte März
- Tickets: 9 € (regulär)
- Gruppenführungen: 65 €
>> Mehr lesen: Die schönsten Weihnachtsmärkte in Salzburg
-
Salzburger Weihnachtsmuseum | Mozartplatz 2, 5020 Salzburg
- Lieblinge 2024
Haus der Natur
Sicherlich kein Geheimtipp, aber ein Pflichtpunkt, der auf einer Liste über coole Museen im Salzburger Land nicht fehlen darf, ist das Haus der Natur. Vor fast genau 100 Jahren – am 15. Juli 1924 – als Museum für darstellende und angewandte Naturkunde eröffnet, präsentiert es heute eine umfangreiche Dauerausstellung und zusätzliche Sonderausstellungen auf über 7.000 Quadratmetern.
Spielerisch einem Schnitzel durch den menschlichen Verdauungsapparat folgen, den Salzachgletscher vor 25.000 Jahren bewundern, herausfinden, wie viel man auf unterschiedlichen Planeten wiegen würde oder die Dezibel des eigenen Urschreis messen: in diesem Museum wird Wissen erlebbar und verschanzt sich nicht ausschließlich hinter Vitrinenglas. Besucher*innen können und sollen selbst aktiv werden oder sich bei diversen Forschungsstationen ausprobieren.
Zudem wuselt und wimmelt überall das Leben – nicht nur in der Saurierhalle, in der sich kleine wie große Dinofans tummeln, auch im Aquarium und Reptilienzoo, die im Erdgeschoss und 2. Stock besucht werden können.
Die wichtigsten Infos:
- Tickets: 12 € (regulär)
- barrierefrei zugänglich
- diverse Führungen, u. a. „Das Museum begreifen“ für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen
>> Mehr lesen: Was man bei Regen in Salzburg machen kann
-
Haus der Natur | Museumsplatz 5, 5020 Salzburg
-
täglich
Welt der Gifte
Potenziell Lebensbedrohliches wiederum rückt der Museum-Zoo-Hybrid „Welt der Gifte“ in den Fokus. Unweit der Landeshauptstadt werden dort lebende Gifttiere, giftige Pflanzen und Pilze aus nächster Nähe gezeigt. Damit beabsichtigt die private Ausstellung, das für viele mit Angst besetzte Thema in lockerer und humorvoller Atmosphäre aus neuer Perspektive zu zeigen.
Das Museum kann ausschließlich nach Voranmeldung und im Rahmen einer Führung oder Veranstaltung besucht werden. Während der einstündigen Führung erfahren Besucher*innen aller Altersklassen mehr über exotische Tiere wie Skorpione, Berberkröten oder Klapperschlangen sowie unterschiedliche Giftarten. Spezielle Adult-Only-Sonderführungen halten spannende Zusatzinformationen bereit und ermöglichen es zum Beispiel, bei Schlangenfütterungen live dabei zu sein.
Die wichtigsten Infos:
- Besuche nur im Rahmen einer Führung
- Dauer: 1 Stunde
- Voranmeldung notwendig
- Tickets: 17 € (regulär)
-
Welt der Gifte | Metzgerstraße 54a, 5101 Bergheim bei Salzburg
-
DI-SO, zusätzliche Termine auf Anfrage möglich, nur mit Führung nach Anmeldung zu besichtigen
Nationalparkwelten
Das Tor zu zehn verschiedenen Welten befindet sich in Mittersill, und zwar in der 1.800 Quadratmeter großen Erlebnisausstellung Nationalparkwelten. Diese befindet sich seit 2007 im Nationalparkzentrum Hohe Tauern. Kürzlich wurde sie neu gestaltet und möchte den Facettenreichtum des Landschaftsbereichs interaktiv zugänglich machen.
Auch für Menschen unerreichbare Orte und scheue tierische Bewohner können entdeckt werden: Aus Adlerperspektive blicken die Besucher*innen im Rahmen von Filmaufnahmen von den Gipfeln des Großglockners oder Großvenedigers hinab ins Tal, besuchen wenig später die Gänge eines begehbaren Murmeltierbaus oder begleiten einen Wassertropfen auf seiner Reise durch die gewässerreiche Welt der Hohen Tauern. Im 360-Grad-Panoramakino oder im 3D-Erlebniskino erfährt man zudem Näheres über die Entstehung, Veränderung und den aktuellen Zustand des Nationalparks sowie über die Rolle, die der Mensch dabei spielt. Eine immersive Bergwald-Installation oder ein Escape Game, bei dem eine Bergalm erreicht werden muss, runden das Erlebnis ab.
Die wichtigsten Infos:
- Tickets: 15 € (regulär)
- barrierefrei zugänglich
- Eintritt in zehn Welten
-
Nationalparkwelten Hohe Tauern | Gerlosstraße 18, 5730 Mittersill
Untersbergmuseum
Was haben Raben mit der letzten großen Schlacht der Menschheit zu tun? Eine Sage um den Untersberg erklärt es: Wenn Kaiser Karl der Große, der inmitten des Untersbergs auf seine Auferstehung wartet, nach hundertjährigem Schlaf erwacht und keine Raben mehr um den Berg fliegen, bricht er zur Schlacht auf. Sind jedoch Raben zu sehen, legt der Kaiser sein nächstes Jahrhundertschläfchen ein.
Um den Berg im Süden der Mozartstadt und seine zahlreichen Höhlen ranken sich mindestens genauso viele Mythen wie Dornen um Dornröschens Schloss. Und genau das macht seinen geheimnisvollen Charme aus. Einen genaueren Einblick in die Sagenwelt des Gebirgsmassivs erhaltet ihr im Untersbergmuseum in Grödig. Es zeigt eine Auswahl an Schaustücken, die in das Brauchtum der Region einführen, zum Beispiel auch in die Volkstradition der Perchtenläufe mitsamt Masken und Kostümen.
Auch der Abbau des Untersberger Marmors wird dokumentiert. Dieser Kalkstein wird seit Jahrhunderten abgebaut und kam beispielsweise beim Bau des Salzburger Doms oder der Wiener Pestsäule am Graben zur Anwendung. In der museumsinternen Kugelmühle können Marmorkugeln in unterschiedlichen Größen gemahlen werden.
Die wichtigsten Infos:
- Tickets: 5 € (regulär)
- jährliche Sonderausstellungen
- Führungen: 1 € pro Person
-
Untersbergmuseum | Kugelmühlweg 4, 5082 Grödig
-
Ganzjährig, monatlich wechselnde Öffnungszeiten
Montanmuseum Altböckstein
Auf den Spuren der Bergbauer wandelt man im Montanmuseum Altböckstein in Bad Gastein. Dort versetzen das Museum Salzstadl und Samerstall zurück in die Zeit des Goldbergbaus ab dem Jahr 1342, die 1557 mit 830 Kilogramm schweren Gold- und 2.733 Kilogramm Silber-Erträgen ihren Höhepunkt erreicht haben soll. Ein Schauraum zeigt unter anderem Modelle damaliger Bergbauanlagen.
Wer nach dem Museumsbesuch selbst sein Glück als Goldwäscher*in versuchen möchte, kann sich gegen Aufpreis die entsprechende Ausrüstung borgen und hinter dem Hotel Evianquelle in Böckstein bei einem naturbelassenen Goldwaschplatz und einer Goldwäscherhütte nach dem gelben Metall Ausschau halten.
Die wichtigsten Infos:
- Tickets: 4 € (regulär)
- Führungen: 6 €
- Goldwaschen in der „Alten Pöck“: 6 €
-
Montanmuseum Altböckstein | Karl Imhof-Ring 12, 5645 Bad Gastein Böckstein
-
Mai – Ende September: DI–SO
Krimmler Wasserwelten
Im Haus des Wassers dreht sich alles rund ums kühle Nass. Und das hat auch einen guten Grund: Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Krimmler Wasserfällen, die aus insgesamt 380 Metern Höhe über drei Kaskaden in die Tiefe stürzen.
Eingebettet in das Erlebniszentrum der Krimmler Wasserwelten, mit Wasserfallzentrum, Aussichtsterrasse und Aquapark, macht die interaktive Ausstellung „Gesichter des Wassers“ mit Zahlen und Fakten darauf aufmerksam, welchen Weg H2O-Moleküle im Laufe ihres Lebens zurücklegen, wie sich die Erderwärmung auf das Wasservorkommen auswirkt und welch große Rolle Wasser für alle Erdbewohner*innen spielt. Nach der Ausstellung kann man durch ein Swarovski-Fernrohr einen Blick auf das imposante Naturspektakel werfen oder dieses natürlich aus nächster Nähe begutachten.
Die wichtigsten Infos:
- Kombiticket (Wasserwelten, Wasserfälle, Parkplatz): 14,90 € (regulär)
- geöffnet von Mai bis Ende Oktober
>> Mehr lesen: Was man im Sommer im Salzburgerland machen kann
-
Krimmler Wasserfälle | Oberkrimml 47, 5743 Krimml